Herbstzeit ist Wildfleischzeit. Vorsicht: Vor allem Wildschwein kann immer noch mit radioaktivem Zäsium belastet sein.
Strahlenbelastung
Auch 18 Jahre nach dem Reaktorunfall von Tschernobyl sind die Folgen in Deutschland noch messbar. Das gilt vor allem für Südbayern und den Bayerischen Wald. Zwar ist die radioaktive Belastung beim Reh- und Rotwild in den vergangenen Jahren deutlich zurückgegangen, doch beim Schwarzwild können die Werte weiterhin erhöht sein. Das Münchner Umweltinstitut hat im letzten Jahr bei Wildschwein Spitzenwerte bis 17 600 Becqerel pro Kilogramm gemessen. Zum Vergleich: Der EU-Grenzwert für Lebensmittel liegt bei 600 Becqerel pro Kilogramm Frischmasse. Wildschweine nehmen besonders viel radioaktives Zäsium auf, weil sie im Boden scharren und unterirdische Wurzeln und bestimmte Pilzsorten fressen.
Fleischkontrolle
In den betroffenen Gebieten sind Jäger jetzt verpflichtet, mit einem mobilen Schnelltest die Becquerel-Werte zu ermitteln: Nur als unbedenklich eingestuftes Fleisch wird zum Verkauf zugelassen. Generell gilt jedoch das Minimierungsgebot: So wenig radioaktive Strahlung wie möglich aufzunehmen. Kinder und Schwangere sollten Wildfleisch, aber auch Waldpilze und -früchte aus den betroffenen Gebieten meiden.
Aromatisch und gesund
Wer sicher gehen will, sollte bei einem Wildschlachter kaufen und sich nach der Herkunft des Fleisches erkundigen. Wildschweinfleisch ist besonders aromatisch. Und es hat einen geringeren Fettanteil als das Fleisch des Zuchtschweins. Am schmackhaftesten ist frisches Wildschweinfleisch im November und Dezember. Sie sollten das Wildfleisch jedoch immer gut durchbraten, um mögliche Keime abzutöten.
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