
Für viele Smartphone-Nutzer ist das Testergebnis wohl keine große Überraschung: Die auf Smartphones vorinstallierten Wetter-Apps sind nicht die besten. Auch die auf dem iPhone befindliche Wetter-App liefert nicht die besten Prognosen. Immerhin spioniert sie den Nutzer nicht aus. Anders bei sechs von insgesamt acht getesteten Apps: Sie versenden mehr Daten als nötig. Und so gilt: Wer gute Vorhersagen will, muss beim Datenschutz Abstriche machen.
Nur zwei Apps sind beim Datenschutz unkritisch
Viele Smarthone-Apps haben die unangenehme Eigenschaft, mehr Daten als notwendig zu versenden. Der Nutzer merkt davon nichts. Sechs der acht geprüften Wetter-Apps senden unnötigerweise die Geräte-Identifikationsnummer, teilweise sogar an Drittfirmen. Die automatische Standorterkennung mittels GPS ist zwar praktisch. Wenn die Daten aber regelmäßig gefunkt werden, erlaubt das sogenannte Tracking jedoch eine nahezu lückenlose Aufzeichnung der Aufenthaltsorte des Handynutzers. Wer das nicht will und auf Datenschutz Wert legt, sollte das Tracking in iOS unter Einstellungen/Datenschutz/Ortungsdienste ausschalten. Als unkritisch stuften die Tester nur die auf iPhones vorinstallierte Wetter-App und die WetterOnline-App ein. Für die Android-Versionen gilt das nicht. Sie senden zu viele Daten.
Schwierige Vorhersage
Um die Qualität der Wettervorhersage zu überprüfen, haben die Tester zwei Monate lang an neun weltweiten Standorten die von den Apps vorhergesagten Höchst- und Tiefsttemperaturen sowie die Niederschläge mit den tatsächlichen Werten verglichen. Während Temperaturangaben einfach zu überprüfen sind, ist das bei Vorhersagen zum Niederschlag viel schwieriger – auch wegen der unterschiedlichen Darstellung. Die einen geben Regen, Schnee und Co. mit Symbolen an, andere sagen eine Wahrscheinlichkeit in Prozent voraus. Beides ist oft nur von begrenzter Aussagekraft. Außerdem muss der Nutzer die Symbole interpretieren. Die Prognosen sind auch deshalb schwierig, weil Niederschläge zeitlich und örtlich sehr unterschiedlich ausfallen können. Im Extremfall geht an einem sonnigen Tag auf der einen Straßenseite ein kurzer Schauer nieder, während es auf der anderen trocken bleibt. Je nach Definition des Wetterdienstes könnte das Vorhersagesymbol für den Tag eine Regenwolke, eine Sonne oder eine Sonne mit Regenwolke zeigen.
Hilfreiches Niederschlagsradar
Einen brauchbaren Hinweis darauf, ob man für die geplante Fahrradtour einen Regenschutz benötigt oder nicht, liefert das Niederschlagsradar. Es zeigt für einen bestimmten Zeitraum an, wie sich die Regenwolken ausbreiten. Aber nur fünf der geprüften Wetter-Apps bieten es.
Einfache Handhabung
Alle Wetter-Apps sind einfach zu laden und zu bedienen. Ihr Informationsangebot unterscheidet sich aber deutlich. Am sparsamsten ist es bei der vorinstallierten App von Yahoo!. Viel mehr bietet WeatherPro. Dieses Programm ist zwar nicht kostenlos, dafür punktet es mit einer ganzen Reihe von nützlichen Funktionen. Zum Beispiel gibt es hier Wassertemperaturen, Satellitenbilder und grafische Darstellungen, die die Entwicklung des Wetters während einer Woche präsentieren.