Zelte im Test Gute für zwei Personen ab 90 Euro

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Zelte im Test - Gute für zwei Personen ab 90 Euro

Unterwegs zu Hause. Nur durch dünnen Zelt­stoff von den Naturge­walten getrennt. © Getty Images

Einige Zweierzelte im Test unserer Part­ner­organisation aus der Schweiz sind wenig robust, einige nicht wasser­dicht. Doch fünf bieten Outdoor-Fans guten Unter­schlupf.

Was ein Trekkingzelt draufhaben sollte

Bei Outdoor-Abenteuern zu Fuß, zu Rade oder per Paddelboot auf dem Wasser ist ein Zelt praktisch. Es muss aber robust, wasser­dicht, atmungs­aktiv, einfach auf- und abzu­bauen und am besten noch leicht sein. Welche Modelle das alles draufhaben, wollte unser Schweizer Part­nermagazin K-Tipp wissen.

Im Test traten insgesamt zehn Zelte an, in denen bis zu zwei Personen Platz finden. Neun Modelle sind Iglu-Zelte, die an zwei gekreuzten Zelt­stangen aufgestellt werden. Das High Peak Siskin 2 ist ein Einbogenzelt. Eine Zelt­stange wird mittig aufgestellt, das Zelt zu beiden Seiten abge­spannt. Während Iglu-Zelte im Notfall auch ohne Heringe stehen bleiben können, ist das Einbogenzelt ohne diese Verankerungen nicht stabil.

Probleme mit Wasser, spitzen Steinen und UV-Strahlung

Im Labor prüfte K-Tipp mit simuliertem Regen, wie gut Zelt­stoff, Nähte und Reiß­verschlüsse das Wasser draußen hielten. Den beiden güns­tigen Zelten von Activebase und Trevolution gelang das nicht − sie sind „ungenügend“ und die Schluss­lichter im Test.

Die Zelte von High Peak und 46 Nord zeigten Schwächen in der Reiß­festig­keit, nachdem das Material künst­lich mit 400 Sonnen­stunden gealtert wurde. Das Modell von Coleman hatte unter anderem Probleme in der Durch­stich­festig­keit − spitze Steine könnten das Außenzelt beschädigen. Alle drei Modelle erhielten von K-Tipp aber noch die Note „genügend“.

Das sind die fünf guten Zelte

Fünf Modelle machten es besser. Sie konnten sich in den meisten Prüfungen unserer Schweizer Partner behaupten, erhielten von ihnen gute Noten und sind alle auch bei uns erhältlich:

  • Jack Wolfs­kin Skyro­cket II. Es war insgesamt sowie in den Material- und Hand­habungs­tests am besten. Nur die Zelt­stangen waren etwas weniger robust als bei anderen Test­kandidaten. Das Zelt ist ab rund 260 Euro erhältlich.
  • Salewa Latitude 2. Das Zelt schnitt ähnlich gut wie das Jack-Wolfs­kin-Modell ab, ist mit 140 Euro aber deutlich güns­tiger. In den Materialtests zeigte es sich ähnlich robust und wasser­dicht, war in der Hand­habung aber minimal schlechter.
  • MSR Elixir 2. Ebenfalls sehr gut in den Material­prüfungen ist dieses Zelt, das ab rund 280 Euro zu haben ist. Das Material ist besonders robust, hatte aber auch leichte Nachteile bei der Atmungs­aktivität und Belüftung. Kommt in der Hand­habung auf die Note „genügend“.
  • Forclaz Trek MT 100 2. Deutlich güns­tiger als die ersten Drei ist dieses Zelt der Decathlon-Eigenmarke: Es kostet nur rund 90 Euro. Es ist absolut wasser­dicht, hatte im Test aber Schwächen bei der Reiß­festig­keit, Atmungs­aktivität und Belüftung. Im Hand­ling ist es wiederum eins der besten Zelte im Test.
  • Vaude Taurus 2. Das Zelt ist ab rund 200 Euro zu haben, insgesamt gut und eins der besten im Hand­habungs­test. Laut K-Tipp ist es aber schlecht im Punkt Atmungs­aktivität, weil es keine Lüftungs­schlitze hat. Laut Vaude, um Gewitter­schutz und das Gewicht zu optimieren.

Eins ist leicht, aber zu klein für Zwei

Die Zelte im Test von K-Tipp wiegen rund 1,5 bis 2,8 Kilogramm und sollen zwei Personen Platz bieten. Doch wer mit viel Gepäck reist, zum Beispiel mit mehreren Pack­taschen pro Person auf dem Fahr­rad, der sollte eher eine Nummer größer wählen, also ein Drei­personen-Zelt für zwei Radreisende. So bleibt im Zelt noch genügend Platz, um das Gepäck zu verstauen. In der Regel sind Gewicht und Pack­maß dieser Zelte nur wenig größer als von Zwei­personen-Zelten. Auf dem Fahr­rad macht sich das kaum bemerk­bar.

Für Wandernde sind Gewicht und Pack­maß deutlich wichtiger. Sie müssen oft Kompromisse zwischen Gewicht und Platz­angebot des Zeltes machen. Die besonders leichten Zelte von Activebase (1,9 Kilogramm), 46 Nord (1,5 Kilogramm) und High Peak (1,6 Kilogramm) gehören zu den schlechteren im Test. Im High Peak ist nach Einschät­zung von K-Tipp zudem nicht genug Platz für zwei Personen. Die guten Test­kandidaten sind mit rund 2,4 bis 2,8 Kilogramm etwas schwerer.

Tipp: Auf unserer Themenseite Outdoor haben wir Tests von Outdoor-Equipment der Stiftung Warentest und unserer Part­ner­organisationen zusammen­gestellt: von Apps fürs Wandern, über Ruck­säcke, Schlafsäcke bis Trink­flaschen und vieles mehr.

Wild­zelten in Deutsch­land – meist nicht erlaubt

In den meisten Bundes­ländern ist das wilde Zelten und Campieren außer­halb ausgewiesener Camping- oder Stell­plätze verboten – oft durch die jeweiligen Natur­schutz- oder Forst­gesetze. Nur in diesen Bundes­ländern ist das Wildcampen unter bestimmten Bedingungen erlaubt:

  • Brandenburg. Wanderer, Reiter oder Wasser­wanderer dürfen in der Natur eine Nacht an einem Ort zelten, sich insgesamt allerdings nur bis zu zehn Tage in einem Natur­schutz­gebiet aufhalten.
  • Bremen. In Bremen gibt es kein Gesetz, dass das Wildcampen verbietet.
  • Meck­lenburg-Vorpommern. Wanderer dürfen eine Nacht in der Natur zelten. Absolut tabu sind allerdings Natur­schutz­gebiete und National­parks.
  • Schleswig-Holstein. Wildcampen ist grund­sätzlich verboten. Es gibt allerdings die Initiative Wildes Schleswig Holstein, die mehr als 20 kostenlose Trekking­plätze für Wanderer und Radwanderer ausweist.
  • Nord­rhein-West­falen, Rhein­land-Pfalz und Sachsen. In diesen Bundes­ländern ist das Wildcampen verboten. Allerdings sind jeweils in einigen wenigen Wandergebieten Trekking­plätze ausgewiesen, auf denen Wanderer nächtigen dürfen.

Davon abge­sehen: Auch in diesen Bundes­ländern ist auf privatem Grund immer das Einverständnis der Eigentümer beziehungs­weise des Land- oder Forst­wirts erforderlich. Wird gegen das Wildcamping­verbot verstoßen, können saftige Bußgelder von mehreren hundert Euro fällig werden. In Bayern sogar bis zu 2 500 Euro.

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