Zwischen Asthma und COPD (engl. chronic obstructive pulmonal disease, chronisch obstruktive Bronchitis) zu unterscheiden, ist nicht immer einfach. Das gilt vor allem bei älteren Personen oder bei Rauchern mit Allergien. Fachleute sprechen daher mittlerweile von "ACO" (Asthma COPD Overlap), einem Krankheitsbild, das sowohl Merkmale von Asthma als auch von COPD aufweist. Schätzungsweise 10 bis 15 von 100 Patienten mit obstruktiven Atembeschwerden leiden an diesem Syndrom.
Wie Ärzte zu einer Diagnose gelangen
Für eine genaue Diagnostik checkt der Arzt eine Liste von acht typischen Merkmalen einer chronischen Atemwegserkrankung. Je nachdem, wie stark die einzelnen Merkmale ausgeprägt sind, kann zwischen Asthma und COPD unterschieden werden.
Fall 1: Klare Zuordnung möglich, Kann der Arzt mehr als drei dieser Merkmale eindeutig einer der Krankheiten zuordnen, und trifft keines der Merkmale auf das zweite Krankheitsbild zu, ist eine korrekte Diagnose möglich und eine medikamentöse Behandlung entsprechend den Empfehlungen kann beginnen.
Fall 2: Abgrenzung schwierig. Treffen ähnlich viele Merkmale für Asthma und COPD zu, sollte ACO in Betracht gezogen werden. Personen mit einer solchen Diagnose erhalten zunächst Glucocorticoide zum Inhalieren, gegebenenfalls auch zusätzlich langwirkende Beta-2-Sympathomimetika, um lebensbedrohliche Atemnot zu vermeiden. Hinzu kommen allgemeine Maßnahmen wie Verzicht auf Rauchen, Bewegungstraining, Impfungen und die Behandlung weiterer Erkrankungen. Legen im weiteren Verlauf nachfolgende diagnostische Maßnahmen nahe, dass es sich um COPD handelt, sollte der Arzt die medikamentöse Therapie entsprechend den Empfehlungen für dieses Krankheitsbild anpassen.
Schwerer Verlauf deutet auf ACO hin
Personen mit ACO haben häufig einen schwereren Krankheitsverlauf, bei dem die Lungenfunktion sich rasch verschlechtert; meist ist eine Behandlung beim Lungenfacharzt erforderlich.