
Wenn die Entscheidung gefallen ist, einen Wechseldienst für die Tarifoptimierung zu nutzen, sollten Interessierte folgendermaßen vorgehen.
Schritt 1: Anbieter auswählen
Zuerst entscheiden Sie: Soll der Wechseldienst den Tarif ab dem zweiten Jahr automatisch ohne Ihre Zustimmung ändern dürfen? So arbeitet zum Beispiel* Wechselstrom.eu. Oder möchten Sie vor dem Wechsel Einfluss nehmen? Das geht bei Cheapenergy24, Wechselpilot.com, Wechselfabrik. Er verlangt eine Provision vom Kunden. Bei Switchup.de zahlt diese der Energieversorger.
* Passage geändert am 3. Januar 2023.
Schritt 2: Tarifvorschlag einholen
Geben Sie auf der Internetseite des Dienstes Daten wie Jahresverbrauch und Postleitzahl ein. Dann erhalten Sie einen oder mehrere Tarifvorschläge, entweder direkt auf der Internetseite oder per E-Mail. Schlagen die Dienste mehrere Tarife vor, kommentieren sie diese oft, zum Beispiel als „Preissieger“, „niedrigster Abschlag“ oder „bester Ökotarif“.
Schritt 3: Wechseldienst beauftragen
Beauftragen Sie den Dienst mit dem Versorgerwechsel. Hierfür benötigen Sie Ihre Zählernummer. Diese finden Sie in einer alten Rechnung. Sollten Sie versehentlich eine falsche Zählernummer nennen oder versehentlich Ihren Partner als bisherigen als Vertragspartner angeben (möglicherweise mit anderem Nachnamen), obwohl Sie den alten Vertrag abgeschlossen haben, kann der Wechsel stocken. Unsere Erfahrung: Ist diese Hürde einmal genommen, laufen künftige Wechsel problemlos. Manche Dienste ermöglichen das Hochladen der alten Rechnung. Das ist empfehlenswert. So vermeiden Sie Fehler.
Schritt 4: Wechsel findet statt
Der neue Dienst wechselt für Sie den Versorger. Dieser begrüßt Sie per E-Mail oder Brief und teilt das Datum für den Lieferbeginn mit.
Schritt 5: Provision zahlen
Die meisten Dienste berechnen eine Provision zwischen 20 bis 30 Prozent – bezogen auf Ihre Ersparnis: Grundlage ist der Preis, den Sie bezahlen müssten, wenn sich Ihr alter Vertrag verlängert hätte. Bei Bonustarifen ist das der Preis des ersten Jahres plus Neukundenvergünstigungen wie Sofort- oder Neukundenbonus. Denn die Boni gibt es nur im ersten Vertragsjahr.
Schritt 6: Folgevertrag erhalten
Per E-Mail erhalten Sie etwa drei bis sieben Monate vor Ablauf der Kündigungsfrist neue Tarifvorschläge. Sollte der Wechsel automatisch ausgelöst werden, bekommen Sie die Information, in welchem Tarif Sie künftig sein werden.
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- Nur Vergleichsportale listen aktuelle Preise für Strom- und Gastarife. Die Stiftung Warentest hat acht untersucht und zeigt, wie Sie mit ihnen günstige Tarife finden.
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- Ist ein Strom- oder Gasversorger insolvent, sollten Kundinnen und Kunden schnell handeln. Die Stiftung Warentest sagt, was in diesem Fall zu tun ist.
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@wieselgudi51: Vielen Dank für Ihren Hinweis. Darf ich Sie bitten, uns den Vorgang einmal vollständig, nebst Schriftverkehr zuzusenden, damit wir uns das ansehen können?
finanztest@stiftung-warentest.de
@alle: Seit unserem letzten Test zu den Wechseldienstleistern hat sich das Marktumfeld (mehrmals) geändert (Preissteigerungen / Preissenkungen). Das macht es mitunter schwer, die Wechselangebote nachzuvollziehen.
Ich bin jetzt im zweiten Jahr bei Wechselpilot.de. Zum 02.02.23 stand wieder ein Anbieterwechsel bei Gas an. WP-Vorschlag, auf Grund der Tarifunsicherheit, zunächst erst einmal in die GV wechsel. Die kürzeren Vertragaslaufzeiten wären bis zur Marktstabilisierung von Vorteil.
Meine Gedanken! "Prima, klingt logisch. Macht mal."
Kurze Zeit später kam die Info, "Der GV hat die Preise angehoben, es lohnt sich nicht mehr." Es gab einen neuen Anbieter mit einem neuen, viel besseren Preisangebot ( 219,00 € mtl). - traumhaft! -
Ein paar Tage später kam die Meldung von WP, die Auftragsbestätigung ist da.
Wunderbar, dachte ich.
Gehe auf die Webs. von WP - Gas - Verträge - Folgevertrag - und sehe, aha der Angebotspreis ist geblieben! Zum bestätigen oder ablehnen ist kein Button da!
Was ich nicht gesehen habe, war unten rechts ein nicht hervorgehobener Text "VERTRAG Pdf laden".
Das hat mir 696 € gekostet. Neuer Abschlag 277€, Einspruchsfrist vorbei.
Soviel zum sorgenfreien Wechseln mit WP.
@wünschdirwas
@alle: In unseren Testfällen hatten die Anbieter, die gute Noten bekommen haben, jeweils günstigere Tarife angeboten. Aber Sie haben damit Recht, dass die Wechseldienstleister den Vergleich immer anhand der aktuellen Preise für Neukunden vornehmen, was nach den erheblichen Preissteigerungen zum Nachteil der Bestandskunden ist. Deswegen unser Tipp: Immer vor dem Vergleich die Daten zum eigenen Vertrag angeben. Als wir den Test durchführten, war die Situation noch eine andere. Vor den erheblichen Preissteigerungen auf dem Energiemarkt war es so, dass die Preise für Bestandskunden in der Regel über den Preisen für Neukunden lagen. Das ist heute leider anders.
Ihre Bewertung des Wechselservice „remind.me“ kann ich überhaupt nicht nachvollziehen.
Aufgrund eigener negativer Erfahrungen mit diesem Anbieter habe ich recherchiert und bin auf Trustpilot auf die schlechten Bewertungen und schlechten Erfahrungen anderer Nutzer dieser Firma gestoßen. Ich kann nur jedem raten dort nachzulesen !
z. Bsp. :
Es gibt viele Beschwerden über nicht erwünschte Wechsel in schlechtere Tarife! Es wird einfach zum günstigsten aktuellen Anbieter gewechselt, ohne die Konditionen des Altvertrages zu berücksichtigen. Heute bekommen Wechselkunden meist schlechtere Tarife wie Bestandskunden. Egal, es wird gewechselt, anscheinend auch ohne Zustimmung des Kunden.
Bsp: Wenn man sich als Interessent einträgt, bekommt man kein Angebot sondern man wird mit einer möglichen Ersparnis geködert. Die „möglichen Ersparnisse“ sind frei erfunden. Die angebliche (fiktive) Ersparnis errechnet sich nicht am echten eigenen Kundenvertrag sondern an einem Beispielkunden. etc...
@lionlila: In der Gesamtausgabe von Finanztest 04/2019 finden Sie den Test zu den Wechselanbietern für Stromkunden aus 2019:
www.test.de/shop/finanztest-hefte/finanztest_04_2019
Für uns gibt es keine Anhaltspunkte, dass die Anbieter beim Test der Wechseldienste für Gastarife bei Stromtarife anders arbeiten.