Die Rechenbeispiele zeigen, was die Kasse zahlt und welche Kosten Patienten tragen. Wie viel davon die einzelnen Tarife erstatten, steht im Test Zahnzusatzversicherung.
Testergebnisse für 267 Tarife Zahnzusatzversicherung
Kassenkrone für 340 Euro

(Vollgusskrone aus edelmetallfreier Legierung)
Für den Befund „1.1 Erhaltungswürdiger Zahn mit weitgehender Zerstörung der klinischen Krone“ ist als Regelversorgung eine Krone aus einer Nichtedelmetalllegierung (NEM) vorgesehen. Dieses Material kostet weniger als goldhaltige Legierungen. Da es sich um einen Seitenzahn im nicht sichtbaren Bereich (Unterkiefer, Zahn 5) handelt, übernimmt die Kasse keine Kosten für eine zahnfarbene Verblendung. Die Regelversorgung wird nach den kassenzahnärztlichen Abrechnungsregeln für Zahnarztleistungen (Bema) und für Laborleistungen (BEL) abgerechnet.
Gesamtkosten: 340 Euro
- Kassenzuschuss:255 Euro (Festzuschuss 2022 mit Höchstbonus)
- Eigenanteil: 85 Euro
- Zahnzusatzversicherung deckt 0 bis 85 Euro
Krone plus privates Extra für 680 Euro
(Vollverblendete Metall-Keramik-Krone im nicht sichtbaren Bereich)
Hierbei handelt sich um eine optisch ansprechendere Versorgung für den Befund links. Die Metallkrone wird dazu mit zahnfarbener Keramik überzogen. Der Zahnarzt rechnet fast vollständig nach der privatzahnärztlichen Gebührenordnung (GOZ) ab. In der GOZ können Zahnärzte den Gebührensatz nach Schwierigkeit der Behandlung anheben.
Zusammensetzung der Kosten:
- Material- und Laborkosten: 340 Euro (davon 170 Euro für die Verblendung)
- Zahnärztliche Leistungen: 340 Euro (davon 25 Euro Regelversorgung nach Bema, 315 Euro private Leistungen, berechnet nach GOZ mit dem 2,7-fachen Gebührensatz)
Gesamtkosten: 680 Euro
- Kassenzuschuss:255 Euro (Festzuschuss 2022 mit Höchstbonus)
- Eigenanteil: 425 Euro
- Zahnzusatzversicherung deckt 43 bis 425 Euro
Inlay für 699 Euro

(Dreiflächiges Keramik-Inlay)
Ein Inlay ist eine harte Einlagefüllung für ein Loch im Zahn, das normalerweise mit Amalgam gefüllt würde. Der Zahntechniker fertigt es nach einem Abdruckmodell zum Beispiel aus einer Goldlegierung oder aus Keramik an. Dafür zahlt die Kasse keinen Festzuschuss, sondern nur so viel, wie sie für die Füllung zahlen würde. Der Zahnarzt rechnet hier vollständig nach dem teureren privatzahnärztlichen System ab.
Zusammensetzung der Kosten:
- Material- und Laborkosten: 349,50 Euro
- Zahnärztliche Leistungen: 349,50 Euro (berechnet nach GOZ mit dem 3,0-fachen Gebührensatz)
Gesamtkosten: 699 Euro
- Kassenzuschuss: 50 Euro (Kosten einer dreiflächigen Amalgamfüllung)
- Eigenanteil: 649 Euro
- Zahnzusatzversicherung deckt 0 bis 649 Euro
Krone auf Implantat für 4 310 Euro

(Implantat mit vollständig verblendeter Metall-Keramik-Krone)
Der Befund heißt hier „2.1 Zahnbegrenzte Lücke mit einem fehlenden Zahn“. Es handelt sich um Zahn 5 im Unterkiefer, einen Seitenzahn im nicht sichtbaren Bereich. Die Regelversorgung wäre eine unverblendete Brücke aus einer Metalllegierung ohne Goldanteil, die an den Nachbarzähnen befestigt wird. Ein Implantat ist eine künstliche Zahnwurzel, meist aus Metall, eingeschraubt in den Kieferknochen. Darauf wird der Zahnersatz (Suprakonstruktion) befestigt. Der Zahnarzt rechnet seine Leistungen komplett nach der für privatzahnärztliche Abrechnung gültigen Gebührenordnung (GOZ) ab. Wir gehen hier von einer teuren Behandlung aus, bei der zunächst ein Knochenaufbau erforderlich ist, bevor der Zahnarzt das Implantat einsetzen kann.
Zusammensetzung der Kosten:
- Implantat: 3 232 Euro, davon Materialkosten: 937 Euro, implantologische Leistungen 905 Euro (je zur Hälfte berechnet nach dem 2,3-fachen und dem 3,5-fachen GOZ-Satz), Knochenaufbau: 1 390 Euro (je zur Hälfte berechnet nach dem 2,3-fachen und dem 3,5-fachen GOZ-Satz)
- Suprakonstruktion: 1 078 Euro, davon Material- und Laborkosten: 539 Euro (mit 162 Euro für Verblendung) und zahnärztliche Leistungen 539 Euro (je zur Hälfte berechnet nach dem 2,3-fachen und dem 3,5-fachen GOZ-Satz)
Gesamtkosten: 4 310 Euro
- Kassenzuschuss: 589 Euro (Festzuschuss 2022 mit Höchstbonus)
- Eigenanteil: 3 721 Euro
- Zahnzusatzversicherung deckt 166 bis 3 721 Euro
Testergebnisse für 267 Tarife Zahnzusatzversicherung
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Was ich mich frage, ist, ob diese Zahnersatz-Zusatzversicherungen mehr sind als ein teurer Sparvertrag mit negativer Verzinsung. Mehr oder weniger jede/r, der/die nicht rechtzeitig vorher stirbt, wird früher oder später einen (mehr oder weniger umfassenden) Zahnersatz brauchen. Bei einem (annähernd) sicheren Ereignis muss die Prämiensumme jedoch mindestens gleich mit den durchschnittlichen Kosten (plus Verwaltung und Gewinn) sein. Wäre es da nicht gescheiter, das Geld stattdessen in einen Sparvertrag zu stecken? Selbst bei Null Zinsen hat der wenigstens erheblich geringere Verwaltungskosten und Gewinnmargen ...
@2905Florida_2017: Wir haben den Kundenservice der Versicherer nicht untersucht. Zum Regulierungsverhalten von Versicherungen und der Möglichkeit einer wissenschaftlichen Bewertung Folgendes: Wir haben noch keine Möglichkeit gefunden, die Schadenregulierung so zu untersuchen, dass wir sie in die Bewertung einbeziehen können. Das ist extrem aufwendig und schwierig. Wir müssten uns tausende von Schadensfällen genau anschauen und wissen dann immer noch nicht, ob die Regulierung in Zukunft genauso läuft wie bisher. Mit den Versicherungsbedingungen testen wir die Grundlage für alles, was später kommt. Sie bestimmen, worauf Versicherte Anspruch haben.
Gute Bedingungen sind das A und O bei einem Vertrag. Sollte es Streit über die Verpflichtung zur Übernahme von Kosten geben, benötigen Versicherte gute Vertragsbedingungen, in denen klar steht, dass die strittige Leistung zum Vertragsinhalt gehört.
Zum Thema der Vertrauenswürdigkeit von Bewertungen im Internet können Sie sich den Artikel zu den Fake-Bewertungen anschauen:
www.test.de/Fake-Bewertungen-Wie-Verkaeufer-mit-gekauftem-Lob-Kunden-manipulieren-5401497-0
Guten Tag, seit 20 Jahren bin ich bei der Barmenia Zahnzusatzversichert und mache seit 3 Jahren sehr schlechte Erfahrungen mit dieser Gesellschaft. Die Schadenregulierung ist sehr schleppend. Erreichbarkeit sehr schlecht. Mails werden schon direkt mit dem Hinweis "Schon heute bitten wir um Ihr Verständnis, falls die Bearbeitung Ihrer Anfrage etwas länger dauert." bestätigt. So ergeht es nicht nur mir. Schauen Sie sich mal die Bewertungen bei Trustpilot an. Da sind von 850 Bewertungen über 60 % mangelhaft oder ungenügend.
Sie sollten nicht nur die angebotenen Leistungen bewerten, sondern auch die Kundenbetreuung. Mir nützen sehr gute Bewertungen nichts, wenn der Versicherer nicht leistet.
@schubertfamily: Die Versicherer ziehen ganz unterschiedliche Größen für die Berechnung ihres Kostenanteils heran. Deswegen reicht beim Vergleich der Tarife nicht der Blick auf die Prozentsätze. Um die Leistungen der Tarife vergleichbar zu machen, bildet Finanztest Modellfälle. Im Test geben wir nicht an, welcher Prozentsatz für eine Leistung in den Tarifbedingungen steht, sondern welcher Prozentsatz des Rechnungsbetrages aus unserem Modellfall zusammen mit der Leistung der gesetzlichen Krankenkasse erstattet wird.
Um eine Vergleichbarkeit der Bedingungen herzustellen, testen wir die Tarife anhand von Modellfällen. Beim Modellfall für das Inlay betrug der Rechnungsbetrag 683 €. Im Tarif ZZPro bekommt der Kunde von der HUK 614,70 € zuzüglich 50 € von der Krankenkasse, sodass er insgesamt auf eine Erstattung von 97% des Rechnungsbetrages kommt.
Hallo,
die 90% Erstattung beziehen sich leider nicht auf die Gesamtkosten abzüglich der Vorleistung GKV. Die HUK errechnet zuerst 90% der Gesamtkosten und zieht davon 100% Vorleistung der GKV ab. Dadurch verringert sich der Erstattungsbetrag nochmals.