
Wiener Würstchen. Meistens bestehen sie aus Schweinefleisch, manchmal auch aus Hühnerfleisch. © StockFood / Teubner Foodfoto
Kaum ein Kindergeburtstag kommt ohne Wiener Würstchen aus. Die Stiftung Warentest hat 21 Produkte aus dem Kühlregal getestet, darunter Eigenmarken von Supermärkten und Discountern sowie Markenprodukte wie Gutfried, Wiesenhof und Rügenwalder Mühle. 14 Produkte schneiden gut ab – auch Biowürstchen und Geflügel-Wiener. Ein Produkt war verdorben und ist darum mangelhaft. Ein anderes hat ein Mineralölproblem – Note: Ausreichend (Preise: 0,60 bis 2 Euro pro 100 Gramm).
Alle Testergebnisse für Wiener Würstchen 10/2019
Liste der 21 getesteten Produkte
Wiener Würstchen im Test: Fünf gute Bio-Wiener
Wer auf biologische Erzeugung Wert legt, hat die Wahl zwischen fünf guten Produkten mit Biosiegel – aus Schweinefleisch oder Schwein und Rind. Die beste Biowiener landet sogar ganz vorn. Sie kostet nicht einmal mehr als die konventionelle, mit der sie gemeinsam an der Testspitze steht. Die beiden Testsieger schneiden in Aussehen, Geruch, Geschmack und Mundgefühl sehr gut ab, wobei die konventionelle Wurst sensorisch sogar noch ein bisschen besser ist.
Das bietet der Wiener-Würstchen-Test der Stiftung Warentest
- Testergebnisse.
- Die Tabelle zeigt Bewertungen für 21 Produkte aus dem Kühlregal, davon 7 Biowürstchen und 7 Geflügelwürstchen. Vertreten sind Markenprodukte genauso wie Ware von Aldi, Lidl, Rewe & Co. Auch ein Kinderprodukt haben wir getestet. Wir haben die Wiener verkostet und ihre chemische und ernährungsphysiologische Qualität geprüft. Außerdem untersuchten wir sie auf Schadstoffe, Keime und Zusatzstoffe wie Phosphat, Nitritpökelsalz oder Glutamat.
- Tipps und Hintergrund.
- Wir sagen, was eine gute Wiener ausmacht und warum Würstchen nicht täglich auf dem Speiseplan stehen sollten. Außerdem haben wir die Anbieter gefragt, was sie tun, um Verpackungsmüll zu reduzieren.
- Heftartikel.
- Wenn Sie das Thema freischalten, erhalten Sie Zugriff auf das PDF zum Testbericht aus test 10/2019.
Unterschiedlich viel Mineralöl in verschiedenen Packungen
In den klassischen Würstchen einer Discounter-Eigenmarke wiesen wir gesättigte Mineralölkohlenwasserstoffe (Mosh) nach, die sich im Körper anreichern können. Die Gehalte waren in einigen Packungen sehr hoch, in anderen niedrig – bei gleichem Mindesthaltbarkeitsdatum.
Die Geflügel-Wiener einer Biomarke sind verdorben
Die Wiener aus Geflügelfleisch von einer Biohandelskette zeichnen sich durch einen Geruch und Geschmack aus, den unsere geschulten Tester als „alt“ und „fremdsauer“ bewerten. Dazu passt, dass die Tester eine hohe Keimbelastung nachwiesen.
Es geht auch ohne Pökelsalz
Die verdorbenen Bio-Wiener wurden ohne Nitritpökelsalz hergestellt. Der Mix aus Natriumnitrit und Kochsalz sorgt nicht nur für die typische Pökelnote und rosa Farbe, sondern wirkt auch konservierend. Aus dem Zusatzstoff können aber krebserregende Nitrosamine entstehen. Die meisten anderen Wiener sind gepökelt. Ihre Nitritwerte liegen aber weit unter der zulässigen Höchstmenge. Nur ein weiterer Bioanbieter verzichtet auf Pökelsalz – und beweist: Es geht ohne. Die Würstchen sind komplett frei von Zusatzstoffen. Zwar sehen sie untypisch grau-beige aus, aber die mikrobiologische Qualität ist sehr gut.
Hohe Fleischqualität ab 60 Cent
Die günstigsten Wiener kosten nur 60 bis 70 Cent pro 100 Gramm. Manche – darunter das Umweltbundesamt – sagen, Fleisch sei zu billig in Deutschland. Dennoch erweist sich die Fleischqualität der Würstchen im Test als erfreulich hoch. Alle enthalten viel hochwertiges Muskelfleisch. Wir fanden keine Hinweise auf maschinell vom Knochen geschabtes Fleisch, Nerven- und Hirngewebe oder wiederverarbeitetes Brät etwa von geplatzten Würsten.
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@AnnaMariaBarbara0: Da für jeden Test nur eine begrenzte Anzahl an Testplätzen zur Verfügung steht, können wir leider nicht jeden Anbieter berücksichtigen. Damit ist keine Wertung verbunden. (AC)
Vermisse bei diesem Test Produkte der Altdorfer Biofleisch, Tochterunternehmen der Kottmayr Fleich- und Wurstwaren, Altdorf, Bayern.
Bestimmt kein kleiner Betrieb. Globus-Märkte vertreiben exklusiv diese Bioprodukte, auch Alnatura als Eigenmarke. Habe das auch schon unter Rewe-Aufmachung gesehen.
Bin immer skeptisch wenn große Betriebe, quasi zusätzlich Biowaren vertreiben. Das Beispiel Wilke spricht in diesem Zusammenhang für sich. Habe mit Alnatura auch schon schlechte Erfahrungen gemacht. Haben Produkte von Firmen als Eigenmarke im Vertrieb, welche gleichzeitig konventionell für Aldi produzieren und dort bereits in der Vergangenheit Salami rückrufen mussten.
@detlefd: Die Stiftung Warentest führt regelmäßig Corporate Social Responsibility (CSR) Untersuchungen durch, in denen bei tierischen Produkten unter anderem das Tierwohl und die Tierhaltebedingungen eine Rolle spielen. Was CSR-Untersuchungen genau umfassen, finden Sie auf unserer Themenseite unter: www.test.de/thema/unternehmensverantwortung/
Die letzte CSR-Untersuchung bei tierischen Produkten fand im Oktober 2017 zum Thema Milch statt. Leider sind diese Untersuchungen sehr aufwändig und teuer, sodass wir sie nicht bei jedem Test durchführen können. Bedauerlicherweise gibt es kaum analytische Möglichkeiten, um Tierhaltebedingungen zu überprüfen. Wir sind uns der unbefriedigenden Situation bewusst, haben derzeit aber leider keine Möglichkeit, mehr zu tun. (cg/cr)
Dass die STIFTUNG WARENTEST weiterhin Wurstprodukte testet ohne die Haltung der Tiere / das Tierwohl bei der Bewertung angemessen zu berücksichtigen, macht mich schon sprachlos. Immerhin ist die "Verpackungsdiskussion" bei der Stiftung angekommen und da werden ja auch durchaus nachvollziehbare Bewertungen / Aussagen dazu vorgenommen. Darf ich denn darauf hoffen, dass das Tierwohl zumindest zukünftig bei allen Tests aus den Bereichen Fleisch / Wurst etc. eine angemessene Rolle spielen werden und wenn NEIN, warum nicht?
@rosy-int2: Beim Einkauf achten wir darauf, dass alle Packungen eines Produkts dasselbe Mindesthaltbarkeitsdatum tragen. Es kommt durchaus vor, dass die Einkäufer mehrere Filialen eines Anbieters aufsuchen müssen, um genügend Packungen zu bekommen. Von über 30 gekauften Packungen wurden 4 für die mikrobiologische Untersuchung verwendet (eine am Probeneingangstag und 3 am Mindesthaltbarkeitsdatum). Ob diese vier Packungen an einem Tag und in einem Geschäft gekauft wurden, lässt sich leider nicht mehr sagen.
Aber: Unsere Einkäufer messen während des Einkaufs die Temperatur am Kühlregal - sie war für alle Packungen von Alnatura in Ordnung. (cg/bp)