
Gelbe Karte: Zwei Angebote in unserer Analyse sind mehr als unsportlich gestaltet.
Zehn Jahre nach der Finanzkrise finden Zertifikate wieder reißenden Absatz. Doch nach wie vor gibt es viele Fallstricke für Anleger. Oft sind die Produkte übermäßig kompliziert, haben ungewisse Laufzeiten oder versteckte Kosten. Die Finanzexperten der Stiftung Warentest zeigen, wo Anleger besonders aufpassen müssen.
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Zertifikate: Von Transparenz oft keine Spur
„Gut kalkulierbar und transparent“, preist die Sparkassengesellschaft Deka auf ihrer Internetseite Zertifikate an. Nach den Analysen von Finanztest kann davon oft keine Rede sein. Viele Produkte sind derart komplex, dass sie selbst von Finanzexperten schwer zu verstehen sind. Und oft ist nicht vorhersehbar, welche Rendite am Ende herauskommt.
Das bietet das Zertifikate-Special der Stiftung Warentest
Analyse. An konkreten Beispielen beleuchten wir die Chancen und Risiken verschiedener Zertifikattypen: Zinszertifikate, Aktienanleihen, Expresszertifikate und Garantiezertifikate. Außerdem sagen wir, ob die gesetzlich vorgeschriebenen Produktinformationen ihren Zweck erfüllen.
Tipps und Hintergrund. Wir zeigen, welche günstigeren Alternativen es zu Zertifikaten gibt – je nach Risikoneigung des Anlegers. Und wir sagen, welche Tricks und versteckten Kosten Anleger unbedingt kennen sollten, wenn sie in Zertifikate investieren wollen.
Heftartikel. Wenn Sie das Thema freischalten, erhalten Sie Zugriff auf das PDF zum Testbericht aus September 2019.
Entscheidend ist die Zahlungsfähigkeit des Herausgebers
Eins haben alle Zertifikate gemeinsam: Ihr Wohl und Wehe hängt an der Zahlungsfähigkeit des Herausgebers (Emittenten). Das Pleiterisiko mag bei den meisten Banken gering sein, aber Anleger können ihr Geld teilweise oder vollständig verlieren, wenn der Anbieter des Zertifikates insolvent werden sollte.
Begrenzter Anlagehorizont als Hauptproblem
Finanztest sieht das größte Problem aber woanders: Zertifikate haben einen begrenzten Anlagehorizont, so dass sich Anleger immer wieder mit dem fällig gewordenen Geld befassen müssen. Für Bankberater dagegen ist es reizvoll, immer wieder neue Zertifikate zu verkaufen – jedes Mal winken ihnen Provisionen. Eine Geldanlage in Etappen behindert die langfristige Vermögensplanung. Wer sinnvoll investieren möchte, sollte dafür mindestens zehn Jahre veranschlagen.
Was ist überhaupt ein Zertifikat?
Rechtlich gesehen handelt es sich um eine Schuldverschreibung. Anleger leihen der Bank, die das Zertifikat herausgibt, ihr Geld und setzen darauf, dass sie es ihnen am Ende der Laufzeit zurückzahlen wird. Das Zertifikat bietet nur eine Hülle, die mit allen möglichen Inhalten gefüllt werden kann. Oft stecken darin komplexe Wetten auf Aktien-, Index- oder Zinsentwicklungen.
Diese Zertifikat-Typen gibt es
Zinszertifikate. Für Sparkassen- oder Bankkunden, die unter keinen Umständen ihre Bank wechseln und auch kein zusätzliches Konto bei einer Onlinebank eröffnen wollen, sind Zinszertifikate meist die einzige Möglichkeit, ein paar Zehntel Prozente mehr herauszuholen. Eine beliebte Produktvariante lockt Anleger mit jährlich steigenden Zinsen (Stufenzins).
Aktienanleihen. Anleger erhalten eine vergleichsweise attraktive Verzinsung, verzichten aber im Gegenzug auf Kurschancen und Dividenden.
Expresszertifikate. Hier gehen Anleger eine Wette auf einen Aktienindex, oft auf den Euro Stoxx 50, ein. Rutscht der Index nicht spektakulär ab und unterschreitet er eine bestimmte Kursschwelle nicht – die übliche Größenordnung für den Verlust liegt aktuell bei 30 bis 35 Prozent –, wird das Zertifikat nach einem Jahr fällig und der Anleger erhält eine Zinsgutschrift.
Garantiezertifikate. Sie sollen Anleger an Börsenchancen teilhaben lassen, aber die Risiken abfedern. In Zeiten niedrigster Zinsen funktioniert dieses Konzept kaum. Es gibt aber gute Alternativen, wie unser Special zeigt. Wenn Sie das Thema freischalten, erfahren Sie auch etwas über weitere Zertifikatetypen wie zum Beispiel Index-, Discount- und Bonuszertifikate.
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