Nein, nicht in den Mengen, die wir üblicherweise aufnehmen. Wie bei allen Stoffen ist auch hier die Dosis entscheidend. Fälschlicherweise werden die Begriffe Fluor und Fluorid oft synonym verwendet. Fluor ist ein giftiges Gas, Fluoride sind die Salze des Fluors. Sie kommen überall in der Natur vor. Auch der menschliche Körper enthält Fluorid, vor allem in Knochen und Zähnen.
Besteht die Gefahr einer Überdosierung?
Nein, die tägliche Fluoridaufnahme in Deutschland ist gering. Die geschätzte Aufnahme eines Erwachsenen liegt hierzulande zwischen 0,4 und 1,5 Milligramm Fluorid am Tag. Damit wird der Richtwert der Deutschen Gesellschaft für Ernährung im Durchschnitt nicht erreicht. Er liegt bei etwa 3,5 Milligramm. Eine völlig fluoridfreie Ernährung ist nicht möglich. Es steckt zum Beispiel in schwarzem Tee und in Fisch, als Spurenelement auch in Mineralwässern. Fluorid wird nur durch Verschlucken vom Körper aufgenommen. Ein Risiko durch fluoridierte Zahnpasten besteht bei sachgemäßem Gebrauch nicht, weil der Mund nach dem Putzen ausgespült wird. Selbst bei versehentlichem Verschlucken liegt die Menge innerhalb der Richtwerte.
Ist Fluorid krebserregend?
Nein, nach derzeitigem wissenschaftlichen Stand gibt es dafür keine Hinweise. Auch in Ländern mit fluoridiertem Trinkwasser konnte kein Zusammenhang zwischen einem höheren Krebsrisiko und der Aufnahme von Fluorid festgestellt werden.
Dürfen Schwangere fluoridhaltige Zahnpasta verwenden?
Ja. Lokal angewandte, fluoridhaltige Produkte wie Zahnpasta werden wieder ausgespuckt. Deshalb spielen sie für die Gesamtaufnahme von Fluorid so gut wie keine Rolle. Das US-amerikanische National Health Institute hat gemeinsam mit verschiedenen Gesundheits- und Umweltbehörden sowie Universitäten an schwangeren Frauen in Mexiko unter anderem untersucht, welchen Einfluss die Fluoridaufnahme auf ihre noch ungeborenen Kinder hat. Das Ergebnis: Offenbar kann eine deutlich erhöhte Aufnahme in der Schwangerschaft die Intelligenz des Kindes langfristig mindern. Für Deutschland liefert das Studienergebnis aber keinen Grund zur Sorge. Die Gegebenheiten in Mexiko unterscheiden sich stark von unseren: Die Menschen in Mexiko nehmen deutlich größere Mengen Fluorid aus verschiedenen Quellen auf. Deshalb ist nicht davon auszugehen, dass hierzulande ein Zusammenhang zwischen der systemischen Fluoridaufnahme bei Schwangeren und dem Intelligenzquotienten der Kinder besteht.
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Guten Tag allerseits,
seit einigen Jahren führen mir Zahnpasten mit Fluorid ganz fiese Aphten im Mundraum zu, da hilft auch nicht noch so gutes Ausspülen. Ich habe die verschiedensten Pasten versucht, es hilft nichts, nur Pasten ohne Fluorid lassen meine Mundschleimhaut in Ruhe. Daher kann ich mit Ihren Tests nicht viel anfangen, die Pasten ohne Fluorid können ja wohl andere gute/schlechte Eigenschaften haben, als nur wegen Fluoridfehlens schlecht zu sein. Übrigens bin ich da nicht allein, mittlerweile habe ich mit vielen solcher Betroffenen darüber gesprochen.
MfG
Guten Tag,
könnten Sie bitte auch mal einen Test mit Zahnpasta ohne Fluorid durchführen?
Ich habe zwar verstanden, dass Sie Fluorid als zentralen Bestandteil sehen.
Allerdings habe ich von einem Bekannten Folgendes gehört:
Fluorid wirkt gegen alle Bakterien im Mund und damit auch gegen die erwünschten.
Wenn die gewünschten Bakterien erhalten blieben (indem eine Zahnpasta ohne Fluorid o.ä. verwendet würde), wäre die Bakterien-Flora im Mund deutlich ausbalancierter, die "guten" Bakterien würden die "schlechten" in Schach halten und daher gäbe es auch kein erhöhtes Karies-Risiko.
Entsprechend wurde mir auch gesagt, dass Leute, die Fluorid-Zahnpasta verwenden, durchaus Karies bekommen. Hier wäre interessant, ob es hierzu Studien gibt, und insbesondere, ob es Vergleichsstudien zwischen Zahnpasta mit und ohne Fluorid gibt.
MfG
@peterw27: Elmex Kariesschutz Professional wurde 12/17, Elmex Sensitiv 4/17 und Elmex Kariesschutz 3/13 (Nachprüfung 3/15) untersucht. Die Testergebnisse können Sie in der Online-Testtabelle nachlesen. Geben Sie in der Produktsuche den Begriff "Elmex" ein. (bp)
Laut einer Auswertung von Statista hatte Elmex 2020 einen Marktanteil von 9,1%. Warum tauchen keine Zahnpasten bei Ihren Tests auf ?
Ich stimme r0byn zu.
Frankreich hat Titandioxid bereits zum 01.01.2020 in Lebensmitteln verboten!
Der Weißmacher steckt in Sonnencreme, Tabletten, Farben, Lacken, Kunststoffen, Gummi, Papier. Aber auch in Mozzarella, Marshmallows, Fondant, Zuckerperlen (zum Verzieren von Kuchen), Kaugummi oder unnötigerweise eben auch in Zahnpasta. Titandioxid kann über den Verdauungstrakt, die Haut und die Atemwege aufgenommen werden. Unglaublich, dass die Industrie nicht einmal in Kinderzahnpasten auf diesen Stoff verzichtet. So ein Produkt verdient ein Testergebnis mit mangelhaft ab dem Augenblick, ab dem ein Inhaltsstoff auch nur im Verdacht steht, gesundheitsgefährdend zu sein und zudem dem eigentlichen Zweck, in diesem Fall der Zahnpflege, überhaupt nicht dienlich ist.