Auto­reifen Sommerreifen, Winterreifen – so sind Sie sicher unterwegs

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Auto­reifen - Sommerreifen, Winterreifen – so sind Sie sicher unterwegs

Reifen­wechsel. Alufelgen stecken oft so fest, dass eine Werk­statt ran sollte. © shutterstock

Welche Sommerreifen über­zeugen im Test, wann sind Winterreifen ein Muss? Wir beant­worten wichtige Fragen rund um Auto­reifen und fassen aktuelle ADAC-Reifentests zusammen.

Die besten Sommerreifen aus den ADAC-Tests

Auto­reifen - Sommerreifen, Winterreifen – so sind Sie sicher unterwegs

Sommerreifen. Gute gibt es ab 82 Euro, wie der ADAC-Test 2023 zeigt. © ADAC / Marc Wittkowski

Der Sommerreifen-Test des ADAC konzentriert sich in diesem Jahr auf nur eine Reifengröße, von der aber 50 Modelle auf die Test­stre­cken geschickt wurden. Es handelt sich um Sommerreifen der Größe 205/55 R16 V, die meist­verkaufte Dimension. Sie passt zum Beispiel auf den VW Golf. 10 der 50 Reifen bewertete der ADAC als gut, darunter Modelle ab 82 Euro. Die Preise der getesteten Modelle reichten von 45 bis 124 Euro pro Reifen. Billigmarken schnitten sehr unterschiedlich ab. Doch auch bei den Teuren gab es einige Ausfälle.

ADAC-Test 2023: Sommerreifen für die Mittel­klasse-Wagen

Auf Platz eins rollten mit dem Gesamt­urteil 2,0 der Good­year Efficient­Grip Performance 2 (mitt­lerer Preis von 110 Euro pro Stück) und der Continental PremiumContact 6 (115 Euro). Zusammen mit dem dritt­platzierten Michelin Primacy 4+ für 120 Euro sind sie am oberen Ende der Preisspanne angesiedelt. Dafür erhalten Reifenkäufer aber auch sichere Reifen: allen voran der Continental mit dem kürzesten Bremsweg bei nasser Fahr­bahn von 80 Kilo­meter pro Stunde auf null. Er braucht hier nur 34 Meter, aber der Good­year und der Michelin mit 37 Metern sind nicht weit dahinter. Good­year und Michelin bieten dafür eine sehr hohe Kilo­meter-Lauf­leistung, der Conti „nur“ eine hohe.

Sprit sparen und Geld sparen

Auf Platz vier liegen einige Reifen mit der Note 2,3. Hier sticht der Bridge­stone Turanza T005 für 111 Euro durch seinen geringen Roll­widerstand hervor. Effizienter und damit spritsparender rollt nur noch der Michelin e.Primacy (siehe „Öko-King mit Regen­problem“). Ebenfalls recht gut und dabei güns­tiger zeigen sich Nokian Tyres Wetproof (87 Euro), Kumho Ecsta HS52 (82 Euro) sowie Nexen N‘Fera Primus (86 Euro).

Mittel­feld befriedigend, güns­tige Reifen ab 64 Euro

Im Mittel­feld des Reifentests sind einige nied­rigpreisige Reifen zu finden. Allerdings muss man hier auch mittel­mäßige Fahr­leistungen und Ökobilanzen in Kauf nehmen. Bei der Fahr­sicherheit noch knapp gut ist der Kenda Kenetica Pro KR210 (79 Euro). Allerdings ist seine Lauf­leistung mäßig, und in der Nach­haltig­keit hat er wenig vorzuweisen. Der GT Radial FE2 für 70 Euro braucht auf nasser Straße schon 41 Meter, bis er von 80 km/h auf null runter­gebremst ist. Auf trockener Straße bremst er besser. Allerdings ist seine Lauf­leistung mau, er ist recht laut und liegt bei der Nach­haltig­keit weit hinten. Die güns­tigsten Befriedigenden im Test sind Norauto Prevensys 4 (65 Euro) und General Tire Altimax One S für 64 Euro das Stück. Das Modell von Norauto bremst recht flott bei nasser Fahr­bahn, fährt sich aber nur mittel­mäßig auf trockener. Und der General Tire punktet mit wenig Roll­widerstand, hat bei Regen aber einen langen Bremsweg.

Öko-King mit Regen­problem

Bei den nur ausreichenden Reifen sticht der Michelin e.Primacy hervor. Er kostet stolze 124 Euro, hat einen geringen Roll­widerstand und schafft fast 72 000 Kilo­meter Lauf­leistung. Er ist mit Note 1,3 der Spitzenreiter in der Umwelt­bilanz. Doch er bekommt nur ein Ausreichend von den Prüfern, weil er auf nassem Asphalt beim Bremsen von 80 km/h erst nach 43,7 Metern zum Stehen kommt. Zum Vergleich: Der Testsieger Conti Premium Contact 6 schafft das schon nach 34,4 Metern.

Hinten wird es gefähr­lich

Sieben Modelle erhalten ein Mangelhaft – wegen ihrer zu langen Brems­wege vor allem auf nassen Straßen. Darunter sind Billigreifen von Premiorri (Modell Solazo für 45 Euro) und Berlin Tires (Summer UHP 1 G2 zu 52 Euro), aber auch der Lassa Driveways für 98 und der Ever­green EH 226 für 102 Euro das Stück. Wie gefähr­lich diese langen Brems­wege sind, illustriert der ebenfalls mangelhafte DoubleCoin DC99 (67 Euro) mit seinen 59 Metern Bremsweg ab 80 km/h: Während das Fahr­zeug mit Brems­sieger Conti PremiumContact bereits steht, fährt das mit dem DoubleCoin & Co noch etwa 50 Kilo­meter pro Stunde! Damit ist der DC99 das Schluss­licht trotz einer guten Umwelt­bilanz mit seiner hohen Lauf­leistung von 65 000 Kilo­metern.

Alle Sommerreifen im Test 2023 mit ausführ­lichen Einzel­kommentaren finden Sie beim ADAC.

Neue Bewertungs­kriterien im ADAC-Test

Im Jahr 2023 hat der ADAC seine Bewertungs­kriterien teil­weise geändert und neu gewichtet. Mit 70 Prozent geht nun das Fahr­verhalten ein. Die restlichen 30 Prozent liefert die Umwelt­bilanz mit den bisher schon bewerteten Punkten Verschleiß, Kraft­stoff­verbrauch und Geräusch. Neu hinzu kommen hier das Gewicht der Reifen sowie das Kriterium Nach­haltige Produktion (bewertet werden zum Beispiel Lieferwege, Öko-Zertifikate, Rück­nahme­systeme).

Bei der Fahr­sicherheit geht die nasse Fahr­bahn mit 60 Prozent ein, die trockene mit 40 Prozent. Auf trockener Bahn wird der Fahr­komfort, das Fahr­verhalten bei schnellen Spur­wechseln oder Kurven­fahrten sowie der Bremsweg geprüft. Auf nassen Straßen misst der ADAC den Bremsweg von 80 km/h auf null unter Verwendung des ABS-Anti­blockier­systems und bewertet das Auftreten von Aquaplaning bei Längs- und Querrillen, das Hand­ling bei höherer Geschwindig­keit und die Seiten­führung.

Der Kraft­stoff­verbrauch wird bei Fahrten mit konstant 100 km/h ermittelt. Zum Test des Verschleißes werden zunächst 15 000 Kilo­meter gefahren. Daraus wird die verbleibende Lauf­leistung hoch­gerechnet bis zum Abrieb des Profils auf die gesetzliche Mindest­profiltiefe von 1,6 Milli­metern. Das Geräusch im Inneren des Wagens wird durch zwei Personen bei 130 und 30 Kilo­metern pro Stunde beur­teilt, das Außen­geräusch beim Vorbeirollen mit 80 km/h gemessen.

ADAC-Test 2022: Sommerreifen für Kleinwagen (185/65 R15 88H)

Die Größe 185/65 R15 88H eignet sich für Modelle wie Volks­wagen Polo, Audi A1 oder Opel Corsa. Die Reifen sind 185 Milli­meter breit. Das H am Schluss bedeutet, dass der Reifen auf eine Maximal­geschwindig­keit von 210 Kilo­metern pro Stunde ausgelegt ist.

Platz 1. Knapp vorn im Test liegt der Good­year Efficient Grip Perf. 2 für 98 Euro das Stück. Den Testsieg verdankt er vor allem seinem geringen Verschleiß. Nur der Fulda EcoControl HP2 (76 Euro) nutzt sich ähnlich lang­sam ab. Auf nasser wie trockener Fahr­bahn ist der Fulda aber deutlich schlechter als der Good­year und landet daher nur auf dem dritt­letzten Platz.

Platz 2. Dicht hinter dem Good­year auf Platz zwei folgt der Bridge­stone Turanza T005 (94 Euro), der beste Reifen auf nasser und der zweit­beste auf trockener Fahr­bahn. Auch beim Sprit­verbrauch ist er etwas besser als der Testsieger. Dafür fährt sich sein Profil allerdings auch wesentlich schneller ab. Das Modell ist also eher etwas für Leute, die nicht viele Kilo­meter fahren – und zudem recht laut.

Platz 3. Der Michelin Primacy 4 über­zeugt in allen Prüf­punkten und ist damit ein guter Kompromiss­kandidat. Er rollt und bremst gut auf nasser und trockener Straße und liegt bei Verschleiß und Kraft­stoff­verbrauch im guten Mittel­feld. Mit einem Reifen­preis von 107 Euro ist er aber auch der teuerste Kleinwagen-Pneu im Test.

Öko-Sieger. Den nied­rigsten Kraft­stoff­verbrauch verbunden mit einem geringen Verschleiß und passablen Roll­geräusch liefert der Continental EcoContact 6. Der Öko-Sieger hat jedoch Schwächen beim Bremsen auf nasser Straße.

Durch­wachsenes Ergebnis bei Billigreifen

Der güns­tigste Reifen im Kleinwagen-Test­feld ist der Lauf­enn G Fit EQ+ für 64 Euro. Er braucht wenig Benzin, verschleißt aber recht schnell. Trotz des weichen Gummis fährt er auf nasser Bahn nur mittel­gut, auf trockener Piste im hinteren Mittel­feld. Insgesamt schrammt er knapp an einer guten Note vorbei. Am Tabellen­ende bei den 185er Reifen stehen Coo­per CS7 (schlechtester auf nasser Fahr­bahn, stärkster Verschleiß) und der Matador MP47 Hectorra 3 (ganz hinten bei Trockenheit). Beide kosten 76 Euro.

Alle Testergebnisse für Sommerreifen der Größe 185/65

ADAC-Test 2022: Sommerreifen für Kompakt­wagen und SUV (215/60 R16 99V)

Die Größe 215/60 R16 99V eignet sich für kompakte Autos und SUV, also Modelle wie Fiat 500X, Mazda CX-3 oder Opel Astra. Auch Mittel­klassefahr­zeuge wie der Ford Mondeo oder der VW Passat rollen auf dieser Reifenbreite von 215 Milli­metern. Die Geschwindig­keits­klasse V nach der Größenbezeichnung bedeutet „bis 240 km/h“.

Zwei Testsieger. Ganz vorn liegen die beiden teuersten Reifen im Test, der Continental PremiumContact 6 (163 Euro) und der Michelin Primacy 4 (168 Euro). Der Continental ist durch die Bank gut, der Michelin schlägt ihn zwar auf trockener Bahn, zeigt aber leichte Schwächen bei nasser Witterung. Dafür liegt der Michelin bei den Prüf­punkten Kraft­stoff­verbrauch und Verschleiß jeweils auf Platz 2. Für Vielfahrer dürfte sich die Investition also lohnen.

Drei weitere Gute. Hinter dem hoch­preisigen Spitzenduo kommen noch drei weitere gute Reifen. Der Bridge­stone Turanza T005 (149 Euro) ähnelt dem Michelin, schneidet nur meist einen Tick schlechter ab. Bei nasser Bahn über­trumpft er indes den Michelin. Der Dunlop Sport BlueResponse (152 Euro) rollt solide auf trockener und nasser Fahr­bahn, hat aber einen etwas höheren Verschleiß und Sprit­verbrauch als der Turanza. Der Toyo Proxes Comfort ist mit seinem Stück­preis von 114 Euro der güns­tigste unter den guten Reifen. Er rollt etwas leiser, ist aber auf trockener Bahn gerade noch gut. Kraft­stoff­verbrauch und Verschleiß lassen zu wünschen übrig – also eher etwas für Wenigfahrer.

Sprit­verbrauch. Der beste Reifen, was Sprit­verbrauch, Verschleiß und Preis angeht, ist der Kormoran Road Performance (81 Euro). Er ist dennoch nicht zu empfehlen, weil er auf trockener Straße ganz hinten liegt und bei nasser mit Abstand das schlechteste Fahr­verhalten aufweist. Der Kormoran braucht zehn Prozent weniger Sprit als der Test­letzte in dieser Disziplin, der Lassa Competus (84 Euro).

Alle Testergebnisse für Sommerreifen der Größe 215/60

Den richtigen Reifen wählen

Gummi­mischung und Profil der Sommerreifen sollen Verschiedenes leisten: Gutes Brems­verhalten zeigen, lange halt­bar sein, das Fahr­geräusch soll leise, der Sprit­verbrauch nied­rig sein. Das Problem: Selten lassen sich diese Ziele gleich­zeitig erreichen. Ein weicher Reifen bremst gut, ein harter Reifen hält länger. Manche Profile sind leiser, andere führen zu einem geringeren Benzin­verbrauch.

Wer viele Kilo­meter im Jahr fährt, wird eher auf die Lauf­leistung achten, wer in erster Linie die Umwelt schonen will, auf den Benzin­verbrauch. Wichtigster Faktor bleibt freilich, dass Bremsweg und Fahr­verhalten auf trockenen und nassen Straßen dem Sicher­heits­stan­dard genügen.

ADAC-Test 2021: Reifen für Mittel­klasse-Wagen (225/50 R17)

Diese Reifengröße eignet sich zum Beispiel für die Mercedes C-Klasse oder den VW Passat. 2021 prüfte der ADAC die Geschwindig­keits­klasse Y bis 300 km/h. Testsieger wurde der Falken Azenis FK510 (118 Euro), dicht gefolgt vom Continental PremiumContact 6 (148 Euro) und dem Kumho Ecsta PS71 (108 Euro).

Der Falken ist ein ausgewogener Reifen mit gutem Bremsweg und Hand­ling auch bei Nässe. Für diese Reifenklasse ist er recht leise, braucht aber etwas mehr Sprit als der Schnitt. Der ansonsten gute Continental ist hingegen recht laut, sorgt aber für einen geringen Sprit­verbrauch. Der Kumho glänzt auf nasser Fahr­bahn, er ist der lauteste der drei Reifen, beim Sprit­verbrauch liegt er in der Mitte. Alle drei Modelle über­zeugen mit einer hohen Lauf­leistung.

Hohe Lauf­leistung, nied­riger Preis

Am längsten im 2021-Test­feld der 225er Reifen rollt indes der Michelin Primacy 4. Mit einem Stück­preis von 154 Euro ist er jedoch ziemlich teuer. Zudem hat er leichte Schwächen auf nasser Fahr­bahn. Der mit 96 Euro zweitgüns­tigste Pneu im Test­feld ist der Esa+Tecor Spirit Pro. Er hat Schwächen auf trockener Straße, fährt gut auf nasser Fahr­bahn und hat eine fast so hohe Lauf­leistung wie der Michelin. Der Beste im Prüf­punkt Sprit­verbrauch, der Viking ProTech NewGen (100 Euro) zeigt Schwächen beim Fahr­verhalten auf trockener und nasser Bahn.

Deutliche Unterschiede beim Bremsweg

Im Jahr 2021 habe die ADAC-Tester auch die Brems­wege verglichen. Um bei nasser Fahr­bahn von 80 km/h auf 0 herunter­zubremsen, brauchten die Besten in dieser Disziplin – Semperit, Continental und Falken – um die 33 Meter. Die Schluss­lichter Viking und Barum brauchten rund 39, der Fire­stone sogar mehr als 41 Meter. Wer mit dem Semperit schon steht, hat mit dem Fire­stone noch zirka 40 km/h drauf. Der Semperit Speed-Life 3 (126 Euro) ist zwar auf nasser Straße der Brems­stärkste, zeigt aber Schwächen bei Trockenheit. Der Fire­stone Roadhawk bremst nicht nur verhält­nismäßig lahm, er kassiert auch ein Mangelhaft auf nasser Fahr­bahn.

Alle Testergebnisse für Sommerreifen der Größe 225/50 R17.

Die besten Winterreifen aus den ADAC-Tests

Auto­reifen - Sommerreifen, Winterreifen – so sind Sie sicher unterwegs

Der richtige Grip. Im Winter auf Eis und Schnee ist ein guter Reifen ganz besonders wichtig. © ISP Grube / Wolfgang Grube

Der ADAC lässt regel­mäßig Reifen für die kältere Jahres­zeit rollen. In den Tests prüft der Auto­mobilclub von Jahr zu Jahr Reifen unterschiedlicher Dimensionen. Wir fassen die Test­ergeb­nisse der aktuellsten Tests zusammen.

Im Winterreifen-Test 2022: Modelle für Kleinwagen und SUVs

Der ADAC hat sich für den Winter 2022/2023 16 Modelle für Kleinwagen wie den VW Polo oder den Renault Clio vorgenommen. Diese Pneus sind bis maximal 190 Stundenkilo­meter zugelassen. Dazu 17 Winterreifen für SUV der unteren Mittel­klasse, auch Kompakt­klasse genannt. Sie dürfen bis zu bis zu einer Höchst­geschwindig­keit von 210 km/h rollen. Gängige Auto­modelle sind hier etwa der Audi Q3, Ford S-Max oder Opel Astra bis Zafira.

Bei Kleinwagen gute Auswahl ab 80 Euro

In der Reifengröße 185/65 R15 T für Kleinwagen über­zeugten besonders vier Reifen. Drei davon lagen gleich­auf: Der Continental WinterContact TS870 (100 Euro je Reifen) bietet eine hohe Fahr­sicherheit und ist kaum anfäl­lig für Aquaplaning bei nasser Fahr­bahn. Beim Punkt Geräusch rollt er nur befriedigend, dafür mit wenig Kraft­stoff­verbrauch und Verschleiß. Good­year Ultra­Grip 9+ (96 Euro) war Spitze bei Nässe, sein Sprit­verbrauch und sein Verschleiß lagen aber etwas höher als beim Continental. Der Semperit Speed-Grip 5 (80 Euro) wiederum fährt gut auf Schnee, bremst aber etwas mau bei nasser Straße. Sein Verschleiß ist nied­rig und beim Sprit­verbrauch ist er der Test­beste.

Michelin mit wenig Verschleiß

Michelin Alpin 6 für 99 Euro zeigt guten Durch­schnitt bei allen Straßenverhält­nissen. Beim Verschleiß ist er der Beste im Test, beim Kraft­stoff­verbrauch gut. Insgesamt liegt er knapp hinter den ersten Drei auf Rang 4.

Die Mangelhaften bei Regen

Zwei Modelle werden wegen ihrer Schwäche bei Regen auf mangelhaft abge­stuft. Der chinesische Wanli SW611 (62 Euro) braucht bei Nässe fast ein Drittel länger zum Bremsen von 80 km/h auf null als der Beste Bridge­stone Blizzak (96 Euro) – knapp 48 Meter. Da hilft ihm auch sein geringer Kraft­stoff­verbrauch und der nied­rige Preis nicht mehr. Auch sein Lands­mann Imperial Snowdragon HP (73 Euro) bremst bei Regen nur mangelhaft.

215er-Reifen ab 98 Euro

In der Reifengröße 215/60 R16 H zeigen sich zwei Spitzenreiter, knapp gefolgt von einem weiteren Duo. Vorne liegt Continental WinterContact TS870 (159 Euro), punkt­gleich mit Dunlop Winter Sport 5 (154 Euro). Beide performen beinahe sehr gut auf Schnee. Auch an ihrem Fahr­verhalten bei Trockenheit und Nässe gibt es wenig auszusetzen. Der Continental bremst auch recht gut auf Eis, rollt aber etwas laut. Der Dunlop wiederum punktet mit geringem Sprit­verbrauch und Verschleiß.

Platz 3 und 4 mit Stärken und Schwächen

Das Verfolgerduo besteht zunächst aus dem Good­year Ultra­Grip Performance + für 158 Euro. Keiner im Test kommt auf Schnee schneller zum Halt. Auf trockener und nasser Bahn erreicht er jedoch nur ein knappes Gut, beim Roll­geräusch ein Befriedigend. Beim Michelin Alpin 6 liegt in der Größe 215/60 die Schwäche beim stolzen Preis von 167 Euro. Ansonsten ist er ein ausgewogener Reifen mit gutem Fahr­verhalten von trockener bis vereister Straße und geringem Verschleiß, aber auch nur befriedigendem Roll­geräusch.

Der Güns­tigste mit Schwäche bei Sonne und Regen

Der ESA+Tecar Supergrip Pro kostet mit 99 Euro pro Reifen am wenigsten, landet aber nur im Mittel­feld. Zwar ist er der Beste beim Kraft­stoff­verbrauch und zeigt nur einen geringen Verschleiß. Diese Öko-Plus­punkte und sein gutes Brems­verhalten auf Schnee werden aber aufgehoben durch Schwächen auf trockener und nasser Fahr­bahn.

Das Schluss­licht verschleißt schnell

Die rote Laterne dieser Reifenklasse hält diesmal der Coo­per Tires WM-SA2 + für 111 Euro. Sein Verschleiß ist recht hoch, ebenso sein Roll­geräusch. Außerdem zeigt er das schlechteste Fahr­verhalten auf trockener Straße, wie etwa bei Ausweichmanö­vern. Er bremst aber nicht so mangelhaft wie die beiden Test­verlierer bei den 185er Winterreifen für Kleinwagen.

Im Test 2021: Winterreifen für Klein- und Mittel­klasse-PKW

Im Winterreifen-Test 2021 hat der ADAC Reifen für Kleinwagen wie VW Golf und Opel Astra (Reifengröße: 195/65 R15) sowie Reifen für Mittek­lasse-PKW wie 3er BMW und Audi A4 geprüft (Reifengröße: 225/50 R17).

Unter den Reifen für Mittel­klassewagen waren zwei mangelhaft: Goodride Z-507 Zuper Snow und Linglong Green-Max Winter UHP. Während der Goodride auf Schnee versagt, kommt der Linglong bei Nässe ins Schlittern. Empfehlens­werte Reifen für Mittel­klasse-PKW stammen von Dunlop, Michelin und Good­year.

Für die Kompakt­klasse empfehlen die Prüfer Modelle derselben Marken sowie den Reifen von Vrede­stein.

Die voll­ständige Tabellen mit allen Test­ergeb­nissen zu Winterreifen für Mittelklasse-PKW und für Kleinwagen finden Sie auf der ADAC-Webseite.

Der Beste auf Schnee bei den 225-er Reifen

Bei den Winterreifen der Größe 225/50 R17 war die Geschwindig­keits­klasse V im Test, zugelassen also für maximal 250 Kilo­meter die Stunde. Der Dunlop Winter Sport 5 schnitt mit einer Note von 1,5 auf Schnee am besten ab.

Auf trockener und nasser Fahr­bahn war der Michelin Alpin 6 etwas besser. Der Good­year Ultra Grip Performance + erreichte gerade noch ein Gut und war damit aber schon Test­dritter. Alle drei Modelle sind recht hoch­preisig, sie kosten jeweils über 160 Euro das Stück.

Neben den Kern­eigenschaften wie Bremsweg und Spurtreue gingen auch Laufruhe mit in die Bewertung ein. Hier war der Dunlop recht laut. Dafür war er im Verhältnis zu den anderen Treibstoff sparend. Der Michelin wiederum zeigte einen geringen Verschleiß trotz seiner guten Eigenschaften auf auf trockener und nasser Straße.

Güns­tige Reifen hatten Schwächen

Wem gut 160 Euro für einen Reifen zu teuer sind, könnte zum Kleber Krisalp HP3 greifen (127 Euro). Er kassierte eine Abwertung, weil er nur die Note 2,7 auf nassem Asphalt schaffte.

Der Nexen Winguard Sport 2 wiederum ist mit 107 Euro preisgüns­tiger, bei den Fahr­eigenschaften nur Mittel­maß und beim Verschleiß recht hoch. Und der Esa+Tecar Supergrip Pro ist schon für 99 Euro zu haben. Aber bis auf Schnee sind auch seine Brems­eigenschaften nur durch­schnitt­lich - und Schnee ist heut­zutage im Winter in den meisten Gegenden ja meist seltener als trockene oder nasse Fahr­bahn. Er ist auch ziemlich laut, hat aber den geringsten Sprit­verbrauch im Test.

Reifen für die untere Mittel­klasse

Im viel­verkauften Reifensegment 195/65 R15 (etwa für VW Golf oder Opel Astra) rollte die Geschwindig­keits­klasse T (bis 190 km/h). Hier gab es vier gute und elf befriedigende Exemplare im Test. Auf Schnee waren nur zwei Prüf­linge nicht gut. Allerdings fiel den ADAC-Testern auf, dass die Lauf­leistung recht gering war im Test­feld – zwischen 21.800 und 34.400 Kilo­metern.

Vier gute Reifen ab 70 Euro

Dunlop Winter Response 2 für 81 Euro, Good­year Ultra­Grip 9+ (82 Euro), Michelin Alpin 6 (85 Euro) und der Vrede­stein Wintrac (70 Euro) lagen praktisch gleich­auf vorn bei Bremsweg und Fahr­stabilität auf Schnee, Regen und bei trockener Straße.

Unterschiede finden sich jedoch. Der Good­year hat unter den vier Modellen den besten Grip auf Nass, der Michelin die höchste Lauf­leistung im Test. Auch der Vrede­stein schafft viele Kilo­meter. Dunlop und Vrede­stein brauchen recht wenig Treibstoff. Der Vrede­stein ist also eine gute Kombination aus Umwelt- und Geldbeutelschonung.

Ganz­jahres­reifen im Test (2020)

Der Ganzjahresreifen-Test des Auto­mobilclubs ADAC zeigt, dass die Allwetterreifen meist nicht mit den Spezialreifen für Sommer oder Winter mithalten können. Geprüft wurden sieben Modelle für größere Autos wie Vans. Auf trockenem Asphalt und auch auf Eis und Schnee hatten alle Allrounder längere Brems­wege als gute Sommer- beziehungs­weise Winterreifen. Am besten, aber nur ausreichend, schnitt der Reifen Continental AllSeasonContact ab.

Die voll­ständige Tabelle mit allen Test­ergeb­nissen finden Sie auf der ADAC-Website.

Winterreifen für Kleinbusse und Klein­trans­porter

Auto­reifen - Sommerreifen, Winterreifen – so sind Sie sicher unterwegs

Mit dem Wohn­mobil in den Winter­urlaub. Mit guten Reifen sind sie deutlich sicherer unterwegs. © ADAC / Wolfgang Grube

Schon 2019 nahm sich der ADAC Modelle für Klein­trans­porter, Kleinbusse aber auch Wohn­mobile in der Klasse 205/65 R16 C für 73 bis 77 Euro vor. Die geprüften Winter-Trans­porterreifen hafteten besser als die vom ADAC zuvor getesteten Sommermodelle, halten aber deutlich kürzer – mit 40 000 Kilo­meter oder weniger nur etwa halb so lang.

Der beste geprüfte Reifen in dieser Kategorie war der Continental VanContact­Winter für 147 Euro pro Reifen. Er liegt vorn bei trockener und nasser Fahr­bahn. Der Michelin Agilis Alpin für 151 Euro holt bei der Lauf­leistung das beste Ergebnis. Der Pirelli Carrier Winter für 136 Euro braucht weniger Sprit, ist aber mau bei Nässe.

Die voll­ständigen Tabellen finden Sie auf der ADAC-Website: Alle ADAC-Winterreifentests.

Reifen­typen: Sommerreifen, Winterreifen und Ganz­jahres­reifen

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Aquaplaning. Ein guter Sommerreifen hält auch bei starkem Regen Kontakt zur Fahr­bahn. © Adobe Stock

Was zeichnet einen guten Sommerreifen aus?

Starke Brems­wirkung auf nasser und trockener Straße, leiser Lauf, geringer Verbrauch und Verschleiß – das macht einen guten Reifen aus. Bei Sommerreifen kommt es vor allem darauf an, dass die Reifen die Antriebs-, Lenk- und Brems­kräfte des Autos auch auf regennasser Straße gut auf die Fahr­bahn über­tragen.

Eine ausgeklügelte Profilgestaltung – etwa mit breiten Längs­rillen – vermeidet, dass der Wagen den Kontakt zur Fahr­bahn verliert und sich wegen Aquaplaning nicht mehr lenken lässt. Die spezielle Gummi­mischung sorgt für gutes Hand­ling und kurze Brems­wege.

Der ADAC testet regel­mäßig Sommerreifen. Wir haben die Ergebnisse des aktuellsten ADAC-Sommerreifen-Tests zusammengefasst.

Unfall mit Sommerreifen im Winter – zahlt die Versicherung?

Die Kfz-Haftpflichtversicherung zahlt auch, wenn jemand mit den falschen Reifen unterwegs ist – aber nur die Schäden des anderen. Für die am eigenen Auto greift die Voll­kasko. Sie darf bei grober Fahr­lässig­keit kürzen. So musste die Kasko nichts bezahlen, als ein Mann mit Sommerreifen in den Alpen einen Unfall hatte (Ober­landes­gericht Frank­furt/Main, Az. 3 U 186/02).

Dagegen fand das Land­gericht Hamburg es nicht fahr­lässig, als ein Pkw bei Schnee auf Sommerreifen gegen eine Mauer rutschte. Es sei möglich, dass das auch mit Winterreifen passiert wäre (Az. 331 S 137/09).

Die Stiftung Warentest rät ohnehin zu Tarifen, die auf Kürzungen bei grober Fahr­lässig­keit verzichten. Die beste Auto­versicherung für Ihren Bedarf finden Sie mithilfe unseres Kfz-Versicherungsvergleichs.

Ab wann sind Winterreifen Pflicht?

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Schnee und Eis. Bei diesen Witterungs­bedingungen sind Sommerreifen verboten. © Getty Images / Sean Gallup

Wer bei winterlichen Straßenverhält­nissen fährt, braucht Winterreifen. Für die Winterreifen­pflicht gilt kein konkretes Datum. Das Gesetz spricht von „winterlichen Wetter­verhält­nissen“. Konkret nennt die Straßenverkehrs­ordnung Glatt­eis, Schnee­glätte, Schnee­matsch, Eis- oder Reifglätte.

Dass Winterreifen spätestens bei Temperaturen unter 7 Grad besser sind, ist laut Tüv ein Mythos. Reifen­experte Torsten Hesse vom Tüv Thüringen sagt: „Moderne Sommerreifen können auch knapp über dem Gefrier­punkt Vorteile gegen­über Winterreifen haben.“ Dennoch hält er die O-bis-O-Faust­regel für vernünftig: „Winterreifen von Oktober bis Ostern“.

Der ADAC testet regel­mäßig Winterreifen. Wir haben die Ergebnisse des aktuellsten ADAC-Winterreifen-Tests zusammengefasst.

Welche Bußgelder drohen?

Wer gegen die Winterreifen­pflicht verstößt, muss mit einem Punkt in Flens­burg rechnen: So funktioniert das Punktesystem. Zusätzlich sind 60 Euro Bußgeld fällig, bei Behin­derung anderer oder Unfall noch mehr.

Darf man das ganze Jahr mit Winterreifen fahren?

Es ist zumindest nicht verboten. Doch Winterreifen haben im Sommer eklatante Schwächen. Der Bremsweg auf trockener Straße ist deutlich länger. Auch die Fahr­stabilität ist beein­trächtigt, vor allem das Kurven­verhalten, warnt der ADAC. Hinzu kommt der hohe Reifen­verschleiß im Sommer.

Winterreifen in den Alpen

Europaweit sind 1,6 Milli­meter Profiltiefe Pflicht – auch für Winterreifen. Doch für ihre volle Wirkung sollten es mindestens vier Milli­meter sein. In den Alpen­ländern gelten zudem unterschiedliche Winterreifen-Regeln für Pkw.

Österreich: Von 1. November bis 15. April gilt auf Straßen mit Eis und Schnee Winterreifen­pflicht. Sie müssen die Kenn­zeichnung M+S, M.S oder M&S haben.

Schweiz: Es gibt keine Winterreifen­pflicht, aber ein Bußgeld, wenn Pkw mit falschen Reifen den Verkehr behindern.

Frank­reich: Keine generelle Winterreifen­pflicht. Aber teils sind Schnee­ketten Vorschrift, alternativ reichen Winterreifen.

Italien: Keine Pflicht. Nur auf einigen Stre­cken sind Winterreifen oder Schnee­ketten Pflicht. Auf der Brenner­autobahn gilt von 15. November bis 15. April Winter­ausrüstung. Dann reichen Winterreifen.

Sind Allwetterreifen im Winter erlaubt?

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Ganz­jahres­reifen. Die Abkür­zung „M+S“ steht für „Matsch und Schnee“ – genauer gesagt: für „Mud and Snow“. Heißt aber dasselbe. © ADAC / Wolfgang Grube

Eine Alternative zum Reifen­wechsel im Herbst sind Ganz­jahres­reifen – erlaubt sind im Winter aber nur Allwetterreifen mit Alpine-Symbol: ein Berg­piktogramm mit Schnee­flocke. M+S-Reifen ohne Alpine-Symbol sind bis Ende 2024 erlaubt und nur, wenn sie vor 2018 hergestellt wurden.

Ganz­jahres­reifen haben aber Nachteile: Sie sind nicht so sicher wie echte Winterreifen, haben einen längeren Bremsweg als echte Sommerreifen, verschleißen schneller und kosten mehr Sprit. Außerdem liegt ihr Kauf­preis oft höher. Immerhin entfällt die teure und lästige Umrüstung der Reifen zweimal jähr­lich. Vielleicht auch deshalb steigt ihr Markt­anteil. Der letzte Test von Ganzjahresreifen des ADAC stammt aus dem Jahr 2020.

Energielabel für Reifen

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EU-Energielabel (links alt, rechts neu) für Winterreifen. Zu erkennen ist es am gezackten Berg mit der Schnee­flocke.

Das EU-Effizienzlabel gilt nun auch für Brummis

Auch für Reifen gibt es ein Energielabel. Seit Mai 2021 sieht es etwas anders aus und gilt nun auch für Bus- und Lkw-Pneus. Es muss an jedem Reifen kleben, der verkauft wird. Oder zumindest in direkter Nähe. Das Vorläufer-Label darf allerdings unbe­grenzt weitergenutzt werden.

Das neue Label führt per QR-Code oben rechts zu einer europäischen Produkt­daten­bank. Ebenfalls zeigt es Daten zu Roll­widerstand, Bremsweg bei nasser Fahr­bahn und Roll­geräuschen beim Fahren. Das sind weit weniger Eigenschaften als zum Beispiel der Auto­mobilclub ADAC in seinen Tests misst. Außerdem sind die Hersteller selbst für die Klassifizierung zuständig. Immerhin nach stan­dardisierten Prüf­methoden.

Sprit sparen mit den richtigen Reifen

Ganz oben stehen Hersteller, Typenbezeichnung, Größe und andere Kategorien des Reifens. Dann folgt links die Skala des Roll­widerstandes. Das Spektrum dieser Energieeffizienz­klassen reicht von A (höchste Effizienz) bis E (geringste Effizienz) – beim alten Label von A bis G.

Laut ADAC entspricht der Unterschied zwischen bester und schlechtester Klasse etwa einem Mehr­verbrauch von einem halben Liter Kraft­stoff auf 100 Kilo­meter. Allerdings sind praktisch nur Reifen der Klassen B und C auf dem deutschen Markt. In der Realität ist der Unterschied also geringer.

Bremsweg – aber nur bei Nässe

In der rechten Spalte des neuen Labels ist der Bremsweg auf nasser Fahr­bahn angegeben. Auch die Band­breite der Nass­haftungs­klassen reicht von A (kürzester Bremsweg auf feuchten Asphalt) bis E (längster Bremsweg). Der Bremsweg auf trockener Straße wird nicht gemessen. Ist darunter ein Berg mit drei Zacken nebst Schnee­kristall abge­bildet, erreicht der Reifen eine vorgeschriebene Mindest­griffig­keit bei Schnee – es handelt sich um einen Winterreifen. Fehlt das Symbol, gilt der Pneu als Sommerreifen.

In unseren Breiten eher selten findet sich ganz unten rechts noch ein Berg – mit stilisierten grauen Eiszacken drin. Er soll eine Mindest-Rutsch­festig­keit auf Eis darstellen. In Skandinavien ist es eher selten zu finden.

Wie viel Lärm macht der Reifen?

Bei der externen Geräusch­entwick­lung, dem Vorbeifahr­geräusch, umfasst die Einstufung die Klassen A (geräusch­ärmer) und B (mehr Außenlärm); der gültige Buch­stabe ist fett gedruckt. Außerdem ist der Schall­druck in Dezibel angegeben, oft auch als dB(A) zu finden. Geräusch­pegel, die zuvor Klasse C entsprachen, sind nicht mehr zulässig. Davon zu unterscheiden ist das Reifen­innen­geräusch, das über die Felgen ins Fahr­zeug­innere über­tragen wird.

Die richtige Reifengröße heraus­finden

Welche Reifengröße für ein bestimmtes Fahr­zeug erlaubt ist, hängt von Motor­leistung, Fahr­zeuggewicht und Höchst­geschwindig­keit ab. Angegeben wird die Größe – oder Dimension – im Fahr­zeug­schein (Zulassungs­bescheinigung Teil 1), in den Zeilen 15.1 und 15.2. Im neuen Fahr­zeug­schein wird seit Oktober 2005 nur noch eine Reifengröße genannt. Das ist in der Regel die des kleinsten für das Fahr­zeug zugelassenen Sommerreifens.

Was bedeutet die Kenn­zeichnung auf dem Reifen?

Die Kombination aus Zahlen und Buch­staben auf der Reifenflanke, also der Seite des Reifens, gibt die Reifengröße (Dimension an). So entschlüsseln Sie die Kenn­zeichnung:

Beispiel: 175/65 R14 T

Reifenbreite: Dieser Reifen ist 175 Milli­meter breit.

Höhe-Breite-Verhältnis: Die /65 gibt das Verhältnis von Höhe zu Breite an. Je kleiner die Zahl, desto flacher der Reifen. Kleine Zahlen sind typisch für Breitreifen.

Reifenbauart: „R“ kodiert die Bauart und steht für Radialreifen, die heute übliche Reifen­art.

Felgen­durch­messer: 14 ist der Felgen­durch­messer in Zoll.

Geschwindig­keits­klasse: Der letzte Buch­stabe codiert die zulässige Höchst­geschwindig­keit in Geschwindig­keits­klassen. Q: bis 160 km/h, S: bis 180 km/h, T: bis 190 km/h, H: bis 210 km/h, V: bis 240 km/h, W: bis 270km/h und Y: bis 300km/h und ZR: über 240 km/h.

Welche Reifengrößen sind noch zugelassen?

Andere zugelassene Reifengrößen können in der sogenannten COC-Bescheinigung (Certification of Confor­mity) aufgeführt sein, die für Neuwagen seit Oktober 2005 mitgeliefert wird. Sollten die Original-Bescheinigung nicht mehr vorliegen, lässt sich dieses Daten­blatt häufig auch im Internet herunter­laden − zum Beispiel auf der Seite des Herstel­lers. Bewahren Sie es im Fahr­zeug auf, um Ärger bei Verkehrs­kontrollen vorzubeugen.

Bei der Haupt­unter­suchung kann die Plakette verweigert werden, wenn Reifen montiert sind, die nicht für das Fahr­zeug freigegeben sind. Oder die Sach­verständigen erteilen sie erst nach kosten­pflichtiger Abnahme und Eintragung der Rad-Reifen-Kombination.

Welche Felgen passen?

Die richtige Felgengröße zu einem Reifen ist in der Kenn­zeichnung in Zoll angegeben. Reifen mit größerem Durch­messer brauchen auch entsprechend größere Felgen. Es ist wichtig, dass solche meist auch breiteren Rad-Reifen-Kombinationen durch den Auto­hersteller freigegeben sind. Grund: Der Reifen darf auch bei hoher Beladung nicht am Kotflügelrand schleifen, zum Beispiel beim Einlenken in Kurven.

Sichere Reifen: Profiltiefe, Reifen­druck, Alterung

Profiltiefe: Minimum 1,6 Milli­meter sind Pflicht

In Europa gilt: Reifen für Pkw und Motorräder müssen aus Sicher­heits­gründen mindestens eine Profiltiefe von 1,6 Milli­metern haben. Haben die Reifen weniger Profil, sind sie nicht mehr im Straßenverkehr erlaubt. Denn sie gelten als nicht mehr verkehrs­sicher. Abge­fahrene Reifen können teuer werden – mindestens 60 Euro Bußgeld und ein Punkt in Flens­burg. Fahr­zeughalter und -halte­rinnen sind verantwort­lich, die Profiltiefe regel­mäßig zu checken.

Nach Angaben des ADAC sollten Reifen für sicheres Fahren schon deutlich früher gewechselt werden, bereits ab einer Profiltiefe von 3 bis 4 Milli­metern. In einigen europäischen Länder gelten Regeln, die strenger sind als die 1,6 Milli­meter. In Österreich zum Beispiel gelten Winterreifen als Sommerreifen, wenn sie weniger als 4 Milli­meter Profiltiefe haben. Damit dürfen dann bestimmte Stre­cken, zum Beispiel einige Pass­straßen im Winter nicht befahren werden.

Reifen­druck: Regel­mäßig prüfen

Es spricht viel dafür, auf den richtigen Luft­druck der Auto­reifen zu achten: Reifen verschleißen schneller beziehungs­weise unregelmäßig, schlappe Reifen erhöhen den Sprit­verbrauch, zu pralle Reifen verschlechtern den Fahr­komfort. Außerdem sterben in Deutsch­land laut ADAC „jähr­lich 27 Menschen bei Verkehrs­unfällen wegen tech­nischer Mängel an der Bereifung“. Der Auto­mobilclub rät deshalb: An der Tank­stelle alle zwei Wochen den Luft­druck prüfen.

Reifen­druck richtig messen und einstellen

Optimalen Reifen­druck raus­suchen Der optimale Reifen­druck kann sich an verschiedenen Stellen befinden: In der Bedienungs­anleitung, an Aufkleber an B-Säule oder im Hand­schuhfach, im Tank­deckel.

Kalte Reifen messen Die Angaben gelten für kalte Reifen und Außen­temperaturen um 20 Grad Celsius – im Ideal­fall also vor der Fahrt oder nach wenigen Kilo­metern und messen. Lassen Sie auf keinen Fall Luft aus den Reifen, nur weil Ihnen der Luft­druck bei heißen Reifen zu hoch erscheint.

Mess­gerät anbringen Ventilkappe des Reifens abschrauben und Mess­gerät aufsetzen und Position korrigieren, bis das Zischen verstummt. Dann lässt sich der Druck ablesen.

Druck einstellen Meist lässt sich der Druck über Plus- und Minustasten regeln, stellen Sie die rausgesuchten Werte ein. Berück­sichtigen Sie auch die Beladung. Der richtige Reifen­druck kann je nach Beladung um bis zu 1 bar variieren.

Alle vier Räder checken Die Prozedur für alle vier Reifen durch­führen. Beachten Sie, dass für Vorder- und Hinterreifen leicht unterschiedlicher Reifenfüll­druck optimal ist.

Bei neueren Autos kontrollieren Sensoren den Reifen­druck

Neuere Autos sind oft schon mit einem sogenannten Reifen­druck-Kontroll­system, kurz RDKS, ausgestattet. Es misst permanent den Reifen­druck über Sensoren im Ventil oder indirekt über Sensoren des ABS und warnt, wenn der Reifen­druck nicht stimmt. Vorgeschrieben ist dieses System seit Ende 2014 für neu zugelassene Pkw sowie einige Camper. Laut ADAC erhöhen diese Systeme die Sicherheit, können die regel­mäßige Kontrolle aber nicht ersetzen.

Alterung: Wann müssen Reifen ausgetauscht werden?

Auch wenn ein Reifen noch genug Profil hat, kann es Zeit für einen Wechsel sein. Denn das Material altert, härtet mit den Jahren aus – das kann Brems­eigenschaften und den Grip verschlechtern. Laut ADAC zeige sich das vor allem bei Winterreifen. Der Auto­mobilclub rät deshalb: Winterreifen sollten nicht älter als acht Jahre sein, Sommerreifen nach acht bis zehn Jahren tauschen.

So erkennen Sie das Alter eines Reifens

Sind die Reifen reif für den Ruhe­stand? Und wie lange liegt der „neue“ Reifen schon im Laden? Die DOT-Nummer auf der Reifenflanke hilft weiter. Sie ist in einer ovalen Prägung zu finden und gibt Kalenderwoche und Jahr des Herstellungs­datums an.

Beispiel: DOT 3519

Dieser Reifen wurde in der 35. Kalenderwoche 2019 produziert. DOT steht übrigens für Depart­ment of Trans­portation, die US-amerikanische Zulassungs­behörde.

Reifen lagern und wechseln

Wie Reifen länger halten

Direkte Sonnen­einstrahlung, Kunst­licht mit hohem UV-Anteil und hohe Temperaturen schaden dem Reifen­gummi. Damit Reifen nicht leiden, wenn sie nicht gebraucht werden, sollten sie deshalb dunkel, trocken und kühl lagern. Optimal sind 15 bis 20 Grad Celsius. Während der Lagerung sollten die Reifen außerdem nicht mit Öl, Fett, Kraft­stoff und anderen Chemikalien in Kontakt kommen – sie können das Material angreifen.

Reifen lagern: So machen Sie es richtig

Luft­druck erhöhen Vor dem Einlagern sollten sie den Luft­druck leicht erhöhen, um etwa 0,5 bar gegen­über der Herstel­lervorgabe. Denn während der Lagerung verlieren die Reifen Luft.

Reinigen Reinigen und trocknen Sie die Reifen gründlich, bevor sie einge­lagert werden.

Position markieren Markieren Sie mit Kreide die Position des Rades am Auto: vorne/hinten und rechts/links.

Ohne Felge Lagern Sie Reifen ohne Felge im Stehen. Drehen Sie die Reifen regel­mäßig weiter, damit sie sich nicht verformen.

Mit Felge Lagern Sie Reifen mit Felge über­einander­gestapelt oder hängen Sie die Reifen auf. Optimal sind ein Felgenbaum oder einzelne Wand­aufhänger.

Reifen­wechsel: Das ist wichtig

Der ADAC gibt ausführ­liche Anleitungen und Tipps, wie der reguläre Reifenwechsel gelingt. Grund­sätzlich gilt aber: Wer beim Reifen­wechseln nur wenig Erfahrung hat oder mit großen, schweren Rädern hantieren muss, sollte den Wechsel besser in einer Werk­statt machen lassen.

Um im Falle einer Reifenpanne fit zu sein, ist es wichtig zu wissen, welches Notfall-Equipment im Auto vorhanden ist. Beginnt das Auto zu schwimmen oder platzt ein Reifen: Warn­blinker anschalten und das Auto ausrollen lassen. Wie bei anderen Pannen auch, muss der Pkw dann mit einem Warn­dreieck gesichert werden. Wie es dann weitergeht, hängt davon ab, ob das Auto ein voll­wertiges Ersatz­rad, ein Not­rad oder nur ein Pannenkit an Bord hat oder ob es auf sogenannten Runflat-Reifen rollt.

Reifenpanne: Vorteile und Nachteile verschiedener Reifen

Ersatz­rad Im Optimalfall haben Sie ein voll­wertiges Ersatz­rad dabei. Es ist identisch zur Fahr­bereifung. Der Wechsel funk­tioniert genauso wie der ein regulärer Reifen­wechsel. Damit das klappt, muss aber das notwendige Werk­zeug – also Wagenheber, Radkreuz und Drehmom­entschlüssel – vorhanden sein. Hilfe­stellung liefert das Hand­buch. Ungefähr­lich ist der Wechsel am Straßenrand allerdings keineswegs. Sie können mit einem richtig gewechselten Ersatz­rad ohne Einschränkungen weiterfahren. Erste Anlauf­stelle sollte dennoch eine Tank­stelle mit Luft­säule sein, an der Sie den Luft­druck des Ersatz­reifens prüfen.

Not­rad Ein Not­rad ist oft schmaler als die Fahr­bereifung und nimmt so weniger Platz im Auto weg als ein Ersatz­rad, wird aber genauso gewechselt. Mit ihm darf nach dem Wechsel allerdings nur Tempo 80 gefahren werden. Es sollte möglichst schnell gegen einen neuen, voll­wertigen Reifen getauscht werden.

Runflat-Reifen Solche Reifen sind verstärkt, sodass sie nicht Einfallen, wenn sie Luft verlieren. Laut ADAC könne das bei Druck­verlust vor schwerwiegenden Unfällen schützen. Autos mit diesen Reifen haben in der Regel auch ein Reifen­druck-Kontroll­system - denn unter Umständen bleibt eine Reifenpanne sonst unbe­merkt. Auch kaputte Runflat-Reifen müssen getauscht werden. Außerdem sind sie unter anderem vergleichs­weise schwer und führen so zu einem höheren Sprit­verbrauch.

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Profilbild Stiftung_Warentest am 13.02.2023 um 07:16 Uhr
Infos zum sicheren Radeln im Winter

@Argbeil: Die Untersuchungsergebnisse der Autoreifen sind auf Fahrradreifen nicht übertragbar. Auf unseren Internetseiten finden Sie ausführliche Informationen zum sicheren Radeln bei Eis und Schnee, indem Sie in die Suchfunktion das Stichwort "Fahrrad und E-Bike im Winter" eingeben.

Argbeil am 12.02.2023 um 19:35 Uhr
Fahrradreifen identisch

Hier sind jetzt unter Winterreifen nur Autoreifen genannt. Lässt sich das Testergebnis auch auf die Fahrradreifen der Hersteller (z.B. Continental Winter Contact) übertragen? Empfehlen Sie auf Schnee mit dem Fahrrad Spike Reifen?

RoDiDo am 19.11.2022 um 14:27 Uhr
Mein RDKS, Luftdruck, Reifenwechsel, Ventilkappen

Inkompetente Händler RDKS!
Bei meinen Autos (2009) mit BAR- Anzeige.
(2020 Lizenznachbau Hybrid) keine BAR- Anzeige im Bord - PC .
Ärgerlich : Nur Warnsignal leuchtet. Dann weiß ich noch nicht was los ist.
#
Zum Luftdruck prüfen habe ich für ca 15€ einen Luftdruckprüfer, Tankstellen da teils schon Gebühr, auch zum prüfen!
Luftdruck: rundum 0.2 Bar mehr als mittlere Beladung, dann RDKS kallibrieren.
#
Reifenwechsel:
Von O bis O dann vertrauter Reifenhändler Termine : in 3 Wochen!
Anderer Reifenhändler : können Sie RDKS einpflegen? Ja.
Dort Reifenwechsel und Eingabe des Wechsel am Bordkomputer ( ohne Kosten! ) auf Heimweg: Lampe /Warnsignal leuchtete auf ! ?
Nächster Tag bei meinem Autohändler:
nach 25min! :"Nix zu machen, Warn- Lampe noch an". Ratlosigkeit.
Ich zum Lizenzgeber Händler. RDKS am OBD nach 5 Minuten kalibriert. Alles ok!
Ventilkappen gerissen= alle 2J. Prüfen!
MfG Dieter
Ps: Auto: Astra /Swace # Vergölst / Stop & Go # Heinen UN / Toyota Weller Corolla Lizenz DO

Profilbild Stiftung_Warentest am 01.06.2021 um 10:23 Uhr
Reifenkennzeichnung

@vertebert46: Für Kommentare und Tipps rund um unsere Testarbeit haben wir immer ein offenes Ohr. Wir haben Ihren Kommentar der zuständigen Fachabteilung im Hause zur Verfügung gestellt, die somit bei passender Gelegenheit darauf zurückgreifen kann. (Se)

vertebert46 am 31.05.2021 um 23:45 Uhr
Reifenkennzeichnung

Ist alles gut erklärt, wäre aber noch viel anschaulicher, wenn ein echter Reifen abgebildet wäre mit Kenntlichmachung der jeweiligen Kennzeichnung wie Größe, Geschwindigkeit, Alter.