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Resistenzen – Antibiotika in der Tiermast

Werden Antibiotika zu häufig und falsch einge­setzt, können sich Bakterienresistenzen entwickeln. Diese Antibiotika wirken dann nicht mehr gegen die Erkrankungen, für die sie eigentlich verordnet werden.

Tiere unter Antibiotika

Resistenzen werden auch durch die intensive Verwendung von Antibiotika in der Tiermast massiv gefördert. Mehr als die Hälfte der welt­weiten Antibiotika­produktion wird als "Wachs­tums­förderer" dem Fertigfutter beigemengt und an Rinder, Schweine, Geflügel oder Fische verfüttert – bei den Fischen betrifft das vor allem Lachse und Forellen oder tropische Fisch­arten wie Tilapia und Pangasius, die nach Europa importiert werden.

Futter mit Arznei­mittel billiger

Dieses Medizinalfutter ist oft sogar billiger als Tier­nahrung ohne Antibiotika. Die Bauern und Züchter sind so fast gezwungen, Antibiotika einzusetzen. Die resistenten Erreger gelangen über das Fleisch sowie über tierische Exkremente in die Umwelt. Auch Menschen können sich mit derart resistent gewordenen Keimen infizieren, was die Behand­lung erheblich erschwert.

Gesetz bringt kaum Verbesserung. Obwohl die Reform des Arzneimittelgesetzes 2014 diesem Fehl­einsatz einen Riegel vorschieben sollte, hat sich der Einsatz von Antibiotika in deutschen Ställen nur zum Teil verringert.