Ursprünglich sollen Yoga-Übungen Körper, Geist und Seele in Einklang bringen und Lebensenergie fließen lassen. Heute gibt es mehr als 40 Unterformen, oft recht neue. Sie arbeiten mit ähnlichen Körper-, Atem- und Meditationsübungen, zeigen aber dennoch große Unterschiede. Neulinge sollten einen Stil wählen, der zu ihnen passen könnte. Es lohnt durchaus, mehrere auszuprobieren. Hier eine Auswahl typischer Stile, nach Zielgruppen geordnet.
Yoga für Traditionalisten
Yoga reicht jahrtausendeweit zurück, war aber lange vorrangig meditativ. Vor etwa 600 Jahren entstand eine große Richtung namens Hatha-Yoga, die auch Körperübungen umfasste. Sie werden mit dem Atem verbunden und oft einige Zeit gehalten. Hatha-Yoga ist die Wurzel aller modernen Yoga-Stile und bis heute besonders verbreitet, auch hierzulande. Kurse, die nur „Yoga“ heißen, vermitteln oft Hatha-Yoga – ruhig nachfragen.
Yoga für Spirituelle
Manche Stile sind sehr meditativ-spirituell und oft Teil einer Lebensethik. Dazu zählen etwa vegetarische Ernährung, positives Denken, Gewaltfreiheit. Beispiele:
- Kundalini. Yogaübungen sollen schöpferische „Schlangenkraft“ im Menschen wecken. Der Inder Yogi Bhajan brachte den Stil 1968 in den Westen und erschuf die Lebensweise „Healthy Happy Holy“ .
- Sivananda. Aus den 1950ern, inspiriert vom Inder Sivananda. Sehr traditionell.
Yoga für Individualisten
Bei einigen Stilen werden Übungen genau an die Fähigkeiten und Bedürfnisse der Schüler angepasst. Gut etwa bei Vorerkrankungen oder zur Therapie.
- Iyengar. Der Inder B. K. S. Iyengar entwickelte diesen Stil und gründete 1975 ein eigenes Institut. Wichtig sind exaktausgeführte Übungen. Dazu erfand Iyengar Hilfsmittel wie Gurte, Klötze.
- Vini. Der Inder T. K. V. Desikachar begründete den gut anpassbaren Stil.
Yoga für Sportler
Manche Stile sind anstrengend. Dabei gehen Übungen meist schnell und fließend ineinander über. Das erfordert Kondition und eignet sich für Fitnessbewusste und Sportliebhaber, die ruhigere Yoga-Stile unterfordernd finden. Sonderfälle: Flow-Yoga kann auch ruhig und langsam verlaufen, Jivamukti Yoga hat viele weltanschauliche Aspekte.
- Ashtanga. Ab 1940 vom Inder K. Pattabhi Jois entwickelt. Mit festgelegten, verschieden schweren Übungsreihen. Die einzelnen Übungen sind fließend, teils durch Sprünge verbunden. Hinzu kommt eine spezielle Atmung (Ujjayi).
- Power Yoga. Entstand in den 1990er Jahren auf Basis von Ashtanga-Yoga in den USA. Mit festgelegten, fließenden, verschieden schweren Übungsreihen.
- Flow Yoga. Auch bekannt als Vinyasa Yoga. Oberbegriff für Stile, die viel mit fließenden Bewegungsabfolgen arbeiten. Sie können anstrengend oder ruhig sein.
- Bikram. Vom Bikram Choudhury, einem Inder und US-Bürger, zusammengestellte Abfolge von 26 Körperübungen bei einer Raumtemperatur von etwa 40 ° Celsius. Schwitzen soll biegsam machen und entgiften. Stil und Guru sind umstritten.
- Jivamukti. Aus den 1980ern in New York. Mit tänzerisch-fließenden Übungen, oft zu lauter Musik, auch mit philosophischen Texten, Meditation, Alltagsethik. So engagieren sich die Gründer für vegane Ernährung und Tierschutz.
Für spezielle Gruppen
Spezielle Yogakurse richten sich an Schwangere, Senioren und Kinder. Sie arbeiten oft mit schonenden Übungen. Kinderyoga enthält spielerische Elemente und eignet sich ab ungefähr vier Jahren, etwa in Kindergärten und Schulen. Hormonyoga zielt auf Frauen in den Wechseljahren oder mit Kinderwunsch. Die Übungen sollen Drüsen für Geschlechtshormone beeinflussen. Es gibt dazu kaum Belege in Fachjournalen.
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Bei scheint die stehende Rumpfbeuge (Uttan Asana) mein langjähriges Asthma zu heilen. 5 Minuten zweimal täglich sind keine große Anstrengung. Das Pfeifen in meiner Lunge verstummt. Diese Übung wird allgemein bei Asthma empfohlen. Ein Hindernis könnte Gewöhnung an Sprays sein, die Nebenwirkungen verursachen.
Hatha-Yoga ist kein selbständiges Fitness-Programm, sondern Bestandteil eines religiösen Systems sich ergänzender Yoga-Techniken. Kein richtiger Yoga-Lehrer wird den spirituellen Teil komplett weglassen. Zitat Angelika Beßler, Vorsitzende des BDY, im „Yoga-Special“ der Stiftung Warentest: „Dennoch berücksichtigen auch moderne Richtungen das ursprüngliche Gedankengut“.
BDY unter http://www.yoga.de/hilfeinkrisen/: Spirituelle Krisen
.. etwaigen Krisen, die in der spirituellen Praxis selbst auftauchen. .. Es können aber auch spontane spirituelle Erlebnisse entstehen wie z.B. paranormale Erlebnisse, Nahtodeserfahrungen oder das plötzliches Erwachen der »Kundalinienergie«, die die Betroffenen in ihr Weltbild nicht einordnen können.
Immer mehr Yoga- und Meditations- „Aussteiger“ berichten - teilweise schon seit Jahrzenten - darüber und warnen davor, darunter auch ehemalige indische Yogis.Das lässt sich im Web recherchieren ... wer sucht der findet !
Übrigens: ich spreche aus Erfahrung!