Bis zu acht Prozent aller Studenten sollen künftig mit dem Deutschlandstipendium gefördert werden. Unabhängig von eigenem und elterlichem Einkommen erhalten sie dann 300 Euro monatlich.
Monatlicher Zuschuss
Seit dem Sommersemester 2011 können sich engagierte Studenten für das Nationale Stipendienprogramm bewerben. Das sogenannte Deutschlandstipendium bringt den Stipendiaten einen monatlichen Zuschuss von 300 Euro. Davon kommen jeweils 150 Euro von privaten Spendern und vom Bund. Dieses Jahr stellt die Bundesregierung Gelder für bis zu 10 000 Studenten zur Verfügung. In den kommenden Jahren sollen dann bis zu acht Prozent der Studenten in Deutschland das Stipendium erhalten. Das sind etwa 160 000 Studenten.
Unabhängig vom Einkommen
Die Bundesregierung sieht vor, dass Stipendiaten die Unterstützung bis zum Ende ihrer Regelstudienzeit erhalten, mindestens aber zwei Semester. Wer nur noch ein Semester hat, bis die Regelstudienzeit abgelaufen ist, kann sich nicht mehr bewerben. Das Deutschlandstipendium wird unabhängig vom eigenen Einkommen und dem der Eltern gezahlt. Auch Bafög wird nicht mit dem Stipendium verrechnet. Studenten können also – auch wenn sie das Deutschlandstipendium erhalten – im üblichen Umfang Bafög beziehen. Ebenfalls wichtig: Studenten müssen die Förderung im Gegensatz zum Bafög nicht zurückzahlen. Eine finanzielle Förderung parallel durch eine andere Stiftung ist jedoch nicht möglich. Zusätzlich sollen die Stipendiaten während des Studiums über spezielle Stipendiatentreffen Kontakt zu ihren Geldgebern aufnehmen können. Denn diese wollen oftmals die jungen Menschen kennenlernen, die sie mit ihrem Geld unterstützen und möglicherweise als Nachwuchskräfte für ihre Branche in Frage kommen.
Soziales Engagement
Für das Deutschlandstipendium können sich Studenten und Studienanfänger bewerben. Die Bundesregierung hat Kriterien festgelegt, die ein Stipendiat erfüllen sollte. Besonders gute Schul- oder Studienleistungen, gesellschaftliches oder soziales Engagement zählen ebenso wie der familiäre und soziale Hintergrund. Wer begabt ist, sich engagiert und zugleich in einer schwierigen familiären oder sozialen Situation aufgewachsen ist und lebt, hat gute Chancen auf die Förderung.
Tipp: Wollen Sie sich für das Stipendium bewerben, müssen Sie sich direkt an die Hochschule oder Universität wenden, an der Sie eingeschrieben sind. Diese wählen die Stipendiaten aus. Die Auswahlverfahren sind unterschiedlich: Manchen Universitäten reicht eine schriftliche Bewerbung, um eine Auswahl zu treffen. Andere laden zu einem Gespräch ein oder führen Tests durch. Die Hochschulen prüfen jeweils nach einem Jahr, ob die Förderkriterien noch erfüllt sind.
Private Förderer
Die teilnehmenden Universitäten werben private Förderer selbst an. Je mehr Förderer die Universität hat, desto mehr Stipendien kann sie vermitteln. Die Geldgeber sind meist Forschungseinrichtungen aus der Wirtschaft oder Privatpersonen, die sich für eine gute Ausbildung einsetzen. Sie können angeben, ob ihr Geld nur für Studenten einer bestimmten Fachrichtung gedacht ist. Um zu verhindern, dass aber nur Natur- und Wirtschaftswissenschaftler das Stipendium erhalten, dürfen maximal zwei Drittel der Gelder an ein Studienfach gebunden sein.
Tipp: Welche Universitäten das Deutschlandstipendium ausschreiben und weitere Infos zur Förderungen finden Sie unter www.deutschlandstipendium.de
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