Wer Thrombosen vorbeugen muss, bekommt häufig Medikamente mit Cumarinen wie Phenprocoumon und Warfarin verschrieben. Dann muss die Gerinnungsfähigkeit des Blutes regelmäßig überwacht werden.
Therapiekontrollen wichtig
Da die Wirksamkeit der Cumarine auf die Gerinnungsfähigkeit des Blutes durch viele verschiedene Faktoren beeinflusst wird, ist es wichtig, den Behandlungseffekt regelmäßig zu überprüfen. Nur so kann man sicherstellen, dass der Gerinnungswert im gewünschten Bereich bleibt. Zu Beginn der Behandlung muss diese Kontrolle alle ein bis zwei Tage erfolgen, später alle drei bis vier Wochen. Wenn Sie verreisen, neue Medikamente einnehmen oder Ihre Ernährung umstellen, sind häufigere Kontrollen notwendig.
INR und Quickwert
Wird die Gerinnungsfähigkeit des Blutes gemessen, tauchte früher im Laborbericht manchmal der Begriff „Quickwert“ auf. Dieser kann von Labor zu Labor unterschiedlich ausfallen, da sein Wert von den verwendeten Substanzen zur Gerinnungsbestimmung (Methodenabhängigkeit) abhängig ist. Deswegen wird der Quickwert mittlerweile in den standardisierten INR-Wert (International Normalized Ratio) umgerechnet, einem von der Weltgesundheitsorganisation definierten Verfahren. Mit diesem Verfahren lassen sich die Ergebnisse verschiedener Labore besser vergleichen.
Selbst messen
Wenn Sie den INR-Wert selbst bestimmen wollen, zum Beispiel, weil Sie nicht regelmäßig eine Arztpraxis aufsuchen können oder wollen, müssen Sie dafür eine spezielle Schulung beim Arzt oder in einer Klinik durchlaufen. Menschen, die sich selbst kontrollieren und gelernt haben, ihre Medikamentendosis selbst anzupassen, können sehr gute Therapiewerte erreichen.
So läuft eine Messung ab
Um den INR-Wert zu bestimmen, wird Blut aus der Fingerspitze (Fingerbeere) entnommen und getestet. In einem Spezial-Mess-Set wird dann der Wert automatisch bestimmt.
Dokumentation wichtig. Tragen Sie den gemessenen Wert sofort in einen Blutgerinnungsausweis ein. Weicht der Wert von den vom Arzt vorgegebenen Grenzwerten ab, sollten Sie in Absprache mit ihm die Tablettendosis verringern beziehungsweise erhöhen. Die Kosten für das Messgerät übernehmen die Krankenkassen in der Regel auf Antrag.