Ethoxyquin: Kritischer Stoff aus dem Futter

Ausgewachsen. Viele Zuchtlachse lagern Rückstände des Zusatzstoffs Ethoxyquin im Fleisch ein.
Ethoxyquin unter Verdacht. „Chemie in Speisefisch“, warnte Greenpeace 2016. Die Umweltschützer hatten in Proben von Zuchtfischen Ethoxyquin gefunden. Die Substanz kommt als Zusatzstoff für Fischmehl zum Einsatz und verhindert etwa, dass es ranzig wird. Sie kann sich im Fett von Tieren anreichern. Ethoxyquin steht unter Verdacht: Ein Umwandlungsprodukt zum Beispiel könnte das Erbgut schädigen. Das gilt auch für einen Stoff, der bei der Herstellung von Ethoxyquin entsteht.
Bis 2020 vom Markt. Im Jahr 2017 verkündete die EU, den Zusatzstoff Ethoxyquin sowie alle damit hergestellten Futtermittel „so bald wie möglich vom Markt“ zu nehmen. Mit Übergangsfristen dürfen Fischfarmer sie noch bis 2020 nutzen. Bis 2011 war Ethoxyquin in der EU auch als Pestizid für Obst zulässig.
Im Test: 5 der 21 Zuchtlachse enthielten Ethoxyquin, 18 eines seiner Abbauprodukte. Grenzwerte gibt es nicht, für das reine Ethoxyquin aber einen ADI, Acceptable Daily Intake – das heißt: So viel kann ein Mensch täglich lebenslang aufnehmen, ohne die Gesundheit zu gefährden. 150 Gramm vom höchstbelasteten Lachs, von Penny, schöpfen den ADI zu knapp 2 Prozent aus. Berechnet man das Umwandlungsprodukt mit ein, kommt man auf 37 Prozent.