Wenn sich Ablagerungen in den Blutgefäßen bilden, können arterielle Durchblutungsstörungen entstehen. Neben einem eher ungesunden Lebenswandel können Diabetes, Rauchen und Bluthochdruck das Risiko dafür erhöhen. Zur Vorbeugung gegen die periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK) ist Bewegung wichtig, zur Behandlung sollten Sie regelmäßig ein spezielles Gehtraining absolvieren.
PAVK ist auch als „Schaufensterkrankheit“ bekannt
Regelmäßiges Gehen verringert Beschwerden bei "Schaufensterkrankheit" (Claudicatio intermittens), wie die PAVK im fortgeschrittenen Stadium auch genannt wird: Denn die Schmerzen beim Gehen zwingen Betroffene dazu, immer wieder stehen zu bleiben – beispielsweise vor Schaufenstern. Nach einer Weile lassen die Beschwerden nach und man kann ein Stück weitergehen, bis erneut Schmerzen auftreten.
Konsequenz zahlt sich aus
Schmerzen reduzieren. Neben der Behandlung zusätzlicher Erkrankungen oder Risikofaktoren (siehe Allgemeine Maßnahmen) ist im Stadium II der PAVK ein tägliches Gehtraining besonders wichtig. Es kann bei "Schaufensterkrankheit" die Gehstrecke insgesamt und – wichtiger noch – die schmerzfreie Gehstrecke verlängern.
Durchblutung verbessern. Dabei kommt es vor allem auf Ihre Eigeninitiative an: Je konsequenter Sie täglich gehen, desto wirksamer ist das Training. Der Effekt besteht darin, dass sich durch den erhöhten Sauerstoffbedarf der Muskulatur beim Gehen Umgehungsblutgefäße (Kollateralen) ausbilden, wodurch sich die Durchblutung verbessert.
Täglich trainieren. Damit dieser Effekt eintreten kann, müssen Sie aber wirklich täglich trainieren, sonst ist der Anreiz für den Körper zu schwach.
Trainingsgruppe nutzen. Am besten gelingt das richtige Gehen in einer speziellen Trainingsgruppe oder auf dem Laufband (strukturiertes Gehtraining). In vielen Orten gibt es mittlerweile Gefäßsportgruppen – erkundigen Sie sich beim Arzt oder Ihrer Krankenversicherung danach.
So geht Gehtraining
Im Schmerzrhythmus. Das Training besteht darin, dass Sie in möglichst raschem Tempo gehen (etwa 90 bis 120 Schritte pro Minute), und zwar so lange, bis ein leicht schmerzhaftes Spannungsgefühl in den Beinen auftritt. Dann bleiben Sie stehen und warten ab, bis die Schmerzen abklingen.
Insgesamt eine Stunde. Anschließend gehen Sie weiter, bis die Schmerzen in vergleichbarer Stärke erneut einsetzen. Das Ganze wiederholen Sie 20 bis 30 Minuten lang. Absolvieren Sie diese Übung zwei- bis dreimal täglich, sodass Sie insgesamt auf eine Trainingszeit von einer Stunde kommen.
Besser als andere Sportarten. Dieses Gehtraining ist wichtiger als alle anderen Therapiemaßnahmen und durch keine Sportart zu ersetzen. Ob andere Sportarten wie Radfahren, Schwimmen oder Krafttraining das Ganze noch unterstützen können, muss noch weiter untersucht werden.
Medikamente helfen, wenn Laufen nicht möglich ist
In manchen Fällen jedoch ist ein Gehtraining aufgrund von Begleiterkrankungen schwierig: Im Rahmen einer Herzschwäche kann beim Laufen Atemnot auftreten, bei schwerer Arthritis oder Arthrose fällt das Gehen oft schwer, bei neurologischen Störungen wie multipler Sklerose oder bei einer Erkrankung an Parkinson ist an ein Gehtraining ebenfalls nicht zu denken. Dann kommen auch Medikamente in Betracht, die die Durchblutung ebenfalls etwas verbessern können.