Die meisten Pilze sind schwer bekömmlich. Deshalb am besten erhitzen. Pilze sind ihr eigenes Gewürz. Salz und Pfeffer reichen meist, um das Aroma zu unterstreichen.
Braten macht sie aromatisch
- Gründlich waschen. Bürsten Sie Wildpilze vorsichtig aber gründlich unter fließendem Wasser ab. So entfernen Sie Schmutz. Lassen Sie die Pilze nicht im Wasser liegen, sonst saugen sie sich voll und verlieren an Aroma. Nach dem Waschen unbedingt trocken tupfen.
- Trocken abbürsten. Bürsten Sie edle Pilzsorten nur trocken ab. So bleibt das Aroma voll erhalten. Zum Abbürsten eignet sich ein weicher Pinsel oder eine Pilzbürste.
- Zuchtpilze abreiben. Zuchtpilze brauchen Sie nur mit einem feuchten Tuch abzureiben.
- Lamellen und Röhrenschicht prüfen. Wurden selbstgepflückte Röhrlinge oder Steinpilze zu lange gelagert, verfärbt sich die Röhrenschicht von hell nach grünbraun, warnt das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit. Bei Pfifferlingen sind orange bis rotbraun verfärbte Hutränder das erste Warnzeichen. Je länger die Lagerzeit, umso weniger fest ist das Pilzfleisch, das sich dann teils auch verfärbt. Hinzu kommen bleibende Druckstellen und Wässrigkeit. Sind die Pilze feucht und schmierig, ist der Verderb schon in vollem Gange.
- Besonders aromatisch. Braten macht Pilze besonders aromatisch. Die Pilze schmecken am besten, wenn sie leicht gebräunt sind und die Pilzflüssigkeit eingekocht ist.
- Zum Schluss würzen. Würzen Sie Pilzgerichte erst zum Schluss. Vorheriges Salzen macht die Pilze zäh.
- Wildpilze erhitzen. Auf Wald und Wiese gepflückte Pilze sollten nicht roh gegessen werden. Nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Ernährung kommt es dabei häufig zu Unverträglichkeitsreaktionen.
- Zuchtpilze auch roh. Zuchtpilze wie zum Beispiel Champignon, Kräuterseitling und Shiitake können Sie auch roh essen. Sehr gut schmecken sie in einer Marinade aus Essig, Öl, Salz, Pfeffer, viel Knoblauch und Kräutern.
- Aufwärmen möglich. Anders als oft zu lesen, können Sie Pilzgerichte aufwärmen. Dabei gilt es allerdings einige Punkte zu beachten: Die Reste einer Pilzmahlzeit sollten so schnell wie möglich abgekühlt werden, zum Beispiel in Eiswasser. Im Kühlschrank sollten die Pilze anschließend bei maximal 4 Grad Celsius und nicht zu lang lagern. Pilze sind leicht verderblich: Bei der bakteriellen Zersetzung des Pilzeiweißes können schädliche Abbauprodukte entstehen. Erhitzen Sie die Pilze auch beim Aufwärmen sorgfältig.
- Pilze und Alkohol. Einige Pilzsorten vertragen sich nicht mit Alkohol. Das gilt vor allem für Pilze, die das Gift Coprin enthalten. Etwa der Faltentintling, der Glimmertintling, der Keulenfüßige Trichterling oder der Ochsen-Röhrling. In Kombination mit Alkohol führt Coprin zum so genannten „Coprinus-Syndrom“ – einer Pilzvergiftung, die meist mit Herzrasen, Übelkeit, Schweißausbrüchen und Hautrötungen einhergeht. Das Gift verbleibt teils mehrere Tage im Körper. Es ist deshalb ratsam, nicht nur während der Mahlzeit, sondern auch bis zu drei Tage danach auf das Gläschen Bier, Wein oder Schnaps zu verzichten. Schwere Spätfolgen oder Todesfälle durch das Coprinus-Syndrom sind bislang nicht bekannt.
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@Berndman: Im Wesentlichen ist die Belastung einzelner Wildpilze vom Standort bzw. vom Waldboden abhängig. Aus vorsorgendem Gesundheitsschutz sollten Erwachsene nicht mehr als 200 bis 250 Gramm Wildpilze pro Woche essen.(cr)
Bisher war ich beim Sammeln der Pilze immer etwas unvorsichtig. Ich wusste gar nicht, dass man die essbaren Pilze soleicht mit den giftigen Pilzen verwechseln kann. So ein Pilzführer ist echt eine praktische Sache, den sollte cih mir zulesen.
Das wuste ich noch gar nicht, das Pilze Quecksilber aufnehmen können. Ein guter Hinweis, denn ich bin ein echter Pilzfan und esse sehr viele in der Woche. Gibt es auch Pilzarten, die unbedenklich verzehrt werden können?
Kommentar vom Administrator gelöscht. Grund: Spam
@trueffelkobi: Neben dem Trüffel dürfen außerdem Kaiserling, auch Kaiserpilz genannt, sowie Saftlinge nicht gesammelt werden. (BP)