Ziga­retten Rauch­stopp lohnt in jedem Alter

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Ziga­retten - Rauch­stopp lohnt in jedem Alter

Egal in welchem Alter Raucher ihre Sucht besiegen – an Lebens­zeit gewinnen sie immer. Zwei Forscher­gruppen aus den USA und Groß­britannien kommen jetzt zum gleichen Ergebnis: Selbst nach einer langen Raucherkarriere können Menschen, die den Ziga­retten abschwören, Lebens­jahre gewinnen. Dennoch gilt auch weiterhin: Je früher der Verzicht gelingt, desto besser für die Gesundheit und die Lebens­erwartung.

Nicht­raucher leben im Schnitt zehn Jahre länger

Egal in welchem Alter: Wer das Rauchen aufgibt, verbessert seine Gesundheit und Lebens­erwartung. Was logisch klingt, haben US-amerikanische Forscher jetzt anhand einer groß angelegten Lang­zeitstudie belegt und die Ergeb­nisse im renommierten „The New England Journal of Medicine“ veröffent­licht. Über sieben Jahre haben sie rund 200 000 Frauen und Männer in regel­mäßigen Abständen zu ihrem Gesund­heits­verhalten befragt. Zudem haben die Forscher Todes­fälle und Todes­ursachen in der Gruppe dokumentiert. Die schlechte Nach­richt: Wer kontinuierlich raucht, stirbt im Schnitt zehn Jahre früher als Menschen, die nie geraucht haben. Vor allem Krebs-, Herz- und Gefäß­erkrankungen führen zum frühen Tod. Die gute Nach­richt: Egal wann es Rauchern gelingt, auf Ziga­retten zu verzichten – in jedem Alter verringern sie ihr Risiko, früher zu sterben und gewinnen so an Lebens­zeit.

Auch spätes Aufhören verlängert das Leben

Wer im Alter zwischen 25 und 34 Jahren mit dem Rauchen aufhört, hat fast die gleiche Lebens­erwartung wie diejenigen, die nie geraucht haben. Nur um etwa ein Jahr verkürzt sich die durch­schnitt­liche Lebens­erwartung derjenigen, die zwischen 35 und 44 Jahren den Ziga­retten abschwören. Wem es im Alter zwischen 45 und 54 gelingt, mit dem Rauchen aufzuhören, dessen Lebens­erwartung verkürzt sich im Schnitt nur um etwa vier statt zehn Jahre.

Nikotin-Entzug auch mit über 50

Frauen stehen Männern bei der durch Rauchen bedingten Sterb­lich­keit in nichts mehr nach. Dies zeigt eine zweite Lang­zeitstudie, die in Groß­britannien mit mehr als einer Million Frauen durch­geführt wurde. In den Industrieländern fingen junge Frauen vor allem in den 1960er-Jahren verstärkt mit dem Rauchen an. Diese Frauen sind jetzt in einem Alter, in dem sich der Verlust an Lebens­zeit durch lang­jähriges Rauchen bemerk­bar macht. Zwölf Jahre lang beob­achteten britische Forscher Frauen, die zu Studien­beginn zwischen 50 und 69 Jahre alt waren. Ihre Ergeb­nisse: Kontinuierlich rauchende Frauen sterben im Schnitt elf Jahre früher als Frauen, die nie geraucht haben. Und: Je jünger die Frauen beim Aufhören sind, desto geringer ist der Verlust an Lebens­zeit. Deutlich häufiger als bei Nicht­rauche­rinnen waren bei den Rauche­rinnen zudem Krebs- und Lungen­erkrankungen, Schlag­anfälle und Erkrankungen der Herz­kranzgefäße die Todes­ursache.

Markante Risiken sinken in kürzester Zeit

Viele Raucher glauben, dass einmal einge­tretene Gesund­heits­schäden nicht wieder gut zu machen sind. Dass sie irren und es sich auch in fort­geschrittenem Alter lohnt, auf Ziga­retten zu verzichten, zeigen Wissenschaftler des Deutschen Krebs­forschungs­zentrums. Sie haben heraus­gefunden, dass auch über 50-Jährige den Ziga­retten­entzug auf sich nehmen sollten. Inner­halb kürzester Zeit ließe sich so das Risiko, an einem Herz­infarkt oder Schlag­anfall zu sterben, erheblich senken.

EU berät über strengere Tabak­richt­linie

Rund 225 Millionen Ziga­retten am Tag rauchten allein die Deutschen im Jahr 2012. Hinzu kamen täglich etwa 10 Millionen Zigarren und Zigarillos, selbst gedrehte Ziga­retten aus etwa 74 Tonnen Fein­schnitt und illegal einge­führte, nicht versteuerte Ware aus dem Ausland. Auch drei Tonnen Pfeifen­tabak gingen jeden Tag in Rauch auf. Welt­weit sterben jedes Jahr schät­zungs­weise fünf bis acht Millionen Männer und Frauen, weil sie rauchen. In Europa sind es rund 700 000 Menschen. Die Europäische Union berät seit Dezember 2012 über eine neue, EU-weite Tabak­richt­linie. Warnhin­weise wie „Rauchen kann tödlich sein“ und abschre­ckende Fotos von Krebs­geschwüren könnten künftig 75 Prozent der Verpackungen einnehmen. Für die Markenlogos der Hersteller bliebe dann nur noch wenig Platz. Verbieten will die EU außerdem Ment­holziga­retten und die besonders schlanken Slim-Ziga­retten. Vor allem jugend­liche Raucher sollen diese Maßnahmen abschre­cken und vom Griff zur Zigarette abhalten.

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lontins am 04.04.2013 um 11:23 Uhr
Nihil novi

Interessante Statistiken, aber ich glaube alle schon wissen dass das Rauchen totet...