Die Stiftung Warentest untersucht Zahnpasten auf viele Parameter. Lesen Sie hier, wie wir testen und bewerten.
Testergebnisse für 40 Universal-Zahnpasten
Prüfmethodik
Die Stiftung Warentest prüft regelmäßig Zahnpasten. Die Noten in den Disziplinen werden Gruppenurteile genannt. Derzeit vergeben wir fünf Gruppenurteile: Kariesprophylaxe durch Fluorid, Entfernung von Verfärbungen, Titandioxid, Verpackung sowie Deklaration und Werbeaussagen. Aus diesen Gruppenurteilen ergibt sich das test-Qualitätsurteil.
Wenn erforderlich, passen wir die Prüfungen zum Beispiel an neue Erkenntnisse an: So bewerten wir Titandioxid in Zahnpasten seit der Veröffentlichung test 7/2022. Seit der Veröffentlichung test 10/2020 gibt es ein K.-o.-Kriterium: Hat ein Produkt keinen Fluorid-Zusatz angegeben, prüfen wir dies im Labor nach. Enthält die Paste tatsächlich kein Fluorid, bewerten wir die Kariesprophylaxe mit Mangelhaft und führen keine weiteren Prüfungen durch.
In früheren Tests hatten wir auch die mikrobiologische Qualität der Pasten geprüft. Da die Ergebnisse in diesem Prüfpunkt nie zu beanstanden waren, haben wir uns dazu entschieden, diese Prüfung zu streichen.
Einkauf der Zahnpasten
Die Produkte werden anonym im Handel eingekauft. Weder kostenlose Muster noch Prototypen gelangen in den Test.
Preise
Der Produktfinder zeigt Ladenpreise an. Die Preise ermittelt die Stiftung Warentest mittels Anbieterbefragung. Bei jedem neuen Zahnpasta-Test aktualisieren wir die Preise für alle Produkte.
Abwertungen
Abwertungen sorgen dafür, dass sich gravierende Mängel auch deutlich auf das test-Qualitätsurteil auswirken. Sind sind mit einem Sternchen (*) gekennzeichnet. Die Stiftung Warentest wendet bei Zahnpasten folgende Abwertungen an:
Kariesprophylaxe durch Fluorid: Ist der Prüfpunkt Kariesprophylaxe durch Fluorid mangelhaft, kann das test-Qualitätsurteil nicht besser sein.
Titandioxid: Lautet das Urteil für Titandioxid ausreichend, wird das test-Qualitätsurteil um eine Note abgewertet.
Deklaration und Werbeaussagen: Ist der Prüfpunkt Deklaration und Werbeaussagen ausreichend oder mangelhaft, wird das test-Qualitätsurteil um eine Note abgewertet.
Entfernung von Verfärbungen: Nur bei Zahnpasten mit Weißmacher-Auslobung: Ist das Urteil Entfernung von Verfärbungen gut oder schlechter, kann das test-Qualitätsurteil nicht besser sein.
Kariesprophylaxe durch Fluorid: 50%
Wir bestimmen den Fluoridgehalt mittels GC-FID in Anlehnung an die amtliche Sammlung von Untersuchungsverfahren nach § 64 LFGB K 84.06.01-2. Zur Absicherung kann der Gehalt an Monofluorphosphaten in Anlehnung an Din 38 405, Teil 4, mit einer ionenselektiven Elektrode geprüft werden.
Wenn Fluorid in ausreichender Menge in Zahnpasten enthalten ist, beugt es Karies vor und fördert die Härtung des Zahnschmelzes. Zwei Experten beurteilten die ermittelten Werte aufgrund aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse nach Auswertung von wissenschaftlicher Literatur, Empfehlungen von Fachgesellschaften und eingereichten Anbieterunterlagen.
Enthält eine Paste kein Fluorid, bewerten wir die Kariesprophylaxe mit Mangelhaft und führen keine weiteren Prüfungen durch.
Entfernen von Verfärbungen: 30 %
Das Entfernen von Verfärbungen wird in Anlehnung an die Methode von Stookey G.K. et al. (In-vitro Removal of Stain with Dentifrices, J. Dent. Res. 61 (1982): 1236–1239) geprüft. Die entsprechende Messgröße heißt PCR (Pellicle Cleaning Ratio) und beschreibt, wie eine Zahnpasta gefärbte Auflagerungen entfernt. Bei diesem Testverfahren werden Schmelzproben von einer Größe von etwa 5 mal 5 Millimetern aus Rinder-Schneidezähnen verwendet. Sie haben eine dem menschlichen Zahn vergleichbare Struktur. Die Proben werden geglättet und poliert, einer Färbelösung ausgesetzt und dann unter genau definierten Bedingungen geputzt. Die Reinigungswirkung einer Zahnpasta hängt dabei teilweise mit der Höhe des Abriebs am Dentin (Zahnbein) zusammen.
Testergebnisse für 40 Universal-Zahnpasten
Titandioxid: 0%
Wir bestimmen in allen Zahnpasten, die Titandioxid deklarieren, die Gehalte. Die Bestimmung erfolgte nach Schmelzaufschluss mittels Flammen-AAS.
Verpackung 5%
Wir prüfen, ob sich die Tuben vollständig entleeren lassen. Außerdem bewerten wir, ob sie eine Originalitätssicherung haben, also gegen unbefugtes Öffnen geschützt sind.
Deklaration und Werbeaussagen 15%
Ein Experte prüft die Deklaration gemäß den Vorschriften der EU-Kosmetikverordnung. Drei Experten prüfen die Lesbarkeit und die Werbeaussagen. Zusätzlich wird geprüft, ob passend zu den Werbeaussagen über die normale zahnpflegende Wirkung der Zahnpasta hinaus spezielle Wirkstoffe in der Liste der Inhaltsstoffe (INCI) gekennzeichnet sind, für die eine unterstützende Wirkung wissenschaftlich belegt ist.
Weitere Untersuchungen
Abrieb am Dentin: Ab der Veröffentlichung test 10/2019 erfolgt die Bestimmung des Abriebs am Dentin (RDA) durch Profilometrie an Dentinproben aus Rinderzähnen; in Anlehnung an die Methode zur Bestimmung der relativen Abrasivität der Din EN ISO 11609:2017. Die entsprechende Messgröße heißt RDA-PE (Relative Dentin Abrasion-Profilometry Equivalent). Bei diesem Testverfahren werden Dentinproben von Rinderzähnen unter genau definierten Bedingungen geputzt. Anschließend wird das Dentin berührungslos durch ein optisches 3D Oberflächenmessgerät vermessen. So wird geprüft, wie viel Dentin durch die Zahnpasta abgetragen wird.
Bis zur Veröffentlichung test 10/2019 erfolgte die Bestimmung des Abriebs am Dentin (Zahnbein) in Anlehnung an Hefferren, J.J., A Laboratory Method for Assessment of Dentifrice Abrasivity. J. Dent. Res, 55 (1976): 563-573. Die entsprechende Messgröße heißt RDA (Radioactive Dentin Abrasion).
PH-Wert: Der pH-Wert wird in Anlehnung an Din EN ISO 11609:2008 beziehungsweise an DGF-Methode bestimmt.
Zink: Für die Untersuchung auf Zink wurde ein Mikrowellendruckaufschluss nach § 64 LFGB K 84.00-29 durchgeführt. Anschließend wurde mittels ICP-MS nach Din EN ISO 17294-2 die Konzentration an Zink ermittelt.
Weißauslobung: Ab Veröffentlichung test 1/2019 führen wir eine zusätzliche Untersuchung durch, wenn bei Zahnpasten spezielle „Weißmacher-Effekte“ ausgelobt sind. Um diese zu überprüfen, verwenden wir Proben aus Rinderzähnen, die menschlichen Zähnen vergleichbar sind. Sie werden geglättet, poliert und definiert eingefärbt. Dann putzen wir sie standardisiert mit einer Maschine – unterschiedlich lang, jeweils passend zur Werbeaussage. Davor und danach bestimmen wir die Helligkeit der Proben mit einem Messgerät. Aus der Differenz der Werte berechnen wir den „Weißmacher-Effekt“.
Testergebnisse für 40 Universal-Zahnpasten
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..und wieder einmal kommt man nicht auf einen Nenner.
Mittlerweile weis ich ja, dass die Waren- und Ökotest nichts miteinander zu tun haben.
Dennoch, es sind zwei Zeitschriften, bei denen Profis spezielle Werkzeuge und Verfahren anwenden um Herauszufinden wie gut oder schlecht ein Produkt ist. Um so mehr ist es verstörend zu sehen, dass jedes mal aufs Neuste ein Produkt, was bei der einen Zeitschrift noch gut bewertet wurde bei der anderen Zeitschrift komplett durchfällt.
Wenn wir also 20 Produkte nehmen von denen 50% bei der einen Zeitschrift und die anderen 50% bei der anderen Zeitschrift durchgefallen sind, was bleibt dann noch übrig an Produkten welche man bedenkenlos benutzten kann.. nichts..
Fazit nach 10 Jahren Waren- Finanz- und Ökotestleser?
Nur noch die Finanztest hat einen richtigen Mehrwert,der Rest ist reine Panikmache.
Hier reicht es einfach mal die Produkte regelmäßig zu wechseln und nicht immer die gleiche Marke zu kaufen.
@proeinstein: Nach derzeitigem wissenschaftlichem Stand geht von Zahnpasta keine gesundheitliche Gefahr aus. Sie wird lokal angewendet und Zahnpasta wird wieder ausgespuckt. Ausführliche Informationen zu Fluorid, Zink und Titandioxid in Zahnpasta finden Sie hier: www.test.de/Zahnpasta-im-Test-4607097-4723631/
Es wird immer gesagt das bestimmte mengen eingenommen werden müssen für jetzt, jedoch wie sieht es aus mit gesundheitlichen Schädigungen auf Dauer? 2x am Tag und das 365x fürs ganze Jahr. Ist dies ebenso unbedenklich wenn man jeden tag diese Stoffe zu sich nimmt oder wird man dann langsam vergiftet? Das würde mich mal sehr interessieren.
5€ für zusammen getragene, von der Verpackung abgelesene Informationen und mit Zahnpasten als getestet geworben, die man direkt ausgeschlossen hat. So lobe ich mir einen zwielichtigen network marketer.. Oh, warte..
@uthi: Wir empfehlen Ihnen, dass Sie sich mit Ihrem behandelnden Zahnarzt über die für Sie geeignete Zahnpasta beraten. Natriumlaurylsulfat ist eine waschaktive Substanz, ein Tensid. Es war in die Kritik geraten, weil es das Zahnfleisch reizen kann. Doch die heute übliche Konzentration von 0,5 bis höchstens 2 Prozent gilt nicht nur als unschädlich, sondern sogar als sinnvoll. Die schaumbildenden Eigenschaften helfen beim Putzen nämlich, die Inhaltsstoffe der Zahnpasta auch an schwer zugänglichen Stellen gleichmäßig zu verteilen. Außerdem fördert Natriumlaurylsulfat das Entfernen des Zahnbelags.