Der deutsche Arzneimittelmarkt ist groß. Unsere Datenbank Medikamente im Test bildet auf Basis klarer Auswahlkriterien die am häufigsten verkauften oder verordneten Mittel ab.
Auswahl der rezeptfreien Mittel
Im Bereich der Selbstmedikation ermittelt ein Marktforschungsunternehmen im Auftrag der Stiftung Warentest den Umsatz für die Medikamente. Diese Markterhebung wird regelmäßig wiederholt. Aufgrund des hohen Aufwands kann die Stiftung Warentest die Datenbank nicht permanent aktualisieren.
Für den aktuellen Stand haben wir Menge und Art der im Jahr 2019 rezeptfrei verkauften Produkte ermitteln lassen. Ein Expertenkreis, der der Stiftung Warentest beratend zur Seite steht, benannte 85 Produktgruppen, die in der Selbstmedikation erfahrungsgemäß eine große Rolle spielen. Für diese Gruppen wurden die 25 am häufigsten verkauften Produkte festgestellt.
In die Auswertung haben wir neben Arzneimitteln auch Medizinprodukte aufgenommen, wenn sie in der jeweiligen Produktgruppe eine relativ große Bedeutung haben. Aus dieser Auswahl haben wir die Produkte besprochen und bewertet, die innerhalb ihrer Gruppe einen Marktanteil von mindestens fünf Prozent an den Packungsverkäufen hatten.
Aktuelle Preise
Preise und Bewertungen aller Mittel halten wir kontinuierlich auf dem aktuellen Stand. Basis hierfür ist die Lauer-Taxe, eine Zusammenstellung von Daten über Fertigarzneimittel und andere apothekenübliche Waren. Im Abschnitt Wie aktuell ist "Medikamente im Test"? erläutern wir, wie die inhaltliche Aktualisierung abläuft.
Vitamine und Co
Die Datenbank enthält auch Informationen zu Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen. Hier nennen wir keine Produktnamen, es sei denn, es handelt sich um zugelassene Arzneimittel. Da diese Präparate für verschiedene Zwecke eingesetzt werden, geben wir für sie keine anwendungsbezogene Bewertung ab. Es gibt eine Übersicht über die empfohlenen Tagesmengen von Vitaminen und Mineralstoffen.
Rezeptpflichtige Mittel
Für die Auswahl der vom Arzt verordneten Medikamente ziehen wir den Arzneiverordnungs-Report heran (AVR; ehemals Schwabe, U.; Paffrath, D.: Arzneiverordnungs-Report; Springer Medizin Verlag, Berlin, Heidelberg; seit 2021: Ludwig WD., Mühlbauer B., Seifert R.: Arzneiverordnungs-Report, Springer Verlag, Berlin). Dieser jährlich erscheinende Report beruht auf Daten der gesetzlichen Krankenkassen (GKV) und enthält nur solche Mittel, die zulasten dieser Kassen verordnet wurden. Dabei handelt es sich in erster Linie um rezeptpflichtige Mittel. Rezeptfreie Mittel sind nur insoweit enthalten, als sie nach der Ausnahmeliste oder für Kinder noch verschrieben werden dürfen.
Auswahl der rezeptpflichtigen Mittel
Folgende Ausgaben des Arzneiverordnungs-Reports (AVR) haben wir bisher ausgewertet:
- Aus dem AVR 2021 haben wir die generischen Präparate einbezogen, die neu unter den 2 000 meistverordneten gelistet waren. Monopräparate mit einem neuen Wirkstoff und die Mittel mit einer neuen Wirkstoffkombination, die neu unter den 2 000 meistverordneten Präparaten waren, werden mit Überarbeitung der entsprechenden Kapitel nach und nach aufgenommen.
- Aus dem AVR 2020 haben wir die generischen Präparate einbezogen, die neu unter den 2 000 meistverordneten gelistet waren. Monopräparate mit einem neuen Wirkstoff und die Mittel mit einer neuen Wirkstoffkombination, die neu unter den 2 000 meistverordneten Präparaten waren, wurden ebenfalls – bis auf wenige Bereiche – bereits aufgenommen.
- Aus den Reports der Jahre 2014 bis 2019 haben wir alle Präparate einbezogen, die neu unter den 2 000 meistverordneten gelistet waren.
- Von 2006 bis 2013 haben wir aus dem AVR jährlich die Mittel mit einem neuen Wirkstoff oder einer neuen Wirkstoffkombination aufgenommen, wenn sie unter die 2000 meistverordneten Mitteln fielen. 2007, 2009 und 2011 wurden auch die Präparate mit bereits bewerteten Wirkstoffen (Generika) aufgenommen.
- Aus dem AVR 2005 haben wir die 2 500 meistverordneten Arzneimittel aufgenommen.
Ausnahmen bei der Auswahl
Im Abschnitt Schwangerschaftsabbruch informieren wir über das Medikament Mifegyne. Es gehört zwar nicht zu den meistverordneten Arzneimitteln, ist aber ein wichtiges Medikament, weil es eine Alternative zum operativen Schwangerschaftsabbruch eröffnet. Darüber hinaus haben wir – abweichend vom AVR – einige wenige Mittel zusätzlich aufgenommen, wenn der Arzneimittel-Expertenkreis der Stiftung Warentest dies nachdrücklich empfohlen hat, wie Methyldopa (zum Beispiel Presinol) bei hohem Blutdruck oder Tenofovir (Viread) und Entecavir (Baraclude) bei Hepatitis B sowie die Wirkstoffkombinationen Elbasvir + Grazoprevir (Zepatier), Glecaprevir + Pibrentasvir (Maviret) sowie Sofosbuvir + Velpatasvir (Epclusa) bei Hepatitis C.
Außerdem bewerten wir auch Mittel, die zwar häufig eingesetzt, überwiegend aber nicht zulasten der gesetzlichen Krankenkassen verordnet werden, wie Mittel zur Empfängnisverhütung und Mittel bei Erektionsstörungen (zum Beispiel Sildenafil).
Weitere Mittel nehmen wir zusätzlich auf, wenn sie Gegenstand aktueller Untersuchungen der Stiftung Warentest geworden sind, und wir die Untersuchungsergebnisse in anderen Publikationen der Stiftung Warentest veröffentlicht haben. Dies ist beispielsweise bei einigen Läusemitteln der Fall oder bei bestimmten Präparaten für Kinder.
Auch bei einem erhöhten öffentlichen Interesse, beispielsweise aufgrund verstärktem medialem Engagement, kann ein Arzneimittel auf Empfehlung des Expertenkreises oder der Stiftung Warentest Aufnahme finden.
„Switches“ sind Arzneimittel, die aus der Rezeptpflicht entlassen werden und meist durch ein großes werbliches Begleitprogramm in den Markt eingeführt werden. Diese „neuen“ rezeptfreien Medikamente werden aufgrund ihrer zu erwartenden großen Marktrelevanz außerhalb der Marktauswahl zeitnah in die Arzneimitteldatenbank der Stiftung Warentest aufgenommen und bewertet.
Keine Löschung
Präparate, die nach neueren Marktanalysen nicht mehr zu den meistverordneten Mitteln gehören, bleiben weiterhin in der Datenbank, damit die Informationen über diese Produkte weiterhin zur Verfügung stehen, vorausgesetzt, sie sind noch im Handel. Zurückgerufene oder nicht mehr auf dem Markt befindliche Mittel werden gelöscht. Die Informationen zu diesen Mitteln werden aber – ergänzt durch Erläuterungen zur aktuellen Marktlage – noch eine gewisse Zeit vorgehalten, damit diejenigen, die die Mittel eventuell noch im Hause haben, sich sicher informieren können.
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