Dosieraerosole werden bei Asthma und COPD verschrieben, damit die Wirkstoffe richtig dosiert tief in die Bronchien gelangen. Die Handhabung dieser Geräte ist nicht immer selbsterklärend.
Koordination wichtig: Schütteln – Ausatmen – Sprühen – Einatmen – Luftanhalten
Sprühstoß und Atmung koordinieren. Dosieraerosole geben mit jedem Sprühstoß eine definierte Menge des Medikaments ab. Damit die Wirkstoffe tief genug in die Bronchien gelangen, müssen Sie Sprühstoß und Atmung sorgfältig koordinieren.
Packungsbeilage lesen. Nachdem Sie die Schutzkappe vom Mundstück des Dosieraerosols abgezogen haben, schütteln Sie den Behälter gemäß den Angaben in der Packungsbeilage kräftig.
Mundstück festhalten. Atmen Sie tief aus, nehmen Sie das Mundstück des Behälters in den Mund und halten Sie es mit den Lippen gut fest.
Ventil drücken und einatmen. Anschließend drücken Sie auf das Ventil des Dosieraerosols und atmen gleichzeitig tief ein. Halten Sie die Luft bis zu zehn Sekunden lang an, damit sich die Wirkstoffe in den Bronchien ausbreiten können.
Nach Gebrauch reinigen. Setzen Sie das Gerät ab und atmen Sie langsam aus. Reinigen Sie das Mundstück des Geräts mit lauwarmem Wasser.
Bei Schwierigkeiten Hilfsmittel nutzen
Bei einem akuten Anfall ist es schwierig, Atmung und Aerosolabgabe richtig zu koordinieren, zumal kräftiges Ausatmen und tiefe Atemzüge nahezu unmöglich sind. Meist geht deshalb eine gehörige Portion des Wirkstoffs daneben oder bleibt in Mund oder Rachen hängen. Folgende Dosierhilfen können diese Schwierigkeiten teilweise beheben:
- Elektrische Vernebler zum Inhalieren. Sie eignen sich vor allem für Kleinkinder, die Sprühen und Einatmen noch nicht gut koordinieren können. Die Medikamente werden über eine Maske eingeatmet. Solche Vernebler kommen auch bei schwerem Asthma infrage, wenn die Wirkstoffe aus Dosieraerosolen nicht in ausreichender Menge in die Lunge gelangen.
- Vorschaltkammern (Spacer), die zwischen Dosieraerosolbehälter und -mundstück gesteckt werden. In sie wird das Mittel vor dem Einatmen hineingesprüht, sodass es darin eine Wolke bildet. Diese wird dann mit dem Atemzug in die Lunge gesogen. Zu beachten ist, dass zwei Sprühstöße nötig sind, um eine ausreichende Dosis zu erhalten. Da sich die Wand des Plastikbehälters beim Säubern elektrisch auflädt, bleibt ein Großteil des Mittels beim ersten Sprühstoß an der Wand des Spacers haften.
- Kindermaske. Bei Säuglingen und Kleinkindern hat sich ein Spray mit einem Spacer bewährt, dessen Mundstück gleichzeitig Nase und Mund bedeckt.
- Spezialsysteme (Autohaler), die den Wirkstoff erst mit dem Einatmen freisetzen.
- Turbo- und Diskhaler als Hilfsmittel für Pulverinhalate.
Welches System sich am besten für Sie oder Ihr Kind eignet, sollten Sie gemeinsam mit dem Arzt ausprobieren.
Ausprobieren und üben
Nutzen Sie ein System das erste Mal, sollten Sie sich die Packungsbeilage zur Anwendung genau durchlesen. Oft gibt es auch Videos im Internet, die Ihnen die Anwendung erläutern.