
Experten und Anwender sind sich einig: Windows 8 ist keine richtig runde Sache. Zwar bringt das aktuelle Microsoft-System viele technische Verbesserungen. Doch seine doppelte Nutzeroberfläche kann ziemlich nerven. test.de zeigt, wie auch Nutzer ohne Profiwissen mit einem Gratisprogramm die gewohnte Windows-Oberfläche auf Ihren neuen Rechner bringen.
Ein gespaltenes System


Ein neuer Rechner kommt heute mit Windows 8. Dessen doppelte Nutzeroberfläche empfinden viele als verwirrend. Nach dem Start des Rechners erscheint zunächst die neue Kachel-Ansicht, auf die der Nutzer bei der täglichen Arbeit immer wieder zurückgeworfen wird. Sie mag für Tablets und andere Rechner mit Touchscreen geeignet sein. Aber auf klassischen Notebooks und Schreibtisch-PC wirkt sie unpassend. Dabei bietet das aktuelle Windows auch eine Desktop-Ansicht, die der von früheren Versionen gewohnten stark ähnelt. Doch fehlt ihr das Startmenü, über das Windows-Nutzer seit Jahrzehnten die Programme und Inhalte auf ihrem Rechner ansteuern. Und das häufige Hin und Her zwischen den beiden unterschiedlichen Ansichten nervt einfach nur.
Windows 8 als Kaufhemmnis
Viele Anwender sind verunsichert und schieben die Anschaffung eines neuen Rechners vor sich her. Sie würden das Kachel-Windows am liebsten überspringen und die nächste, hoffentlich wieder nutzerfreundlichere Version abwarten. Das bekommen PC-Anbieter zu spüren: Die Verkäufe von Notebooks und Schreibtischrechnern – ohnehin schon unter Druck durch die wachsende Beliebtheit von Tablets – sind nach Erscheinen von Windows 8 noch tiefer eingebrochen. Inzwischen hat Microsoft reagiert und zum Jahresende ein größeres, kostenloses Update namens Windows 8.1 angekündigt. Dessen Inhalt ist noch nicht bekannt. Aber es gibt Spekulationen, dass Windows 8.1 das Startmenü zurückbringen und die aus Sicht vieler Nutzer störende Kacheloberfläche abschaltbar machen könnte.
[Update 31.05.2013] Inzwischen sind mehr Informationen zum geplanten Windows-Update bekanntgeworden. Auch Microsoft hat sich inzwischen etwas detaillierter geäußert. Demnach bringt Windows 8.1 allerhand erweiterte Anpassungsmöglichkeiten. Aber von der von vielen erhofften Rückkehr des Startmenüs ist keine Rede. Zwar zeigen Screenshots erster Vorabversionen in der Desktop-Ansicht wieder einen „Start“-Knopf. Doch der führt anscheinend auf die Kacheloberfläche, nicht in das von vielen vermisste Startmenü. [Ende Update]
[Update 25.10.2013] Seit dem 17.10. ist das Windows 8-Update „Windows 8.1“ zum Download bereitgestellt. Eine Neuerung ist unter anderem die Wiedereinführung des Startknopfs. Dieser Startbutton entspricht jedoch nicht dem, den Nutzer beispielsweise noch von Windows 7 kennen. Er führt den Nutzer lediglich auf die Kacheloberfläche und bietet nicht das Startmenü an, das Nutzer zum Beispiel vom Vorgänger kennen. Wer das möchte, kann auch bei installiertem Windows 8.1 ClassicShell benutzen. Die Stiftung Warentest hat die neuste Version von Classicshell unter Windows 8.1 ausprobiert. Das Ergebnis: Auch hier bringt das Programm den geliebten Startbutton in seiner gewohnten Funktion zurück.[Ende Update]
Zusatzprogramm hilft schon jetzt


Doch wer einen neuen Rechner braucht, muss nicht auf Windows 8.1 oder gar auf Windows 9 warten. Schon jetzt kann er mit kostenloser Zusatzsoftware Windows 8 entkacheln, sich das Startmenü zurückholen und so auch auf einem nagelneuen Windows-Rechner zur gewohnten Arbeitsweise zurückkehren. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten. Eine davon ist das besonders beliebte, quelloffene Programm Classic Shell. Damit lässt sich die Windows-Oberfläche sehr vielseitig den jeweiligen Nutzervorlieben anpassen. Achtung: Diese Anleitung richtet sich zwar nicht an Vollprofis. Aber ein wenig Grundwissen über Windows wird vorausgesetzt. Wer sich unsicher ist, lässt sich beim Einrichten besser vom PC-Experten seines Vertrauens helfen.
-
- Private elektronische Geräte verursachen Treibhausgas-Emissionen, die zum Großteil bereits bei der Herstellung entstehen. Nur knapp 40 Prozent entfallen auf den...
-
- Das Surface Pro X hat einen besonderen Prozessor – genützt hat ihm der im Test 2019 nichts. Ob die zweite Generation des Microsoft-Rechners glänzt, zeigt der Schnelltest.
-
- Ob von SD-Karte, USB-Stick oder dem internen Speicher: Wenn wichtige Daten verloren gehen, soll Datenrettungssoftware helfen. 14 Programme für Mac und PC hat die...
Diskutieren Sie mit
Nur registrierte Nutzer können Kommentare verfassen. Bitte melden Sie sich an. Individuelle Fragen richten Sie bitte an den Leserservice.
Nutzerkommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.
Absolut abschreckend, wenn man als langjähriger Windows-Nutzer zum ersten Mal den Kachelbildschirm sieht - noch dazu mit wechselnden und blinkenden Inhalten (Werbung) in den einzelnen Kacheln. Wer seinen PC als Werkzeug für Beruf und Hobby versteht, der wird nichts Eiligeres zu tun haben, als diesen Unfug schnellstmöglich abzuschalten.
Deshalb mein Dank an den Verfasser dieser Anleitung. Trotzdem bleibt als Manko der primitive Anmeldebildschirm, der eben auch nur für kleine Displays sinnvoll ist aber nicht für große Bildschirme.
Es gibt auch keinen Grund, warum man auf dem PC die Apps nutzen soll, wenn dafür genügend bewährte Programme zur Verfügung stehen - außer, dass man gezwungen wird, sich dafür bei Microsoft ein Konto einzurichten. Wenn Microsoft diese Apps nur deshalb auf den PC gebracht hat, um Nutzerdaten zu sammeln, so hat sie sich und den Nutzern damit einen schlechten Dienst erwiesen.
Der Einbruch bei den Verkaufszahlen für Rechner mit Win 8 ist daher nachvollziehbar.
Kommentar vom Autor gelöscht.
"Wieder einmal hat Microsoft ein Produkt geliefert, dass nicht den Anforderungen der Nutzer, sondern denen von Microsoft gerecht wird: Mit aller Macht die Millionen Nutzer aus dem Windows-Monopol zum Kacheln zwingen, um die kritische Masse für das weit zurückliegende Handy-OS zu erreichen"
Sorry, das zeugt von absoluter Unkenntnis der Materie. In informierten Kreisen gilt Windows Phone 8 als das bessere Smartphone-OS. Aber jetzt ist der ach so unverzichtbare Startbutton ja wieder da: http://www.teltarif.de/microsoft-windows-8-1-start-button/news/51523.html
So geht's bei Vista:
...einfach die Anfangsbuchstaben des gewünschten Programmes im "Startmenü" eintippen - schon wird jenes herausgefiltert, mit Enter starten, fertig.
Wieder einmal hat Microsoft ein Produkt geliefert, dass nicht den Anforderungen der Nutzer, sondern denen von Microsoft gerecht wird: Mit aller Macht die Millionen Nutzer aus dem Windows-Monopol zum Kacheln zwingen, um die kritische Masse für das weit zurückliegende Handy-OS zu erreichen.
Sollte damit tatsächlich erreicht werden, dem anderen Monopolisten Apple Konkurrenz zu machen, wäre zwar nicht den PC-Usern, aber den Handy-Nutzern geholfen.
"keine richtig runde Sache", "verwirrend", "auf die der Nutzer bei der täglichen Arbeit immer wieder zurückgeworfen wird", "wirkt unpassend", "nervt einfach nur".... Ich habe den Eindruck, dass hier ein Detail in überzogener Weise herausgehoben wird - zuungunsten der Vorteile. Den hier geschilderten subjektiven Eindruck von der Arbeit mit Windows 8 kann ich trotz anfänglicher großer (!) Skepsis nicht bestätigen. Auch ich hatte zu sehr auf Kritik am neuen Windows gehört, musste mich dann aber durch die Praxis eines Besseren belehren lassen. Ich gewöhnte mich schnell an die neue Aufteilung, sie ist sogar in einem Punkt besser: einfach die Anfangsbuchstaben des gewünschten Programmes im "Kachelmenü" eintippen - schon wird jenes herausgefiltert, mit Enter starten, fertig. Der Tipp mit der Classic Shell ist zwar ganz nett (und nicht ganz neu ;) ), aber der Einstieg in die Meldung enthält doch etwas zu viel Windows-8-bashing.