
Reifenwechsel. Wer wenig Erfahrung damit hat, sollte ihn lieber in einer Werkstatt machen lassen.
Wann sind Sommerreifen sinnvoll, wann die Winterreifen ein Muss? Drohen Bußgelder, wenn Autofahrer im Winter mit Sommerreifen erwischt werden? Welche Profiltiefe und welchen Luftdruck sollten Reifen haben und wie misst man sie? Wann ist ein Reifen zu alt und wie lassen sich Räder schonend lagern? Hier beantworten wir die wichtigsten Fragen rund um den Autoreifen und fassen die Ergebnisse der aktuellen ADAC-Tests von Winterreifen und Sommerreifen zusammen.
Reifentypen: Sommerreifen, Winterreifen und Ganzjahresreifen

Bei diesen Witterungsbedingungen sind Sommerreifen verboten.
Ab wann sind Winterreifen Pflicht?
Wer bei winterlichen Straßenverhältnissen fährt, braucht Winterreifen. Für die Winterreifenpflicht gilt kein konkretes Datum. Das Gesetz spricht von „winterlichen Wetterverhältnissen“. Konkret nennt die Straßenverkehrsordnung Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch, Eis- oder Reifglätte. Dass Winterreifen spätestens bei Temperaturen unter 7 Grad besser sind, ist laut Tüv ein Mythos. Reifenexperte Torsten Hesse vom Tüv Thüringen sagt: „Moderne Sommerreifen können auch knapp über dem Gefrierpunkt Vorteile gegenüber Winterreifen haben.“ Dennoch hält er die O-bis-O-Faustregel für vernünftig: Winterreifen von Oktober bis Ostern.
Der ADAC testet regelmäßig Winterreifen. Wir haben die Ergebnisse des aktuellsten ADAC-Winterreifen-Tests zusammengefasst.
Welche Bußgelder drohen?
Wer gegen die Winterreifenpflicht verstößt, muss mit einem Punkt in Flensburg rechnen. Zusätzlich sind 60 Euro Bußgeld fällig, bei Behinderung anderer oder Unfall noch mehr.
Darf man das ganze Jahr mit Winterreifen fahren?
Es ist zumindest nicht verboten. Doch Winterreifen haben im Sommer eklatante Schwächen. Der Bremsweg auf trockener Straße ist deutlich länger. Auch die Fahrstabilität ist beeinträchtigt, vor allem das Kurvenverhalten, warnt der ADAC. Hinzu kommt der hohe Reifenverschleiß im Sommer.
Winterreifen in den Alpen
Europaweit sind 1,6 Millimeter Profiltiefe Pflicht – auch für Winterreifen. Doch für ihre volle Wirkung sollten es mindestens vier Millimeter sein. In den Alpenländern gelten zudem unterschiedliche Winterreifen-Regeln für Pkw:
Österreich: Von 1. November bis 15. April gilt auf Straßen mit Eis und Schnee Winterreifenpflicht. Sie müssen die Kennzeichnung M+S, M.S oder M&S haben.
Schweiz: Es gibt keine Winterreifenpflicht, aber ein Bußgeld, wenn Pkw mit falschen Reifen den Verkehr behindern.
Frankreich: Keine generelle Winterreifenpflicht. Aber teils sind Schneeketten Vorschrift, alternativ reichen Winterreifen.
Italien: Keine Pflicht. Nur auf einigen Strecken sind Winterreifen oder Schneeketten Pflicht. Auf der Brennerautobahn gilt von 15. November bis 15. April Winterausrüstung. Dann reichen Winterreifen.
Sind Allwetterreifen im Winter erlaubt?

Ganzjahresreifen. Die Abkürzung „M+S“ steht für „Matsch und Schnee“ – genauer gesagt: für „Mud and Snow“. Heißt aber dasselbe.
Eine Alternative zum Reifenwechsel im Herbst sind Ganzjahresreifen – erlaubt sind im Winter aber nur Allwetterreifen mit Alpine-Symbol: ein Bergpiktogramm mit Schneeflocke. M+S-Reifen ohne Alpine-Symbol sind bis Ende 2024 erlaubt und nur, wenn sie vor 2018 hergestellt wurden. Ganzjahresreifen haben aber Nachteile: Sie sind nicht so sicher wie echte Winterreifen, verschleißen schneller und kosten mehr Sprit. Außerdem liegt ihr Kaufpreis oft höher.
Was zeichnet einen guten Sommerreifen aus?

Ein guter Sommerreifen hält auch bei Aquaplaning Kontakt zur Fahrbahn.
Starke Bremswirkung auf nasser und trockener Straße, leiser Lauf, geringer Verbrauch und Verschleiß – das macht einen guten Reifen aus. Bei Sommerreifen kommt es vor allem darauf an, dass die Reifen die Antriebs-, Lenk- und Bremskräfte des Autos auch auf regennasser Straße gut auf die Fahrbahn übertragen.
Rillen gegen Aquaplaning. Eine ausgeklügelte Profilgestaltung, etwa mit breiten Längsrillen, vermeidet, dass der Wagen den Kontakt zur Fahrbahn verliert und sich wegen Aquaplaning nicht mehr lenken lässt. Die spezielle Gummimischung sorgt für gutes Handling und kurze Bremswege.
Der ADAC testet regelmäßig Sommerreifen. Wir haben die Ergebnisse des aktuellsten ADAC-Sommerreifen-Tests zusammengefasst.
Unfall mit Sommerreifen im Winter – zahlt die Versicherung?
Die Kfz-Haftpflichtversicherung zahlt auch, wenn jemand mit den falschen Reifen unterwegs ist – aber nur die Schäden des anderen. Für die am eigenen Auto greift die Vollkasko. Sie darf bei grober Fahrlässigkeit kürzen. So musste die Kasko nichts bezahlen, als ein Mann mit Sommerreifen in den Alpen einen Unfall hatte (Oberlandesgericht Frankfurt/Main, Az. 3 U 186/02). Dagegen fand das Landgericht Hamburg es nicht fahrlässig, als ein Pkw bei Schnee auf Sommerreifen gegen eine Mauer rutschte. Es sei möglich, dass das auch mit Winterreifen passiert wäre (Az. 331 S 137/09). Die Stiftung Warentest rät ohnehin zu Tarifen, die auf Kürzungen bei grober Fahrlässigkeit verzichten. Die beste Autoversicherung für Ihren Bedarf finden Sie mithilfe unseres Kfz-Versicherungsvergleichs.
Die richtige Reifengröße herausfinden
Welche Reifengröße für ein bestimmtes Fahrzeug erlaubt ist, hängt von Motorleistung, Fahrzeuggewicht und Höchstgeschwindigkeit ab. Angegeben wird die Größe – oder Dimension – im Fahrzeugschein (Zulassungsbescheinigung Teil 1), in den Zeilen 15.1 und 15.2. Im neuen Fahrzeugschein wird seit Oktober 2005 nur noch eine Reifengröße genannt. Das ist in der Regel die des kleinsten für das Fahrzeug zugelassenen Sommerreifens.
Was bedeutet die Kennzeichnung auf dem Reifen?
Die Kombination aus Zahlen und Buchstaben auf der Reifenflanke, also der Seite des Reifens, gibt die Reifengröße (Dimension an). So entschlüsseln Sie die Kennzeichnung:
Beispiel: 175/65 R14 T
Reifenbreite: Dieser Reifen ist 175 Millimeter breit.
Höhe-Breite-Verhältnis: Die /65 gibt das Verhältnis von Höhe zu Breite an. Je kleiner die Zahl, desto flacher der Reifen. Kleine Zahlen sind typisch für Breitreifen.
Reifenbauart: „R“ kodiert die Bauart und steht für Radialreifen, die heute übliche Reifenart.
Felgendurchmesser: 14 ist der Felgendurchmesser in Zoll.
Geschwindigkeitsklasse: Der letzte Buchstabe codiert die zulässige Höchstgeschwindigkeit in Geschwindigkeitsklassen. Q: bis 160 km/h, S: bis 180 km/h, T: bis 190 km/h, H: bis 210 km/h, V: bis 240 km/h, W: bis 270km/h und Y: bis 300km/h und ZR: über 240 km/h.
Welche Reifengrößen sind noch zugelassen?
Andere zugelassene Reifengrößen können in der sogenannten COC-Bescheinigung (Certification of Conformity) aufgeführt sein, die für Neuwagen seit Oktober 2005 mitgeliefert wird. Sollten die Original-Bescheinigung nicht mehr vorliegen, lässt sich dieses Datenblatt häufig auch im Internet herunterladen − zum Beispiel auf der Seite des Herstellers. Bewahren Sie es im Fahrzeug auf, um Ärger bei Verkehrskontrollen vorzubeugen. Bei der Hauptuntersuchung kann die Plakette verweigert werden, wenn Reifen montiert sind, die nicht für das Fahrzeug freigegeben sind. Oder die Sachverständigen erteilen sie erst nach kostenpflichtiger Abnahme und Eintragung der Rad-Reifen-Kombination.
Welche Felgen passen?
Die richtige Felgengröße zu einem Reifen ist in der Kennzeichnung in Zoll angegeben. Reifen mit größerem Durchmesser brauchen auch entsprechend größere Felgen. Es ist wichtig, dass solche meist auch breiteren Rad-Reifen-Kombinationen durch den Autohersteller freigegeben sind. Grund: Der Reifen darf auch bei hoher Beladung nicht am Kotflügelrand schleifen, zum Beispiel beim Einlenken in Kurven.
Sichere Reifen: Profiltiefe, Reifendruck, Alterung
Profiltiefe: Minimum 1,6 Millimeter sind Pflicht
Was in Europa gilt. Reifen für Pkw und Motorräder müssen aus Sicherheitsgründen mindestens eine Profiltiefe von 1,6 Millimetern haben. Haben die Reifen weniger Profil, sind sie nicht mehr im Straßenverkehr erlaubt. Denn sie gelten als nicht mehr verkehrssicher. Abgefahrene Reifen können teuer werden – mindestens 60 Euro Bußgeld und ein Punkt in Flensburg. Fahrzeughalter und -halterinnen sind verantwortlich, die Profiltiefe regelmäßig zu checken.
Manche Länder sind strenger. Nach Angaben des ADAC sollten Reifen für sicheres Fahren schon deutlich früher gewechselt werden, bereits ab einer Profiltiefe von 3 bis 4 Millimetern. In einigen europäischen Länder gelten Regeln, die strenger sind als die 1,6 Millimeter. In Österreich zum Beispiel gelten Winterreifen als Sommerreifen, wenn sie weniger als 4 Millimeter Profiltiefe haben. Damit dürfen dann bestimmte Strecken, zum Beispiel einige Passstraßen im Winter nicht befahren werden.
Reifendruck: Regelmäßig prüfen
Es spricht viel dafür, auf den richtigen Luftdruck der Autoreifen zu achten: Reifen verschleißen schneller beziehungsweise unregelmäßig, schlappe Reifen erhöhen den Spritverbrauch, zu pralle Reifen verschlechtern den Fahrkomfort. Außerdem sterben in Deutschland laut ADAC „jährlich 27 Menschen bei Verkehrsunfällen wegen technischer Mängel an der Bereifung“. Der Automobilclub rät deshalb: An der Tankstelle alle zwei Wochen den Luftdruck prüfen.
Reifendruck richtig messen und einstellen
Optimalen Reifendruck raussuchen. Der optimale Reifendruck kann sich an verschiedenen Stellen befinden: In der Bedienungsanleitung, an Aufkleber an B-Säule oder im Handschuhfach, im Tankdeckel.
Kalte Reifen messen. Die Angaben gelten für kalte Reifen und Außentemperaturen um 20 Grad Celsius – im Idealfall also vor der Fahrt oder nach wenigen Kilometern und messen. Lassen Sie auf keinen Fall Luft aus den Reifen, nur weil Ihnen der Luftdruck bei heißen Reifen zu hoch erscheint.
Messgerät anbringen. Ventilkappe des Reifens abschrauben und Messgerät aufsetzen und Position korrigieren, bis das Zischen verstummt. Dann lässt sich der Druck ablesen.
Druck einstellen. Meist lässt sich der Druck über Plus- und Minustasten regeln, stellen Sie die rausgesuchten Werte ein. Berücksichtigen Sie auch die Beladung. Der richtige Reifendruck kann je nach Beladung um bis zu 1 bar variieren.
Alle vier Räder checken. Die Prozedur für alle vier Reifen durchführen. Beachten Sie, dass für Vorder- und Hinterreifen leicht unterschiedlicher Reifenfülldruck optimal ist.
Bei neueren Autos kontrollieren Sensoren den Reifendruck
Neuere Autos sind oft schon mit einem sogenannten Reifendruck-Kontrollsystem, kurz RDKS, ausgestattet. Es misst permanent den Reifendruck über Sensoren im Ventil oder indirekt über Sensoren des ABS und warnt, wenn der Reifendruck nicht stimmt. Vorgeschrieben ist dieses System seit Ende 2014 für neu zugelassene Pkw sowie einige Camper. Laut ADAC erhöhen diese Systeme die Sicherheit, können die regelmäßige Kontrolle aber nicht ersetzen.
Alterung: Wann müssen Reifen ausgetauscht werden?
Auch wenn ein Reifen noch genug Profil hat, kann es Zeit für einen Wechsel sein. Denn das Material altert, härtet mit den Jahren aus – das kann Bremseigenschaften und den Grip verschlechtern. Laut ADAC zeige sich das vor allem bei Winterreifen. Der Automobilclub rät deshalb: Winterreifen sollten nicht älter als acht Jahre sein, Sommerreifen nach acht bis zehn Jahren tauschen.
So erkennen Sie das Alter eines Reifens
Sind die Reifen reif für den Ruhestand? Und wie lange liegt der „neue“ Reifen schon im Laden? Die DOT-Nummer auf der Reifenflanke hilft weiter. Sie ist in einer ovalen Prägung zu finden und gibt Kalenderwoche und Jahr des Herstellungsdatums an.
Beispiel: DOT 3519
Dieser Reifen wurde in der 35. Kalenderwoche 2019 produziert. DOT steht übrigens für Department of Transportation, die amerikanische Zulassungsbehörde.
Reifen lagern und wechseln
Wie Reifen länger halten
Direkte Sonneneinstrahlung, Kunstlicht mit hohem UV-Anteil und hohe Temperaturen schaden dem Reifengummi. Damit Reifen nicht leiden, wenn sie nicht gebraucht werden, sollten sie deshalb dunkel, trocken und kühl lagern. Optimal sind 15 bis 20 Grad Celsius. Während der Lagerung sollten die Reifen außerdem nicht mit Öl, Fett, Kraftstoff und anderen Chemikalien in Kontakt kommen – sie können das Material angreifen.
Reifen lagern: So machen Sie es richtig
Luftdruck erhöhen. Vor dem Einlagern sollten sie den Luftdruck leicht erhöhen, um etwa 0,5 bar gegenüber der Herstellervorgabe. Denn während der Lagerung verlieren die Reifen Luft.
Reinigen. Reinigen und trocknen Sie die Reifen gründlich, bevor sie eingelagert werden.
Position markieren. Markieren Sie mit Kreide die Position des Rades am Auto.
Ohne Felge. Lagern Sie Reifen ohne Felge im Stehen. Drehen Sie die Reifen regelmäßig weiter, damit sie sich nicht verformen.
Mit Felge. Lagern Sie Reifen mit Felge übereinandergestapelt oder hängen Sie die Reifen auf. Optimal sind ein Felgenbaum oder einzelne Wandaufhänger.
Reifenwechsel: Das ist wichtig
Der ADAC gibt ausführliche Anleitungen und Tipps, wie der reguläre Reifenwechsel gelingt. Grundsätzlich gilt aber: Wer beim Reifenwechseln nur wenig Erfahrung hat oder mit großen, schweren Rädern hantieren muss, sollte den Wechsel besser in einer Werkstatt machen lassen.
Um im Falle einer Reifenpanne fit zu sein, ist es wichtig zu wissen, welches Notfall-Equipment im Auto vorhanden ist. Beginnt das Auto zu schwimmen oder platzt ein Reifen: Warnblinker anschalten und das Auto ausrollen lassen. Wie bei anderen Pannen auch, muss der Pkw dann mit einem Warndreieck gesichert werden. Wie es dann weitergeht, hängt davon ab, ob das Auto ein vollwertiges Ersatzrad, ein Notrad oder nur ein Pannenkit an Bord hat oder ob es auf sogenannten Runflat-Reifen rollt.
Reifenpanne: Vorteile und Nachteile verschiedener Reifen
Ersatzrad. Im Optimalfall haben Sie ein vollwertiges Ersatzrad dabei. Es ist identisch zur Fahrbereifung. Der Wechsel funktioniert genauso wie der ein regulärer Reifenwechsel. Damit das klappt, muss aber das notwendige Werkzeug – also Wagenheber, Radkreuz und Drehmomentschlüssel – vorhanden sein. Hilfestellung liefert das Handbuch. Ungefährlich ist der Wechsel am Straßenrand allerdings keineswegs. Sie können mit einem richtig gewechselten Ersatzrad ohne Einschränkungen weiterfahren. Erste Anlaufstelle sollte dennoch eine Tankstelle mit Luftsäule sein, an der Sie den Luftdruck des Ersatzreifens prüfen.
Notrad. Ein Notrad ist oft schmaler als die Fahrbereifung und nimmt so weniger Platz im Auto weg als ein Ersatzrad, wird aber genauso gewechselt. Mit ihm darf nach dem Wechsel allerdings nur Tempo 80 gefahren werden. Es sollte möglichst schnell gegen einen neuen, vollwertigen Reifen getauscht werden.
Runflat-Reifen. Solche Reifen sind verstärkt, sodass sie nicht Einfallen, wenn sie Luft verlieren. Laut ADAC könne das bei Druckverlust vor schwerwiegenden Unfällen schützen. Autos mit diesen Reifen haben in der Regel auch ein Reifendruck-Kontrollsystem - denn unter Umständen bleibt eine Reifenpanne sonst unbemerkt. Auch kaputte Runflat-Reifen müssen getauscht werden. Außerdem sind sie unter anderem vergleichsweise schwer und führen so zu einem höheren Spritverbrauch.
Die besten Winterreifen aus dem ADAC-Test

Im Winter auf Eis und Schnee ist ein guter Reifen ganz besonders wichtig.
Der ADAC lässt regelmäßig Reifen für die kältere Jahreszeit rollen. In den Tests prüft der Automobilclub von Jahr zu Jahr Reifen unterschiedlicher Dimensionen. Wir fassen die Testergebnisse für die beiden aktuellsten Tests zusammen.
Test der Größen 185/65 R15 T und 205/65 R16 C (2019)
Im ADAC-Winterreifen-Test 2019 traten Reifen der Größe 185/65 R15 T an, die für Kleinwagen bis 190 Kilometer pro Stunde geeignet sind und um die 70 Euro pro Reifen kosten. Bei diesen Kleinwagen-Pneus siegte der Dunlop Winter Response 2 für 77 Euro pro Reifen. Er ist top bei Nässe und Schnee und Alleinsieger beim Spritverbrauch. Der Reifen Kleber Krisalp HP3 für 71 Euro schlägt ihn auf trockener Bahn und beim Verschleiß, liegt aber in den restlichen Disziplinen etwas weiter hinten. Der Pirelli Cinturato Winter ist mit 68 Euro der günstigste Winterreifen im Test und recht leise, führt aber zu einem vergleichsweise höheren Spritverbrauch.
Winterreifen für Kleinbusse und Kleintransporter

Auch Kleinbusse und Kleintransporte sind im Winter mit guten Reifen deutlich sicherer unterwegs.
Außerdem im 2019er-Winterreifentest des ADAC: Modelle für Kleintransporter und Kleinbusse in der Klasse 205/65 R16 C für 73 bis 77 Euro. Die geprüften Winter-Transporterreifen hafteten besser als die vom ADAC zuvor getesteten Sommermodelle, halten aber deutlich kürzer – mit 40 000 Kilometer oder weniger nur etwa halb so lang. Der beste geprüfte Reifen in dieser Kategorie war der Continental VanContactWinter für 147 Euro pro Reifen. Er liegt vorn bei trockener und nasser Fahrbahn. Der Michelin Agilis Alpin für 151 Euro holt bei der Laufleistung das beste Ergebnis. Der Pirelli Carrier Winter für 136 Euro braucht weniger Sprit, ist aber mau bei Nässe.
Die vollständigen Tabellen finden Sie auf der ADAC-Website:
Alle ADAC-Winterreifentests.
Test der Größen 205/55 R16 H und 175/65 R14 T (2018)

Schneefahrt. In der finnischen Polarnacht rollten die Pneus für den ADAC-Winterreifentest 2018.
Ob Kompaktklasse oder Kleinwagen: Es gibt gute Reifen für die kalte Jahreszeit. Viele verschleißarme Reifen sind allerdings schwächer auf Schnee. Getestet wurde die Reifengröße 205/55 R16 H mit einem VW Golf und die Größe 175/65 R14 T mit einem Ford Fiesta.
Die besten Reifen für die Kompaktklasse
Bei den 205 Millimeter breiten Winterreifen gilt es, Kompromisse zu schließen. Knappe Testsieger sind hier der Continental WinterContact TS 860 für 110 Euro und der Goodyear UltraGrip 9 für 106 Euro je Pneu. Sie sind top bei nasser Fahrbahn und auf Schnee, auch gut im Spritverbrauch. Aber nur Durchschnitt im Verschleiß. Wer seine Reifen möglichst lange nutzen will, dem sei der Bridgestone Blizzak LM 001 Evo (96 Euro) empfohlen: Er haftet auf Schnee nicht ganz so gut und rollt recht laut, läuft aber laut ADAC-Test gut 30 Prozent länger als die Modelle von Continental und Dunlop. Der billigste Reifen von Lauffen für 67 Euro bremste bei Regen zu schlecht.
Die besten Reifen für Kleinwagen
Wer 175 Millimeter breite Reifen auf die Felge zieht, dem bieten sich zwei klare Sieger, der Contintental WinterContact TS 860 für 72 Euro und der Dunlop Winter Response 2 für 71 Euro. Sie bremsen mit Abstand am besten bei Nässe und Schnee, ihr Verschleiß ist Durchschnitt. Sparfüchse, die auf einen trockenen Winter setzen, greifen zum Esa-Tecar Super Grip 9: Er bietet mäßige Noten bei Nässe und Schnee, siegt aber beim Spritverbrauch und kostet nur 44 Euro. Umweltfreunde greifen zum Goodyear UltraGrip 9. Er kostet 71 Euro, kombiniert sehr wenig Verschleiß mit wenig Spritverbrauch und ist „gut“ bei Regen, „befriedigend“ auf Schnee.
Die vollständigen Tabellen finden Sie auf der ADAC-Website:
Alle ADAC-Winterreifentests.
Die besten Sommerreifen aus dem ADAC-Test

Kleinbus und PKW unterwegs auf der Reifen-Teststrecke.
Der ADAC hat Sommerreifen getestet. Die Reifen der Größe 185/65 R 15 für 48 bis 99 Euro das Stück passen für kleinere Autos. Sie holen alle passable Noten, zwei sind gut. Bei den größeren Reifen 215/65 R16 C für Vans, Kleinbusse und Transporter sieht es schlechter aus.
Bridgestone hält lange, fordert aber viel Sprit
Ein gutes Bremsverhalten wird oft mit weichem Gummi – also hohem Verschleiß des Reifens – bezahlt. Der Reifen muss früher durch einen Neuen ersetzt werden. Testsieger ist der Bridgestone Turanza T005 für 83 Euro. Er hat Bestnoten auf nasser und trockener Fahrbahn. Und liegt mit der Verschleißnote Gut noch im grünen Bereich, sein Kraftstoffverbrauch ist allerdings im Vergleich recht hoch. Und: Der Tiranza ist gemeinsam dem Goodyear Efficient-Grip Performance und dem Firestone Roadhawk der lauteste Reifen im Test.
Vredestein als knapper Zweiter
Knapp hinter dem Bridgestone rollt der 74 Euro teure Vredestein Sportrac 5 ins Ziel. Etwas schwächer beim Fahrverhalten auf trockener und nasser Fahrbahn als der Sieger, ist der Vredestein dafür etwas leiser, braucht weniger Sprit und ist der Zweitbeste beim Verschleiß. Mit Abstand am längsten rollt der drittplatzierte Michelin Crossclimate+. Der niedrige Verschleiß hat allerdings seinen Preis: 99 Euro pro Reifen. Zudem ist der Michelin auf nasser Fahrbahn etwas, auf trockener Straße sogar deutlich schlechter als die beiden Testsieger. Dafür kann er bis 240 km/h gefahren werden – statt wie die anderen bis 210 km/h.
Maxxis Mecotra 3 Preis-Leistungs-Sieger für 58 Euro
Mit 58 Euro ist der Maxxis Mecotra 3 einer der günstigsten im Test. Sein Fahrverhalten auf nasser Fahrbahn ist etwas mau, auf trockener Straße ist er gut, und sein Kraftstoffverbrauch ist der niedrigste im Test. Wer die befriedigende Note bei Regenwetter akzeptiert, hat hier einen Preis-Leistungs-Sieger. Abzuraten ist vom Billigsten im Test, dem Linglong Green-Max HP010 für 48 Euro. Er ist nicht nur relativ schwach auf trockener Fahrbahn, sondern reibt sich mit Abstand am schnellsten ab. Da bleiben die ersparten Euros schnell wieder auf dem Asphalt kleben.
Die vollständige Tabelle findet sich auf der ADAC-Website:
Test 2019: Sommerreifen 185/65 R15 H.
Zielkonflikt bei den Transporterreifen
Zum ersten Mal hat der ADAC in diesem Jahr Reifen der Größe 215/65 R16 C getestet. 16 Modelle von 96 bis 153 Euro das Stück. Die Kategorie C wird vorwiegend im gewerblichen Bereich für Transporter eingesetzt (das C steht für Commercial oder Cargo). Ein Beispiel wäre der Ford Transit. Aber auch Campingmobile oder Vans wie der Volkswagen T6 („Bully“) oder Personentransporter wie der Mercedes Vito können solche Reifen nutzen. Transporter fahren oft sehr viele Kilometer im Jahr. Deshalb ist bei den Reifen eine hohe Laufleistung gewünscht. Dies führt offensichtlich zu einem Zielkonflikt: Im Test war der Griff auf nasser Straße fünf mal befriedigend, zwei mal ausreichend und neun mal mangelhaft. Lange Bremswege und instabile Seitenführung monierten die Tester des ADAC.
Apollo Altrust vorn
Testsieger ist der Apollo Altrust mit einem recht günstigen Preis von 106 Euro. Der griechische Gott Apollon ist unter anderem für Heilkunst, Weissagung und die Künste zuständig. Beim Anbieter hier handelt es sich jedoch um ein indisches Unternehmen mit Fabriken auch in Europa. Der Apollo Altrust war der beste unter den dicken Reifen auf der trockenen Fahrbahn und liegt mit einem guten Befriedigend auch bei Nässe vorn. Allerdings ist sein Verschleiß und sein Spritverbrauch recht hoch für einen C-Reifen. Der Zweitplatzierte Goodyear Efficient Trip Cargo ist tatsächlich effizienter beim Kraftstoffverbrauch und fast der Beste beim Abrieb – dafür bremst er etwas länger als der Apollo. Er kostet aber schon 139 Euro. Recht ähnlich bei etwas höherem Verschleiß ist der Pirelli Carrier für 137 Euro.
Continental Van Contact 200: Niedriger Spritverbrauch, hoher Preis
Erwägenswert ist noch der Continental Van Contact 200, weil er weniger Sprit verbraucht als fast alle anderen im Test und einen einigermaßen geringen Verschleiß aufweist. Allerdings kostet er 143 Euro und schafft auf trockener Fahrbahn gerade noch ein Befriedigend.
Große Unterschiede bei der Laufleistung
Die Unterschiede bei der Laufleistung machen in der Praxis Zehntausende Kilometer aus. Der Testbeste in dieser Kategorie bei den Transporterreifen ist der Sava Trenta 2. Er war erst nach 80 000 Kilometern reif für den Reifenwechsel, erkauft sich das aber mit einem Mangelhaft beim Bremsverhalten auf nasser Fahrbahn. Der Zweitplatzierte Goodyear kommt bei viel besserem Fahrverhalten auf immerhin noch fast 60 000, der spritsparende Continental auf gut 40 000, Testsieger Apollo nur auf gut 30 000 Kilometer. Dafür bremst der Apollo einen Transporter von 80 km/h auf null in 47 Metern. Mit dem Sava steht der Wagen erst nach zirka 55 Metern. Und mit einem Pkw-Reifen statt einem Transporterreifen wären es unter 40 Meter.
Die vollständige Tabelle finden sie auf der ADAC-Website:
Test 2019: Sommerreifen 215/65 R16 C
Bewertungskriterien im ADAC-Test
Der wichtigste Prüfpunkt war mit einem 40-prozentigen Anteil an der Gesamtnote „Fahren und Bremsen auf nasser Fahrbahn samt Aquaplaning“. „Verhalten auf trockener Straße“ und „Verschleiß“ gingen mit je 20 Prozent in die Testnote ein, „Geräusch (innen und außen)“ sowie „Kraftstoffverbrauch“ mit je 10 Prozent. Der Kraftstoffverbrauch wird bei Fahrten mit konstant 100 km/h ermittelt. Beim Verschleiß werden erst 15 000 Kilometer gefahren. Daraus wird die verbleibende Laufleistung hochgerechnet bis zum Abrieb des Profils auf die gesetzliche Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimetern.
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