
Zuckerhaltige Softdrinks sind schon in kleinen Mengen keine idealen Durstlöscher. Um die flüssigen Kalorienbomben zu entschärfen, erließ die New Yorker Stadtverwaltung im Mai 2012 ein Verbot für XXL-Becher in Kinos, Stadien und Restaurants. Die Softdrink-Industrie klagte dagegen und verhinderte damit jetzt das Aus für die Riesenbecher. In Deutschland bleibt eine politische Diskussion bislang aus. Wäre auch hier ein Verbot sinnvoll? Stimmen Sie ab – und posten Sie Ihre Meinung!
Nicht mehr als einen halben Liter
Sechs von zehn Einwohnern der Stadt New York sind übergewichtig. Die Stadtbehörde macht dafür auch Softdrinks in zu großen Portionen verantwortlich. Schon im Mai 2012 hatten die Politiker deswegen ein Verbot von Bechern, die bis zu 2 Litern fassen, verabschiedet. Vertreter von Softdrinkherstellern und Gastronomie klagten dagegen. Wenige Stunden bevor der Beschluss im März 2013 in Kraft treten sollte, gab ein Gericht dieser Klage statt. Die Stadtverwaltung legte umgehend Berufung ein, die jetzt zum zweiten Mal abgelehnt wurde. Die süßen Getränke dürfen weiterhin im XXL-Format ausgeschenkt werden. Obwohl viele Einwohner der Stadt sich durch den Vorstoß bevormundet fühlen, halten die Politiker daran fest, dass ein Softdrink-Becher nicht mehr als 16 Unzen (0,47 Liter) fassen sollte.
Umfrage XXL-Softdrinks
Wie groß sollten Getränkebecher im Kino sein?
Softdrinks können Hungergefühl auslösen
Auch hierzulande ist der 0,5-Liter-Becher oft nur die kleinste Getränkegröße in vielen Kinos und einigen Fastfoodrestaurants. Die Kinokette Cinemaxx wirbt mit Halbliterbechern als Kindergröße und auch beim Konkurrenten Cinestar ist der 0,5-Liter-Becher Teil des Kindermenüs. Dabei reicht bei Kindern schon ein Viertelliter der zuckerhaltigen Softdrinks pro Tag, um Gewicht und Körperfettanteil in die Höhe zu treiben, wie Studien belegen. Die süßen Getränke sättigen nicht, sondern kommen als flüssige Kalorien zu den mit der Nahrung aufgenommenen Kalorien hinzu. Rund 100 Gramm Zucker, das sind etwa 33 Stück Würfelzucker, können in einem Liter stecken. Wer also Softdrinks konsumiert und nicht an Gewicht zulegen möchte, müsste an anderer Stelle Kalorien einsparen, etwa auf Zwischenmahlzeiten verzichten oder kleinere Portionen essen. Zudem sorgt der flüssige Zucker im Körper für die Ausschüttung von Insulin – das kann ein Hungergefühl auslösen.
„Es wäre sinnvoll, die Bechergröße zu beschränken“
In Deutschland sind nach Angaben des Robert-Koch-Instituts zwei Drittel der Männer und die Hälfte der Frauen übergewichtig, etwa ein Viertel der Erwachsenen ist adipös, also stark übergewichtig. Auch etwa 15 Prozent der Kinder und Jugendlichen bis 17 Jahre haben Übergewicht, rund ein Drittel davon starkes. „Softdrinks wie Colagetränke, Orangen- oder Zitronenlimonaden sind eine Mitursache dieses Zustandes“, sagt Jakob Maske, Sprecher des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte e.V. „Es wäre sinnvoll die Bechergrößen in Deutschland zu beschränken, optimal wären 0,3 Liter“, so Maske.
Light-Getränke als Alternative?
Mindestens 1,5 Liter am Tag sollte jeder Mensch trinken. Zuckerhaltige Softdrinks sind dafür keine gesunde Wahl. Die Light-Versionen vieler Softdrinks enthalten Süßstoffe statt Zucker, das verringert den Kaloriengehalt. Ideal sind sie trotzdem nicht. „Die Rezeptoren auf der Zunge gewöhnen sich an den süßen Geschmack. Besonders Kinder wollen dann weniger Herzhaftes und am liebsten nur noch Süßes essen“, warnt Maske. Zudem enthalten sie meist Aromen und Farbstoffe. Die sind zwar in der Regel unbedenklich, haben aber auch keinen gesundheitlichen Mehrwert. Eine gesunde Alternative sind Schorlen aus Wasser und Fruchtsaft. Das Verhältnis sollte dabei ein Teil Fruchtsaft zu drei Teilen Wasser betragen. Pur sind Fruchtsäfte sehr kalorienhaltig und eignen sich nicht als Durstlöscher. Das gilt auch für Fruchtnektar oder Fruchtsaftgetränke, ihnen darf Zucker zugesetzt werden. Kalorienarm und durstlöschend sind Wasser und ungesüßter Tee.