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Körpereinsatz statt Knöpfedrücken heißt das neue Motto. Spaß macht es fast immer. Die Xbox mit Kinect-Sensor ist am besten zum Spielen und für die Fitness.
Während manche daddelnd vor dem Bildschirm hocken, haben andere entdeckt, was mit Spielkonsolen auch möglich ist: bowlen ohne Kugel, trainieren für die Figur, Cyber-Yoga mit virtueller Trainerin. Statt ums Faulenzen auf dem Sofa geht es um Spaß an der Bewegung.
Wir haben drei Konsolen getestet, die der Spieler mit Bewegungen steuert: die Nintendo Wii, die Sony Playstation 3 Move und die Microsoft Xbox 360 mit Kinect-Sensor. Wir wollten wissen, was sie technisch draufhaben (siehe Tabelle „Spielekonsolen mit Bewegungssensor“) und was die zugehörigen Sport-, Fitness- und Partyspiele bieten (siehe Tabelle „Spiele für Spielekonsolen mit Bewegungssensor“): Wie groß ist der Spaßfaktor? Ist die Bedienung einfach? Eignen sich die Spielkonsolen auch als „Heimtrainer“?
17 Testpersonen zwischen 13 und 70 Jahren haben für uns sechs Wochen lang mit den Konsolen gespielt – und zwar Sportspiele wie Bowling, Beachvolleyball und Tischtennis, Fitnessspiele wie Aerobic und Yoga sowie Partyspiele.
„Ich muss nichts in der Hand halten“
Am besten als Spielkonsole schneidet die Xbox mit Kinect-Sensor ab. Eine 34-jährige Testerin hat sie sich gekauft, so begeistert war sie: „Weil ich nichts in der Hand halten muss.“ Im Kinect-Sensor stecken mehrere Kameras: Sie setzen Ganzkörperbewegungen, die der Spieler vor dem Fernseher ausführt, auf dem Bildschirm um. Das macht ein Steuerungsgerät – den Controller (siehe Foto) – überflüssig. Wer dagegen mit Nintendo Wii oder Playstation Move spielt, muss sich nicht nur bewegen, sondern der Konsole dazu zum Teil per Knopfdruck auf dem Controller Befehle erteilen. Bei der Wii gelingt das auch Ungeübten schnell, bei der Playstation ist Videospielerfahrung von Vorteil(siehe Tabelle „Spielekonsolen mit Bewegungssensor“).
Playstation Move mit Präzision
Sehr präzise steuern lässt sich die Playstation Move. Sie erkennt selbst kleinste Bewegungen und genau die Position im Raum. Das verdankt sie einer auf den Fernseher gestellten Kamera, die eine Leuchtkugel am oberen Ende des Controllers ortet, sowie Dreh- und Beschleunigungssensoren. Auch wenn es um schnelle Reaktionen geht, schlägt die Move ihre Kontrahenten. Manche Spiele schöpfen die Möglichkeiten aber nicht aus, etwa das Bogenschießen von „Sports Champions“. Außerdem muss der Spieler den Controller vor dem Spiel und bei Spielerwechsel an Schulter, Becken und Hüfte halten, um ihn auf seine Maße einzustellen, sprich zu kalibrieren.
Mit der Wii im Sitzen spielen
Die Wii-Konsole von Nintendo erlaubt Bewegungsspiele zum Teil im Sitzen: Eine auf dem Fernseher angebrachte Sensorleiste erfasst nur die Bewegungen des Controllers, nicht aber des Spielers. Schwingt der beim Tennis nur den Arm, führt die Konsole die bestmögliche Bewegung aus und schickt die Spielfigur zum Netz. Das macht auch Schummeln möglich, den Spielspaß trübt es aber nicht unbedingt: Anfänger haben schnell Erfolgserlebnisse.
Auch im Seniorenheim
Die Wii-Konsole ermöglicht sogar weniger mobilen Menschen, Tennis oder Bowling zu spielen. Manche Ergotherapeuten setzen sie im Seniorenheim ein. Mit echtem Sport hat das zwar wenig zu tun, mit Bewegung und Freude aber schon.
Die Wii ist seit fünf Jahren am Markt und somit die technisch älteste Konsole, was sich auch in der Grafik bemerkbar macht. Wer noch nicht den für manche Spiele erforderlichen Remote Plus Controller mit Drehsensor besitzt, zahlt 20 Euro fürs Nachrüsten der alten. Bei den Fitnessübungen stellt das „Balance Board“ zwar Belastungen und Gewichtsverlagerungen fest, ist mit rund 100 Euro aber ein teurer Spaß. Das gilt auch für das Cyberbike, das wir bereits im März einem Schnelltest unterzogen haben.
Fitnessspiele sorgen für Muskelkater
„Bei den Sportspielen habe ich keine große Beanspruchung gemerkt, aber bei den Fitnessspielen bin ich ins Schwitzen gekommen“, sagt ein 52-jähriger Tester. Die Auswertung der Herzfrequenzmessungen während des Spielens bestätigen: Die Belastung war bei den Fitnessspielen am intensivsten. Als Einstieg in den Gesundheitssport sind sie durchaus geeignet – am besten „Your Shape“ („Deine Form“) für die Microsoft Kinect: Ein Trainer führt die Übungen vor, bei falsch ausgeführten Bewegungen gibt er Korrekturtipps.
Ähnlich wie im Fitnessstudio
Zwar bieten die Fitnessspiele weder individuelle Beratung noch personalisierte Übungsprogramme und ersetzen auch kein Ausdauertraining. Doch wer sich motivieren kann, allein vor dem Fernseher Übungen zu absolvieren, trainiert ähnlich wie in Kursen im Fitnessstudio.
Gemeinsam machts am meisten Spaß
Bei den Sport- und Partyspielen können oft zwei oder mehr Spieler gleichzeitig agieren. Das haben miteinander befreundete Studenten für uns ausprobiert. Ihr Fazit: In der Gruppe zu spielen, erhöht den Spaßfaktor enorm. Mitspieler im Wettkampf herauszufordern, steigert die Motivation und somit auch den Spaß. Nicht bei allen Spielen gelingt das gleich gut: Enttäuscht waren die Studenten vom Kinect-Spiel „Game Party in Motion“. Das im Lieferumfang der Konsole vorhandene „Kinect Adventures“ kam deutlich besser an. Witzig: Kinect und Move nehmen bei manchen Spielen Schnappschüsse und Videos der Spieler auf. Das sorgt im Nachhinein für Lacher bei den besten Verrenkungen und Grimassen.
Besonders Kinect braucht viel Platz
Voraussetzung für alle Konsolen ist viel Platz – das gilt aber insbesondere für die Kinect, damit sie genau arbeiten kann: zwei bis drei Meter zwischen Spieler und Bildschirm sowie rund 1,70 mal 2,40 Meter für die Spielfläche. „Wir mussten zuhause viel messen, wo wir überhaupt so viel Platz haben“, sagt die Testerin. Dennoch kann bei zwei gleichzeitigen Spielern einer die Bewegungen des anderen verdecken. Bei der Playstation Move ist der Öffnungswinkel der Kamera begrenzt: Gleichzeitig können kaum mehr als zwei Personen spielen.
Auch Musik hören und Filme zeigen
Die Konsolen von Microsoft und Sony bieten mehr als nur Spielen: etwa Musik hören, Filme gucken und Fotos zeigen. Am vielseitigsten ist die Playstation. Sie kann CDs, DVDs und Blu-rays abspielen, kabellos ins Internet und Heimnetz gehen.
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Ich denk mal viele können sich nicht aufraffen Sport zu treiben oder zu trainieren. Da fällt es schon leichter sich spielerisch zu bewegen. Von daher her, darf man den Nutzen nicht unterschätzen.
Ich finde das eine Superidee wenn man sowieso eine Spielekonsole zuhause hat, empfiehlt sich das auf jeden Fall. Die Frage die ich mir jedoch stelle ist folgende: Es gibt doch im Internet tonnenweise Workoutpläne, mit denen man sich ohne Geräte fit halten kann. Was ist besser?