Im Bereich der Firmenstipendien haben besonders Studenten aus den Bereichen der Natur-, Ingenieur- oder Wirtschaftswissenschaften gute Chancen auf Förderung. Auch wenn es noch keine so weit entwickelte Stipendienkultur wie etwa in den USA gibt, engagieren sich zahlreiche Firmen im Hochschulbereich.
Konzerne oft mit mehreren Angeboten
Das Angebot ist breit gefächert. Gerade große Konzerne unterhalten neben betriebsnahen Förderprogrammen auch noch eigene Stiftungen, die sich zum Teil an unterschiedliche Bewerberkreise richten. So fördert das Stipendiatenprogramm der Deutschen Telekom Stiftung Doktoranden aus Bereichen wie Mathematik oder Biologie, das Stipendienprogramm des Unternehmens Studierende der Informatik oder Wirtschaftswissenschaft.
Auf der Suche nach Nachwuchs
Firmenstipendien werden in der Regel für Studienfächer vergeben, die für die Arbeit im Unternehmen qualifizieren. Viele Firmen bieten dabei an, neben Vorlesung und Seminar bereits erste Erfahrungen im Betrieb zu sammeln. Die so genannte ideelle Förderung reicht dabei von firmeneigenen Workshops bis zu Praktika oder Diplomarbeiten im Unternehmen. Je nach Stipendium verpflichten Teilnehmer sich, einige Jahre nach Studienabschluss für das Unternehmen zu arbeiten. Typisches Beispiel: Beim Förderprogramm von ThyssenKrupp müssen Ex-Stipendiaten das Fördergeld wie ein zinsloses Darlehen zurückzahlen, wenn sie sofort nach Studienende doch bei einem anderen Arbeitgeber anheuern.
Branchenlösungen für Stipendien
Bei kleineren Betrieben werden Förderprogramme zum Teil über eine größere Organisation gebündelt und koordiniert. So vergibt der Fachverband Textilmaschinen im Verband Deutscher Maschinen und Anlagebau (VDMA) Stipendien für Studenten mit Schwerpunkt Textiltechnik oder Textilmaschinenbau. Ein besonderes Beispiel ist auch der I.C.S., ein gemeinnütziger Förderverein, der für Ingenieure, Informatiker und Betriebswirte im Hauptstudium Stipendien vergibt und an Partner aus der Wirtschaft vermittelt. Die Förderung des I.C.S. richtet sich dabei jeweils nur an Studenten der Fachhochschule München und der Georg-Simon-Ohm Fachhochschule Nürnberg.
Anbindung an die Region
Ebenfalls regional begrenzt ist der im Herbst 2006 neu entstandene Studienfonds OWL. Er fördert Studierende der fünf Hochschulen in Ostwestfalen-Lippe, die dieses Förderungsprogramm zusammen mit Wirtschaftspartnern aus der Region ins Leben gerufen haben. Der Studienfonds vergibt Praktika, schafft studentische Jobs an den Hochschulen und will über ein geplantes PraxisScheck-Modell Studierende und Betriebe der Region zusammenbringen.
Das erste Online-Stipendium
An Studierende aus ganz Deutschland richtet sich das erste deutsche Online-Stipendium von e-fellows.net. Dahinter stehen neben der Deutschen Telekom, der Unternehmensberatung Mc Kinsey und der Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck weitere Unternehmen. Sie bauen seit dem Jahr 2000 ein Karrierenetzwerk auf. Für die 22 000 Stipendiaten gibt es zwar keine finanzielle Förderung, sie erhalten aber einen kostenlosen Internetzugang, freien Zugang zu fachspezifischen Datenbanken oder auch Gratis-Abonnements von Zeitungen wie dem „Handelsblatt“ oder „Die Zeit“. Die Anforderungen an die Stipendiaten orientieren sich an den üblichen Auswahlkriterien in der Begabtenförderung: Sehr gute Leistungen im Studium sowie gesellschaftliches oder soziales Engagement. Zudem sollten Bewerber auch Interesse an Wirtschaft und Unternehmen haben. Ein Wirtschaftswissenschaftsstudium ist jedoch kein Muss.
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