Bei der Knochendichtemessung (Osteodensitometrie) wird bestimmt, wie viel Mineralsalze der Knochen enthält. Damit kann eine Osteoporose erkannt werden.
Osteodensitometrie: Das Messverfahren ist entscheidend
Das Standardverfahren für eine Osteodensitometrie ist die Dual-Röntgen-Absorptiometrie (DXA), mit der die Lendenwirbelsäule und der Oberschenkelhals geröntgt werden. Alle Aussagen über medikamentöse Maßnahmen bei Osteoporose setzen voraus, dass die Knochendichte mit diesem Verfahren ermittelt wurde. Die mit anderen Techniken – wie einer quantitativen Computertomografie (QCT) oder Ultraschallmessung (QUS) – gefundenen Werte können nicht ohne Weiteres mit denen gleichgesetzt werden, die mit der DXA-Methode gewonnen wurden. Auch Knochendichtewerte, die an anderen Knochen gefunden wurden, können nicht auf die Knochendichte der Lendenwirbelsäule oder des Oberschenkelhalses übertragen werden.
Kasse zahlt Knochendichtemessung nur in bestimmten Fällen
Unter folgenden Voraussetzungen bezahlen die gesetzlichen Krankenversicherungen eine Knochendichtemessung für Frauen und Männer, unabhängig vom Alter:
- Es hat sich ein Knochenbruch ereignet, dem kein Ereignis vorausgegangen ist, das einen solchen Bruch erklärt, und gleichzeitig besteht aufgrund anderer Umstände der Verdacht auf Osteoporose.
- Nach Abklärung der individuellen Bedingungen und einer medizinischen Untersuchung besteht ein begründeter Verdacht auf Osteoporose und diese soll mit spezifischen Medikamenten behandelt werden. Die Knochendichtemessung kann dann die Entscheidung für oder gegen eine Behandlung untermauern.
Wodurch eine Osteoporose wahrscheinlicher wird
Beispiele für individuelle Bedingungen, bei denen eine Osteoporose wahrscheinlicher werden kann, sind:
Für Frauen
- Die letzte Menstruation liegt mehr als zehn Jahre zurück.
- Der Abstand zwischen der ersten und der letzten Menstruation betrug weniger als 30 Jahre.
- Die Menstruation hat irgendwann einmal für mehr als ein Jahr ausgesetzt.
- Sie haben eine Antihormonbehandlung durchgeführt oder tun das noch. Das ist oft bei Brust- oder Eierstockkrebs der Fall.
- Mindestens ein Elternteil hat einen Oberschenkelhalsbruch erlitten.
Für Männer
- Sie sind älter als 70 Jahre.
- Sie haben Prostatakrebs und daher eine Antihormonbehandlung durchgeführt oder tun das noch.
Für beide Geschlechter
- Sie haben mehr als drei Monate lang Cortison eingenommen.
- Sie hatten schon einmal einen Knochenbruch ohne schweren Unfall oder Verletzung.
- Bei Ihnen besteht oder bestand lange Zeit Untergewicht.
- Sie rauchen.
Messung der Knochendichte nicht immer sinnvoll
Die Knochendichtemessung gibt zwar Auskunft über die Festigkeit der Knochen. Da sich mit diesem Wissen allein osteoporosebedingte Knochenbrüche nicht verhindern lassen, wird die Knochendichtemessung nicht generell allen Menschen einer bestimmten Altersgruppe empfohlen.
Bei erhöhtem Risiko. Vielmehr wird eine Osteodensitometrie beispielsweise Frauen ab 60 Jahren und Männern ab 70 Jahren angeraten, wenn zusätzlich einer der oben aufgeführten Faktoren vorliegt. Die Betreffenden haben aufgrund ihrer individuellen Umstände ein Risiko von geschätzt 20 Prozent, in den kommenden zehn Jahren einen Knochenbruch zu erleiden. Dies bedeutet, dass sich 20 von 100 Personen aus dieser Gruppe irgendwann in den folgenden zehn Jahren einen Bruch zuziehen werden.
Wie weit weicht die Knochendichte vom Standard ab?
Die bei der DXA-Messung ermittelte Knochendichte wird als T-Wert angegeben. Er beschreibt, um wie viele Einheiten die gemessene Knochendichte von der abweicht, die man für eine 30-jährige Person als Standard angenommen hat. Bei einem T-Wert zwischen 0 und –1 ist die Knochendichte normal. Bei einem T-Wert zwischen –1 und –2,5 spricht man von einer verringerten Knochendichte (Osteopenie). Bei einem T-Wert von –2,5 und weniger liegt eine Osteoporose vor. Wenn es bereits einen oder mehrere Brüche gegeben hat, spricht man von einer manifesten Osteoporose.
DXA-Messung
Es gibt verschiedene Verfahren, um die Knochendichte zu messen. Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt die DXA-Methode, da sie die verlässlichsten Werte zur Einschätzung des individuellen Frakturrisikos liefert. DXA steht für Dual-X-ray-Absorptiometry (Dual-Röntgen-Absorptiometrie). Das Verfahren basiert darauf, dass ein stabiler Knochen weniger Röntgenstrahlung durchlässt als ein geschädigter Knochen. Üblicherweise werden die Lendenwirbelsäule und der Oberschenkelhals geröntgt. Auch wenn die Strahlenbelastung geringer ist als bei üblichen Röntgenaufnahmen, sollte das DXA-Verfahren nicht bei Schwangeren angewendet werden.
Osteoporose mit Medikamenten behandeln
Für die Entscheidung, ob spezielle Osteoporose-Medikamente angebracht sind, zieht der Arzt die individuelle gesundheitliche Lage des Betreffenden und den ermittelten T-Wert heran. Ergibt sich danach ein 30-prozentiges Risiko dafür, dass Wirbelkörper oder Oberschenkelhals innerhalb der nächsten zehn Jahre brechen, rät man zu einer solchen Behandlung.
Wiederholung nach 5 Jahren. Ist der T-Wert noch nicht so weit abgesunken, dass eine Behandlung eindeutig angezeigt ist, kann die Knochendichtemessung nach fünf Jahren wiederholt werden – oder auch früher, wenn entsprechende Gründe – beispielsweise weil sich in der Zwischenzeit ein Bruch ereignet – vorliegen.
Osteoporose-Risiko berechnen
Wer über ausreichende Englisch-Kenntnisse verfügt, kann sich auf der Website qfracture.org sein individuelles Risiko für osteoporosebedingte Knochen- oder Hüftbrüche berechnen lassen.