Zehn Jahre Finanz­krise

Finanz­krise: Von 2008 bis heute

2

Am Anfang der Krise stand der Zusammenbruch des Hypothekenmarkts in den USA. Banken hatten Kredit­forderungen an Schuldner schlechter Bonität gebündelt und mithilfe von Rating­agenturen als angebliche Top-Geld­anlage weiterverkauft. Nach dem völligen Einbruch der Immobilien­preise krachte dieses Geschäft in sich zusammen. Es folgte eine welt­weite Krise des Finanz­systems. Nach zahlreichen Bankenrettungen gerieten viele Länder in finanzielle Schwierig­keiten, auch die europäische Währungs­union rutschte in eine tiefe Krise.

29. Juli 2007

Mittel­stands­bank IKB hat sich am US-Hypothekenmarkt verspekuliert und wird gerettet.

14. September 2007

Bank Run auf den britischen Baufinanzierer Northern Rock. Kunden ziehen massenhaft Geld ab.

17. September 2008

US-Regierung rettet das welt­größte Versicherungs­unternehmen AIG mit einem 85-Milliarden-Dollar-Kredit vor der Pleite.

15. September 2008

US-Investment­bank Lehman Brothers meldet Insolvenz an. Es kommt zu heftigen Turbulenzen an den Börsen. Der Welt­handel bricht ein und stürzt die Wirt­schaft in die schwerste Rezession seit der Welt­wirt­schafts­krise 1929. Die Bankenkrise ist im Bewusst­sein der Bevölkerung ange­kommen.

05. Oktober 2008

Bundes­kanz­lerin Angela Merkel und der damalige Finanz­minister Peer Steinbrück garan­tieren die Sicherheit der Einlagen der Sparer in Deutsch­land.

08. Januar 2009

Die schwer ange­schlagene Commerz­bank wird teil­weise verstaatlicht und so vor der Pleite bewahrt.

09. März 2009

Dax erreicht Tief bei 3 589 Punkten, im Juli 2007 waren es noch 8 151 Punkte.

23. April 2010

Griechen­land beantragt das erste EU-Hilfs­paket.

21. November 2010

Irland schlüpft unter den EU-Rettungs­schirm. Das Land musste seine Banken retten und hatte deshalb hohe Schulden aufgehäuft.

08. August 2011

Europäische Zentral­bank (EZB) kauft Staats­anleihen Spaniens und Italiens. Beide Länder waren an den Finanzmärkten durch Spekulanten unter Druck geraten.

26. Juli 2012

EZB-Präsident Mario Draghi erklärt, die Europäische Zentral­bank werde „alles tun, was nötig ist, um den Euro zu retten“.

05. Juni 2014

EZB beschließt Strafzinsen für Banken, die bei ihr Geld parken, statt es an Firmen und private Haushalte auszuleihen.

01. März 2015

EZB beginnt mit dem Kauf von Staats­anleihen zahlreicher Länder in großem Stil.

29. Juni 2017

Die größten US-Banken bestehen erst­mals alle den Stress­test der amerikanischen Zentral­bank.

14. Juni 2018

US-Noten­bank Fed hebt zum 7. Mal seit 2015 den Leitzins an. Er steigt auf eine Spanne von 1,75 bis 2,0 Prozent.

26. Juli 2018

EZB lässt den Leitzins auf 0 Prozent.

2

Mehr zum Thema

2 Kommentare Diskutieren Sie mit

Nur registrierte Nutzer können Kommentare verfassen. Bitte melden Sie sich an. Individuelle Fragen richten Sie bitte an den Leserservice.

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

Marie-Christin am 24.09.2018 um 07:40 Uhr
Sparleistung

Wer redet schon gern über seine Finanzen?
Die gestiegene Sparleistung hat wohl auch seinen Grund im Fachkräftemangel (und immer vollen Auftragsbüchern). Es wird immer schwieriger, angespartes Geld in Leistung (Pflege-, Handwerker-, Bauleistungen etc.) umzusetzen. So bleibt das Geld auf dem Konto.

Marie-Christin am 23.09.2018 um 14:22 Uhr

Kommentar vom Autor gelöscht.

BÄRENHOF32 am 22.08.2018 um 12:05 Uhr
Zinsen

Ich habe mein Geld auf dem Sparbuch schon zu DM-Zeiten abgehoben und
in Aktien von VW angelegt.Damals habe ich die VW-Aktie für 50.-- DM er-
worben,-heute steht die Aktie bei 206.35€. Pro Aktie wurden in diesem Jahr
6.75 € ausgeschüttet. Selbst nach Abzug der 25% Quellensteuer habe ich bei
635 Aktien immer noch mehr Rendite,als wenn ich mein Geld als Fest-oder
Tagesgeld angelegt hätte.