Verengen sich Gefäße in Lungenarterien, steigt dort der Druck. Diese Form des Bluthochdrucks heißt pulmonale arterielle Hypertonie. Sie ist mit Medikamenten behandelbar.
Lunge nimmt weniger Sauerstoff auf
Sind die Blutgefäße enggestellt, nimmt der Widerstand in den Gefäßen zu. In Folge verdickt sich die Muskulatur in den Lungenarterien und baut sich in Bindegewebe um. Je länger der Lungenhochdruck anhält, desto steifer werden die Arterien und desto weniger Sauerstoff kann von der Lunge aufgenommen werden. Mit der Zeit wird die Arterie immer unelastischer, der Querschnitt schränkt sich ständig weiter ein und eine verhängnisvolle Krankheitsspirale kommt in Gang.
Enge in der Brust, Wasser in den Beinen
Ein Lungenhochdruck schränkt die körperliche Leistungsfähigkeit stark ein, und es kann zu Kreislaufstörungen, kurzen Ohnmachten, Brustenge, Durchblutungsstörungen an Händen und Füßen oder auch Wasseransammlungen in den Beinen kommen. Die rechte Herzkammer verliert an Kraft (Rechtsherzinsuffizienz), weil sie ständig gegen den hohen Druck in den Lungenarterien anarbeiten muss.
Ursachen einer pulmonalen Hypertonie erkennen
Eine pulmonale Hypertonie ist oft Folge einer chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung (COPD), kann sich aber auch durch Asthma, Aids, Sklerodermie, eine Lungenembolie oder einen angeborenen Herzfehler entwickeln. Wichtig ist es deshalb, dass die dem Lungenhochdruck zugrunde liegende Erkrankung behandelt wird. Und natürlich ist es unumgänglich, auf das Rauchen komplett zu verzichten.
Indirekte Diagnose. Eine einfache Methode, den Blutdruck in den Lungenarterien zu messen, gibt es nicht. Mithilfe eines Elektrokardiogramms (EKG) kann der Arzt feststellen, ob die rechte Herzkammer vergrößert ist. Zusätzlich werden Röntgen- und Ultraschall-Untersuchungen eingesetzt, um den Lungenhochdruck zu diagnostizieren.
Lungenhochdruck lässt sich mit Sildenafil behandeln
Zur medikamentösen Behandlung des Lungenhochdrucks wird häufig Macitentan verordnet, es kann aber auch der Wirkstoff Sildenafil (Revatio) in Form von Tabletten oder Spritzen eingesetzt werden – bei Kindern ebenso wie bei Erwachsenen. Sildenafil ist vor allem aus der Behandlung von Erektionsstörungen bekannt (Viagra). Wird das Mittel bei Lungenhochdruck kontinuierlich angewendet, treten jedoch mehr und häufiger unerwünschte Wirkungen auf als bei Männern, die Sildenafil nur gelegentlich einnehmen, um eine Erektion herbeizuführen.
Sildenafil wirkt nur auf Lungengefäße
Bei Lungenhochdruck bewirkt Sildenafil, dass sich die verengten Lungenarterien erweitern. Auf die anderen Blutgefäße im Körper hat das Mittel nur einen geringen Einfluss, der Blutdruck wird nur geringfügig und nur vorübergehend gesenkt. Bei Lungenhochdruck kann Sildenafil die Leistungsfähigkeit geringfügig verbessern: bei Erwachsenen, die wegen der Erkrankung innerhalb von sechs Minuten nur 350 Meter gehen können, verlängert sich diese Gehstrecke unter Sildenafil um etwa 45 Meter. Ob sich damit auch die Lebenserwartung erhöht, ist nicht erwiesen. Zur Behandlung von Lungenhochdruck ist Sildenafil deshalb mit Einschränkung geeignet. Das Mittel sollte ausschließlich in darauf spezialisierten Zentren eingesetzt werden.
Dosis genau beachten
- Achtung:
- Revatio sollte keinesfalls in höherer Dosierung als vom Hersteller empfohlen eingenommen oder injiziert werden. Bei Kindern kam es dadurch bereits zu Todesfällen.