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Medikamente richtig einnehmen

Wenn Sie ein Arznei­mittel anwenden, soll es möglichst effektiv wirken. Daher ist es wichtig, auf bestimmte Regeln zu achten. Hier geben wir einige allgemeine Hinweise. Schauen Sie aber auf jeden Fall in der Packungs­beilage nach spezi­fischen Anwendungs­hinweisen für Ihr jeweiliges Mittel.

Das ist bei der Einnahme von Medikamenten zu beachten

Festes schlu­cken. Tabletten, Kapseln und Dragees sollten Sie immer zusammen mit einem großen Glas Wasser einnehmen, und zwar möglichst im Stehen. So rutschen die Mittel besser durch die Speise­röhre. Das Wasser verdünnt den Wirk­stoff, sodass er die Magen­schleimhaut nicht so stark belastet. Darüber hinaus tritt der Wirk­stoff im Dünn­darm schneller ins Blut über. Das beschleunigt seine Wirkung.

Finger weg von

  • Alkohol. Keinesfalls sollten Sie Medikamente mit einem alkoholischen Getränk einnehmen. Die Wechsel­wirkungen zwischen Alkohol und Arznei­substanzen sind vielfältig und oft nicht zu über­schauen.
  • Zitrusfrüchten, Milch und Tee. Auch Grapefruitsaft oder -früchte, Pampelmusen oder Pomelos, Tee und Milch können die Aufnahme einiger Wirk­stoffe beein­flussen.

Leichter runter. Wenn es Ihnen schwerfällt, Tabletten oder Kapseln zu schlu­cken, können Sie ein Stück Banane kauen, den Brei gemein­sam mit dem Medikament hinunter­schlu­cken und hinterher ein Glas Wasser trinken. Gelingt Ihnen dies nicht, fragen Sie in der Apotheke nach, ob das Mittel zerteilt werden kann oder ob es eine andere Zubereitungs­form gibt, die Sie einfacher einnehmen können. Das gilt auch für die Behand­lung von Kindern, die sich oft schwer tun, Tabletten zu schlu­cken.

Richtiger Zeit­punkt. Ob Sie Ihr Medikament vor dem Essen oder nach dem Essen einnehmen sollen – ein ein- bis zwei­stündiger Abstand wird hierbei empfohlen – oder das Mittel mit dem Essen einnehmen können, sollten Sie in der Packungs­beilage nach­lesen oder in der Apotheke erfragen. In den “Informationen zum Wirk­stoff“ enthält unsere Daten­bank unter der Über­schrift „Anwendung“ weitere Ratschläge zu dieser Frage. Manche Mittel sollten Sie auch absolut nüchtern am frühen Morgen einnehmen oder es bietet sich an, das Medikament kurz vor dem Schlafen­gehen anzu­wenden.

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Wie man Tabletten richtig teilt

Gleich­große Teile

Wer eine geringere Dosis benötigt, möchte Tabletten manchmal teilen. Versuchen Sie jedoch, eine Tablette durch­zuschneiden, bricht sie meist in ungleiche Stücke. Dann ist nicht mehr davon auszugehen, dass die richtige Dosis des Arznei­stoffs einge­nommen wird. So kann es zu riskanten Unter- oder Über­dosierungen kommen. Besorgen Sie sich darum besser in der Apotheke einen speziellen Tabletten­teiler, mit dem Sie Tabletten sauber halbieren können. Im Übrigen ist es nur ganz selten sinn­voll und notwendig, Tabletten zu teilen. Üblicher­weise gibt es die jeweils erforderlichen Dosierungen als „fertiges“ Arznei­mittel.

Sorgfältig informieren

Tabletten ist nicht unbe­dingt anzu­sehen, ob sie unbe­denk­lich geteilt werden dürfen. Einkerbungen sind dafür kein sicheres Zeichen. Sie können auch als Verzierung oder Unterscheidungs­merkmal dienen. Wenn Sie unsicher sind, ob Sie eine Tablette teilen dürfen, fragen Sie in der Apotheke nach.

Nicht zerteilen. Eine Reihe von Tabletten darf grund­sätzlich nicht geteilt werden. Film­tabletten beispiels­weise haben einen Über­zug, der den Wirk­stoff vor Licht, Luft und Feuchtig­keit schützen soll. Bei Tabletten, deren Wirk­stoff erst im Dünn­darm aufgenommen werden soll, soll der Über­zug verhindern, dass sie schon im Magen verdaut werden. Film­über­züge können auch dafür sorgen, dass der Wirk­stoff verzögert (retardiert) freigesetzt wird. Ein anderes Beispiel sind Mantel­tabletten. Sie setzen Wirk­stoffe aus der äußeren Schicht rasch, aus dem inneren Kern dagegen nur lang­sam frei. Wenn Sie solche Produkte teilen, zerstören Sie die Schutz­schicht oder den Tabletten­aufbau. Dann kann die Wirkung der Substanz uner­wünscht schnell eintreten, sie kann aber auch beein­trächtigt oder aufgehoben werden. Auf diese Weise können unab­sehbare unerwünschte Wirkungen auftreten oder die Behand­lung schlägt völlig fehl.

Kapseln und Dragees

Bei Kapseln ist der Wirk­stoff von einer Hülle, meistens aus Gelatine, umschlossen. Dragees sind häufig mit einer Zucker­schicht über­zogen. Auch diese beiden Formen können beispiels­weise magensaftresistent sein oder weisen andere spezielle Eigenschaften bei der Wirk­stoff­freiset­zung auf. Daher dürfen Sie auch solche Umhül­lungen nicht zerschneiden oder aufbrechen – es sei denn, in der Packungs­beilage wird dies speziell, erläutert. So können bestimmte Kapseln beispiels­weise geöffnet und in Flüssig­keit gegeben werden.

Teil­barkeit und Sondengängig­keit

Ob ein Medikament teil­bar ist oder nicht, wird häufig von den Herstel­lern angegeben. Diese Information finden Sie bei Medikamente im Test unter den Produkt­informationen. Dort steht auch, ob es möglich ist, das Produkt durch eine Sonde – unterschieden in Magen- und Darmsonde –gegeben werden kann.

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Der umsichtige Umgang mit Arznei­mitteln

Medikamente richtig lagern

Der geeignete Platz für einen Arznei­mittel­schrank ist das Schlaf­zimmer oder ein ungeheizter Neben­raum der Wohnung. Im Bade­zimmer oder in der Küche kann es zu feucht und zu warm werden; beides setzt Medikamenten zu. In einem Haushalt mit Kindern sollte der Medikamenten­schrank darüber hinaus abschließ­bar sein. Das gilt auch dort, wo Kinder ab und zu einmal zu Besuch sind. Muss Ihr Mittel im Kühl­schrank gelagert werden, ist das Gemüsefach ein guter Platz, dort schwankt die Temperatur am wenigsten.

Vorsicht Gift!

Die kinder­sichere Aufbewahrung wird häufig vernach­lässigt, wenn die Mittel gerade in Gebrauch sind, um ein krankes Kind zu kurieren. Da liegen dann Zäpf­chen griff­bereit in der Nacht­tisch­schublade und die Dose mit dem Einreibe­mittel bei Erkältungen steht neben dem Bett. Das kann gefähr­lich werden. Hinweise auf eine beginnende Vergiftung sind häufig Übel­keit, Erbrechen oder Durch­fall. Manchmal wirken die Kinder auch apathisch, fiebern und schwitzen. Dann sollten Sie sofort eine Vergiftungs­zentrale anrufen (zu finden unter www.gift­notruf.de, meist erreich­bar unter der Orts­vorwahl und +11924) oder direkt einen Arzt aufsuchen.

Reste nur mit Packungs­beilage

Medikamentenreste sollten unbe­dingt mitsamt der Gebrauchs­information in der Verpackung aufbewahrt werden, damit Sie später nach­schauen können, wofür sich die Mittel eignen und wie sie richtig dosiert werden. Am besten notieren Sie auf der Verpackung, für wen das Mittel gedacht war und wann es angebrochen wurde. Manche Arznei­mittel sind nach dem Öffnen nur noch begrenzte Zeit anwend­bar. Kontrollieren Sie hin und wieder die Verfalls­daten der gelagerten Medikamente.

Gut verschließen

Den Verschluss von Flaschen mit Tropfen und Saft sollten Sie immer gut zudrehen. Wenn Flüssig­keit verdunstet, wird die Lösung konzentrierter und enthält bei der üblichen Dosierung mehr Wirk­stoff als sonst. Auch bei Salben und Cremes sollten Sie darauf achten, dass die Tuben verschlossen sind.

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Halt­barkeit einschätzen und beachten

Nicht nur Lebens­mittel, auch Arznei­mittel sind nur begrenzt halt­bar. Darum ist auch auf dem Behältnis und der Verpackung aller Medikamente das Datum aufgedruckt, bis wann das unge­öffnete Mittel verwendet werden kann und der Hersteller für die Produktqualität haftet.

Nach dem Öffnen

Wie lange ein flüssiges (Tinktur, Tropfen, Saft) oder halb­festes Arznei­mittel (Creme, Lotio, Salbe) nach Anbruch noch angewendet werden darf, ist in der Packungs­beilage beschrieben. Notieren Sie sich das Datum, wenn Sie die Packung derartiger Arznei­mittel öffnen, um sicher­zugehen, dass Sie die angegebene Frist nicht über­schreiten.

Im Allgemeinen ist zwar davon auszugehen, dass sich Arznei­stoffe nicht mit der Zeit in gesund­heits­schädliche Produkte verwandeln, doch sie können an Wirkung verlieren. Flüssig­keiten können außerdem verderben, Salben und Cremes können ranzig werden oder sich in ihre Bestand­teile auftrennen. Ist das Verfalls­datum über­schritten, sollten Sie das Präparat besser nicht mehr verwenden.

Zeichen von Verderb

Unabhängig vom Verfalls­datum sollten Sie ein Arznei­mittel vor der Anwendung anschauen und es aussortieren, wenn Sie eines der folgenden Zeichen bemerken:

  • Tabletten haben dunkle Flecken bekommen.
  • Dragees sind nicht mehr gleich­mäßig gefärbt oder rissig.
  • In einer ursprüng­lich klaren Flüssig­keit schweben Flocken oder es hat sich etwas am Boden abge­setzt.
  • Salben oder Cremes sind einge­trocknet oder haben sich verflüssigt.
  • Zäpf­chen haben glitzernde, kristalline Auflagerungen.
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Medikamente entsorgen

Wie Sie nicht mehr benötigte oder abgelaufene Medikamente umweltbewusst entsorgen, erfahren Sie am sichersten bei Ihrer Gemeinde. Das Verfahren kann regional unterschiedlich sein. Mancher­orts sind Apotheken bereit, Altarznei­mittel anzu­nehmen und sie ordnungs­gemäß zu beseitigen. Meistens entstehen Ihnen dafür keine Kosten.

Alternative Hausmüll

In vielen Gemeinden dürfen Sie eine haus­halts­übliche Menge Arznei­mittel mit dem Hausmüll entsorgen. Dazu drücken Sie die Tabletten, Zäpf­chen, Salben und so weiter aus ihrer Verpackung und geben sie in Zeitungs­papier einge­wickelt in den Restmüll. Geht der Müll in eine Verbrennungs­anlage, werden Medikamente auf umwelt­verträgliche Art beseitigt. Der Müll kann auch zunächst mecha­nisch-biologisch behandelt und dann in Deponien gelagert werden. Diese sind so gestaltet, dass Schad­stoffe aufgehalten werden und nicht ins Grund­wasser gelangen.

Ausnahme Krebs­medikamente: Diese Alternative gilt aber nicht für Krebs­medikamente. Diese gehören zu den gefähr­lichen Abfällen. Wenn übrig gebliebene Krebs­medikamente entsorgt werden müssen, sollten Sie in der Arzt­praxis oder Apotheke besprechen, wie das an Ihrem Heimat­ort ohne Gefahr für Mensch und Umwelt geschehen kann.

Grund­wasser schonen

Als weitere Möglich­keit können Sie Arznei­mittel eventuell in Schad­stoff­sammelstellen abgeben. Diese nehmen auch alte, queck­silber­haltige Fieber­thermo­meter entgegen. Im Bereich der EU werden queck­silber­haltige Thermo­meter schon seit langem nicht mehr verkauft. Bundes­weit einheitlich gilt: Keinesfalls sollten Sie Medikamente in die Kanalisation spülen, also über Toilette oder Wasch­becken entsorgen. Das gilt auch für flüssige Arznei­mittel wie Tropfen und Säfte. Medikamente in der Kanalisation belasten den Wasser­kreis­lauf.

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Immer das richtige Medikament nehmen

Um Verwechs­lungs­gefahr zu vermeiden, sollten Sie Ihre Medikamente getrennt von denen anderer Haus­halts­mitglieder aufbewahren. Kenn­zeichnen Sie Medikamente eindeutig. Wenn Sie schlecht sehen, lassen Sie sich helfen! Und nehmen Sie sich ausreichend Zeit für die Einnahme. So vermeiden Sie Fehler. Mehr zum Thema in unserer Meldung Medikamente: Vorsicht, Verwechslungsgefahr!

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