Windpocken: Eine typische Kinderkrankheit
Die Viren (Varicella zoster) werden meist durch feinste Tröpfchen übertragen. Sie sind sehr ansteckend. Vor Einführung der Impfung erkrankten viele Menschen als Kind. Nach durchgemachter Erkrankung besteht lebenslange Immunität.
Symptome. Typisch ist ein juckender Ausschlag mit Bläschen – meist zunächst an Gesicht und Rumpf, wenig später am übrigen Körper. Er bildet sich nach einigen Tagen wieder zurück.
Komplikationen. Bei aufgekratzten Bläschen kann es zu zusätzlichen bakteriellen Infektionen kommen. Andere Komplikationen wie Lungenentzündung drohen vor allem bei Immunschwäche oder wenn Erwachsene erkranken. Windpocken in der Schwangerschaft können das Ungeborene schwer schädigen. Mögliche Spätfolge einer Windpocken-Erkrankung ist die Gürtelrose.
Behandlung. Hilfreich ist gute Hautpflege, etwa durch Lotionen oder Puder mit Gerbstoffen oder Polidocanol – gegen den Juckreiz und damit Kinder sich nicht die Haut aufkratzen. Mittel gegen Viren wie Aciclovir verordnen Ärzte meist nur bei schweren Verläufen oder Risikopatienten wie Immunschwachen.
Impfung gegen Windpocken (Varizellen)
Für Kinder | Für Erwachsene | |
Für Kinder | Für Erwachsene | |
Impfstoff | Abgeschwächte Lebendviren (etwa Varilrix, Varivax) | Abgeschwächte Lebendviren (etwa Varilrix, Varivax) |
Impfplan | Zwei Impfungen: die erste mit 11 bis 14 Monaten, die zweite mit 15 bis 23 Monaten. Die Impfung kann zu jedem Zeitpunkt bis zum 18. Geburtstag nachgeholt werden. Dann erfolgt sie mit zwei Dosen im Mindestabstand von einem Monat. | Zwei Impfungen in einem Mindestabstand von einem Monat. |
Dauer des Impfschutzes | Ob er länger als neun bis zehn Jahre anhält, muss weiter untersucht werden. Eine Auffrischung empfehlen wir derzeit nicht; auch keine Antikörpertests, um zu prüfen, ob individuell noch Impfschutz vorhanden ist. | Ob er länger als neun bis zehn Jahre anhält, muss weiter untersucht werden. Eine Auffrischung empfehlen wir derzeit nicht; auch keine Antikörpertests, um zu prüfen, ob individuell noch Impfschutz vorhanden ist. |
Unsere Einschätzung | Sinnvoll. Die Impfung bietet einen wirksamen Schutz vor einer Windpockeninfektion und verhindert auch schwere Verläufe. Zudem schützt die Impfung vieler Kinder auch alle, die nicht geimpft werden können – etwa Immungeschwächte oder Schwangere. Wichtig: Bei Kindern sollte die erste Impfung mit einem Einzelimpfstoff erfolgen. Bei der Vierfachimpfung (gegen Masern, Mumps, Röteln, Windpocken) besteht ein erhöhtes Risiko für Fieberkrämpfe und Hauterscheinungen. | Sinnvoll für Erwachsene, die bisher nicht an Windpocken erkrankt sind oder noch keine Impfung erhalten haben und zudem bestimmte Risiken haben. Zu den Menschen mit Risiken zählen etwa Ärzte, Lehrkräfte, Erzieher mit häufigem Personenkontakt oder Angehörige gesundheitlicher Risikogruppen, etwa Menschen mit schwerer Neurodermitis oder vor einer Chemotherapie. Die Impfung ist auch sinnvoll für Frauen mit Kinderwunsch, die bisher nicht an Windpocken erkrankt oder dagegen geimpft sind. Denn die Infektion kann das Ungeborene schwer schädigen. |