
Reifenwechsel. Alufelgen stecken oft so fest, dass eine Werkstatt ran sollte. © shutterstock
Welche Sommerreifen überzeugen im Test, wann sind Winterreifen ein Muss? Wir beantworten wichtige Fragen rund um Autoreifen und fassen aktuelle ADAC-Reifentests zusammen.
Die besten Sommerreifen aus den ADAC-Tests

Sommerreifen. Gute gibt es ab 82 Euro, wie der ADAC-Test 2023 zeigt. © ADAC / Marc Wittkowski
Der Sommerreifen-Test des ADAC konzentriert sich in diesem Jahr auf nur eine Reifengröße, von der aber 50 Modelle auf die Teststrecken geschickt wurden. Es handelt sich um Sommerreifen der Größe 205/55 R16 V, die meistverkaufte Dimension. Sie passt zum Beispiel auf den VW Golf. 10 der 50 Reifen bewertete der ADAC als gut, darunter Modelle ab 82 Euro. Die Preise der getesteten Modelle reichten von 45 bis 124 Euro pro Reifen. Billigmarken schnitten sehr unterschiedlich ab. Doch auch bei den Teuren gab es einige Ausfälle.
ADAC-Test 2023: Sommerreifen für die Mittelklasse-Wagen
Auf Platz eins rollten mit dem Gesamturteil 2,0 der Goodyear EfficientGrip Performance 2 (mittlerer Preis von 110 Euro pro Stück) und der Continental PremiumContact 6 (115 Euro). Zusammen mit dem drittplatzierten Michelin Primacy 4+ für 120 Euro sind sie am oberen Ende der Preisspanne angesiedelt. Dafür erhalten Reifenkäufer aber auch sichere Reifen: allen voran der Continental mit dem kürzesten Bremsweg bei nasser Fahrbahn von 80 Kilometer pro Stunde auf null. Er braucht hier nur 34 Meter, aber der Goodyear und der Michelin mit 37 Metern sind nicht weit dahinter. Goodyear und Michelin bieten dafür eine sehr hohe Kilometer-Laufleistung, der Conti „nur“ eine hohe.
Sprit sparen und Geld sparen
Auf Platz vier liegen einige Reifen mit der Note 2,3. Hier sticht der Bridgestone Turanza T005 für 111 Euro durch seinen geringen Rollwiderstand hervor. Effizienter und damit spritsparender rollt nur noch der Michelin e.Primacy (siehe „Öko-King mit Regenproblem“). Ebenfalls recht gut und dabei günstiger zeigen sich Nokian Tyres Wetproof (87 Euro), Kumho Ecsta HS52 (82 Euro) sowie Nexen N‘Fera Primus (86 Euro).
Mittelfeld befriedigend, günstige Reifen ab 64 Euro
Im Mittelfeld des Reifentests sind einige niedrigpreisige Reifen zu finden. Allerdings muss man hier auch mittelmäßige Fahrleistungen und Ökobilanzen in Kauf nehmen. Bei der Fahrsicherheit noch knapp gut ist der Kenda Kenetica Pro KR210 (79 Euro). Allerdings ist seine Laufleistung mäßig, und in der Nachhaltigkeit hat er wenig vorzuweisen. Der GT Radial FE2 für 70 Euro braucht auf nasser Straße schon 41 Meter, bis er von 80 km/h auf null runtergebremst ist. Auf trockener Straße bremst er besser. Allerdings ist seine Laufleistung mau, er ist recht laut und liegt bei der Nachhaltigkeit weit hinten. Die günstigsten Befriedigenden im Test sind Norauto Prevensys 4 (65 Euro) und General Tire Altimax One S für 64 Euro das Stück. Das Modell von Norauto bremst recht flott bei nasser Fahrbahn, fährt sich aber nur mittelmäßig auf trockener. Und der General Tire punktet mit wenig Rollwiderstand, hat bei Regen aber einen langen Bremsweg.
Öko-King mit Regenproblem
Bei den nur ausreichenden Reifen sticht der Michelin e.Primacy hervor. Er kostet stolze 124 Euro, hat einen geringen Rollwiderstand und schafft fast 72 000 Kilometer Laufleistung. Er ist mit Note 1,3 der Spitzenreiter in der Umweltbilanz. Doch er bekommt nur ein Ausreichend von den Prüfern, weil er auf nassem Asphalt beim Bremsen von 80 km/h erst nach 43,7 Metern zum Stehen kommt. Zum Vergleich: Der Testsieger Conti Premium Contact 6 schafft das schon nach 34,4 Metern.
Hinten wird es gefährlich
Sieben Modelle erhalten ein Mangelhaft – wegen ihrer zu langen Bremswege vor allem auf nassen Straßen. Darunter sind Billigreifen von Premiorri (Modell Solazo für 45 Euro) und Berlin Tires (Summer UHP 1 G2 zu 52 Euro), aber auch der Lassa Driveways für 98 und der Evergreen EH 226 für 102 Euro das Stück. Wie gefährlich diese langen Bremswege sind, illustriert der ebenfalls mangelhafte DoubleCoin DC99 (67 Euro) mit seinen 59 Metern Bremsweg ab 80 km/h: Während das Fahrzeug mit Bremssieger Conti PremiumContact bereits steht, fährt das mit dem DoubleCoin & Co noch etwa 50 Kilometer pro Stunde! Damit ist der DC99 das Schlusslicht trotz einer guten Umweltbilanz mit seiner hohen Laufleistung von 65 000 Kilometern.
Alle Sommerreifen im Test 2023 mit ausführlichen Einzelkommentaren finden Sie beim ADAC.
Neue Bewertungskriterien im ADAC-Test
Im Jahr 2023 hat der ADAC seine Bewertungskriterien teilweise geändert und neu gewichtet. Mit 70 Prozent geht nun das Fahrverhalten ein. Die restlichen 30 Prozent liefert die Umweltbilanz mit den bisher schon bewerteten Punkten Verschleiß, Kraftstoffverbrauch und Geräusch. Neu hinzu kommen hier das Gewicht der Reifen sowie das Kriterium Nachhaltige Produktion (bewertet werden zum Beispiel Lieferwege, Öko-Zertifikate, Rücknahmesysteme).
Bei der Fahrsicherheit geht die nasse Fahrbahn mit 60 Prozent ein, die trockene mit 40 Prozent. Auf trockener Bahn wird der Fahrkomfort, das Fahrverhalten bei schnellen Spurwechseln oder Kurvenfahrten sowie der Bremsweg geprüft. Auf nassen Straßen misst der ADAC den Bremsweg von 80 km/h auf null unter Verwendung des ABS-Antiblockiersystems und bewertet das Auftreten von Aquaplaning bei Längs- und Querrillen, das Handling bei höherer Geschwindigkeit und die Seitenführung.
Der Kraftstoffverbrauch wird bei Fahrten mit konstant 100 km/h ermittelt. Zum Test des Verschleißes werden zunächst 15 000 Kilometer gefahren. Daraus wird die verbleibende Laufleistung hochgerechnet bis zum Abrieb des Profils auf die gesetzliche Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimetern. Das Geräusch im Inneren des Wagens wird durch zwei Personen bei 130 und 30 Kilometern pro Stunde beurteilt, das Außengeräusch beim Vorbeirollen mit 80 km/h gemessen.
ADAC-Test 2022: Sommerreifen für Kleinwagen (185/65 R15 88H)
Die Größe 185/65 R15 88H eignet sich für Modelle wie Volkswagen Polo, Audi A1 oder Opel Corsa. Die Reifen sind 185 Millimeter breit. Das H am Schluss bedeutet, dass der Reifen auf eine Maximalgeschwindigkeit von 210 Kilometern pro Stunde ausgelegt ist.
Platz 1. Knapp vorn im Test liegt der Goodyear Efficient Grip Perf. 2 für 98 Euro das Stück. Den Testsieg verdankt er vor allem seinem geringen Verschleiß. Nur der Fulda EcoControl HP2 (76 Euro) nutzt sich ähnlich langsam ab. Auf nasser wie trockener Fahrbahn ist der Fulda aber deutlich schlechter als der Goodyear und landet daher nur auf dem drittletzten Platz.
Platz 2. Dicht hinter dem Goodyear auf Platz zwei folgt der Bridgestone Turanza T005 (94 Euro), der beste Reifen auf nasser und der zweitbeste auf trockener Fahrbahn. Auch beim Spritverbrauch ist er etwas besser als der Testsieger. Dafür fährt sich sein Profil allerdings auch wesentlich schneller ab. Das Modell ist also eher etwas für Leute, die nicht viele Kilometer fahren – und zudem recht laut.
Platz 3. Der Michelin Primacy 4 überzeugt in allen Prüfpunkten und ist damit ein guter Kompromisskandidat. Er rollt und bremst gut auf nasser und trockener Straße und liegt bei Verschleiß und Kraftstoffverbrauch im guten Mittelfeld. Mit einem Reifenpreis von 107 Euro ist er aber auch der teuerste Kleinwagen-Pneu im Test.
Öko-Sieger. Den niedrigsten Kraftstoffverbrauch verbunden mit einem geringen Verschleiß und passablen Rollgeräusch liefert der Continental EcoContact 6. Der Öko-Sieger hat jedoch Schwächen beim Bremsen auf nasser Straße.
Durchwachsenes Ergebnis bei Billigreifen
Der günstigste Reifen im Kleinwagen-Testfeld ist der Laufenn G Fit EQ+ für 64 Euro. Er braucht wenig Benzin, verschleißt aber recht schnell. Trotz des weichen Gummis fährt er auf nasser Bahn nur mittelgut, auf trockener Piste im hinteren Mittelfeld. Insgesamt schrammt er knapp an einer guten Note vorbei. Am Tabellenende bei den 185er Reifen stehen Cooper CS7 (schlechtester auf nasser Fahrbahn, stärkster Verschleiß) und der Matador MP47 Hectorra 3 (ganz hinten bei Trockenheit). Beide kosten 76 Euro.
ADAC-Test 2022: Sommerreifen für Kompaktwagen und SUV (215/60 R16 99V)
Die Größe 215/60 R16 99V eignet sich für kompakte Autos und SUV, also Modelle wie Fiat 500X, Mazda CX-3 oder Opel Astra. Auch Mittelklassefahrzeuge wie der Ford Mondeo oder der VW Passat rollen auf dieser Reifenbreite von 215 Millimetern. Die Geschwindigkeitsklasse V nach der Größenbezeichnung bedeutet „bis 240 km/h“.
Zwei Testsieger. Ganz vorn liegen die beiden teuersten Reifen im Test, der Continental PremiumContact 6 (163 Euro) und der Michelin Primacy 4 (168 Euro). Der Continental ist durch die Bank gut, der Michelin schlägt ihn zwar auf trockener Bahn, zeigt aber leichte Schwächen bei nasser Witterung. Dafür liegt der Michelin bei den Prüfpunkten Kraftstoffverbrauch und Verschleiß jeweils auf Platz 2. Für Vielfahrer dürfte sich die Investition also lohnen.
Drei weitere Gute. Hinter dem hochpreisigen Spitzenduo kommen noch drei weitere gute Reifen. Der Bridgestone Turanza T005 (149 Euro) ähnelt dem Michelin, schneidet nur meist einen Tick schlechter ab. Bei nasser Bahn übertrumpft er indes den Michelin. Der Dunlop Sport BlueResponse (152 Euro) rollt solide auf trockener und nasser Fahrbahn, hat aber einen etwas höheren Verschleiß und Spritverbrauch als der Turanza. Der Toyo Proxes Comfort ist mit seinem Stückpreis von 114 Euro der günstigste unter den guten Reifen. Er rollt etwas leiser, ist aber auf trockener Bahn gerade noch gut. Kraftstoffverbrauch und Verschleiß lassen zu wünschen übrig – also eher etwas für Wenigfahrer.
Spritverbrauch. Der beste Reifen, was Spritverbrauch, Verschleiß und Preis angeht, ist der Kormoran Road Performance (81 Euro). Er ist dennoch nicht zu empfehlen, weil er auf trockener Straße ganz hinten liegt und bei nasser mit Abstand das schlechteste Fahrverhalten aufweist. Der Kormoran braucht zehn Prozent weniger Sprit als der Testletzte in dieser Disziplin, der Lassa Competus (84 Euro).
Den richtigen Reifen wählen
Gummimischung und Profil der Sommerreifen sollen Verschiedenes leisten: Gutes Bremsverhalten zeigen, lange haltbar sein, das Fahrgeräusch soll leise, der Spritverbrauch niedrig sein. Das Problem: Selten lassen sich diese Ziele gleichzeitig erreichen. Ein weicher Reifen bremst gut, ein harter Reifen hält länger. Manche Profile sind leiser, andere führen zu einem geringeren Benzinverbrauch.
Wer viele Kilometer im Jahr fährt, wird eher auf die Laufleistung achten, wer in erster Linie die Umwelt schonen will, auf den Benzinverbrauch. Wichtigster Faktor bleibt freilich, dass Bremsweg und Fahrverhalten auf trockenen und nassen Straßen dem Sicherheitsstandard genügen.
ADAC-Test 2021: Reifen für Mittelklasse-Wagen (225/50 R17)
Diese Reifengröße eignet sich zum Beispiel für die Mercedes C-Klasse oder den VW Passat. 2021 prüfte der ADAC die Geschwindigkeitsklasse Y bis 300 km/h. Testsieger wurde der Falken Azenis FK510 (118 Euro), dicht gefolgt vom Continental PremiumContact 6 (148 Euro) und dem Kumho Ecsta PS71 (108 Euro).
Der Falken ist ein ausgewogener Reifen mit gutem Bremsweg und Handling auch bei Nässe. Für diese Reifenklasse ist er recht leise, braucht aber etwas mehr Sprit als der Schnitt. Der ansonsten gute Continental ist hingegen recht laut, sorgt aber für einen geringen Spritverbrauch. Der Kumho glänzt auf nasser Fahrbahn, er ist der lauteste der drei Reifen, beim Spritverbrauch liegt er in der Mitte. Alle drei Modelle überzeugen mit einer hohen Laufleistung.
Hohe Laufleistung, niedriger Preis
Am längsten im 2021-Testfeld der 225er Reifen rollt indes der Michelin Primacy 4. Mit einem Stückpreis von 154 Euro ist er jedoch ziemlich teuer. Zudem hat er leichte Schwächen auf nasser Fahrbahn. Der mit 96 Euro zweitgünstigste Pneu im Testfeld ist der Esa+Tecor Spirit Pro. Er hat Schwächen auf trockener Straße, fährt gut auf nasser Fahrbahn und hat eine fast so hohe Laufleistung wie der Michelin. Der Beste im Prüfpunkt Spritverbrauch, der Viking ProTech NewGen (100 Euro) zeigt Schwächen beim Fahrverhalten auf trockener und nasser Bahn.
Deutliche Unterschiede beim Bremsweg
Im Jahr 2021 habe die ADAC-Tester auch die Bremswege verglichen. Um bei nasser Fahrbahn von 80 km/h auf 0 herunterzubremsen, brauchten die Besten in dieser Disziplin – Semperit, Continental und Falken – um die 33 Meter. Die Schlusslichter Viking und Barum brauchten rund 39, der Firestone sogar mehr als 41 Meter. Wer mit dem Semperit schon steht, hat mit dem Firestone noch zirka 40 km/h drauf. Der Semperit Speed-Life 3 (126 Euro) ist zwar auf nasser Straße der Bremsstärkste, zeigt aber Schwächen bei Trockenheit. Der Firestone Roadhawk bremst nicht nur verhältnismäßig lahm, er kassiert auch ein Mangelhaft auf nasser Fahrbahn.
Alle Testergebnisse für Sommerreifen der Größe 225/50 R17.
Die besten Winterreifen aus den ADAC-Tests

Der richtige Grip. Im Winter auf Eis und Schnee ist ein guter Reifen ganz besonders wichtig. © ISP Grube / Wolfgang Grube
Der ADAC lässt regelmäßig Reifen für die kältere Jahreszeit rollen. In den Tests prüft der Automobilclub von Jahr zu Jahr Reifen unterschiedlicher Dimensionen. Wir fassen die Testergebnisse der aktuellsten Tests zusammen.
Im Winterreifen-Test 2022: Modelle für Kleinwagen und SUVs
Der ADAC hat sich für den Winter 2022/2023 16 Modelle für Kleinwagen wie den VW Polo oder den Renault Clio vorgenommen. Diese Pneus sind bis maximal 190 Stundenkilometer zugelassen. Dazu 17 Winterreifen für SUV der unteren Mittelklasse, auch Kompaktklasse genannt. Sie dürfen bis zu bis zu einer Höchstgeschwindigkeit von 210 km/h rollen. Gängige Automodelle sind hier etwa der Audi Q3, Ford S-Max oder Opel Astra bis Zafira.
Bei Kleinwagen gute Auswahl ab 80 Euro
In der Reifengröße 185/65 R15 T für Kleinwagen überzeugten besonders vier Reifen. Drei davon lagen gleichauf: Der Continental WinterContact TS870 (100 Euro je Reifen) bietet eine hohe Fahrsicherheit und ist kaum anfällig für Aquaplaning bei nasser Fahrbahn. Beim Punkt Geräusch rollt er nur befriedigend, dafür mit wenig Kraftstoffverbrauch und Verschleiß. Goodyear UltraGrip 9+ (96 Euro) war Spitze bei Nässe, sein Spritverbrauch und sein Verschleiß lagen aber etwas höher als beim Continental. Der Semperit Speed-Grip 5 (80 Euro) wiederum fährt gut auf Schnee, bremst aber etwas mau bei nasser Straße. Sein Verschleiß ist niedrig und beim Spritverbrauch ist er der Testbeste.
Michelin mit wenig Verschleiß
Michelin Alpin 6 für 99 Euro zeigt guten Durchschnitt bei allen Straßenverhältnissen. Beim Verschleiß ist er der Beste im Test, beim Kraftstoffverbrauch gut. Insgesamt liegt er knapp hinter den ersten Drei auf Rang 4.
Die Mangelhaften bei Regen
Zwei Modelle werden wegen ihrer Schwäche bei Regen auf mangelhaft abgestuft. Der chinesische Wanli SW611 (62 Euro) braucht bei Nässe fast ein Drittel länger zum Bremsen von 80 km/h auf null als der Beste Bridgestone Blizzak (96 Euro) – knapp 48 Meter. Da hilft ihm auch sein geringer Kraftstoffverbrauch und der niedrige Preis nicht mehr. Auch sein Landsmann Imperial Snowdragon HP (73 Euro) bremst bei Regen nur mangelhaft.
215er-Reifen ab 98 Euro
In der Reifengröße 215/60 R16 H zeigen sich zwei Spitzenreiter, knapp gefolgt von einem weiteren Duo. Vorne liegt Continental WinterContact TS870 (159 Euro), punktgleich mit Dunlop Winter Sport 5 (154 Euro). Beide performen beinahe sehr gut auf Schnee. Auch an ihrem Fahrverhalten bei Trockenheit und Nässe gibt es wenig auszusetzen. Der Continental bremst auch recht gut auf Eis, rollt aber etwas laut. Der Dunlop wiederum punktet mit geringem Spritverbrauch und Verschleiß.
Platz 3 und 4 mit Stärken und Schwächen
Das Verfolgerduo besteht zunächst aus dem Goodyear UltraGrip Performance + für 158 Euro. Keiner im Test kommt auf Schnee schneller zum Halt. Auf trockener und nasser Bahn erreicht er jedoch nur ein knappes Gut, beim Rollgeräusch ein Befriedigend. Beim Michelin Alpin 6 liegt in der Größe 215/60 die Schwäche beim stolzen Preis von 167 Euro. Ansonsten ist er ein ausgewogener Reifen mit gutem Fahrverhalten von trockener bis vereister Straße und geringem Verschleiß, aber auch nur befriedigendem Rollgeräusch.
Der Günstigste mit Schwäche bei Sonne und Regen
Der ESA+Tecar Supergrip Pro kostet mit 99 Euro pro Reifen am wenigsten, landet aber nur im Mittelfeld. Zwar ist er der Beste beim Kraftstoffverbrauch und zeigt nur einen geringen Verschleiß. Diese Öko-Pluspunkte und sein gutes Bremsverhalten auf Schnee werden aber aufgehoben durch Schwächen auf trockener und nasser Fahrbahn.
Das Schlusslicht verschleißt schnell
Die rote Laterne dieser Reifenklasse hält diesmal der Cooper Tires WM-SA2 + für 111 Euro. Sein Verschleiß ist recht hoch, ebenso sein Rollgeräusch. Außerdem zeigt er das schlechteste Fahrverhalten auf trockener Straße, wie etwa bei Ausweichmanövern. Er bremst aber nicht so mangelhaft wie die beiden Testverlierer bei den 185er Winterreifen für Kleinwagen.
Im Test 2021: Winterreifen für Klein- und Mittelklasse-PKW
Im Winterreifen-Test 2021 hat der ADAC Reifen für Kleinwagen wie VW Golf und Opel Astra (Reifengröße: 195/65 R15) sowie Reifen für Mitteklasse-PKW wie 3er BMW und Audi A4 geprüft (Reifengröße: 225/50 R17).
Unter den Reifen für Mittelklassewagen waren zwei mangelhaft: Goodride Z-507 Zuper Snow und Linglong Green-Max Winter UHP. Während der Goodride auf Schnee versagt, kommt der Linglong bei Nässe ins Schlittern. Empfehlenswerte Reifen für Mittelklasse-PKW stammen von Dunlop, Michelin und Goodyear.
Für die Kompaktklasse empfehlen die Prüfer Modelle derselben Marken sowie den Reifen von Vredestein.
Die vollständige Tabellen mit allen Testergebnissen zu Winterreifen für Mittelklasse-PKW und für Kleinwagen finden Sie auf der ADAC-Webseite.
Der Beste auf Schnee bei den 225-er Reifen
Bei den Winterreifen der Größe 225/50 R17 war die Geschwindigkeitsklasse V im Test, zugelassen also für maximal 250 Kilometer die Stunde. Der Dunlop Winter Sport 5 schnitt mit einer Note von 1,5 auf Schnee am besten ab.
Auf trockener und nasser Fahrbahn war der Michelin Alpin 6 etwas besser. Der Goodyear Ultra Grip Performance + erreichte gerade noch ein Gut und war damit aber schon Testdritter. Alle drei Modelle sind recht hochpreisig, sie kosten jeweils über 160 Euro das Stück.
Neben den Kerneigenschaften wie Bremsweg und Spurtreue gingen auch Laufruhe mit in die Bewertung ein. Hier war der Dunlop recht laut. Dafür war er im Verhältnis zu den anderen Treibstoff sparend. Der Michelin wiederum zeigte einen geringen Verschleiß trotz seiner guten Eigenschaften auf auf trockener und nasser Straße.
Günstige Reifen hatten Schwächen
Wem gut 160 Euro für einen Reifen zu teuer sind, könnte zum Kleber Krisalp HP3 greifen (127 Euro). Er kassierte eine Abwertung, weil er nur die Note 2,7 auf nassem Asphalt schaffte.
Der Nexen Winguard Sport 2 wiederum ist mit 107 Euro preisgünstiger, bei den Fahreigenschaften nur Mittelmaß und beim Verschleiß recht hoch. Und der Esa+Tecar Supergrip Pro ist schon für 99 Euro zu haben. Aber bis auf Schnee sind auch seine Bremseigenschaften nur durchschnittlich - und Schnee ist heutzutage im Winter in den meisten Gegenden ja meist seltener als trockene oder nasse Fahrbahn. Er ist auch ziemlich laut, hat aber den geringsten Spritverbrauch im Test.
Reifen für die untere Mittelklasse
Im vielverkauften Reifensegment 195/65 R15 (etwa für VW Golf oder Opel Astra) rollte die Geschwindigkeitsklasse T (bis 190 km/h). Hier gab es vier gute und elf befriedigende Exemplare im Test. Auf Schnee waren nur zwei Prüflinge nicht gut. Allerdings fiel den ADAC-Testern auf, dass die Laufleistung recht gering war im Testfeld – zwischen 21.800 und 34.400 Kilometern.
Vier gute Reifen ab 70 Euro
Dunlop Winter Response 2 für 81 Euro, Goodyear UltraGrip 9+ (82 Euro), Michelin Alpin 6 (85 Euro) und der Vredestein Wintrac (70 Euro) lagen praktisch gleichauf vorn bei Bremsweg und Fahrstabilität auf Schnee, Regen und bei trockener Straße.
Unterschiede finden sich jedoch. Der Goodyear hat unter den vier Modellen den besten Grip auf Nass, der Michelin die höchste Laufleistung im Test. Auch der Vredestein schafft viele Kilometer. Dunlop und Vredestein brauchen recht wenig Treibstoff. Der Vredestein ist also eine gute Kombination aus Umwelt- und Geldbeutelschonung.
Ganzjahresreifen im Test (2020)
Der Ganzjahresreifen-Test des Automobilclubs ADAC zeigt, dass die Allwetterreifen meist nicht mit den Spezialreifen für Sommer oder Winter mithalten können. Geprüft wurden sieben Modelle für größere Autos wie Vans. Auf trockenem Asphalt und auch auf Eis und Schnee hatten alle Allrounder längere Bremswege als gute Sommer- beziehungsweise Winterreifen. Am besten, aber nur ausreichend, schnitt der Reifen Continental AllSeasonContact ab.
Die vollständige Tabelle mit allen Testergebnissen finden Sie auf der ADAC-Website.
Winterreifen für Kleinbusse und Kleintransporter

Mit dem Wohnmobil in den Winterurlaub. Mit guten Reifen sind sie deutlich sicherer unterwegs. © ADAC / Wolfgang Grube
Schon 2019 nahm sich der ADAC Modelle für Kleintransporter, Kleinbusse aber auch Wohnmobile in der Klasse 205/65 R16 C für 73 bis 77 Euro vor. Die geprüften Winter-Transporterreifen hafteten besser als die vom ADAC zuvor getesteten Sommermodelle, halten aber deutlich kürzer – mit 40 000 Kilometer oder weniger nur etwa halb so lang.
Der beste geprüfte Reifen in dieser Kategorie war der Continental VanContactWinter für 147 Euro pro Reifen. Er liegt vorn bei trockener und nasser Fahrbahn. Der Michelin Agilis Alpin für 151 Euro holt bei der Laufleistung das beste Ergebnis. Der Pirelli Carrier Winter für 136 Euro braucht weniger Sprit, ist aber mau bei Nässe.
Die vollständigen Tabellen finden Sie auf der ADAC-Website: Alle ADAC-Winterreifentests.
Reifentypen: Sommerreifen, Winterreifen und Ganzjahresreifen

Aquaplaning. Ein guter Sommerreifen hält auch bei starkem Regen Kontakt zur Fahrbahn. © Adobe Stock
Was zeichnet einen guten Sommerreifen aus?
Starke Bremswirkung auf nasser und trockener Straße, leiser Lauf, geringer Verbrauch und Verschleiß – das macht einen guten Reifen aus. Bei Sommerreifen kommt es vor allem darauf an, dass die Reifen die Antriebs-, Lenk- und Bremskräfte des Autos auch auf regennasser Straße gut auf die Fahrbahn übertragen.
Eine ausgeklügelte Profilgestaltung – etwa mit breiten Längsrillen – vermeidet, dass der Wagen den Kontakt zur Fahrbahn verliert und sich wegen Aquaplaning nicht mehr lenken lässt. Die spezielle Gummimischung sorgt für gutes Handling und kurze Bremswege.
Der ADAC testet regelmäßig Sommerreifen. Wir haben die Ergebnisse des aktuellsten ADAC-Sommerreifen-Tests zusammengefasst.
Unfall mit Sommerreifen im Winter – zahlt die Versicherung?
Die Kfz-Haftpflichtversicherung zahlt auch, wenn jemand mit den falschen Reifen unterwegs ist – aber nur die Schäden des anderen. Für die am eigenen Auto greift die Vollkasko. Sie darf bei grober Fahrlässigkeit kürzen. So musste die Kasko nichts bezahlen, als ein Mann mit Sommerreifen in den Alpen einen Unfall hatte (Oberlandesgericht Frankfurt/Main, Az. 3 U 186/02).
Dagegen fand das Landgericht Hamburg es nicht fahrlässig, als ein Pkw bei Schnee auf Sommerreifen gegen eine Mauer rutschte. Es sei möglich, dass das auch mit Winterreifen passiert wäre (Az. 331 S 137/09).
Die Stiftung Warentest rät ohnehin zu Tarifen, die auf Kürzungen bei grober Fahrlässigkeit verzichten. Die beste Autoversicherung für Ihren Bedarf finden Sie mithilfe unseres Kfz-Versicherungsvergleichs.
Ab wann sind Winterreifen Pflicht?

Schnee und Eis. Bei diesen Witterungsbedingungen sind Sommerreifen verboten. © Getty Images / Sean Gallup
Wer bei winterlichen Straßenverhältnissen fährt, braucht Winterreifen. Für die Winterreifenpflicht gilt kein konkretes Datum. Das Gesetz spricht von „winterlichen Wetterverhältnissen“. Konkret nennt die Straßenverkehrsordnung Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch, Eis- oder Reifglätte.
Dass Winterreifen spätestens bei Temperaturen unter 7 Grad besser sind, ist laut Tüv ein Mythos. Reifenexperte Torsten Hesse vom Tüv Thüringen sagt: „Moderne Sommerreifen können auch knapp über dem Gefrierpunkt Vorteile gegenüber Winterreifen haben.“ Dennoch hält er die O-bis-O-Faustregel für vernünftig: „Winterreifen von Oktober bis Ostern“.
Der ADAC testet regelmäßig Winterreifen. Wir haben die Ergebnisse des aktuellsten ADAC-Winterreifen-Tests zusammengefasst.
Welche Bußgelder drohen?
Wer gegen die Winterreifenpflicht verstößt, muss mit einem Punkt in Flensburg rechnen: So funktioniert das Punktesystem. Zusätzlich sind 60 Euro Bußgeld fällig, bei Behinderung anderer oder Unfall noch mehr.
Darf man das ganze Jahr mit Winterreifen fahren?
Es ist zumindest nicht verboten. Doch Winterreifen haben im Sommer eklatante Schwächen. Der Bremsweg auf trockener Straße ist deutlich länger. Auch die Fahrstabilität ist beeinträchtigt, vor allem das Kurvenverhalten, warnt der ADAC. Hinzu kommt der hohe Reifenverschleiß im Sommer.
Winterreifen in den Alpen
Europaweit sind 1,6 Millimeter Profiltiefe Pflicht – auch für Winterreifen. Doch für ihre volle Wirkung sollten es mindestens vier Millimeter sein. In den Alpenländern gelten zudem unterschiedliche Winterreifen-Regeln für Pkw.
Österreich: Von 1. November bis 15. April gilt auf Straßen mit Eis und Schnee Winterreifenpflicht. Sie müssen die Kennzeichnung M+S, M.S oder M&S haben.
Schweiz: Es gibt keine Winterreifenpflicht, aber ein Bußgeld, wenn Pkw mit falschen Reifen den Verkehr behindern.
Frankreich: Keine generelle Winterreifenpflicht. Aber teils sind Schneeketten Vorschrift, alternativ reichen Winterreifen.
Italien: Keine Pflicht. Nur auf einigen Strecken sind Winterreifen oder Schneeketten Pflicht. Auf der Brennerautobahn gilt von 15. November bis 15. April Winterausrüstung. Dann reichen Winterreifen.
Sind Allwetterreifen im Winter erlaubt?

Ganzjahresreifen. Die Abkürzung „M+S“ steht für „Matsch und Schnee“ – genauer gesagt: für „Mud and Snow“. Heißt aber dasselbe. © ADAC / Wolfgang Grube
Eine Alternative zum Reifenwechsel im Herbst sind Ganzjahresreifen – erlaubt sind im Winter aber nur Allwetterreifen mit Alpine-Symbol: ein Bergpiktogramm mit Schneeflocke. M+S-Reifen ohne Alpine-Symbol sind bis Ende 2024 erlaubt und nur, wenn sie vor 2018 hergestellt wurden.
Ganzjahresreifen haben aber Nachteile: Sie sind nicht so sicher wie echte Winterreifen, haben einen längeren Bremsweg als echte Sommerreifen, verschleißen schneller und kosten mehr Sprit. Außerdem liegt ihr Kaufpreis oft höher. Immerhin entfällt die teure und lästige Umrüstung der Reifen zweimal jährlich. Vielleicht auch deshalb steigt ihr Marktanteil. Der letzte Test von Ganzjahresreifen des ADAC stammt aus dem Jahr 2020.
Energielabel für Reifen

EU-Energielabel (links alt, rechts neu) für Winterreifen. Zu erkennen ist es am gezackten Berg mit der Schneeflocke.
Das EU-Effizienzlabel gilt nun auch für Brummis
Auch für Reifen gibt es ein Energielabel. Seit Mai 2021 sieht es etwas anders aus und gilt nun auch für Bus- und Lkw-Pneus. Es muss an jedem Reifen kleben, der verkauft wird. Oder zumindest in direkter Nähe. Das Vorläufer-Label darf allerdings unbegrenzt weitergenutzt werden.
Das neue Label führt per QR-Code oben rechts zu einer europäischen Produktdatenbank. Ebenfalls zeigt es Daten zu Rollwiderstand, Bremsweg bei nasser Fahrbahn und Rollgeräuschen beim Fahren. Das sind weit weniger Eigenschaften als zum Beispiel der Automobilclub ADAC in seinen Tests misst. Außerdem sind die Hersteller selbst für die Klassifizierung zuständig. Immerhin nach standardisierten Prüfmethoden.
Sprit sparen mit den richtigen Reifen
Ganz oben stehen Hersteller, Typenbezeichnung, Größe und andere Kategorien des Reifens. Dann folgt links die Skala des Rollwiderstandes. Das Spektrum dieser Energieeffizienzklassen reicht von A (höchste Effizienz) bis E (geringste Effizienz) – beim alten Label von A bis G.
Laut ADAC entspricht der Unterschied zwischen bester und schlechtester Klasse etwa einem Mehrverbrauch von einem halben Liter Kraftstoff auf 100 Kilometer. Allerdings sind praktisch nur Reifen der Klassen B und C auf dem deutschen Markt. In der Realität ist der Unterschied also geringer.
Bremsweg – aber nur bei Nässe
In der rechten Spalte des neuen Labels ist der Bremsweg auf nasser Fahrbahn angegeben. Auch die Bandbreite der Nasshaftungsklassen reicht von A (kürzester Bremsweg auf feuchten Asphalt) bis E (längster Bremsweg). Der Bremsweg auf trockener Straße wird nicht gemessen. Ist darunter ein Berg mit drei Zacken nebst Schneekristall abgebildet, erreicht der Reifen eine vorgeschriebene Mindestgriffigkeit bei Schnee – es handelt sich um einen Winterreifen. Fehlt das Symbol, gilt der Pneu als Sommerreifen.
In unseren Breiten eher selten findet sich ganz unten rechts noch ein Berg – mit stilisierten grauen Eiszacken drin. Er soll eine Mindest-Rutschfestigkeit auf Eis darstellen. In Skandinavien ist es eher selten zu finden.
Wie viel Lärm macht der Reifen?
Bei der externen Geräuschentwicklung, dem Vorbeifahrgeräusch, umfasst die Einstufung die Klassen A (geräuschärmer) und B (mehr Außenlärm); der gültige Buchstabe ist fett gedruckt. Außerdem ist der Schalldruck in Dezibel angegeben, oft auch als dB(A) zu finden. Geräuschpegel, die zuvor Klasse C entsprachen, sind nicht mehr zulässig. Davon zu unterscheiden ist das Reifeninnengeräusch, das über die Felgen ins Fahrzeuginnere übertragen wird.
Die richtige Reifengröße herausfinden
Welche Reifengröße für ein bestimmtes Fahrzeug erlaubt ist, hängt von Motorleistung, Fahrzeuggewicht und Höchstgeschwindigkeit ab. Angegeben wird die Größe – oder Dimension – im Fahrzeugschein (Zulassungsbescheinigung Teil 1), in den Zeilen 15.1 und 15.2. Im neuen Fahrzeugschein wird seit Oktober 2005 nur noch eine Reifengröße genannt. Das ist in der Regel die des kleinsten für das Fahrzeug zugelassenen Sommerreifens.
Was bedeutet die Kennzeichnung auf dem Reifen?
Die Kombination aus Zahlen und Buchstaben auf der Reifenflanke, also der Seite des Reifens, gibt die Reifengröße (Dimension an). So entschlüsseln Sie die Kennzeichnung:
Beispiel: 175/65 R14 T
Reifenbreite: Dieser Reifen ist 175 Millimeter breit.
Höhe-Breite-Verhältnis: Die /65 gibt das Verhältnis von Höhe zu Breite an. Je kleiner die Zahl, desto flacher der Reifen. Kleine Zahlen sind typisch für Breitreifen.
Reifenbauart: „R“ kodiert die Bauart und steht für Radialreifen, die heute übliche Reifenart.
Felgendurchmesser: 14 ist der Felgendurchmesser in Zoll.
Geschwindigkeitsklasse: Der letzte Buchstabe codiert die zulässige Höchstgeschwindigkeit in Geschwindigkeitsklassen. Q: bis 160 km/h, S: bis 180 km/h, T: bis 190 km/h, H: bis 210 km/h, V: bis 240 km/h, W: bis 270km/h und Y: bis 300km/h und ZR: über 240 km/h.
Welche Reifengrößen sind noch zugelassen?
Andere zugelassene Reifengrößen können in der sogenannten COC-Bescheinigung (Certification of Conformity) aufgeführt sein, die für Neuwagen seit Oktober 2005 mitgeliefert wird. Sollten die Original-Bescheinigung nicht mehr vorliegen, lässt sich dieses Datenblatt häufig auch im Internet herunterladen − zum Beispiel auf der Seite des Herstellers. Bewahren Sie es im Fahrzeug auf, um Ärger bei Verkehrskontrollen vorzubeugen.
Bei der Hauptuntersuchung kann die Plakette verweigert werden, wenn Reifen montiert sind, die nicht für das Fahrzeug freigegeben sind. Oder die Sachverständigen erteilen sie erst nach kostenpflichtiger Abnahme und Eintragung der Rad-Reifen-Kombination.
Welche Felgen passen?
Die richtige Felgengröße zu einem Reifen ist in der Kennzeichnung in Zoll angegeben. Reifen mit größerem Durchmesser brauchen auch entsprechend größere Felgen. Es ist wichtig, dass solche meist auch breiteren Rad-Reifen-Kombinationen durch den Autohersteller freigegeben sind. Grund: Der Reifen darf auch bei hoher Beladung nicht am Kotflügelrand schleifen, zum Beispiel beim Einlenken in Kurven.
Sichere Reifen: Profiltiefe, Reifendruck, Alterung
Profiltiefe: Minimum 1,6 Millimeter sind Pflicht
In Europa gilt: Reifen für Pkw und Motorräder müssen aus Sicherheitsgründen mindestens eine Profiltiefe von 1,6 Millimetern haben. Haben die Reifen weniger Profil, sind sie nicht mehr im Straßenverkehr erlaubt. Denn sie gelten als nicht mehr verkehrssicher. Abgefahrene Reifen können teuer werden – mindestens 60 Euro Bußgeld und ein Punkt in Flensburg. Fahrzeughalter und -halterinnen sind verantwortlich, die Profiltiefe regelmäßig zu checken.
Nach Angaben des ADAC sollten Reifen für sicheres Fahren schon deutlich früher gewechselt werden, bereits ab einer Profiltiefe von 3 bis 4 Millimetern. In einigen europäischen Länder gelten Regeln, die strenger sind als die 1,6 Millimeter. In Österreich zum Beispiel gelten Winterreifen als Sommerreifen, wenn sie weniger als 4 Millimeter Profiltiefe haben. Damit dürfen dann bestimmte Strecken, zum Beispiel einige Passstraßen im Winter nicht befahren werden.
Reifendruck: Regelmäßig prüfen
Es spricht viel dafür, auf den richtigen Luftdruck der Autoreifen zu achten: Reifen verschleißen schneller beziehungsweise unregelmäßig, schlappe Reifen erhöhen den Spritverbrauch, zu pralle Reifen verschlechtern den Fahrkomfort. Außerdem sterben in Deutschland laut ADAC „jährlich 27 Menschen bei Verkehrsunfällen wegen technischer Mängel an der Bereifung“. Der Automobilclub rät deshalb: An der Tankstelle alle zwei Wochen den Luftdruck prüfen.
Reifendruck richtig messen und einstellen
Optimalen Reifendruck raussuchen Der optimale Reifendruck kann sich an verschiedenen Stellen befinden: In der Bedienungsanleitung, an Aufkleber an B-Säule oder im Handschuhfach, im Tankdeckel.
Kalte Reifen messen Die Angaben gelten für kalte Reifen und Außentemperaturen um 20 Grad Celsius – im Idealfall also vor der Fahrt oder nach wenigen Kilometern und messen. Lassen Sie auf keinen Fall Luft aus den Reifen, nur weil Ihnen der Luftdruck bei heißen Reifen zu hoch erscheint.
Messgerät anbringen Ventilkappe des Reifens abschrauben und Messgerät aufsetzen und Position korrigieren, bis das Zischen verstummt. Dann lässt sich der Druck ablesen.
Druck einstellen Meist lässt sich der Druck über Plus- und Minustasten regeln, stellen Sie die rausgesuchten Werte ein. Berücksichtigen Sie auch die Beladung. Der richtige Reifendruck kann je nach Beladung um bis zu 1 bar variieren.
Alle vier Räder checken Die Prozedur für alle vier Reifen durchführen. Beachten Sie, dass für Vorder- und Hinterreifen leicht unterschiedlicher Reifenfülldruck optimal ist.
Bei neueren Autos kontrollieren Sensoren den Reifendruck
Neuere Autos sind oft schon mit einem sogenannten Reifendruck-Kontrollsystem, kurz RDKS, ausgestattet. Es misst permanent den Reifendruck über Sensoren im Ventil oder indirekt über Sensoren des ABS und warnt, wenn der Reifendruck nicht stimmt. Vorgeschrieben ist dieses System seit Ende 2014 für neu zugelassene Pkw sowie einige Camper. Laut ADAC erhöhen diese Systeme die Sicherheit, können die regelmäßige Kontrolle aber nicht ersetzen.
Alterung: Wann müssen Reifen ausgetauscht werden?
Auch wenn ein Reifen noch genug Profil hat, kann es Zeit für einen Wechsel sein. Denn das Material altert, härtet mit den Jahren aus – das kann Bremseigenschaften und den Grip verschlechtern. Laut ADAC zeige sich das vor allem bei Winterreifen. Der Automobilclub rät deshalb: Winterreifen sollten nicht älter als acht Jahre sein, Sommerreifen nach acht bis zehn Jahren tauschen.
So erkennen Sie das Alter eines Reifens
Sind die Reifen reif für den Ruhestand? Und wie lange liegt der „neue“ Reifen schon im Laden? Die DOT-Nummer auf der Reifenflanke hilft weiter. Sie ist in einer ovalen Prägung zu finden und gibt Kalenderwoche und Jahr des Herstellungsdatums an.
Beispiel: DOT 3519
Dieser Reifen wurde in der 35. Kalenderwoche 2019 produziert. DOT steht übrigens für Department of Transportation, die US-amerikanische Zulassungsbehörde.
Reifen lagern und wechseln
Wie Reifen länger halten
Direkte Sonneneinstrahlung, Kunstlicht mit hohem UV-Anteil und hohe Temperaturen schaden dem Reifengummi. Damit Reifen nicht leiden, wenn sie nicht gebraucht werden, sollten sie deshalb dunkel, trocken und kühl lagern. Optimal sind 15 bis 20 Grad Celsius. Während der Lagerung sollten die Reifen außerdem nicht mit Öl, Fett, Kraftstoff und anderen Chemikalien in Kontakt kommen – sie können das Material angreifen.
Reifen lagern: So machen Sie es richtig
Luftdruck erhöhen Vor dem Einlagern sollten sie den Luftdruck leicht erhöhen, um etwa 0,5 bar gegenüber der Herstellervorgabe. Denn während der Lagerung verlieren die Reifen Luft.
Reinigen Reinigen und trocknen Sie die Reifen gründlich, bevor sie eingelagert werden.
Position markieren Markieren Sie mit Kreide die Position des Rades am Auto: vorne/hinten und rechts/links.
Ohne Felge Lagern Sie Reifen ohne Felge im Stehen. Drehen Sie die Reifen regelmäßig weiter, damit sie sich nicht verformen.
Mit Felge Lagern Sie Reifen mit Felge übereinandergestapelt oder hängen Sie die Reifen auf. Optimal sind ein Felgenbaum oder einzelne Wandaufhänger.
Reifenwechsel: Das ist wichtig
Der ADAC gibt ausführliche Anleitungen und Tipps, wie der reguläre Reifenwechsel gelingt. Grundsätzlich gilt aber: Wer beim Reifenwechseln nur wenig Erfahrung hat oder mit großen, schweren Rädern hantieren muss, sollte den Wechsel besser in einer Werkstatt machen lassen.
Um im Falle einer Reifenpanne fit zu sein, ist es wichtig zu wissen, welches Notfall-Equipment im Auto vorhanden ist. Beginnt das Auto zu schwimmen oder platzt ein Reifen: Warnblinker anschalten und das Auto ausrollen lassen. Wie bei anderen Pannen auch, muss der Pkw dann mit einem Warndreieck gesichert werden. Wie es dann weitergeht, hängt davon ab, ob das Auto ein vollwertiges Ersatzrad, ein Notrad oder nur ein Pannenkit an Bord hat oder ob es auf sogenannten Runflat-Reifen rollt.
Reifenpanne: Vorteile und Nachteile verschiedener Reifen
Ersatzrad Im Optimalfall haben Sie ein vollwertiges Ersatzrad dabei. Es ist identisch zur Fahrbereifung. Der Wechsel funktioniert genauso wie der ein regulärer Reifenwechsel. Damit das klappt, muss aber das notwendige Werkzeug – also Wagenheber, Radkreuz und Drehmomentschlüssel – vorhanden sein. Hilfestellung liefert das Handbuch. Ungefährlich ist der Wechsel am Straßenrand allerdings keineswegs. Sie können mit einem richtig gewechselten Ersatzrad ohne Einschränkungen weiterfahren. Erste Anlaufstelle sollte dennoch eine Tankstelle mit Luftsäule sein, an der Sie den Luftdruck des Ersatzreifens prüfen.
Notrad Ein Notrad ist oft schmaler als die Fahrbereifung und nimmt so weniger Platz im Auto weg als ein Ersatzrad, wird aber genauso gewechselt. Mit ihm darf nach dem Wechsel allerdings nur Tempo 80 gefahren werden. Es sollte möglichst schnell gegen einen neuen, vollwertigen Reifen getauscht werden.
Runflat-Reifen Solche Reifen sind verstärkt, sodass sie nicht Einfallen, wenn sie Luft verlieren. Laut ADAC könne das bei Druckverlust vor schwerwiegenden Unfällen schützen. Autos mit diesen Reifen haben in der Regel auch ein Reifendruck-Kontrollsystem - denn unter Umständen bleibt eine Reifenpanne sonst unbemerkt. Auch kaputte Runflat-Reifen müssen getauscht werden. Außerdem sind sie unter anderem vergleichsweise schwer und führen so zu einem höheren Spritverbrauch.
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8 Kommentare Diskutieren Sie mit
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@Argbeil: Die Untersuchungsergebnisse der Autoreifen sind auf Fahrradreifen nicht übertragbar. Auf unseren Internetseiten finden Sie ausführliche Informationen zum sicheren Radeln bei Eis und Schnee, indem Sie in die Suchfunktion das Stichwort "Fahrrad und E-Bike im Winter" eingeben.
Hier sind jetzt unter Winterreifen nur Autoreifen genannt. Lässt sich das Testergebnis auch auf die Fahrradreifen der Hersteller (z.B. Continental Winter Contact) übertragen? Empfehlen Sie auf Schnee mit dem Fahrrad Spike Reifen?
Inkompetente Händler RDKS!
Bei meinen Autos (2009) mit BAR- Anzeige.
(2020 Lizenznachbau Hybrid) keine BAR- Anzeige im Bord - PC .
Ärgerlich : Nur Warnsignal leuchtet. Dann weiß ich noch nicht was los ist.
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Zum Luftdruck prüfen habe ich für ca 15€ einen Luftdruckprüfer, Tankstellen da teils schon Gebühr, auch zum prüfen!
Luftdruck: rundum 0.2 Bar mehr als mittlere Beladung, dann RDKS kallibrieren.
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Reifenwechsel:
Von O bis O dann vertrauter Reifenhändler Termine : in 3 Wochen!
Anderer Reifenhändler : können Sie RDKS einpflegen? Ja.
Dort Reifenwechsel und Eingabe des Wechsel am Bordkomputer ( ohne Kosten! ) auf Heimweg: Lampe /Warnsignal leuchtete auf ! ?
Nächster Tag bei meinem Autohändler:
nach 25min! :"Nix zu machen, Warn- Lampe noch an". Ratlosigkeit.
Ich zum Lizenzgeber Händler. RDKS am OBD nach 5 Minuten kalibriert. Alles ok!
Ventilkappen gerissen= alle 2J. Prüfen!
MfG Dieter
Ps: Auto: Astra /Swace # Vergölst / Stop & Go # Heinen UN / Toyota Weller Corolla Lizenz DO
@vertebert46: Für Kommentare und Tipps rund um unsere Testarbeit haben wir immer ein offenes Ohr. Wir haben Ihren Kommentar der zuständigen Fachabteilung im Hause zur Verfügung gestellt, die somit bei passender Gelegenheit darauf zurückgreifen kann. (Se)
Ist alles gut erklärt, wäre aber noch viel anschaulicher, wenn ein echter Reifen abgebildet wäre mit Kenntlichmachung der jeweiligen Kennzeichnung wie Größe, Geschwindigkeit, Alter.