Allergiker kennen das Problem: Nimmt man eine Tablette gegen allergische Symptome, bleibt die Müdigkeit meist nicht aus. Vor allem tagsüber ist dieser Effekt unangenehm. Hier erklären wir, wie er ausgelöst wird.
Wie wirken Antihistaminika?
Werden Antihistaminika gegen allergische Beschwerden eingenommen, besetzen sie nicht nur die Histamin-Andockstellen in Augen- und Nasenschleimhaut, sondern auch überall sonst im Organismus– denn sie werden über den Darm ins Blut aufgenommen und gelangen somit in alle durchbluteten Gewebe. Infolge kann es auch zu unerwünschten Nebenwirkungen kommen.
Warum machen Antihistaminika müde?
Müde machen vor allem die Antihistaminika, die in nennenswertem Umfang die Blut-Hirn-Schranke passieren. Denn dann wirken sie auch an den Nervenzellen im Gehirn. Für diese ist das normalerweise vom Körper in sehr geringen Mengen gebildete Histamin eine Art "Weckmittel", das die Nervenzellen aktiviert. Wird das Andocken von Histamin an seine Bindungsstellen in den Nervenzellen durch Antihistaminika verhindert, bleiben diese – und damit auch Sie – eher träge oder schläfrig.
Nicht ins Gehirn lassen
Wie ausgeprägt der müde machende Effekt ist, hängt von der chemischen Struktur des Wirkstoffs ab. Sie bestimmt, in welchem Ausmaß der Wirkstoff ins Gehirn aufgenommen wird und dort an den Nervenzellen wirken kann. Nicht oder nur wenig müde machende Antihistaminika gelangen nur in geringem Umfang ins Gehirn und bremsen deshalb auch die Aktivität der Nervenzellen deutlich weniger.
Wirkstoffe der zweiten Generation machen weniger müde
Clemastin, Dimetinden, Hydroxyzin gehören zu den Antihistaminika der ersten Generation. Diese Mittel machen schläfrig. Werden die Mittel zur Nacht eingenommen, kann die schlafanstoßende Wirkung aber auch nützlich sein.
Cetirizin, Desloratadin, Ebastin, Fexofenadin, Levocetirizin, Loratadin, Mizolastin und Rupatadin zählen zur zweiten Generation dieser Wirkstoffgruppe. Sie machen nur noch wenig müde und sind daher tagsüber vorzuziehen.