Windows verknüpft Dateitypen mit bestimmten Standardprogrammen. Bei Windows 8 sind viele Dateiformate ab Werk mit Windows-8-Apps verknüpft, die zurück in die Kachelansicht führen. Wer das vermeiden will, muss die Dateiverknüpfungen von Windows ändern.
Jedem Dateitypen sein Standardprogramm
Hintergrund: Bei Windows sind verschiedene Dateiformate jeweils mit einem bestimmten Standardprogramm verknüpft. Klickt der Nutzer zum Beispiel doppelt auf ein Foto, öffnet sich das Bild automatisch in einem bestimmten Bildbetrachtungsprogramm. Beim Doppelklick auf ein Video wird ein vorgegebenes Videoprogramm gestartet. Diese Vorgaben sind Teil der Windows-Systemeinstellungen. Bei Windows 8 existieren viele dieser Hilfsprogramme nun aber doppelt: Es gibt ein Bildbetrachtungsprogramm für die Desktop- und eine eigene Bildbetrachtungs-App für die Kacheloberfläche. Als Standardprogramm voreingestellt sind meist die Kachel-Apps. So landet der Nutzer, nachdem er auf dem Desktop ein Foto öffnet, in dieser App. Verlässt er die App dann, findet er sich auf einmal in der Kachel-Oberfläche, obwohl er das Bild in der Desktop-Ansicht geöffnet hat. Will er zurück auf die Desktop-Ansicht, muss er die Windows-Taste drücken oder auf die Desktop-Kachel klicken.
Standardprogramme ändern per Kontextmenü

Einstellung übers Kontextmenü.

Um diesen Umweg zu vermeiden, kann der Nutzer einmalig alle von ihm verwendeten Dateitypen mit solchen Programmen verknüpfen, die der Desktop-Oberfläche von Windows 8 zugeordnet sind – und nicht der Kacheloberfläche. Hierfür gibt es zwei Wege. Der eine führt über die jeweiligen Dateien: Klickt der Nutzer beispielsweise mit der rechten Maustaste auf eine Grafikdatei im PNG-Format, kann er im Kontextmenü über „Öffnen mit“ -> „Standardprogramm auswählen“ diesen Dateityp mit einem anderen Standardprogramm verknüpfen. Voreingestellt ist bei Windows 8 die Kachel-App „Fotos“. Wählt der Nutzer hier nun stattdessen die von früheren Windows-Versionen bekannte „Windows-Fotoanzeige“, werden PNG-Dateien in Zukunft standardmäßig mit diesem Programm geöffnet. Der Umweg über die Kacheln entfällt. Genauso kann der Nutzer mit allen anderen von ihm verwendeten Dateitypen vorgehen.
Standardprogramme ändern per Systemeinstellungen

Einstellung per Systemsteuerung.

Ein anderer Weg führt über die Systemsteuerung von Windows. Hier ist die Sache nicht an den Dateiformaten, sondern an den Programmen aufgezäumt: Unter „Systemsteuerung“ -> „Standardprogramme“ -> „Standardprogramme festlegen“ kann der Nutzer den installierten Programmen bestimmte Dateitypen zuordnen. Das ist vielleicht weniger intuitiv, als das Vorgehen per Kontextmenü. Aber zumindest für fortgeschrittene Nutzer ist es ein besserer Ort, die Sache in einem Aufwasch zu erledigen. Egal welchen der beiden Wege der Nutzer geht: Nachdem er Classic Shell eingerichtet und die Standardprogramme auf Desktop-Programme geändert hat, kann er mit seinem Windows-8-Rechner wirklich wieder weiterarbeiten wie mit älteren Versionen. Die Kacheloberfläche bekommt er dann nur noch zu sehen, wenn er sie aktiv aufruft. Übrigens: Classic Shell lässt sich bei Bedarf reibungslos wieder deinstallieren. Wenn das kostenlose Windows 8.1 tatsächlich die gleichen Anpassungsmöglichkeiten einführen sollte, dürften Nutzer also wohl problemlos von der Classic-Shell-Lösung auf die dann neue Oberfläche wechseln können.
[Update 31.05.2013] Inzwischen ist bekanntgeworden, dass wohl auch Windows 8.1 das Startmenü nicht zurückbringen wird. Programme wie Classic Shell werden sich bei Windows-8-Nutzern demnach wohl auch weiterhin großer Beliebtheit erfreuen. [Ende Update]
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Absolut abschreckend, wenn man als langjähriger Windows-Nutzer zum ersten Mal den Kachelbildschirm sieht - noch dazu mit wechselnden und blinkenden Inhalten (Werbung) in den einzelnen Kacheln. Wer seinen PC als Werkzeug für Beruf und Hobby versteht, der wird nichts Eiligeres zu tun haben, als diesen Unfug schnellstmöglich abzuschalten.
Deshalb mein Dank an den Verfasser dieser Anleitung. Trotzdem bleibt als Manko der primitive Anmeldebildschirm, der eben auch nur für kleine Displays sinnvoll ist aber nicht für große Bildschirme.
Es gibt auch keinen Grund, warum man auf dem PC die Apps nutzen soll, wenn dafür genügend bewährte Programme zur Verfügung stehen - außer, dass man gezwungen wird, sich dafür bei Microsoft ein Konto einzurichten. Wenn Microsoft diese Apps nur deshalb auf den PC gebracht hat, um Nutzerdaten zu sammeln, so hat sie sich und den Nutzern damit einen schlechten Dienst erwiesen.
Der Einbruch bei den Verkaufszahlen für Rechner mit Win 8 ist daher nachvollziehbar.
Kommentar vom Autor gelöscht.
"Wieder einmal hat Microsoft ein Produkt geliefert, dass nicht den Anforderungen der Nutzer, sondern denen von Microsoft gerecht wird: Mit aller Macht die Millionen Nutzer aus dem Windows-Monopol zum Kacheln zwingen, um die kritische Masse für das weit zurückliegende Handy-OS zu erreichen"
Sorry, das zeugt von absoluter Unkenntnis der Materie. In informierten Kreisen gilt Windows Phone 8 als das bessere Smartphone-OS. Aber jetzt ist der ach so unverzichtbare Startbutton ja wieder da: http://www.teltarif.de/microsoft-windows-8-1-start-button/news/51523.html
So geht's bei Vista:
...einfach die Anfangsbuchstaben des gewünschten Programmes im "Startmenü" eintippen - schon wird jenes herausgefiltert, mit Enter starten, fertig.
Wieder einmal hat Microsoft ein Produkt geliefert, dass nicht den Anforderungen der Nutzer, sondern denen von Microsoft gerecht wird: Mit aller Macht die Millionen Nutzer aus dem Windows-Monopol zum Kacheln zwingen, um die kritische Masse für das weit zurückliegende Handy-OS zu erreichen.
Sollte damit tatsächlich erreicht werden, dem anderen Monopolisten Apple Konkurrenz zu machen, wäre zwar nicht den PC-Usern, aber den Handy-Nutzern geholfen.
"keine richtig runde Sache", "verwirrend", "auf die der Nutzer bei der täglichen Arbeit immer wieder zurückgeworfen wird", "wirkt unpassend", "nervt einfach nur".... Ich habe den Eindruck, dass hier ein Detail in überzogener Weise herausgehoben wird - zuungunsten der Vorteile. Den hier geschilderten subjektiven Eindruck von der Arbeit mit Windows 8 kann ich trotz anfänglicher großer (!) Skepsis nicht bestätigen. Auch ich hatte zu sehr auf Kritik am neuen Windows gehört, musste mich dann aber durch die Praxis eines Besseren belehren lassen. Ich gewöhnte mich schnell an die neue Aufteilung, sie ist sogar in einem Punkt besser: einfach die Anfangsbuchstaben des gewünschten Programmes im "Kachelmenü" eintippen - schon wird jenes herausgefiltert, mit Enter starten, fertig. Der Tipp mit der Classic Shell ist zwar ganz nett (und nicht ganz neu ;) ), aber der Einstieg in die Meldung enthält doch etwas zu viel Windows-8-bashing.