
Immer mehr Studenten zieht es für ein Semester oder einige Monate Praktikum ins Ausland. Doch der Aufenthalt in der Fremde ist in der Regel teurer als das heimische Studium. Hohe Studiengebühren und erhöhte Lebenshaltungskosten belasten zusätzlich. Jobben ist meist nicht zulässig. Doch auch für den Auslandsaufenthalt gibt es spezielle Stipendien und Förderprogramme.
Behörde als Sponsor
Eine erste Möglichkeit ein Auslandsstudium zu finanzieren, stellt das Auslandsbafög dar. Um dieses zu erhalten, müssen Studenten allerdings bereits mindestens ein Jahr Studium in Deutschland hinter sich haben. Zusätzlich zur Inlandsförderung umfasst der Bafög-Auslandszuschlag die anfallenden Studiengebühren, Reisekosten, bei Bedarf einen Zusatzbetrag für eine Krankenversicherung im Ausland. Wer außerhalb der EU oder der Schweiz studiert kann je nach Land sogar einen Auslandszuschlag bis zu 225 Euro monatlich bekommen. Diese Zusatzleistungen sind im Gegensatz zur normalen Förderung ein Zuschuss und kein Darlehen. Sie müssen also nicht zurückgezahlt werden. Ein Antrag lohnt sich auch für Studenten, die keinen Anspruch auf Bafög haben. Wegen der höheren Fördersätze liegen auch die Einkommensgrenzen höher.
Auslandsförderung für Begabte
Fein raus sind Stipendiaten der zwölf Begabtenförderwerke. Sie erhalten in der Regel Förderung auch für bis zu ein Jahr Auslandsstudium. Es kann frühestens nach dem zweiten Semester angetreten werden. Die Sonderförderung im Ausland entspricht dem Bafög-Auslandszuschlag. Stipendiaten, die - wie zum Beispiel bei der Hanns-Seidel-Stiftung - erst ein einjähriges Probejahr absolvieren, erhalten die volle Auslandsförderung erst nach Ablauf der Probezeit.
Programmvielfalt beim Akademischen Auslandsdienst
Der deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) ist eine Gemeinschaftseinrichtung der deutschen Hochschulen und fördert ausländische Studierende in Deutschland sowie deutsche Studierende im Ausland mit über 200 Stipendienprogrammen. Eines dieser Programme ist Sokrates / Erasmus, mit dem der DAAD seit 1995 Auslandsstudien von drei bis zwölf Monaten an einer europäischen Hochschule fördert. Es gilt jedoch nur für Studien an einer Partnerhochschule der Heimatuniversität. Zudem ist ein Jahr Studium in Deutschland Voraussetzung. Wer die Förderung ergattert, bekommt neben fachlicher und sprachlicher Vorbereitung einen Mobilitätszuschuss von bis zu 200 Euro monatlich. Für Auslandsaufenthalte außerhalb Europas, die an ein konkretes Forschungs- oder Studienprojekt gebunden sind, ist eine Förderung nach dem „Leonardo da Vinci“-Programm möglich. Außerdem bündelt der DAAD zahlreiche weitere Förderchancen für Auslandsaufenthalte unter der Bezeichnung Promos.
Zusatzchancen aus der Datenbank
Auslandsstipendien vergeben außerdem noch die Fulbright-Kommission für Studien-, Forschungs- und Lehraufenthalte in den USA. Individuelle Fortbildungsförderung bietet die Internationale Weiterbildung und Entwicklung gGmbH (InWEnt). Zahlreiche Förderprogramme kleinerer Organisationen sind in der Stipendiatendatenbank des DAAD zu finden.
Tipp: test.de nennt nützliche Adressen
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