Viele Menschen meinen, dass sich im Körper "Schlacken" ansammeln – Endprodukte des Stoffwechsels, die sich angeblich in Organen und Geweben ablagern. Sie nehmen an, dass der Organismus regelmäßig von diesen Ablagerungen befreit werden muss und der Mensch krank wird, wenn dieser Reinigungsprozess gestört ist.
Die Mittel versprechen Blutreinigung und Entschlackung
Mittel, die die Ausscheidungsfunktionen des Körpers verstärken, sollen sich für diesen Prozess einsetzen lassen. Abführend wirkende und/oder wasserausschwemmende Mittel werden dann mit dem Zusatz zur "Blutreinigung", zur "Entwässerung" oder zur "Entschlackung" versehen.
Stoffwechsel funktioniert auch ohne Hilfsmittel
Derartige "Schlacken" existieren jedoch nur in der Theorie. Sie haben sich weder im Mikroskop noch bei Laboruntersuchungen oder bei anderen Untersuchungen auffinden lassen. Auch der Gedanke, das Innere des Körpers von Zeit zu Zeit "reinigen" zu müssen, entbehrt einer wissenschaftlichen Grundlage. Die Endprodukte des Stoffwechsels, die der Körper nicht mehr verwertet, scheidet er aus, ohne dass es der medikamentösen Hilfe von außen bedarf.
Wasserverlust gaukelt Diät-Effekt vor
Die Mittel suggerieren zudem, sie würden schlank machen. Und in der Tat kann sich das Gewicht verringern, indem der Körper über den Urin eine größere Menge Wasser ausscheidet. Das ist jedoch ein vorübergehender Effekt. Körperfett wird bei einer gesteigerten Urinproduktion nicht abgebaut.
Tipp: Was von Schlankheitsmitteln zu halten ist, zeigt unser Test Ganz einfach dünner werden – geht das?