
Unterwegs zu Hause. Nur durch dünnen Zeltstoff von den Naturgewalten getrennt. © Getty Images
Einige Zweierzelte im Test unserer Partnerorganisation aus der Schweiz sind wenig robust, einige nicht wasserdicht. Doch fünf bieten Outdoor-Fans guten Unterschlupf.
Was ein Trekkingzelt draufhaben sollte
Bei Outdoor-Abenteuern zu Fuß, zu Rade oder per Paddelboot auf dem Wasser ist ein Zelt praktisch. Es muss aber robust, wasserdicht, atmungsaktiv, einfach auf- und abzubauen und am besten noch leicht sein. Welche Modelle das alles draufhaben, wollte unser Schweizer Partnermagazin K-Tipp wissen.
Im Test traten insgesamt zehn Zelte an, in denen bis zu zwei Personen Platz finden. Neun Modelle sind Iglu-Zelte, die an zwei gekreuzten Zeltstangen aufgestellt werden. Das High Peak Siskin 2 ist ein Einbogenzelt. Eine Zeltstange wird mittig aufgestellt, das Zelt zu beiden Seiten abgespannt. Während Iglu-Zelte im Notfall auch ohne Heringe stehen bleiben können, ist das Einbogenzelt ohne diese Verankerungen nicht stabil.
Probleme mit Wasser, spitzen Steinen und UV-Strahlung
Im Labor prüfte K-Tipp mit simuliertem Regen, wie gut Zeltstoff, Nähte und Reißverschlüsse das Wasser draußen hielten. Den beiden günstigen Zelten von Activebase und Trevolution gelang das nicht − sie sind „ungenügend“ und die Schlusslichter im Test.
Die Zelte von High Peak und 46 Nord zeigten Schwächen in der Reißfestigkeit, nachdem das Material künstlich mit 400 Sonnenstunden gealtert wurde. Das Modell von Coleman hatte unter anderem Probleme in der Durchstichfestigkeit − spitze Steine könnten das Außenzelt beschädigen. Alle drei Modelle erhielten von K-Tipp aber noch die Note „genügend“.
Das sind die fünf guten Zelte
Fünf Modelle machten es besser. Sie konnten sich in den meisten Prüfungen unserer Schweizer Partner behaupten, erhielten von ihnen gute Noten und sind alle auch bei uns erhältlich:
- Jack Wolfskin Skyrocket II. Es war insgesamt sowie in den Material- und Handhabungstests am besten. Nur die Zeltstangen waren etwas weniger robust als bei anderen Testkandidaten. Das Zelt ist ab rund 260 Euro erhältlich.
- Salewa Latitude 2. Das Zelt schnitt ähnlich gut wie das Jack-Wolfskin-Modell ab, ist mit 140 Euro aber deutlich günstiger. In den Materialtests zeigte es sich ähnlich robust und wasserdicht, war in der Handhabung aber minimal schlechter.
- MSR Elixir 2. Ebenfalls sehr gut in den Materialprüfungen ist dieses Zelt, das ab rund 280 Euro zu haben ist. Das Material ist besonders robust, hatte aber auch leichte Nachteile bei der Atmungsaktivität und Belüftung. Kommt in der Handhabung auf die Note „genügend“.
- Forclaz Trek MT 100 2. Deutlich günstiger als die ersten Drei ist dieses Zelt der Decathlon-Eigenmarke: Es kostet nur rund 90 Euro. Es ist absolut wasserdicht, hatte im Test aber Schwächen bei der Reißfestigkeit, Atmungsaktivität und Belüftung. Im Handling ist es wiederum eins der besten Zelte im Test.
- Vaude Taurus 2. Das Zelt ist ab rund 200 Euro zu haben, insgesamt gut und eins der besten im Handhabungstest. Laut K-Tipp ist es aber schlecht im Punkt Atmungsaktivität, weil es keine Lüftungsschlitze hat. Laut Vaude, um Gewitterschutz und das Gewicht zu optimieren.
Eins ist leicht, aber zu klein für Zwei
Die Zelte im Test von K-Tipp wiegen rund 1,5 bis 2,8 Kilogramm und sollen zwei Personen Platz bieten. Doch wer mit viel Gepäck reist, zum Beispiel mit mehreren Packtaschen pro Person auf dem Fahrrad, der sollte eher eine Nummer größer wählen, also ein Dreipersonen-Zelt für zwei Radreisende. So bleibt im Zelt noch genügend Platz, um das Gepäck zu verstauen. In der Regel sind Gewicht und Packmaß dieser Zelte nur wenig größer als von Zweipersonen-Zelten. Auf dem Fahrrad macht sich das kaum bemerkbar.
Für Wandernde sind Gewicht und Packmaß deutlich wichtiger. Sie müssen oft Kompromisse zwischen Gewicht und Platzangebot des Zeltes machen. Die besonders leichten Zelte von Activebase (1,9 Kilogramm), 46 Nord (1,5 Kilogramm) und High Peak (1,6 Kilogramm) gehören zu den schlechteren im Test. Im High Peak ist nach Einschätzung von K-Tipp zudem nicht genug Platz für zwei Personen. Die guten Testkandidaten sind mit rund 2,4 bis 2,8 Kilogramm etwas schwerer.
Tipp: Auf unserer Themenseite Outdoor haben wir Tests von Outdoor-Equipment der Stiftung Warentest und unserer Partnerorganisationen zusammengestellt: von Apps fürs Wandern, über Rucksäcke, Schlafsäcke bis Trinkflaschen und vieles mehr.
Wildzelten in Deutschland – meist nicht erlaubt
In den meisten Bundesländern ist das wilde Zelten und Campieren außerhalb ausgewiesener Camping- oder Stellplätze verboten – oft durch die jeweiligen Naturschutz- oder Forstgesetze. Nur in diesen Bundesländern ist das Wildcampen unter bestimmten Bedingungen erlaubt:
- Brandenburg. Wanderer, Reiter oder Wasserwanderer dürfen in der Natur eine Nacht an einem Ort zelten, sich insgesamt allerdings nur bis zu zehn Tage in einem Naturschutzgebiet aufhalten.
- Bremen. In Bremen gibt es kein Gesetz, dass das Wildcampen verbietet.
- Mecklenburg-Vorpommern. Wanderer dürfen eine Nacht in der Natur zelten. Absolut tabu sind allerdings Naturschutzgebiete und Nationalparks.
- Schleswig-Holstein. Wildcampen ist grundsätzlich verboten. Es gibt allerdings die Initiative Wildes Schleswig Holstein, die mehr als 20 kostenlose Trekkingplätze für Wanderer und Radwanderer ausweist.
- Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Sachsen. In diesen Bundesländern ist das Wildcampen verboten. Allerdings sind jeweils in einigen wenigen Wandergebieten Trekkingplätze ausgewiesen, auf denen Wanderer nächtigen dürfen.
Davon abgesehen: Auch in diesen Bundesländern ist auf privatem Grund immer das Einverständnis der Eigentümer beziehungsweise des Land- oder Forstwirts erforderlich. Wird gegen das Wildcampingverbot verstoßen, können saftige Bußgelder von mehreren hundert Euro fällig werden. In Bayern sogar bis zu 2 500 Euro.
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- Nicht jeder Camper findet immer einen freien Zeltplatz oder Stellplatz für das Wohnmobil. Darf man dann mit dem Zelt in den Wald oder mit dem Wohnmobil an den Strand?...
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- Camping boomt und bleibt in Deutschland recht preiswert. Das zeigt ein Vergleich des ADAC von über 2 500 Campingplätzen in Europa.
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