Cortana, Continuum, Edge – Windows 10 wartet mit einigen Neuerungen auf. Die Multimedia-Experten der Stiftung Warentest haben sich die neuen Funktionen angesehen und sagen, was von ihnen zu halten ist.
Das Startmenü ist zurück – mit Kacheln
Größter Kritikpunkt bei Windows 8 war das fehlende Startmenü, das durch eine für die Touchbedienung optimierte Kacheloberfläche ersetzt wurde (siehe dazu auch unseren Schnelltest Windows 8: Zwischen zwei Welten). Programme wurden dabei als Kacheln angezeigt, die entweder Live-Informationen wie das Wetter oder aktuelle Nachrichten anzeigen – oder per Berührung die entsprechende App starten. Nur mit Umwegen, etwa durch die Zusatzsoftware Classic Shell konnten Nutzer sich selbst wieder ein Startmenü schaffen (mehr dazu im Special Windows 8 anpassen mit Classic Shell: Fenster statt Kacheln). Bei Windows 10 gibt es sowohl ein Startmenü, das wie gewohnt über den Windows-Button unten links aufgerufen wird als auch die von Windows 8 bekannten Kacheln. Letztere sind in das Startmenü integriert und können durch Umschalten in den Tabletmodus auch wieder bildschirmfüllend erscheinen. Wer kein Fan der Kacheln ist, kann sie auch ganz aus dem Startmenü verbannen und die – alphabetisch sortierten – Programme über den Reiter „Alle Apps“ öffnen. Wer die Kacheln im Startmenü entfernt, findet sie im Tabletmodus allerdings auch nicht vor.
Video: Top 5 Neuheiten in Windows 10
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Sprachassistentin Cortana darf noch dazulernen

Sprachassistentin Cortana liefert die Wettervorhersage.

„Wie wird das Wetter heute?“, auf diese Frage liefert Cortana schnell eine Antwort. Bei der Frage „Wo ist die Stiftung Warentest?“ muss sie allerdings noch passen und öffnet die microsofteigene Websuche Bing. Zwar funktioniert die Spracherkennung problemlos, die meisten Fragen kann Cortana allerdings nicht selbst beantworten und verweist an die Suchmaschine. Programme wie die Mail-App oder den Kalender öffnet sie auf Befehl hingegen ohne Murren. Gestartet wird Cortana bei aktiviertem Mikrofon entweder über den Zuruf „Hey Cortana“ oder über die Tastenkombination Windows+C. Wer nicht mit seinem Computer sprechen will, kann sein Anliegen auch schriftlich vortragen – über den Suchschlitz unten links neben dem Windows-Button. Wie seine Pendants Siri oder Google Now ist Cortana letztlich nur eine nette Spielerei. Wie stark solche Sprachassistenten den Alltag erleichtern, muss jeder Nutzer für sich selbst entscheiden.
Der neue Browser Edge ist flink
Microsofts Internet Explorer galt schon lange als aus der Mode gekommen und bei vielen Nutzern durch Konkurrenten wie Chrome, Firefox oder Opera ersetzt. Mit Edge präsentiert Microsoft nun einen komplett neuen Browser, der vorerst wohl auch nicht auf Windows 7 oder Windows 8 verfügbar sein wird. Der neue Browser unterstützt die moderne HTML-5-Technik, mit der viele aktuelle Webseiten programmiert sind, deutlich besser als sein Vorgänger. Webseiten öffnet er flink. Zudem kann er mit praktischen Zusatzfunktionen aufwarten. So lassen sich Internetseiten direkt als PDF speichern oder aber mit Hilfe der Notizfunktion farbig markieren und anschließend per Mail verschicken oder in Notiz-Apps ablegen. Im Test funktionierte all das ohne Probleme.
„Hello“ und Passport vereinfachen Anmeldung
Die Anmeldemöglichkeiten am Computer sind mit Windows 10 vielfältiger geworden. Wo der Nutzer bislang sein Passwort eingeben musste, kann er sich jetzt wahlweise auch für eine PIN oder einen Bildcode entscheiden. Bei letzterem gibt der Nutzer mit dem Finger oder der Maus auf einem Bild seiner Wahl drei Gesten ein, die er dann bei der Anmeldung wiederholen muss. Das empfiehlt sich vor allen Dingen bei Touch-Geräten, da es mit der Maus etwas schwieriger ist, die Gesten nachzuzeichnen. Die Funktion erinnert an das Punkteraster, das Android-Nutzer zum Beispiel von ihrem Smartphone kennen. Mithilfe der Funktion „Hello“ erkennt Windows 10 nun auch ohne Zusatzsoftware biometrische Merkmale zur Authentifikation des Nutzers, etwa den Fingerabdruck, das Gesicht oder die Iris. Dafür muss das jeweilige Gerät allerdings mit einer speziellen Hardware ausgerüstet sein, zum Beispiel einem Fingerabdruck-Scanner oder einer speziellen Infrarot-Kamera. Die meisten gängigen Geräte für Privatnutzer bieten diese Ausstattung derzeit noch nicht.
Mehrere Desktops sorgen für mehr Übersicht

Die geöffneten Programme lassen sich bequem auf mehrere Desktops aufteilen. So behalten Nutzer den Überblick.
Eine Funktion, die Nutzer von Linux und MacOS schon lange kennen, ist die Möglichkeit, mehrere Desktops zu öffnen. So lässt sich bei vielen geöffneten Fenstern die Übersicht bewahren. Auf einem Desktop können zum Beispiel alle Office-Fenster geöffnet sein, auf dem zweiten der Internetbrowser und auf dem dritten der Musikplayer. Wer mehrere Fenster auf einem Desktop geöffnet hat, kann sie zudem nun übersichtlicher organisieren. Zieht der Nutzer ein Fenster an den seitlichen Rand des Bildschirms, füllt es automatisch den halben Bildschirm aus, und der Nutzer kann auf der anderen Bildschirmhälfte auswählen, welches von den übrigen Fenstern er noch öffnen möchte. Das ist zum Beispiel praktisch, wenn der Nutzer beispielsweise bei Wikipedia etwas zu einem Thema nachlesen will, über das er gerade in Word einen Text verfasst.
Continuum vereinfacht Wechsel zwischen Computer und Tablet
Geräte wie das Microsoft Surface können mit Anstecktastatur und Mousepad sowohl eher klassisch als Computer dienen, dank Touchdisplay aber auch als Tablet fungieren. Dank Windows Continuum erkennt das Betriebssystem schnell, in welchem Modus sich das Gerät gerade befindet – und passt die Oberfläche entsprechend an. So wird im Tablet-Modus das Startmenü wieder zur Kacheloberfläche (wie von Windows 8 bekannt), in der Taskleiste verschwinden die Programmsymbole und der Suchschlitz für Cortana. Die geöffneten Apps werden im Vollbild angezeigt. Im Desktop-Modus findet der Nutzer die Kacheln hingegen wieder im Startmenü und die Taskleiste wird angezeigt. Im Test funktionierte die automatische Umstellung, zum Beispiel beim Anstecken der Tastatur am Surface Pro 3 gut. Der Nutzer kann zudem wählen, ob die Umstellung automatisch passiert, oder ob er jedes Mal gefragt werden möchte. Mit Continuum wird es künftig auch keinen sichtbaren Unterschied zwischen klassischen Programmfenstern und Apps mehr geben. Beide können im Desktop-Modus sowohl im Vollbild-Modus als auch in einer Fensteransicht geöffnet werden.
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Danke Warentester!!! Im aktuellen Heft hatte ich den Hinweis gelesen, dass das Upgrade von Win 7 auf Win 10 immer noch kostenlos funktionieren kann. Obwohl es laut MS nur bis Juli 2016 gültig war (steht aktuell auch so auf der MS-Website), funktionierte es unverändert und fast tadellos auch am 21.12.2019. Meine Hardware: i5-4670, 8 GB RAM, 1 TB HD. Die 64 Bit Version konnte ich von Win 7 Pro auf Win 10 Pro upgraden, obwohl ich alle Drängelversuche von MS in 2016 abgelehnt hatte. Jetzt das "aber..": Wenn der Upgrade-Prozess gestartet wird, weist zwar MS nach Check der Hardware-Kompatibilität darauf hin, man können zunächst die Dateien downloaden und dann selbst entscheiden, wann das eigentliche Upgrade durchgeführt wird. Das stimmt allerdings nicht! Wer den Download startet, startet auch den Upgrade-Vorgang; die Frage kommt nicht. Der Gesamtprozess dauerte bei mir gut zwei Stunden. Gegen Ende wartet das neue Win 10 auf Anmeldung des Admins, um finalisieren zu können.
Nach mehreren zeitintensiven Versuchen konnte ich jetzt endlich mittels Windows-"Media Creation Tool" Win 10 installieren.
Das Problem war eine Fehlermeldung, dass die Brenner-Software Nero und das Virenschutz-Programm Avast erst deinstalliert werden müssen. Das habe ich dann auch getan, obwohl mir die Entfernung eines Virenschutzprogramms schon erst einmal Bauchschmerzen bereitet hat. Die Fehlermeldung kam wieder, also auch noch die Registry bereinigt. Hat aber nichts gebracht: wieder Fehlermeldung beim Ausführen des "Umstiegs-Tools". Erst nachdem ich je ein Spezialprogramme zur "vollständigen Entfernung" von Nero bzw. Avast angewandt hatte, hat es dann endlich funktioniert. Sogar die vorher installierten Programme funktionieren nach dem Upgrade bis auf wenige Ausnahmen (wird dann von Win 10 gemeldet).
Bei den Einstellungen in Win 10 muss man dann noch den Datenklau von Microsoft so weit es geht eindämmen.
funktionierte bei mir am 03-11-2019. Dauerte auf einem 7 Jahre alten Notebook (aufgerüstet mit SSD-Platte) rund 2 Stunden. Läuft flüssig und stabil.
@petrasauter: Das Gratis-Upgrade auf Windows 10 kann noch funktionieren.
Wie wir in der von Ihnen zitierten Meldung in test 11/19 schreiben, funktioniert das offiziell im Juli 2016 ausgelaufene Gratis-Update von Microsoft vielen Berichten zufolge noch immer. Die Update-Datei steht auf Microsofts Servern weiterhin zum Herunterladen bereit. Auch wir haben damit in den letzten Wochen mehrere Windows-7-Installationen erfolgreich auf Windows 10 aktualisiert. Siehe auch: www.test.de/win7-support-ende. (DB)
Sehr geehrte Damen und Herren,
im "test" - Heft 11/ 2109 (Seite 22, unten, rechts) geben Sie den Hinweis "auf weiter Infos und Anleitungen zum Umstieg …" von Windows 7 auf Windows 10.
Dieses Angebot ist seit Juli 2016 ausgelaufen.
Bitte aktualisieren Sie das in Heft 11 / 2019 gemachte Angebot.
MfG W. Sauter