Um den After herum befinden sich zu dessen Feinabdichtung auch venöse Blutgefäße. Kommt es zu einem Blutstau, schwellen sie an. Häufig geschieht das im Zusammenhang mit einer Schwangerschaft oder während der Geburt sowie nach starkem und langem Pressen bei Verstopfung oder hartem Stuhlgang. Auch durch langes Fahrradfahren kann sich das Blut stauen.
Solche erweiterten Venen sind keine Hämorrhoiden. Wenn sich in den Venen kleine Blutgerinnsel (Perianalthrombosen) bilden, verursacht die prall gestaute Vene beim Sitzen meist sehr starke Schmerzen am Darmausgang. Hämorrhoiden schmerzen dagegen in der Regel nicht.
Schmerzen beim Sitzen
Die Gerinnsel werden innerhalb einiger Tage vom Körper abgebaut, und die Vene erschlafft wieder. Bei starken Beschwerden kann der Arzt die angeschwollene Vene mit einem kleinen operativen Eingriff entfernen. Schmerzen und Druckgefühl lassen dann sofort nach.
Die Thrombose ist ungefährlich
Obwohl es sich um Thrombosen handelt, stellen Perianalthrombosen – anders als Blutgerinnsel in den Beinvenen – keine Gefahr für eine Embolie, also einen Gefäßverschluss durch das Gerinnsel, dar. Aus den oberflächlich liegenden Venen kann der Blutpfropf nicht über die Verbindungsadern zu anderen Venen weggeschwemmt werden. Das kann nur passieren, wenn sich ein Blutpfropf in den tiefen Venen befindet.
Zurückbleibende Hautfalten
Hämorrhoiden werden häufig auch mit Hautfalten im Analbereich (Marisken) verwechselt. Marisken sind Hautläppchen, die sich am After bilden, manchmal als Überbleibsel von Perianalthrombosen. Wenn viele Hautfältchen vorhanden sind, kann das die Analhygiene erschweren.
Sorgfältige Hygiene
Denken Sie daran, dass Reste des Stuhlgangs den Darmausgang reizen, besonders wenn Sie unter Marisken leiden. Mit ein paar Tipps können Sie dem vorbeugen:
- Reinigen Sie den Darmausgang nach dem Stuhlgang mit einem Waschlappen und lauwarmem Wasser, ersatzweise mit feuchten Toiletten- oder Baby-Öltüchern. Vorsicht: Alkoholhaltige Erfrischungstücher eignen sich dafür weniger, weil sie die empfindliche Haut am After zu stark reizen können. Auch feuchtes Toilettenpapier kann reizende Stoffe enthalten. Achten Sie bereits beim Kauf auf den Zusatz von Duft- oder Konservierungsstoffen.
- Benutzen Sie kein hartes, raues Toilettenpapier und wischen Sie nicht zu grob über den After, sonst wird die Haut gereizt und reißt leicht ein.
- Verwenden Sie keine Seifen und Kosmetika im Analbereich. Sie reizen die Haut und fördern Entzündungen und Allergien.