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Glattere Zähne, die länger sauber bleiben - das verspricht die neue Zahncreme Biorepair. Möglich sei dies durch einen neuartigen Wirkstoff, der kleinste Defekte im Zahnschmelz reparieren kann. Das klingt gut. test.de hat sich das Produkt genauer angesehen und gibt einen Überblick.
[Update: 22.06.2022]: Nachfolger Bioniq Repair-Zahncreme getestet
Die Stiftung Warentest hat auch die neuere Bioniq Repair-Zahncreme des Anbieters Dr. Wolff mit dem Wirkstoff Hydroxylapatit getestet. Wie sie abschneidet, lesen Sie in unserem Zahnpasta-Test. Darin finden Sie Testergebnisse für 45 Zahncremes. Die Test-Urteile reichen von Sehr gut bis Mangelhaft.
Zahnerosionen nehmen zu
Gut so: Der Zahnschmelz ist das härteste Gewebe im menschlichen Körper. Muss er doch täglich vielfältigen „Angriffen“ durch Nahrung und Kaubewegung standhalten. Trotzdem können vor allem säurehaltige Nahrungsmittel, wie Zitrusfrüchte, Fruchtsäfte und Softdrinks dazu führen, dass der Zahnschmelz abgetragen wird - Erosion heißt das in der Fachsprache. Gerade bei Jugendlichen nimmt die Zahnerosion immer mehr zu. Denn viele greifen verstärkt zu Softdrinks wie Cola. Zu intensives Zähneputzen verstärkt den Effekt, vor allem, wenn eine falsche Putztechnik angewendet wird. Der Zahnarzt nennt dies Abrasion. Mögliche Folgen: Die Zähne sehen matt und durchscheinender aus und haben oft sichtbare Putzspuren. Zudem können sie empfindlicher auf äußere Einwirkungen wie Hitze oder Kälte reagieren. Dann kann selbst der Zahnarzt nur noch in begrenztem Maße helfen. Denn der Zahnschmelz kann nicht nachgebildet werden. Soweit sollte es also niemand kommen lassen.
Wirkstoff soll natürlichem Schmelz entsprechen
Ein Grund für die Erosion: Der Zahnschmelz besteht weitgehend aus dem Kalzium-Phosphat Hydroxylapatit. Diese Substanz ist säurelöslich. Die Zahncreme Biorepair verspricht Abhilfe bei geschädigtem Zahnschmelz. Nach Angaben des Anbieters Dr. Kurt Wolff enthält die Zahncreme einen Wirkstoffkomplex, der dem natürlichen Zahnschmelz entspricht: Zink-Carbonat-Hydroxylapatit. Beim Zähneputzen sollen mithilfe des Wirkstoffs nanofeine, also sehr kleine, Defekte in der Oberfläche des Zahnschmelzes geschlossen und die Oberfläche dadurch repariert werden. Bei regelmäßigem täglichem Gebrauch sollen sich die Zähne glatter anfühlen, weil Bakterien, die im Mund vorkommen, nicht mehr so gut am Zahn anhaften können. Ergebnis: Zahnbelag würde reduziert. Gleichzeitig sollen die Zähne auch weniger empfindlich auf heiß/kalt und süß/ sauer reagieren.
Keine aussagekräftigen Studien
Biorepair ist nicht die erste Zahncreme, die eine erneute Mineralisation des Zahnschmelzes verspricht. Auch andere Produkte wollen den Effekt erreichen: durch Kalziumverbindungen, die als Nanopartikel den Zahncremes beigemengt sind. Bislang fehlen aber aussagekräftige klinische Studien, die eine Wirksamkeit zweifelsfrei belegen. Einzig so genannte In-Vitro-Untersuchungen, also „Reagenzglas-Studien“ und eine In-situ-Untersuchung (ein Mittelding zwischen In-vitro- und klinischer Studie) konnten eine gewisse Wirksamkeit nachweisen. Das gilt auch für Biorepair. Anders als der Hersteller auf seiner Internetpräsenz glauben lässt, gibt es für die Zahncreme noch keine aussagekräftige klinische Studie. Auch bei einem ähnlichen Produkt der Marke Perlweiss lautete das Urteil der Stiftung Warentest daher: Nicht zu empfehlen.
Kein Kariesschutz durch Fluoride
Die Biorepair-Zahncreme enthält keine Fluoride. Hintergrund: Die Kalziumverbindung Hydroxylapatit reagiert mit Fluorid zu Kalziumfluorid. Dadurch wird das Fluorid inaktiv und verliert seine Wirkung als Kariesschutz. Diese Reaktion findet bereits in der Zahnpastatube statt. Es macht daher keinen Sinn, das Produkt mit Fluorid anzureichern. Das hat jedoch einen entscheidenden Nachteil: Die Biorepair-Zahncreme verzichtet auf wirksamen Kariesschutz durch Fluoride. Diese Wirkung ist in vielen klinischen Studien belegt. Auch die Stiftung Warentest orientiert sich bei Untersuchungen von Zahncremes daran: Zahncremes ohne Fluoride sind im Hinblick auf Kariesprophylaxe nicht geeignet. Das gilt auch für Biorepair.
Hinweis: Die Zahncreme enthält als Aroma Pfefferminzöl, mit dem natürlichen Bestandteil Menthol. Aus der Liste der Inhaltsstoffe ist dies auf den ersten Blick aber nicht zu erkennen. Dort steht nur „Aroma“. Auch sonst gibt es keinen entsprechenden Hinweis wie „mit Mentholgeschmack“ auf der Verpackung. Menschen, die auf Menthol empfindlich reagieren oder den Geschmack nicht mögen, sollten das Produkt meiden.
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Leider schwächelt altersbedingt der Zahnschmelz und ich hab mich durch die Werbung zu Bioniq in Versuchung führen lassen. Ich weiß nicht ob es Placebo ist oder hilft die Paste wirklich. Leider werde ich sie nicht mehr verwenden, denn ich hab zu spät gelesen, dass die Bioniq Propylparaben u. Methylparaben beinhaltet. Solange es nicht sicher ist, ob diese Inhaltsstoffe nicht doch den Hormonhaushalt schädigen, kommt mir die Zahnpasta nicht mehr in den Mund. Ich vertraue mal auf die Testergebnisse und greife lieber zum Testsieger.
Nach monatelangem Test (ich putze die Zähne regelmäßig), bin ich wieder zu einer Fluorid-haltigen Zahnpasta umgestiegen. Die beste Erfahrung habe ich mit Elmex in Kombination mit Elmex Gelée gemacht, wobei Elmex auch verspricht, den Zahnschmelz wieder zu reparieren (was ich noch sehr kritisch beäuge), siehe Elmex Repair & Prevent. Seitdem ist auch der Zahnarzt mit der Zahnhygiene super zufrieden. In Deutschland kommt Fluorid nicht in den Mengen im Trinkwasser vor wie in den USA, weswegen ich mir weniger um das Fluorid Sorgen mache, da dieses ja auch natürlich vorkommt. Immer im Hinterkopf behalten: Es wird zwar gesagt, dass Fluorid Krebs erzeugen kann, aber Karies kann auch Krebs erzeugen.
Also solange mir keiner beweisen kann, dass Flouride nunin der einen Verbindung gut und in der anderen schlecht lass ich provisorisch erstmal die Finger von beiden und bin deshalb, weils irgendwie die Einzige ohne Flourid im Shop war, zu Bio Repair blau umgestiegen und nutze nun grün, weil ich auch keinen Schweinehuf zum Zähneputzen nehmen, das Produkt behauptet also von sich vegan zu sein, schon mal ein Pluspunkt.
Aber das Wichtige, um einen längeren Text abzukürzen - vielleicht ist es ein Placebo aber für mich als Langzeitkonsument mit fragiler Kauleiste muss ich echt sagen, dass bereits die einmalige Anwendung einen lindernden Effekt bei Schmerzen duch Hitze und Kälte vorzuweisen hat. auch bei vielleicht bei nur 2-4 mal wöchentlicher Anwendung
PS: ich war 15 Jahre nicht beim Zahnarzt gefühlt und hab erst dank der westlich geprägten Zahnmedizinerschule konsequent Probleme mit einigen meiner Beißern, die zapfen nämlich gern für ihren 2. Mittelklassewagen euren Zahnnerven an. :) :)
Keiner Eurer Pro Fluorid Kommentare, hat übrigens irgendeine Studie dran.
Vor allem müsste es eine ausführliche sein mit entsprechenden Subjekten.
Es ist übrigens bewiesen, dass Süßholzwurzel antiseptisch wirkt.. und es gibt genug Naturvölker die ohne Fluoride klarkommen und bessere Zähne haben.
Fluoride werden konkret auf einigen meiner früherer verwendenten Produkten als Mittel gegen Zuckersäuren aufgelistet. Oo
Sie sollten sich genau in Fluoride hineinlesen.. von A) bis O)
Geht nicht nur um die Chemie und die falschen Fluoride... es geht auch darum, dass es effektivere Karrieshemmer gibt. Oo..
>.> Ich hab 21 Jahre meines lebens ohne brüchtige Zähne gelebt und mit langhaltenden Blomben.
Dann sagte der Zahnarzt ohne Fluorid geht nix mehr.
Nach drei Jahren konnte man keinen Karies mehr nachweisen, er war einfach auf keiner Röntgenaufnahme mehr zu sehen, außer er ist ausgeartet.
Nicht nur brechen meine Blomben regelmäßig an, Wurzelbehandelte Zähne brechen stück für Stück runter, weil sich der Zahn weg putzt. Nach einem halben Jahr nach der Behandlung ist das aber schon merkwürdig. (weiche Zahnbürste)
Nicht nur das, zwei meiner Zähne haben eindeutige Zahnschmelzrisse.
>.> Ich hatte vorher keine brüchigen Zähne, ich hatte kein Mineralstoffmangel, ich hatte nix. Jetzt macht meine Schilddrüse Probleme.. und mein Magen dreht bei den Fluoridpasten auch durch (Säure).
Wow. Es mag ja einen antibakteriellen Effekt haben, aber da kann man auch mit Salviathymol gurgeln. Das beugt vor allem Entzündungen vor und nach entspanntem und vorsichtigen putzen, gurgelt spült man gut durch.