Pilze sammeln

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Wer auf Pilzsuche geht, sollte einige Regeln beachten.
Pilze sammeln will gelernt sein. Wer blind zugreift, gefährdet sein Leben. Einige Pilzarten sind tödlich giftig. Außerdem gilt generell: Pilze sind nützlich. Wer sie liebt, der sollte sie schonen.
So sammeln Sie richtig
- Abschneiden, nicht ausreißen. Schneiden Sie die Pilze dicht über dem Boden ab. Nicht ausreißen: Das Pilzgeflecht im Boden geht sonst kaputt und treibt im nächsten Jahr weniger Früchte.
- Luftig transportieren. Sammeln Sie Pilze in Körben oder Pappschalen. Die Pilze brauchen Luft. Plastiktüten und geschlossene Gefäße sind nicht geeignet. In diesen kann sich Kondenswasser bilden, die Früchte können faulen. Pilze nie drücken oder quetschen.
- Straßen meiden. Pilze in der Nähe von Straßen sollten Sie stehen lassen. Autoabgase enthalten Schadstoffe und Schwermetalle. Pilze nehmen große Mengen davon auf.
- Mücken- und Zeckenspray zu Hause anwenden. Wenn Sie sich mit Mücken- und Zeckenspray vor den Plagegeistern im Wald schützen möchten, sprühen Sie sich nicht erst vor Ort ein, sondern einige Zeit vor dem Pilzesammeln. Waschen sie sich nach der Anwendung die Hände, um zu verhindern, dass der Wirkstoff auf die Pilze übergeht.
- Nur bekannte Pilze sammeln. Sammeln Sie nur Pilze, die Sie kennen. Es gibt keine eindeutigen Regeln, um Giftpilze zu erkennen. Pilzbücher sind hilfreich, können aber Erfahrung nicht ersetzen. Das gilt übrigens auch für elektronische Hilfsmittel wie Apps zur Pilzbestimmung, die seit einigen Jahren gehäuft im Angebot sind.
- Fachleute fragen. Holen Sie sich fachkundigen Rat, wenn Sie unsicher sind. Die Deutsche Gesellschaft für Mykologie e. V. führt eine Liste geprüfter Pilzsachverständiger. Vereine, Apotheken und freie Träger bieten während der Pilzsaison Anfang August bis Anfang Oktober Pilzberatung an.
- Ein Pilz reicht. Legen Sie den Pilzberatungsstellen keine wahllos gesammelte Beute vor. Ein einzelner Pilz reicht, um seine Art zu bestimmen.
- Fundort notieren. Machen Sie sich Notizen zum Fundort und nehmen Sie sie mit zur Beratungsstelle: Laub-, Nadel- oder Mischwald? Welche Baumarten stehen in der Umgebung der Pilze? Für Fachleute können das wichtige Hinweise sein.
- Warnschilder beachten. Sammeln Sie nicht in Regionen, in denen vor dem Fuchsbandwurm gewarnt wird. Er reift im Darm von Füchsen. Die Eier des Parasiten werden vom Fuchs ausgeschieden. Sie können sich auf Waldbeeren oder Pilzen befinden. Essen Sie Wildpilze deshalb für alle Fälle auch nicht roh: Erhitzen auf über 60 Grad tötet die Eier des Fuchsbandwurms. Wenn Sie unsicher sind, ob der Fuchsbandwurm in Ihrer Pilzregion verbreitet ist, fragen Sie auf jeden Fall beim Forstamt nach.
So schützen Sie Pilze
- Nicht alle Pilze ernten. Sammeln Sie nur so viele Pilze, wie Sie kurzfristig brauchen. Lassen Sie besonders kleine Exemplare stehen. Nur wenn genügend Pilze bis zur Sporenbildung reifen, bleibt die Art erhalten. Lassen Sie auch unbekannte und ungenießbare Pilze stehen. Pilze erfüllen wichtige Funktionen im Wald. Das gilt auch für wurmstichige und verfaulte Exemplare.
- Schutzstatus beachten. Steinpilze und Pfifferlinge werden immer seltener. In Deutschland stehen sie unter „besonderem Schutz“. Sie dürfen nur für den persönlichen Bedarf und in geringen Mengen gesammelt werden. Sehr seltene Pilzarten wie der Bronze-Röhrling, auch Schwarzhütiger Steinpilz genannt, gehören gar nicht in den Sammelkorb.
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