Wild

Jagd- und Schon­zeiten

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Wild - Das Wichtigste über Hirsch, Reh & Co.

Nicht jedes Wildtier darf jeder­zeit und über­all erlegt werden. Das regeln hier­zulande das Bundes­jagd­gesetz, die bundes­weite Verordnung zu Jagd­zeiten sowie regionale Jagd­behörden.

Zeiträume für die Jagd

Grund­sätzlich gilt: Wild darf nur zu bestimmten Zeiten und in fest­gelegten Revieren gejagt werden. Die Zeiträume für die Jagd können von Region zu Region um einige Wochen variieren, da es den einzelnen Bundes­ländern zusteht, Jagd­zeiten abzu­kürzen oder aufzuheben. Auch inner­halb derselben Wild­art können die Jagd­zeiten variieren, da nach Geschlecht und Alter der Tiere unterschieden wird. Rotwild darf in der Regel von August bis Januar gejagt werden, Rehböcke von Mai bis Mitte Oktober, Rebhühner lediglich im September und Oktober. Wild­kanin­chen und Frisch­linge, sprich die Jungen des Wild­schweins, dürfen sogar das ganze Jahr über erlegt werden, denn diese Bestände sind sehr groß.

Zeit für den Nach­wuchs

Die übrigen Monate ist Schon­zeit: Jäger müssen die Tiere dann in Ruhe lassen, damit diese ihre Jungen groß­ziehen und den Bestand sichern können. Zur Schon­zeit zählen meist die ersten Monate eines Jahres bis hin zum Frühling. Wer dagegen verstößt, begeht eine Straftat. Für einzelne Tier­arten gilt in bestimmten Regionen derzeit eine ganz­jährige Schon­zeit – je nachdem, wie es dem Bestand geht. So dürfen mancher­orts Bläss- oder Ringelgänse, Rebhühner, bestimmte Enten- oder Tauben­typen sowie Auerwild das ganze Jahr über nicht gejagt werden.

Jagd­art beein­flusst Fleisch­reifung

Es gibt verschiedene Methoden, ein Tier in freier Wildbahn zu erlegen. Für die Qualität des Fleisches ist es wichtig, das Tier zielsicher und schnell zur Strecke zu bringen. Dann stößt es weniger Stress­hormone aus, was wiederum eine gute Fleisch­reifung ermöglicht. Die Reifung wird durch einen in der Muskulatur gespeicherten Stoff ausgelöst, das Glykogen. Dabei handelt es sich um tierische Stärke. Glykogen wird durch Enzyme in Milchsäure umge­wandelt, das macht das Fleisch zarter und reifer. Wird ein Tier hingegen lange Zeit gehetzt, baut es viel Glykogen ab. Wildlieb­haber schätzen einen ausgeprägten säuerlichen Reifungs­geschmack (Hautgout). Die Grenzen zum Verderb sind allerdings fließend.

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • matthes1962 am 09.08.2016 um 22:59 Uhr
    Beizen von Wild ist absolut tabu

    Wer frisches, sauber hergerichtetes Wildfleisch mal in der Hand hatte und daran gerochen hat wird feststellen, dass es keinesfalls negativ riecht. Wenn doch, dann ist da genauso was faul wie bei sehr intensiv riechendem Fisch.
    Daher ist es nicht erforderlich dieses herrliche Fleisch zu beizen um den "strengen" Wildgeschmack zu mindern. Scheinbar lässt sich dieses Gerücht nicht ausmerzen und wird immer wieder nachgeplappert.
    Reh-, Rot- und Schwarzwild schmecken überhaupt nicht "streng", ordentliche Ware vorausgesetzt.

  • JoBrüggemann am 25.01.2013 um 16:22 Uhr
    Vergiftete Jäger

    ...mir macht es etwas Angst, wenn ich sehe wie unbefangen die Jäger mit der Tatsache umbegen Bleibelastetes Wildfleisch zu sich zu nehmen.
    Gerade Jäger konsumieren häufiger belastetets Fleich als ein Normalkonsument.
    Die Einnahme von Blei wirkt sich aber auf das gesamte Nervensystem des menschlichen Körpers aus. Wenn dann die Auswirkungen so dramatisch bemerkbar macht, dass diese nicht mehr Herr ihrer Sinne sind sind auch alle "Normalbürger" betroffen.
    Ich finde es ist Zeit dieses stärker als bislang zu kontrolieren. Das Hobbyjägertum passt einfach nicht in unsere zivilisierte Zeit!
    Alle Leser die dies Lesen und sich mit dem Thema beschäftigt haben, wissen was ich meine.
    Jo Brüggemann, NRW

  • SirHenry am 07.12.2011 um 14:13 Uhr
    Bleilüge

    Metallisches Blei wird mit gelöstem Blei in einen (Koch-Topf) geworfen.
    soweit überhaupt Bleikrümel oder Bleischrote beim Verzehr zwischen den Zähne bemerkt werden, wird man die so wenig runter schlucken, wie Gräten vom Fisch oder Knochen vom Hühnchen.
    Wenn Wild zerlegt wird, werden durch den Schuss getroffene Teile entfernt und der Verbraucher sieht Wildbret, das nicht anders aussieht als Fleisch von Schlachttieren. In Kleinwild bleiben Schrote drin, weil deren Entfernung das Fleisch mehr entwerten als verbessern würde.
    Von der etwaigen Menge und Verweildauer im Körper ist eine gesundheitliche Beeinträchtigung nicht zu erwarten. Es gibt Jagdunfälle, bei den Schrot über Jahrzehnte ohne Beschwerden im Körper verbleiben, was die gelegentlich behauptete Schädlichkeit von metallischem Blei widerlegt.
    Noch bei keinem Konsumeten, der gerne und viel jagdlich gewonnenes Wildbret verzehrt, konnte eine Bleibelastung nachgewiesen werden.

  • Till_Wollheim am 22.11.2011 um 23:49 Uhr
    Hysterie

    Soviel Wild wie sich ein durchschnittlicher Mensch leisten kann bzw. Zugang hat - es gibt bei weitem nicht genug Wild für alle - besteht keinerlei Gefahr. Da ist der Weg zum gräfl. Jäger um das Bret abzuholen gefährlicher! Zudem muß man - richtig unten erwähnt - unterscheiden ob man Wildschwein (auf Jägerlatein Schwarzwild) oder Rehwild nimmt. Wildschwein ist zur Zeit realtiv leicht zu haben, da seine Population reduziert wird.
    Till

  • ej am 21.11.2011 um 16:06 Uhr
    Radiocäsium bei Wild in Baden-Württemberg

    In Ihrem Beitrag über das Nahrungsmittel Wild wird kurz auf die mögliche Belastung mit Radiocäsium als Folge des Reaktorunfalls in Tchernobyl im Jahr 2011 Bezug genommen.
    In Baden-Württemberg überschreitet in einigen wenigen Gebieten (Kammlagen des Schwarzwaldes, Teile von Oberschwaben) die Cäsiumbelastung bei Schwarzwild den gesetzlichen Grenzwert. In diesen Gebieten wird jedes erlegte Stück Schwarzwild gemessen, Tiere, die über dem Grenzwert liegen, gelangen nicht in den Verzehr! Im übrigen Land wird erlegtes (Schwarz-)Wild über ein flächendeckendes Stichprobenmonitoring untersucht. Rehwild, Hirsche und andere Wildarten (Hase, Ente, Fasan) sind landesweit nicht belastet.
    Einen Überblick über die Cäsium-Belastung von Schwarzwild in Baden-Württemberg ist auf der Homepage des Chemischen und Veterinäruntersuchungsamtes Freiburg abrufbar : www.ua-bw.de. In der oberen Menüleiste "CVUA Freiburg" anklicken, in der linken Menüleiste dann "Radioaktivität". Dr. Jauch LJV Baden-Württ.