
Bunt. Damen-Nassrasierer gibt es in vielen Farben und Formen. © Stiftung Warentest / Ralph Kaiser
Sie sollen Körperhaare kappen, sanft über die Haut gleiten und komfortabel zu nutzen sein. Welche von 20 Rasierern machen das am besten?
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Testergebnisse für 20 Nassrasierer für Frauen 05/2020Den Haaren keine Chance. Kaum nachgewachsen, waren sie schon wieder fällig: Im Prüflabor mussten die Beinhaare unserer Probandinnen dran glauben. Und bei sich zu Hause rasierten sie ihre Achseln, die Bikinizone und ebenfalls die Beine. Insgesamt 50 Frauen im Alter von 16 bis 58 Jahren haben die Nassrasierer ausprobiert, sowohl Einweg- als auch Systemrasierer mit Wechselklingen. Jedes Produkt kam 150 Mal zum Einsatz. Rund 1 000 Nassrasierer setzten wir als Prüfmuster für diesen Test ein.
Erfreuliches Ergebnis: Keiner versagte. Wir beurteilten Rasierergebnis, -komfort, Hautschonung und Handhabung. Die Prüffrauen stellten aber durchaus Unterschiede fest. Am Ende schneiden 17 Nassrasierer gut ab und 3 befriedigend.
Unser Rat
Die Auswahl an guten Nassrasierern ist groß: In unserer Tabelle sind 17 zu finden. Bester Einwegrasierer ist Rossmann Isana für 75 Cent pro Stück. Systemrasierer mit Wechselklingen sind auf Dauer abfallsparender. Nutzerinnen können nach persönlicher Vorliebe wählen. Die Preise liegen zwischen 2,99 und 9,45 Euro. Die Ersatzklingen schlagen je nach System mit 0,75 bis 3,65 Euro zu Buche.
Das sind die Favoriten unserer Prüffrauen
In der Gunst unserer Probandinnen liegen zum Schluss Rasierer vorn, deren Klingen sich wechseln lassen: die zirka 23 und 25 Gramm leichten Gillette Venus Smooth und Wilkinson Sword Hydro Silk mit eher kleinen abgerundeten Schwingköpfen sowie drei baugleiche, inzwischen nur noch verändert erhältliche Modelle von Rossmann, Aldi Süd und Aldi Nord mit sechs Klingen. Mit kompaktem Griff, großem Schwingkopf und zirka 35 Gramm Gewicht gehörten die drei zu den schwersten im Test. Alle fünf Modelle rasieren Beinhaare sehr gut und gehören auch in der Handhabung zu den besten. Da geht es zum Beispiel um die Anpassung an Beinkonturen, ums Reinigen und Wechseln des Klingenblocks.
Wie viele Klingen das beste Ergebnis erzielen

Flexibel. Trotz des großen geteilten Schwingkopfs passt sich Rossmann Isana Pace 6 gut an Beinkonturen an. © Getty Images, Stiftung Warentest (M)
Zwei bis sechs Schneiden haben die geprüften Rasierer im Klingenblock. Doch nicht nur sie zählen für das Rasierergebnis. Außer auf die Klingen kommt es auch auf die Form des Rasierers und des Rasierkopfs an. So rasiert Gilette Venus Smooth mit drei Klingen einen Hauch besser als etwa die Konkurrenz mit doppelt so vielen. Das Einwegmodell Gillette Simply Venus 2 mit zwei Schneiden und starrem Rasierkopf entfernt Haare unter den Achseln und in der Bikinizone dagegen nur mühsam. Das gilt auch für die Einwegrasierer von dm und Müller mit drei Schneiden.
Warum Systemrasierer komfortabel sind

Rasiergel inklusive. Mit angefeuchteten Gelkissen bringt Gillette Venus Comfortglide eigenen Rasierschaum mit. © Getty Images, Stiftung Warentest (M)
Das liegt an ihrem ergonomisch geformten Griff und abgerundeten Schwingkopf. Besonders mühelos über die Haut glitten zwei Gillette-Modelle: Venus Comfortglide mit Gelkissen und Venus Swirl mit Gleitring um die Klinge. Ihr Rasierkomfort ist sehr gut. Einwegprodukte sind einfacher gestaltet. Sie sind zirka 7 bis 12 Gramm leicht. Mit ihren sehr kleinen, eckigen Klingenblöcken passen sich die meisten nicht gut an Beinkonturen an. Lediglich Gillette Venus 3 und Rossmann Isana rasierten ähnlich komfortabel und gründlich wie Systemrasierer. Zu bedenken ist aber, dass immer der komplette Einwegrasierer nach dem Gebrauch im Müll landet.
Wie lange die Klingen scharf bleiben
Das hängt unter anderem davon ab, wie dick und dicht die Haare wachsen und wie groß die Hautfläche ist, die rasiert wird. Nach fünf Rasuren hatte die Schneideleistung der geprüften Produkte kaum nachgelassen. Auch die Gleitstreifen der meisten Nassrasierer hielten gut. Sie sind wasserlöslich und dienen bei der Rasur als zusätzliches Schmiermittel. Auf Fliesen oder am Badewannenrand können sie aber festkleben. Deshalb empfiehlt es sich, Nassrasierer offen an der Luft trocknen zu lassen − sie zum Beispiel auf den Rücken zu legen oder in eine Wandhalterung zu hängen, die oft mitgeliefert wird (Tabelle, unter „Ausstattung“).
Was beim Rasieren zu beachten ist
Die Haut sollte nass sein. Wer einen Nassrasierer auf dem Trockenen einsetzt, riskiert Schnitte. Am besten Duschgel oder Rasierschaum verwenden und die Klingen sanft, ohne Druck über die Haut führen. Damit sie nicht verstopfen, zwischendurch die Haare und den Schaum mit Wasser herausspülen, nicht ausklopfen, sonst können die Klingen brechen. Nach der Rasur empfiehlt es sich, die Haut zum Beispiel mit einer milden, feuchtigkeitsspendenden Lotion zu verwöhnen.
Welche Modelle die Haut sehr gut schonen

Vor und zurück. Wilkinson Intuition f.a.b. rasiert mit je drei entgegengesetzt angeordneten Schneiden in beide Richtungen. © Stiftung Warentest
Obwohl sich Haut und Haarwuchs unserer 50 Prüffrauen zum Teil deutlich unterschieden, kam es nur sehr vereinzelt zu Schnitten oder Hautrötungen. Alle Rasierer im Test arbeiteten hautschonend. Bestnoten in dieser Disziplin erzielten fünf Modelle mit Wechselklingen. Sie kommen von Gillette, Wilkinson und Nivea. Doch auch für sie gilt: Stumpfe oder beschädigte Klingen sollten rechtzeitig ausgewechselt werden. Das hilft, Verletzungen zu vermeiden.
Frauen können auch Herrenrasierer benutzen, aber ...

Kurvig. Systemrasierer für Damen haben oft rundere Klingenköpfe und kurvigere Griffe, sind meist leichter und poppiger als Geräte für Herren. © Stiftung Warentest
Systemrasierer für Damen passen sich mit ihren abgerundeten Rasierköpfen besonders gut an Körperkonturen an. Das erleichtert die Rasur an schwer erreichbaren Stellen in der Bikinizone und Achselhöhle. Manche bevorzugen dennoch die eher kantigen Systemrasierer für Männer, auch weil die meist schwerer sind als die Frauenmodelle − zum Teil um bis zu 30 Gramm. Einwegrasierer für die einen wie für die anderen ähneln sich hingegen oft in Form und auch Gewicht. Die Aussage, Rasierer für Frauen seien systematisch teurer als die für Männer, können wir übrigens nicht bestätigen.
Wie Körperhaare sonst noch recht schmerzfrei zu entfernen sind
Ähnlich wie Nassrasierer kappen elektrische Damenrasierer das Haar an der Hautoberfläche. Die Geräte eignen sich für die Trocken-, manche auch für die Nassrasur. Nach ein bis drei Tagen wachsen bereits wieder Haarstoppeln nach. Für kurzzeitig glatte Haut auf die sanfte Art sorgen auch Enthaarungscremes mit Inhaltsstoffen wie Thioglykolsäure. Bereits nach wenigen Minuten Einwirkzeit lösen sie die Haare auf. Reste lassen sich mit Spachtel und Wasser entfernen. Selten können Hautreizungen oder allergische Reaktion vorkommen. Zugleich schmerzfrei, schnell und lange wirkt bisher aber noch keine Methode.
Welche Methoden lange für glatte Haut sorgen
Warmwachs, Kaltwachsstreifen oder Zuckerpaste versprechen einige Wochen glatte Haut. Das gilt auch für Epilierer, die mit rotierenden Pinzetten arbeiten. Sie alle reißen die Haare an der Wurzel aus. Im Vergleich zur Rasur oder zu Creme schmerzen diese Methoden mehr. Für eine Licht-Epilation empfehlen wir, zum Profi zu gehen. Unsachgemäß angewendet, können Verbrennungen die Folge sein. Der Laser des Profis arbeitet mit Licht in einer speziellen Wellenlänge, das mit Hitze die Haarwurzeln angreift. Danach produzieren sie mehrere Monate lang keine neuen Haare mehr.
Was für wen. Welche Methode sich für wen eignet, können Sie im Special Haarentfernung nachlesen.
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- Im Nassrasierer-Test der Stiftung Warentest stumpften die Klingen der Mehrweg- und Einwegrasierer sehr unterschiedlich schnell ab. Ein Markenanbieter hat die Nase vorn.
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- Fast alle Barttrimmer im Test stutzten Bärte akkurat. Doch nicht jeder lässt sich gut bedienen, reinigen oder aufladen. Ein teures Modell fällt wegen Schadstoffen durch.
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- Rasierer, Epilierer, Wachs, Creme – Körperhaare lassen sich auf vielen Wegen entfernen. Die Stiftung Warentest stellt sie vor und gibt Tipps zur Haarentfernung.
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Soviel zahle ich nicht für einen Nassrasierer-Test. 2,50 Euro wären das Maximum gewesen.
Ein Rasierhobel schlägt jeden Einwegrasierer und jeden Systemrasierer um Längen! Top Rasur, absolut nachhaltig und mehr als günstig. Zum Testen in Drogeriemärkten bereits ab 2,99 € erhältlich, 10 Klingen ebenfalls für 2,99 €.
Hat man den Test für gut befunden, kann man sich, so gewünscht, auch einen teureren Rasierhobel gönnen, entweder mit einer offenen oder mit einer geschlossenen Klinge. Inclusive diversen Designs, Edelstahl, Holz, Bambus und andere Materialien in unterschiedlichen Farben. Zudem kann man Klingen verschiedener Hersteller vergleichen, stets zu einem unschlagbaren Preis.
Ich fände es wirklich wünschenswert, wenn die Stiftungen Warentest Produkte auch unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit bewerten würde.
Danke für den Test. Man sollte auch die Geräte zur dauerhaften Haarentfernung vergleichen, wie http://www.amazon.de/Silkn-Flash-Go-Permanente-Haarentfernung/dp/B004S7HRNE/ref=sr_1_3?ie=UTF8&qid=1347910913&sr=8-3
Heutzutage kann man sie selber kaufen und man weist nicht, ob es gesund ist. Gibt es da Untersuchungen?
MfG
Marta Krawczyk
@Prinzessin2011: Männer können für Körperhaare zwar Damenrasierer verwenden, aber sie sollten dann nicht mit einer so optimalen Rasurqualität rechnen, wie sie mit einem Herrenrasierer möglich wäre. Denn sowohl Herren- als auch Damenrasierer werden ganz speziell hinsichtlich der Haut- und Haarbeschaffenheit von Männern beziehungsweise Frauen entwickelt.