
Nur die Frucht. Das eigentliche Pilzgeflecht wächst unter der Erde. © Fotolia / E. Kumpf
Weder Pflanze noch Tier: Pilze sind eine eigene Gruppe im Gefüge aller Lebewesen. Der größte Teil dieses Wesens befindet sich unter der Erdoberfläche.
Pilze wachsen unterirdisch
Das, was wir als Pilz essen, ist nur seine Frucht. Der Pilz selbst wächst unter der Erde. Er besteht aus einem Geflecht feiner wurzelähnlicher Fäden, dem Myzel. Das Pilzgeflecht breitet sich oft über mehrere Quadratmeter aus. Einige Arten werden über 100 Jahre alt. Das Myzel ernährt sich von abgestorbenen organischen Substanzen: Laub, Nadelstreu, Holz und Tierkadavern. Damit erfüllen Pilze eine wichtige Funktion. Sie recyceln das organische Material für den Kreislauf der Natur.
Der Riesenpilz von Oregon
Der größte Pilz der Erde wurde erst im Jahr 2000 entdeckt. Es ist ein Hallimasch mit essbaren Früchten. Sein unterirdisches Pilzgeflecht erstreckt sich über neun Quadratkilometer. Das ist die Fläche von etwa 1 200 Fußballfeldern. Gen-Analysen belegen, dass das Pilzgeflecht zu ein und demselben Pilz gehört. Seit 2 400 Jahren wächst er in der Erde des Malheur National Forest in Oregon, USA.
Killerpilz befällt Bäume
Der Riesen-Hallimasch bildet nur wenige Fruchtkörper aus. Wahrscheinlich hat er deshalb keine Ableger bekommen. Ohne die Konkurrenz anderer Pilze breitet sich der Riesen-Hallimasch ungehindert aus. Das trockene Klima in Oregon scheint sein Wachstum zu beflügeln. Etliche Tannen und Douglasfichten sind dem Pilz bereits zum Opfer gefallen. Er durchdringt den Boden und die befallenen Bäume mit seinen millimeterdicken Fäden. Dadurch entzieht der Pilz den Bäumen die Nahrung. Ein Extrem, denn für gewöhnlich stehen Pilze und Bäume in einer fruchtbaren Beziehung.
Gemeinschaft mit Bäumen
Pilze leben mit Bäumen sozusagen in einer Ehe. Das Myzel umschlingt den Baum und versorgt ihn mit Wasser und Aminosäuren. Dafür erhält es seinerseits Kohlenhydrate. Biologen sprechen von einer Symbiose. Selbst hochgiftige Pilze können für einen Baum lebenswichtig sein, zum Beispiel der grüne Knollenblätterpilz für Eichen und Buchen.
Bis zu 10 000 Pilzarten
Auch wenn alles gezählt wird: Bei Pilzen ist auf die Statistik kein Verlass. Schon die Frage, wie viele Pilzarten es in Europa gibt, führt zu unterschiedlichen Ergebnissen. Einige Quellen sprechen von etwa 2 500 Wald- und Wiesenpilzen. Andere gehen von über 5 000 Pilzarten in Europa aus. Wieder andere zählen allein in Deutschland 10 000 verschiedene Pilzarten. Sicher ist: Die Zahl steht nicht fest. Immer wieder werden neue, bisher unbekannte Pilzarten entdeckt. Viele davon sind freilich mikroskopisch klein. Weltweit soll es etwa 100 000 verschiedene Pilze geben. Diese Artenvielfalt ist fast einmalig. Nur bei Insekten werden noch mehr Spezies gezählt.
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@Berndman: Im Wesentlichen ist die Belastung einzelner Wildpilze vom Standort bzw. vom Waldboden abhängig. Aus vorsorgendem Gesundheitsschutz sollten Erwachsene nicht mehr als 200 bis 250 Gramm Wildpilze pro Woche essen.(cr)
Bisher war ich beim Sammeln der Pilze immer etwas unvorsichtig. Ich wusste gar nicht, dass man die essbaren Pilze soleicht mit den giftigen Pilzen verwechseln kann. So ein Pilzführer ist echt eine praktische Sache, den sollte cih mir zulesen.
Das wuste ich noch gar nicht, das Pilze Quecksilber aufnehmen können. Ein guter Hinweis, denn ich bin ein echter Pilzfan und esse sehr viele in der Woche. Gibt es auch Pilzarten, die unbedenklich verzehrt werden können?
Kommentar vom Administrator gelöscht. Grund: Spam
@trueffelkobi: Neben dem Trüffel dürfen außerdem Kaiserling, auch Kaiserpilz genannt, sowie Saftlinge nicht gesammelt werden. (BP)