„Wohn-Riester wird im Alter zur Armutsfalle: Man bekommt keine Geldrente, sondern muss sogar noch Steuern zahlen!“
Von einer Armutsfalle kann keine Rede sein. Die Miete, die der Eigentümer einer schuldfreien Immobilie spart, ist genauso viel wert wie eine Geldrente. Und die zu zahlenden Steuern machen nur einen kleinen Bruchteil der Mietersparnis aus. Wichtig ist allerdings, dass die Immobilie bis zum Rentenbeginn schuldenfrei ist.
„Wohn-Riester lohnt sich nur für Geringverdiener oder Familien mit mehreren Kindern.“
Falsch! Die Riester-Förderung besteht nicht nur aus Zulagen, sondern auch aus Steuervorteilen. Letztere fallen umso höher aus, je höher das Einkommen ist. Unterm Strich ist die Riester-Förderung für Hauseigentümer mit hohem Einkommen sogar besonders attraktiv. Geringverdiener können sich dagegen die eigenen vier Wände auch mit Riester-Förderung meist gar nicht leisten.
„Wer die Wohn-Riester-Förderung in Anspruch nimmt, muss bis ins hohe Alter in seiner Immobilie bleiben.“
Falsch! Der Eigentümer kann jederzeit ausziehen und seine Wohnung verkaufen oder vermieten. Die Wohn-Riester-Förderung bleibt ihm erhalten, wenn er die geförderten Beträge binnen eines Jahres auf einen Riester-Sparvertrag einzahlt. Dafür kann er einen Teil des Verkaufserlöses einsetzen.
Er kann sich auch ein neues Eigenheim zulegen und sich damit bis zu vier Jahre Zeit lassen. Zieht er aus beruflichen Gründen um, ist eine vorübergehende Vermietung möglich.
Nur wenn der Geförderte keine dieser Möglichkeiten nutzt, muss er für die erhaltende Förderung vorzeitig Steuern zahlen.
„Riester-Darlehen sind teuer.“
Stimmt nicht! Banken und Versicherer, die Riester-Darlehen anbieten, verlangen dafür keine höheren Zinsen als für einen ungeförderten Kredit. Einige Bausparkassen haben sogar günstige Sonderkonditionen für Riester-Kredite (siehe Immobilienfinanzierung: Schritt für Schritt zum Kredit).
Es gibt allerdings Banken, die sehr günstige Zinsen für gewöhnliche Immobilienkredite haben, aber generell keine Riester-Darlehen anbieten wollen. Da sie den Zinssatz für das günstigste Riester-Darlehen aber selten um mehr als 0,1 Prozentpunkte unterbieten, macht das die fehlende Riester-Förderung nicht wett.
„Wohn-Riester ist kompliziert.“
Stimmt!
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- Zu Riester kommen so viele Zuschriften wie zu kaum einem anderen Thema. Die Stiftung Warentest beantwortet häufige und interessante Fragen von Leserinnen und Lesern.
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- Riester-Sparer müssen vor Rentenbeginn entscheiden, wie sie sich ihr Kapital auszahlen lassen. Eine lebenslange Rente ist nicht immer die beste Option.
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