Zahnschutz beim Sport

Sport-Mundschutztypen: Stärken und Schwächen der verschiedenen Verfahren

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Konfektionierter Mundschutz

Weiche, meist in mehreren Größen erhältliche Kunststoffschienen, die nicht dem Zahnbogen angepasst werden können. Festgehalten werden sie durch das Zusammenbeißen der Zähne. Der Halt ist dadurch schlecht, das Material zu dünn und zu weich. Zusätzlich werden Atmung und Sprache behindert.

Boil & Bite-Mundschutz

Besteht aus einem unter Hitze verformbaren Kunststoff, der vom Sportler selbst in heißem Wasser erwärmt und dann im Mund an den Oberkieferzahnbogen angepasst wird. Der Unterkiefer wird durch Einbisse in den Mundschutz fixiert. Für Ungeübte ist es allerdings außerordentlich schwierig, ausreichend tief in den Kunststoff zu beißen, ohne den Mundschutz durchzubeißen. Bei Produkten mit einer Zwischenschicht aus härterem Material besteht diese Gefahr nicht. Die Funktion ist stark abhängig vom Geschick des Sportlers. Sie sollte der des konfektionierten Mundschutzes überlegen sein, liegt aber unter der eines individuellen Mundschutzes. Auch hier ist das Material nicht dick genug, um gut zu schützen. Die Haltbarkeit ist eingeschränkt.

2-Komponenten-Mundschutz

Wird ebenfalls vom Sportler selbst hergestellt. Er vermischt zwei Komponenten einer weichen Masse, füllt sie ähnlich der Abdrucknahme beim Zahnarzt in eine feste Schablone und lässt sie im Mund abbinden. Der Schutz ist besser als beim Boil & Bite-Verfahren. Dem Laien fehlt jedoch das Werkzeug für die erforderliche Nachbearbeitung. Mögliche schar­fe Kanten können zu Weichgewebsverletzungen führen. Das Material des 2-Komponenten-Verfahrens ist für ausreichenden Schutz zu weich.

Individuell angepasster EVA-Mundschutz

Wird im Dentallabor aus Ethylvinylazetat (EVA) hergestellt. Der Zahnarzt oder Kieferorthopäde fertigt einen Gebissabdruck an. Zwei Folien werden aufeinander laminiert. Mit Einlagen wie Nylon-Netzen können sie – wie Stahlmatten im Beton – verstärkt werden. Dar­ü­ber hinaus kann die Stärke der Folien abhängig vom Verletzungsrisiko variiert werden. Dieses Verfahren ermöglicht einen guten Schutz.

Boxerschutz

Umschließt obere und untere Zähne. Er besteht ebenfalls aus Ethylvinylazetat (EVA). Seine Schutzwirkung ist sehr gut, Mundatmung und Sprache sind jedoch behindert. Daher beschränkt sich der Einsatz in der Regel auf Kampfsportler und Sportler, die einen Kieferbruch erlitten haben.

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 06.11.2018 um 11:04 Uhr
    Zahnrettungsbox - Haltbarkeit

    @AndySt: Die Zahnrettungsbox sollte in der Originalverpackung aufbewahrt werden, um den Inhalt vor Licht zu schützen. Auf der Verpackung ist ein Verfalldatum angegeben. Bei einer Lagerung bei Zimmertemperatur hat sie laut Auskunft der Kassenzahnärztlichen Vereinigung (KZBV) eine Haltbarkeit von etwa 3 Jahren. (PF)

  • AndySt am 05.11.2018 um 10:14 Uhr
    Hatlbarkeit

    Wie lange ist solch eine Dentosafe Box haltbar / verwendbar?
    Sprich - lohnt es sich solche eine Box mal vorsorglich anzuschaffen oder muss die dann bspw. jedes Jahr ersetzt werden, auch wenn man die glücklicherweise nicht benötigt hat?

  • BrainPad am 08.08.2016 um 16:16 Uhr

    Kommentar vom Administrator gelöscht. Grund: Schleichwerbung

  • Boxen am 12.04.2015 um 02:49 Uhr
    Der Mundschutz ist wichtig beim Boxen

    Ich trainiere Boxen und da gehört ein Mundschutz dazu. Es schütz die Zähne, aber auch davor, dass die Lippen gequetscht werden. Da diese sehr empfindlich sind, können diese stark anschwellen, was nicht schön aussieht (spreche aus Erfahrung). Zudem verbessert ein Mundschutz die eigenen Lungenausdauer beim atmen. Interessant für alle Boxer ist auch folgende Seite http://schattenboxen.net/sport-equipment/mundschutz-richtig-anpassen-wie-geht-das