Zertifikate

Wie sicher sind Zertifikate?

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Zertifikate - Was ist das, was bringt das, wie riskant ist das?

Hoffentlich sieht es keiner: Das Express­zertifikat der DZ Bank verwandelt sich – wenn es eh schon schlecht gelaufen ist – in ein völlig über­teuertes Indexzertifikat. © Getty Images / Nikola Krstic

Spätestens seit der Lehman-Pleite ist klar, dass Anleger bei Zertifikaten nicht nur ein theoretisches Risiko eingehen. Wenn der Heraus­geber des Produkts – nicht zu verwechseln mit der Bank, die es im Depot verwahrt – zahlungs­unfähig wird, kann das Geld teil­weise oder ganz verloren sein. Alle Banken weisen in den Produkt- und Basis­informations­blättern pflicht­gemäß auf das Pleiterisiko hin.

Bei Sparkassen und Genossen­schafts­banken gibt es einen Zusatz­puffer in Form der Instituts­sicherung. Sollte etwa eine der Landes­banken, die die meisten Zertifikate heraus­geben, insolvent werden, würde das Sicherungs­system einspringen. Es umfasst elf regionale Sparkassen­stüt­zungs­fonds, die Sicherungs­reserve der Landes­banken und Girozentralen sowie den Sicherungs­fonds der Landes­bausparkassen. Wie das bei einer sehr gravierenden Pleite funk­tionieren würde, müsste sich erst zeigen.

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Stiftung_Warentest am 19.08.2020 um 15:47 Uhr

Kommentar vom Autor gelöscht.

Profilbild test_de-Projektleiter_Stoffel am 19.07.2020 um 12:29 Uhr
Zu Bonus-, Discount- und Knock-out-Zertifikaten

@PortSaid: Zu Bonus-, Discount- und Knock-out-Zertifikaten finden Sie leicht Informationen zu Funktionsweise und Einsatz im Netz (auch hier ein paar ältere Artikel). Das sind ja Standardprodukte. Aber auch diese Produkte empfehlen wir eher nicht, denn sie sind komplexer und taugen nicht wirklich für den langfristigen Vermögensaufbau. Da es davon außerdem aktuell Hunderttausende (!) gibt und sich deren Attraktivität und Eigenschaft sekündlich ändern kann, haben wir einzelne Produkte nicht getestet - jedes Ergebnis kann nach aller kürzester Zeit schon überholt sein. Aber im Internet gibt es Seiten für Zertifikate, die helfen, Ausstattungsmerkmale und implizite Volatilitäten (ein wichtiger Preisindikator für Produkte mit Options-Komponente) aller Produkte sekundengenau zu vergleichen.

Profilbild test_de-Projektleiter_Stoffel am 19.07.2020 um 11:44 Uhr
Sie haben die falschen Zertifikate geprüft ...

@PortSaid: Der Deutsche Derivate Verband veröffentlicht Statistiken zu Umsatz- und Marktvolumen. Umsatz: Was wird wie stark an der Börse gehandelt; Volumen: Welches Volumen wird zum Stichtag von Anlegern in welchen Produkten gehalten. Trading-Produkte (z.B. Hebel, Turbos Optionsscheine...) sind die Schwergewichte der Umsatzstatistiken, Anlageprodukte (Strukt. Anleihen - 32%, Express-Zertifikate - 28%, Aktienanleihen - knapp 11%...) sind die Schwergewichte bei den gehaltenen Produkten. Darauf haben wir uns bei der Untersuchung 2019 bezogen - denn dort lag (und liegt immer noch) das meiste Vermögen der Zertifikateanleger.

PortSaid am 18.07.2020 um 21:40 Uhr
Sie haben die falschen Zertifikate geprüft ...

Die ausgewählten vier Zertifikate werden nach Angaben des Deutschen Derivate Verbandes weniger häufig gehandelt, zusammen machen sie weniger als 4% des Umsatzes aller gehandelten Derivate aus. Die restlichen 96% entfallen auf Bonus-, Discount- und Knock-out-Zertifikate, die deutlich häufiger gehandelt werden. Ich würde lieber einen umfassenderen Bericht über die beliebtesten Zertifikate lesen

Saronni49 am 27.01.2020 um 11:30 Uhr
Discount-Zertifikate

Wenn ich eine bestimmte Aktie z.B. aus den Dax kaufen möchte, suche ich mir zuerst ein Discount.Zertifikat mit geringer Laufzeit, max. 6 Monate aus, das ich bei meinem Broker (Consors od. Diba) kostenfrei kaufen kann. Den Cap wähle ich so aus, dass er bis zum Fälligkeitstermin des Zertifikats nach meiner Einschätzung mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht erreicht wir. Bei Fälligkeit erhalte ich dann die Aktie ins Depot gebucht, die ich seinerzeit gebührenfrei erworben habe. Da das Discount-Zertifikat mit einem Abschlag auf den Aktienpreis gehandelt wird, habe in in zweierlei Hinsicht Kosten gespart. Vorsicht ist allerdings geboten, wenn in die Laufzeit des Zertifikates die Dividendenzahlung der Aktie fällt.