Unser Test zeigt: Das Risiko, dass mit Implantaten etwas schiefgeht, ist groß. Wer die folgenden Tipps beherzigt, kann es verringern.
Empfehlung hinterfragen. Wenn der Zahnarzt ein Implantat empfiehlt, fragen Sie ihn nach der genauen Begründung. Klären Sie, ob in Ihrem Fall Risiken vorliegen, etwa Parodontitis oder wenig Kieferknochen (Risiko-Checkliste). Bitten Sie den Zahnarzt, Ihnen seinen Vorschlag in einfachen Worten aufzuschreiben. Die üblichen Heil- und Kostenpläne sind schwer verständlich.
Zweitmeinung einholen. Patienten haben ein Recht auf eine kostenlose Zweitmeinung. Nehmen Sie möglichst den Heil- und Kostenplan mit, Zusatzunterlagen und auch Röntgenbilder. Dann kann der zweite Arzt die Empfehlung des ersten kritisch einordnen. Auch zahnärztliche Vereinigungen beraten unentgeltlich. Sie sind zum Beispiel zu finden auf www.zahnarzt-zweitmeinung.de.
Alternativen bedenken. Ob erster oder zweiter Arzt: Hinterfragen Sie Empfehlungen, erkundigen Sie sich nach günstigeren Alternativen zu einem Implantat. Manche Zahnlücken lassen sich auch gut herkömmlich per Brücke oder Prothese versorgen. Einige können unbehandelt bleiben. Der Zahnarzt muss dann aber meist regelmäßig kontrollieren, ob sich das Gebiss nicht verschiebt.
Operateur gut auswählen. Implantate erfordern Geschick und Erfahrung. Doch Fortbildungen für Zahnärzte sind unterschiedlich umfangreich. Oral- oder Mund-Kiefer-Gesichtschirurgen etwa haben besonders gute Voraussetzungen. Vielleicht kann Ihr Zahnarzt einen Spezialisten empfehlen. Manche kooperieren mit Kollegen, die das Implantat setzen, und kümmern sich anschließend selbst um den Zahnersatz oben drauf und die weitere Versorgung.
Implantat perfekt pflegen. Implantate brauchen gute Reinigung. Fragen Sie den Arzt, wie Sie genau vorgehen müssen. Wichtig: Zweimal täglich Zähne putzen, einmal täglich Zahnseide oder Interdentalbürste nutzen – besonders gründlich um das Implantat herum.
Kontrollieren lassen. Mindestens alle sechs Monate steht eine Kontrolle in der Praxis an, außerdem regelmäßig eine professionelle Zahnreinigung.
-
- Krone, Brücke, Implantat: Es ist wichtig, sich über die Kosten für Zahnersatz gut zu informieren. Wir sagen, worauf es ankommt – und wie Sie möglichst wenig draufzahlen.
-
- Zahnersatz ist teuer, eine gute Versicherung kostet nicht viel, wie unser Test von Zahnzusatzversicherungen zeigt – mit individuellem Tarifrechner.
-
- Was bequem klingt, birgt Gefahr: Online-Unternehmen bieten Zahnschienen an, die schiefe Zähne geraderücken sollen. Um die Schienen anpassen oder den Verlauf der...
Diskutieren Sie mit
Nur registrierte Nutzer können Kommentare verfassen. Bitte melden Sie sich an. Individuelle Fragen richten Sie bitte an den Leserservice.
Nutzerkommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.
@ronald.liess: Bei unserem in test 10/2015 veröffentlichten Artikel handelt es sich um einen Test der Beratungsqualität von Zahnärzten anhand von drei Fallbeispielen. Die wenigen untersuchten Fälle zeigen bereits, dass es nicht in jeder Praxis gut läuft und geben Hinweise, worauf man als Patient bei der Implantat-Frage achten sollte. Einen Vergleich der verschiedenen Marken haben wir nicht durchgeführt. (PF)
Kommentar vom Autor gelöscht.
Kommentar vom Administrator gelöscht. Grund: Schleichwerbung
Kommentar vom Administrator gelöscht. Grund: Spam
@quasi-wutz
Ihr Fall dürfte aber auch ein Sonderfall sein. M.E. nicht nur wegen der Entfernung von gleich 18(!) Zähnen, sondern auch wegen Ihrer Herzerkrankung und den von Ihnen genannten Zahnfleischentzündungen (möglicherweise aufgrund des schlechten Zahnzustandes?).
Eine schnelle grobe Recherche im Internet bei offensichtlich neutralen Quellen ergibt eine Erfolgsaussicht nach 5 Jahren von mindestens 85%; bei durchgeführter Infektionsprophylaxe innerhalb eines Tragezeitraumes von 10 Jahren könnten auch 100% erreicht werden (Quelle: wikipedia).
Die Aussagen Ihrer Behandler
"Zu langwierig, viel zu teuer und auf Dauer nicht optimal. Meist müssen immer wieder mal Implantate ausgetauscht oder vertieft werden (können "rauswachsen")."
kann m.E. offensichtlich nur auf Ihren Sonderfall projeziert werden.