
Ab 30. Juli müssen Nutzer für den Umstieg von Windows 7 oder Windows 8.1 auf Windows 10 bezahlen. test.de sagt, ob der Umstieg sich lohnt, was Windows 10 von früheren Windows-Versionen unterscheidet – und wie Nutzer sich eine Meinung bilden können, ohne das neue Microsoft-Betriebssystem gleich herunterzuladen.
Wer Windows 10 kostenlos erhält
Alle Besitzer von Windows-7- oder Windows-8.1-Rechnern können Windows 10 gratis herunterladen. Das funktioniert über das Windows-10-Logo rechts unten in der Taskleiste oder über den Button „Kostenlos upgraden“ auf der Microsoft-Website.
Tipp: Wer eine ältere Version als Windows 7 verwendet und auf Windows 10 umsteigen will, kann online ab rund 5 Euro eine günstige Lizenz für Windows 7 erwerben – damit erhält er auch das Recht auf ein kostenloses Windows-10-Upgrade. Es kann allerdings sein, dass einzelne Programme auf dem PC nicht mit Windows 10 kompatibel sind. Zudem sollten Nutzer älterer Windows-Versionen wie XP oder Vista vor der Installation auf der Microsoft-Website kontrollieren, ob ihr Rechner die Mindestanforderungen von Windows 10 erfüllt.
Was kostet Windows 10 nach dem 29. Juli?
Die Home-Version wird 135 Euro kosten, die Pro-Variante 279 Euro. In Deutschland dürfen Verbraucher allerdings auch sogenannte OEM-Versionen kaufen. Das sind Windows-Varianten, die Microsoft eigentlich für Hardware-Hersteller produziert und zu deutlich reduzierten Preisen abgibt. Aktuell gibt es sie im Internet schon ab rund 15 Euro. Hierbei erhält der Käufer meist nur eine Zahlenkombination – den Lizenzschlüssel. Ein Datenträger oder eine Anleitung gehören nicht zum Lieferumfang.
Wie unterscheidet sich Windows 10 von seinen Vorgängern?
Optisch vereint Windows 10 die Bedienkonzepte von Windows 7 und Windows 8. Und zwar indem es das von Windows 7 und dessen Vorgängerversionen bekannte Startmenü mit der Kacheloptik von Windows 8 kombiniert. Unter Windows 10 kommen auch einige neue Funktionen zum Vorschein: Im Alltag fallen insbesondere der neue, schnellere Edge-Browser und die Sprachassistentin Cortana auf, die beispielsweise Fragen des Nutzers mit Hilfe des Internets beantwortet, Anwendungen auf Befehl startet und an Termine erinnert. Um Cortana verwenden zu können, muss der Nutzer allerdings ein Microsoft-Konto besitzen.
Lohnt sich der Umstieg?
Neben der Frage, wie das Upgrade funktioniert und was sich dadurch ändert, ist für viele Nutzer auch entscheidend, ob sie überhaupt zu Windows 10 wechseln sollten. Unser Special zu Windows 10 beantwortet diese Frage sowohl für Nutzer von Windows 7 als auch von Windows 8. Wer mit seinem aktuellen Betriebssystem zufrieden ist, kann aus technischer Sicht ruhig dabei bleiben – Windows 7 erhält noch bis 2020 Support, Windows 8 wird sogar noch bis 2023 offiziell von Microsoft unterstützt. Wer sich jetzt für Windows 7 oder 8 entscheidet, später aber doch umsteigen will, muss dann allerdings für Windows 10 zahlen.
Tipp: Wer sich das Design und die neuen Funktionen von Windows 10 schon mal anschauen will, ohne das System gleich zu installieren, kann sich auf der Microsoft-Website eine Präsentation zu Windows 10 ansehen.
Nach dem Upgrade folgt das Update
Für den 2. August hat Microsoft ein großes Update von Windows 10 angekündigt: das sogenannte Anniversary Update. Es soll unter anderem den Edge-Browser schneller und energieeffizienter machen sowie die Nutzung von Cortana auch bei gesperrtem Bildschirm ermöglichen. Wer also in letzter Minute von Windows 7 oder 8.1 auf Windows 10 umsteigt, kriegt schon wenige Tage später das nächste große Datenpaket von Microsoft.
Datensammelei eingrenzen
Unser Schnelltest hat gezeigt, dass Windows 10 sehr datenhungrig ist. Die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz bezeichnete das System sogar als „private Abhöranlage“. Unser Online-Special zeigt, wie sich die Datenschutzeinstellungen von Windows 10 anpassen lassen – dazu gibt es auch ein Video.
Kritik an aggressiver Microsoft-Strategie
Microsoft hat sich zum Ziel gesetzt, Windows 10 in den ersten drei Jahren auf eine Milliarde Rechner zu bringen. Derzeit sind es laut Hersteller rund 350 Millionen. Marktanalytikern zufolge läuft Windows 10 damit aktuell auf rund 20 Prozent aller stationären Computer. Das mit Abstand am meisten verbreitete System ist nach wie vor Windows 7 mit zirka 50 Prozent. Um die Verbreitung von Windows 10 voranzubringen, fuhr Microsoft zuletzt eine aggressive Werbekampagne: Nutzer bekamen immer wieder Einblendungen zu sehen, die sie aufforderten, Windows 10 zu installieren.
Neues Betriebssystem gegen Nutzerwillen installiert?
Bei einer dieser Einblendungen interpretierte Microsoft einen Klick auf das rote X sogar als Zustimmung zur Installation, obwohl Windows-Nutzer diese Schaltfläche über lange Jahre hinweg als „Abbrechen“-Button kennengelernt hatten. Diese Praxis wurde in vielen Nutzerforen und Technikportalen stark kritisiert. Laut der US-Zeitung Seattle Times zahlte Microsoft einer amerikanischen Nutzerin kürzlich 10 000 US-Dollar, da auf ihrem Rechner Windows 10 gegen ihren Willen installiert wurde. Der Konzern betonte aber, dass dies nicht als Schuldeingeständnis zu verstehen sei. Microsoft habe lediglich einen länger währenden Rechtsstreit verhindern wollen.
Ratgeber der Stiftung Warentest für Windows-10-Nutzer
Wie das Upgrade funktioniert, erklärt das Buch Windows 10 Schritt für Schritt. Es stellt außerdem den neuen Browser Edge, die Sprachassistentin Cortana und andere Windows-10-Anwendungen vor. Das Buch ist im test.de-Shop ebenso erhältlich wie ein Windows-10-Mobile-Ratgeber, der sich speziell an Nutzer von Windows-10-Smartphones richtet.
-
- Notebook, Ultrabook, Convertible, Tablet mit Tastatur, Gaming-Laptop: Unser Laptop-Test verrät, welche Computer ausdauernde Akkus und schnelle Prozessoren bieten.
-
- Backup-Software macht das Leben leichter. Automatisch sichert sie Datenschätze wie Kinderfotos oder berufliche Dokumente. Die Stiftung Warentest hat 13 Programme...
-
- Das Surface Pro X hat einen besonderen Prozessor – genützt hat ihm der im Test 2019 nichts. Ob die zweite Generation des Microsoft-Rechners glänzt, zeigt der Schnelltest.
Diskutieren Sie mit
Nur registrierte Nutzer können Kommentare verfassen. Bitte melden Sie sich an. Individuelle Fragen richten Sie bitte an den Leserservice.
Nutzerkommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.
Win10 mag ja ein gutes System sein.
Man hat aber keine Hoheit über das System, es werden sogenannte Features
einfach nachinstalliert. Ob man die haben möchte oder nicht.
Beim neuen "Geburtstags-Update" was am 02. August erscheinen soll,
wird zum Beispiel die Datenschleuder Cortana die gesamte Suchfunktion des System
übernehmen. Da nur versierte Nutzer Cortana über die Reg. bzw. Gruppenrichtlinien dann noch bändigen können. Bin ich sehr vorsichtig, was Microsoft noch so alles mit uns anstellen möchte.
(Kostenlos ist ja leider nicht so kostenlos wie man denkt.)
Den Laptop eines Freundes habe ich von Win 7 auf Win 10 "up-gegraded". Das Ergebnis gefiel mir so gut, dass ich auch meinen PC von Win 7 auf Win 10 umgestellt habe: ohne Komplikationen, sogar mein uraltes "MS Office 2002" läuft ohne Probleme. Die Oberfläche ist Win 7 sehr ähnlich, es gibt keine Probleme mit der Bedienung. Nur für mein Soundsystem von "VIA" habe ich noch nicht keinen neuen Treiber von VIA gefunden, der von Windows 10 funktioniert natürlich, aber nicht mit allen Features des Original-Programms. Wahrscheinlich werde ich auch meinen Laptop mit bisher "Vista" mit einer Neuinstallation von Win 7 plattmachen und - evtl. nach telefonischer Aktivierung bei Mr. Gates - auf Win 10 umstellen.Eine ganze Reihe Anleitungen für die Anpasssung der neuen Erscheinungsbilder von Win 10 auf das "Gewohnte" lassen sich im Internet finden: CHIP usw. Nach meiner - zwar ziemlich kurzen - Erfahrung mit Win 10 würde ich guten Gewissens den Umstieg empfehlen. MfG Bcashde
@Kallewettex: Wir gehen davon aus, dass Sie MS Office 2010 meinten. Diese Version ist offiziell nicht für Windows 10 unterstützt, aber sie scheint bedingt lauffähig zu sein: Siehe : http://answers.microsoft.com/de-de/office/forum/office_2010-office_install/office-2010-muss-nach-windows-10-upgrade-neu/5bccf75a-2b05-4e32-a13e-f8f9d4a81d4a?auth=1
Im Zweifel sollte man vorab bei der Microsoft Hotline nachfragen.
Nachtrag am 11.07.: Wir haben Ihre Frage direkt mit Microsoft geklärt:
Da bei der Installation von Windows 10 im Normalfall alle Daten und Programme an Ort und Stelle bleiben, müssen Sie kein neues Office-Paket erwerben. Selbst wenn etwas beim Upgrade schief gehen sollte, haben Sie Ihr Office-Paket ja noch auf einem Datenträger (CD/DVD bzw. Festplatte), sodass Sie es notfalls neu installieren könnten.(SG)
Es stellt sich die Frage, ob durch die Hintertür bei kostenlosem Upgrade von W7 auf W10 das gesamte Office-Paket neu erworben werden muss! Ich selbst arbeite noch mit Office 2011 und das reicht mir.
So könnte man auch Mehrumsatz generieren.