In Kosmetika, aber auch beispielsweise in Mitteln zur Nasenpflege, verwenden die Hersteller häufig Ausgangsstoffe, die aus Mineralölen hergestellt werden, zum Beispiel Vaseline oder Paraffin. In vielen dieser Produkte – darunter auch Arzneimittel und Medizinprodukte – fand die Stiftung Warentest Moah (mineral oil aromatic hydrocarbons) – etwa in Mitteln zur Nasenpflege oder Kosmetika.
Moah vielleicht krebserregend
Moah sind ein Gemisch aromatischer Mineralöl-Kohlenwasserstoffe, von denen manche als möglicherweise krebserregend gelten. Nach Angaben des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) lässt sich Mineralöl inzwischen so gut reinigen, dass es allenfalls (gesundheitlich unbedenkliche) Spuren von Moah enthält (unter 0,0001 Prozent).
Erhöhte Gehalte in Pflegemitteln
Bei ihren Tests fand die Stiftung Warentest allerdings meistens deutlich höhere Gehalte, beispielsweise bei Lippenpflegestiften sowie Haarstyling- und Körperpflege-Produkten. Verschiedene betroffene Anbieter teilten mit, dass sie mineralölbasierte Rohstoffe in Qualitäten einsetzen, die das Europäische Arzneibuch erlaubt. Dieses verlangt bisher keine Prüfung auf Moah.
Grenzwert fehlt
Es gibt keinen gesetzlichen Grenzwert für Moah, und die gesundheitliche Beurteilung ist noch nicht abgeschlossen. Doch es lässt sich nicht ausschließen, dass Moah über den Mund oder über Haut und Schleimhaut – etwa bei Einsatz an wunden Stellen – in den Körper gelangen. Daher empfehlen wir, Nasenpflegemittel ohne Moah zu verwenden.
Mosh bisher in der Produktion unvermeidbar
Alle Produkte, die laut den Tests mit Moah belastet waren, enthielten auch Mosh (mineral oil saturated hydrocarbons). Substanzen dieser Stoffgruppe sind bei Produkten auf Mineralölbasis unvermeidbar. Nimmt der Körper sie über den Mund auf, können sie sich in inneren Organen und im Gewebe anreichern (Lipogranulome).
Tiere nehmen Mosh auf – Menschen auch?
In Untersuchungen an Tieren etwa fanden sich Ablagerungen in Leber, Dünndarm, Herz und Nieren. In der Leber wurden auch entzündliche Gewebereaktionen gefunden. Ob diese Untersuchungsergebnisse für den Menschen von Bedeutung sind, ist nicht geklärt. Zudem ist nach heutigem Wissensstand unklar, ob und in welchem Umfang überhaupt Mosh durch Haut und Schleimhaut dringen.