Das Trio der neuen iPhone-11-Modelle zeigt sehr unterschiedliche Leistungen: Eines ist das beste iPhone aller Zeiten, eines braucht beim Laden eine gefühlte Ewigkeit und eines scheitert im Falltest. test.de verrät, bei welcher Variante sich der Kauf lohnt.
iPhone 11: Testergebnisse
iPhone 11 Pro Max: Teure Spitzenklasse, aber ohne 5G
Das iPhone 11 Pro Max (ab 1 250 Euro) ist das beste Apple-Handy, das wir je in den Händen hatten. Es punktet mit einem hervorragenden Display, einem starken Akku und vor allem der besten Kameraleistung auf dem gesamten Smartphone-Markt. Hier macht sich bezahlt, dass Apple erstmals drei Objektive in die Rückseite eingebaut hat. Der neue Night Mode sorgt nun auch im Dunklen für überzeugende Bildqualität. Ein paar Schwächen hat das Pro Max aber dennoch: Es ist mit 227 Gramm schwerer als alle vorherigen iPhones und es beherrscht nicht die neue Mobilfunktechnik 5G , die sich in naher Zukunft ausbreiten dürfte. Zudem ist es sehr teuer: Die am besten ausgestattete Variante kostet satte 1 650 Euro. Qualitativ vergleichbare Android-Handys gibt es schon ab rund 650 Euro.
iPhone 11: Schwächer als sein Vorgänger
Mit 800 Euro ist das iPhone 11 das günstigste Modell des Trios. Zu seinen Stärken zählen das ausgezeichnete Display, die stabile Bauweise (keine Schäden im Falltest) und die Kameras. Zwar verzichtet Apple hier auf das dritte Objektiv (Tele) auf der Rückseite, die Bilder sehen dennoch gut aus, selbst bei wenig Licht. Das iPhone 11 ist im Prinzip also ein vernünftiges Smartphone. Aber: Sein Vorgänger, das iPhone XR, ist besser und 100 Euro günstiger. Android-Handys auf ähnlichem Niveau gibt es schon ab 270 Euro. Der größte Schwachpunkt des iPhone 11 ist der Akku: Aufladen dauert mehr als drei Stunden. Besonders ärgerlich: Das Schneckentempo ließe sich vermeiden, denn das iPhone 11 verfügt über einen Schnelllade-Modus. Allerdings liefert Apple ein Netzteil mit, das diesen Modus nicht beherrscht. Wer die Quick-Charge-Funktion nutzen möchte, braucht zusätzlich ein 18-Watt-Netzteil mit USB-C (35 Euro) und ein Kabel, das zwischen USB-C und Apples Lightning-Anschluss vermittelt (25 Euro). Ebenfalls unerfreulich: die recht schwache Netzempfindlichkeit – vor allem dann, wenn der Nutzer beim Telefonieren die Rückseite des Geräts berührt. Auch das iPhone 11 ist nicht 5G-fähig.
Nach dem Falltest war das Display des iPhone 11 Pro (ab 1 150 Euro) übersät von Rissen. Mit seiner Empfindlichkeit führt es die Linie seiner Vorgänger X, XS und XS Max fort, die ebenfalls stark beschädigt aus der Falltrommel kamen. Ansonsten teilt es die meisten Stärken und Schwächen des Pro Max: hervorragendes Display, klasse Kamera mit drei Objektiven und Night Mode – aber ziemlich teuer und kein 5G. Der Akku ist etwas schwächer als beim Pro Max, dafür ist das Pro kompakter und wiegt rund 35 Gramm weniger.
Alte und neue Stärken
Die Displays der neuen iPhones gehören zur Spitzenklasse. Doch Apple setzt vor allem mit seinen Handykameras Maßstäbe: Kein anderes von uns geprüftes Smartphone macht so gute Fotos und Videos wie das Pro und das Pro Max. Durch die neue Dreifach-Kamera und den Night Mode haben sich die iPhones in diesem Punkt nochmals verbessert. Der Night Mode fängt mehr Licht ein, unter anderem durch längere Belichtungszeiten – dadurch sehen auch Nachtbilder gut aus. Das klappt am besten, wenn das Motiv sich gar nicht oder nur minimal bewegt.
Alte und neue Schwächen
Die Schwächen sind größtenteils ebenfalls dieselben wie bei vorherigen iPhones: Der Speicher lässt sich nicht erweitern, die Netzempfindlichkeit könnte besser sein, zudem verzichtet Apple auf einen separaten Kopfhöreranschluss, liefert aber immerhin passende Kopfhörer mit Lightning-Anschluss mit. Die kabellose Alternative von Apple (AirPods) kostet 179 Euro extra.
Tipp: In unserer Datenbank mit mehr als 80 Bluetooth-Kopfhörern finden Sie gute Modelle anderer Anbieter schon ab 80 Euro. Beim iPhone 11 Pro zeigt sich zusätzlich ein eklatanter Mangel an Robustheit. Weiterhin haben alle drei Varianten eine recht scharfe Kante an der Rückkamera – die kann andere Geräte schädigen, etwa wenn diese zusammen mit dem iPhone transportiert werden.
iPhone 11: Kaufberatung
Kaufen oder auf 5G warten?
Derzeit spielt es noch keine große Rolle, dass die neuen iPhones den Mobilfunkstandard 5G nicht beherrschen. Das extrem schnelle 5G-Netz dürfte in naher Zukunft aber immer wichtiger werden – wer sein Handy auch in drei oder vier Jahren noch nutzen möchte, sollte deshalb wohl besser auf die nächsten iPhones warten. Die dürften Ende 2020 erscheinen und vermutlich 5G unterstützen.
iPhone 11: Lieber zum Vorjahresmodell greifen
Beim iPhone 11 (ab 800 Euro) ist die Entscheidung nicht ganz einfach: Vom Akku abgesehen ist es ein überzeugendes Handy – und die lange Ladezeit lässt sich verkürzen, indem der Nutzer ein stärkeres Netzteil kauft. Allerdings ist das Vorgängermodell XR besser und 100 Euro günstiger. Qualitativ vergleichbare Android-Modelle sind sogar schon ab 270 Euro erhältlich.
iPhone 11 Pro: Bloß nicht fallen lassen
Kamera, Display, Rechenleistung – in all diesen Punkten kann das iPhone 11 Pro (ab 1 150 Euro) mit den besten Smartphones mithalten. Doch es ist sehr empfindlich, sodass ein Sturz einen Totalschaden nach sich ziehen kann. Da die Vorgänger, die XS-Modelle, ebenfalls nicht besonders robust waren, ist auch hier das XR die bessere Wahl – oder eben ein Android-Handy.
iPhone 11 Pro Max: Top-Qualität zum Luxuspreis
Das Pro Max (ab 1 250 Euro) ist das bislang beste aller iPhones. Neben den Kameras und dem Display überzeugt hier sogar der Akku – eher ungewöhnlich bei iPhones. Für Apple-Fans ist dieses Gerät daher die richtige Wahl. Wer lieber sparen will, bekommt vergleichbare Android-Handys schon für rund die Hälfte.
Fazit: Einmal Ja, zweimal Jein
Das iPhone 11 Pro Max ist eines der besten Handys auf dem Markt – der Kauf lohnt sich also. Das 11 Pro hingegen ist sehr anfällig für Schäden durch Stürze, zumindest Tollpatsche sollten die Finger davon lassen oder sich sofort eine Schutzhülle zulegen. Das iPhone 11 ist an sich ein ordentliches Smartphone, doch der Vorgänger (XR) ist besser und günstiger.
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Nutzerkommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.
Stiftung_Warentest am 05.11.2019 um 15:12 Uhr
Falltest-Systematik wenig aussagekräftig
@awtceivj: Wie bereits auf dieser Seite nachzulesen, sind die Falltests klar definiert und für alle Handys identisch. Das macht die Produkte vergleichbar und es ist zu erkennen, dass es gelingt, Smartphones mit über den Seiten gebogenem Display so zu konstruieren, dass sie in der Falltrommel nicht kaputt gehen - so beispielsweise die 9er und 10er Serie von Samsung. Obwohl sie gebogene Displaykanten haben, haben sie den Falltest im Gegensatz zum Vorgänger S8 überstanden: www.test.de/Samsung-Galaxy-S9-und-S9-Bruchsicher-und-Verbesserungen-im-Detail-5296466-0/ Durch die 100 Stürze wollen wir erreichen, dass jedes Smartphone auf alle möglichen Flächen, Kanten und Ecken aufprallt und das sogar mehrfach. Bei nur 3-5 Stürzen, auch wenn sie aus größerer Höhe erfolgen, wäre das Ergebnis statistisch weniger aussagefähig. Unsere Fallhöhe von 80 Zentimeter stellt dabei eine Hürde dar, welche die Mehrzahl der Smartphones bewältigt, aber an der weniger stabile Smartphones scheitern. (AC)
Dass ein Handy mit gewölbten Glas nach 100 Stürzen im Fallturm defekt ist, verwundert kaum. Das ist etwa so, also würde man das Handy in die Waschmaschine schmeißen und sich danach wundern, dass es kaputt ist. Deshalb hat dieses Ergebnis kaum Aussagekraft für uns als Kunden. Was uns als Kunden interessiert ist, ob das Handy nach bspw. 5 Stürze aus 1-2 Metern überlebt. Also nach einer durchschnittlichen Zahl an schweren Stürzen, die man in 3 Jahren Nutzungsdauer zu erwarten hat. (Statistisch gesprochen: Nach 100 Stürzen im Fallturm ist für jedes Handy mit gewölbten, beidseitigem Glas das 100-Perzentil erreicht. Was uns als Kunden aber interessiert ist etwas ganz anderes: Wie viel Prozent der Geräte sind nach 5 Stürzen wirklich defekt? Die Tests auf Youtube lassen darauf schließen, dass das neue iPhone 11 Pro diese 5 Stürze gegenüber seinem Vorgänger problemlos überlebt, was letztlich ein signifikanter Gewinn für die Kunden ist.)
@AlexV1705: Man kann in unserem Produktfinder "Smartphones" durch Setzen von Preisfiltern die vergleichbaren Smartphones ermitteln: www.test.de/Handys-und-Smartphones-im-Test-4222793-0/. Zum Thema "Updates bei Handys" haben wir auf das Test-Heft 05/2019 verwiesen, dort haben wir ausführlich über das Thema berichtet. (DB)
Ich denke das die Testergebnisse vor allem im Hinblick auf das iPhone 11 Pro Max passen. Bei der Zusammenfassung schreibt „Stiftung Warentest“, man könne für die Hälfte vom Kaufpreis ein vergleichbares Androide Smartphone bekommen. Es währe schon interessant, welche Androide Smartphones für 600 € die gleichen Testergebnisse haben. Wie man sich denken kann, bin ich ein Fan von Apple. Ich gehöre allerdings nicht zu denen, die grundsätzlich alle Android Smartphones verurteilen. Es gibt sicherlich zwei oder drei Firmen die vergleichbare oder vielleicht sogar von der Hardwareseite bessere Android Smartphones herstellen. Was allerdings immer vergessen wird, ist das beim Kauf eines iPhones erworbene Betriebsystem iOS. Aktuell kenne ich keinen „Android Smartphone“ Hersteller der mindestens für 5 Jahre Updates anbietet. Des Weiteren muss ich bei einem iPhone keine jährlichen Zusatzkosten für eine aufwendige Sicherheitssoftware investieren. Somit relativiert sich der Preis für ein iPhone!!
@peter.lascych: Unsere Produktauswahl richtet sich nach der Marktbedeutung, nicht nach der Ähnlichkeit von Produkten. Alle Geräte werden gleich getestet, damit es wissenschaftlich vergleichbar bleibt. Wenn Sie weitere Details zu unserer Untersuchung haben möchten, schauen Sie sich das Video an: So testen wir Smartphones: www.test.de/Handys-und-Smartphones-im-Test-4222793-4222875/ (DB)
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@awtceivj: Wie bereits auf dieser Seite nachzulesen, sind die Falltests klar definiert und für alle Handys identisch. Das macht die Produkte vergleichbar und es ist zu erkennen, dass es gelingt, Smartphones mit über den Seiten gebogenem Display so zu konstruieren, dass sie in der Falltrommel nicht kaputt gehen - so beispielsweise die 9er und 10er Serie von Samsung. Obwohl sie gebogene Displaykanten haben, haben sie den Falltest im Gegensatz zum Vorgänger S8 überstanden: www.test.de/Samsung-Galaxy-S9-und-S9-Bruchsicher-und-Verbesserungen-im-Detail-5296466-0/
Durch die 100 Stürze wollen wir erreichen, dass jedes Smartphone auf alle möglichen Flächen, Kanten und Ecken aufprallt und das sogar mehrfach. Bei nur 3-5 Stürzen, auch wenn sie aus größerer Höhe erfolgen, wäre das Ergebnis statistisch weniger aussagefähig. Unsere Fallhöhe von 80 Zentimeter stellt dabei eine Hürde dar, welche die Mehrzahl der Smartphones bewältigt, aber an der weniger stabile Smartphones scheitern. (AC)
Dass ein Handy mit gewölbten Glas nach 100 Stürzen im Fallturm defekt ist, verwundert kaum. Das ist etwa so, also würde man das Handy in die Waschmaschine schmeißen und sich danach wundern, dass es kaputt ist.
Deshalb hat dieses Ergebnis kaum Aussagekraft für uns als Kunden.
Was uns als Kunden interessiert ist, ob das Handy nach bspw. 5 Stürze aus 1-2 Metern überlebt. Also nach einer durchschnittlichen Zahl an schweren Stürzen, die man in 3 Jahren Nutzungsdauer zu erwarten hat.
(Statistisch gesprochen: Nach 100 Stürzen im Fallturm ist für jedes Handy mit gewölbten, beidseitigem Glas das 100-Perzentil erreicht. Was uns als Kunden aber interessiert ist etwas ganz anderes: Wie viel Prozent der Geräte sind nach 5 Stürzen wirklich defekt? Die Tests auf Youtube lassen darauf schließen, dass das neue iPhone 11 Pro diese 5 Stürze gegenüber seinem Vorgänger problemlos überlebt, was letztlich ein signifikanter Gewinn für die Kunden ist.)
@AlexV1705: Man kann in unserem Produktfinder "Smartphones" durch Setzen von Preisfiltern die vergleichbaren Smartphones ermitteln: www.test.de/Handys-und-Smartphones-im-Test-4222793-0/.
Zum Thema "Updates bei Handys" haben wir auf das Test-Heft 05/2019 verwiesen, dort haben wir ausführlich über das Thema berichtet. (DB)
Ich denke das die Testergebnisse vor allem im Hinblick auf das iPhone 11 Pro Max passen. Bei der Zusammenfassung schreibt „Stiftung Warentest“, man könne für die Hälfte vom Kaufpreis ein vergleichbares Androide Smartphone bekommen. Es währe schon interessant, welche Androide Smartphones für 600 € die gleichen Testergebnisse haben.
Wie man sich denken kann, bin ich ein Fan von Apple. Ich gehöre allerdings nicht zu denen, die grundsätzlich alle Android Smartphones verurteilen. Es gibt sicherlich zwei oder drei Firmen die vergleichbare oder vielleicht sogar von der Hardwareseite bessere Android Smartphones herstellen. Was allerdings immer vergessen wird, ist das beim Kauf eines iPhones erworbene Betriebsystem iOS. Aktuell kenne ich keinen „Android Smartphone“ Hersteller der mindestens für 5 Jahre Updates anbietet. Des Weiteren muss ich bei einem iPhone keine jährlichen Zusatzkosten für eine aufwendige Sicherheitssoftware investieren. Somit relativiert sich der Preis für ein iPhone!!
@peter.lascych: Unsere Produktauswahl richtet sich nach der Marktbedeutung, nicht nach der Ähnlichkeit von Produkten. Alle Geräte werden gleich getestet, damit es wissenschaftlich vergleichbar bleibt. Wenn Sie weitere Details zu unserer Untersuchung haben möchten, schauen Sie sich das Video an: So testen wir Smartphones: www.test.de/Handys-und-Smartphones-im-Test-4222793-4222875/ (DB)