Um Asthma zu behandeln, muss man häufig inhalieren. Diese Mittel gibt es in erster Linie als Spray und Pulver. Beide Formen sind therapeutisch gleichwertig, vorausgesetzt, sie werden tief genug eingeatmet. Die Anwendung dieser Geräte müssen Sie üben, damit ein ausreichend großer Anteil des Wirkstoffs in der Lunge ankommt – auf dem Weg in die Lunge bleibt ohnehin viel Wirkstoff in Mund und Rachen hängen, vor allem am Kehlkopf.
Auch bei schwerem Asthma
Beim Dosierspray wird das Medikament mit dem Sprühstoß feinstverteilt freigesetzt. Damit der Wirkstoff in die tiefer gelegenen Lungenbereiche vordringen kann, müssen bei den klassischen Dosieraerosolen Sprühvorgang und Einatmung gut aufeinander abgestimmt werden. Um das zu erleichtern, gibt es Inhalierhilfen (Spacer), die auf das Gerät aufgesetzt werden. Diese Sprays lassen sich leicht einatmen. Sie sind daher auch bei schwerem Asthma geeignet, beispielsweise bei niedrigem Atemzugvolumen (unter 30 L/min) oder bei einem schweren Asthmaanfall.
Atemzug löst Sprühstoß aus. Daneben gibt es atemzuggesteuerte Dosieraerosole, die die Koordination zwischen Auslösen des Sprühstoßes und Einatmung erleichtern können. Dabei wird mit dem Einatmen ein spezieller Sperrmechanismus überwunden und erst damit die wirkstoffhaltige Lösung freigesetzt. Die korrekte Anwendung dieser Geräte setzt hierfür ein bestimmtes Atemzugvolumen (20 bis 30 L/min) voraus.
Pulverspray ohne Treibgas
Bei Pulverinhalatoren wird der Wirkstoff genau dosiert in eine vorgeschaltete Kammer abgegeben. Daraus muss er mit einem kräftigen Atemzug möglichst schnell in die Lunge eingeatmet werden, weshalb auch hier eine Atemleistung beim Einatmen von mindestens 30 Liter/Minute nötig ist. Zudem müssen die Lippen das Mundstück fest umschließen. Anders als bei den meisten Dosieraerosolen müssen Sie bei Pulverinhalatoren nicht Knopfdruck und Atmung koordinieren. Von Vorteil ist auch, dass diese Inhalatoren ohne Treibgas auskommen.
Feuchtigkeit führt zu Verkleben. Vermeiden Sie jedoch, in das Gerät auszuatmen. Die feuchte Atemluft kann nämlich zusammen mit den Pulverpartikeln des Medikaments die Ventilstifte und Bohrungen des Mundstücks verkleben. Dann funktioniert der Inhalator nicht mehr ordnungsgemäß.
Wischen Sie nach der Anwendung das Mundstück trocken, bevor Sie es wieder verschließen. Das Mundstück darf nicht feucht gereinigt werden.
Wieder richtig durchatmen
Im Vergleich zu Dosieraerosolen haben Pulverinhalate den Nachteil, dass die kleinen Pulverteilchen häufiger Husten auslösen können. Zudem sind während eines schweren und lebensbedrohlichen Asthmaanfalls Pulverinhalate nicht sinnvoll, weil der Betroffene in solch einer Situation das für eine korrekte Anwendung erforderliche Atemzugvolumen nicht aufbringen kann. Diese Darreichungsform eignet sich vor allem bei leichtem bis mittelschwerem Asthma und bei Kindern ab dem Schulalter. Nach dem Einatmen sollten Sie immer für einige Sekunden die Luft anhalten, damit sich die inhalierten Wirkstoffe in den Bronchien absetzen können.
Neues Mittel – neue Infos
Wird Ihnen ein neues Präparat verschrieben, müssen Sie sich häufig auf eine veränderte Bedienung einstellen. Lesen Sie aufmerksam die Bedienungsanweisung des Inhalators und lassen Sie sich die Handhabung vom Arzt oder Apotheker genau beschreiben.